Freunden immer die Wahrheit sagen - pro/kontra

Das ist das Dilemma! Ich will meine Freunde auch nicht ins offene Messer rennen lassen, aber auf der anderen Seite mich auch nicht ungefragt einmischen (genau so schlimm, wie ich finde). Darum würde ich zuvor fragen, inwieweit Einmischung gewünscht wird.

Du kennst doch Deine Freunde, und kannst es doch einschätzen, wie sie ticken,
aber das Du trotzdem nochmal nachfragst, dagegen spricht ja nix.
Wenn einer dann sagt, dass er / sie gar nichts wissen will, dann ok, schweigt man halt, aber man hat es dann zumindest versucht.
Aber einfach komplett schweigen, halte ich persönlich für falsch.

Meiner Erfahrung nach hilft es relativ wenig, wenn man versucht, Leuten die "Wahrheit" zu sagen, sie Andere brauchen um sich die Augen öffnen zu lassen, damit sie nicht in offene Messer rennen.

Gerade in Beziehungsdingen ist das eine Konstellation, in der man selbst durch das Aussprechen der Wahrheit recht schnell in ein offenes Messer rennt...

Das Problem ist auch, dass der andere die "Wahrheit" auch sehen wollen muss. Mal abgesehen davon, dass wir hier auch noch darüber philosophieren können, was "Wahrheit" eigentlich ist. Ich hatte mal einen Freund, der ein halbes Jahr lang versuchte, mir etwas klar zu machen - ich wollte es nicht einsehen. Bis es dann irgendwann "klick" machte und ich reif für die Erkenntnis war.

Wie gesagt, wahre Freunde bleiben am Ball und in der Freundschaft, auch wenn der Freund/die Freundin nicht hören will.

In so einer heiklen Frage trau ich mir auch kein abschließendes Urteil zu, was sie nun exakt als unangebrachte Einmischung empfinden würden. Die Frage ist für mich wichtig.


Dafür die Frage.


Eben. Genau. Ich habe sie nicht gepachtet.

ist echt auch ein gutes Argument noch, dass wir ja manchmal Sachen noch gar nicht sehen/verstehen KÖNNEN.

deshalb gibt es wohl den schönen Spruch "ich kann Dir nur meine Meinung sagen, entscheiden musst Du alleine und Deine Erfahrungen machen".

Ich habe echt auch schon so oft den Rat von Freunden in den Wind geschlagen, bzw einfach ignoriert.
Ich KONNTE sie nicht verstehen, nicht sehen was sie meinten oder wie auch immer.
Unterstreicht also auch, dass es eine Frage des Standpunktest oder auch Entwicklungsstandpunktes (von einem selbst oder der Situation) ist.

Ich habe ihn, den Rat gehört, WOLLTE es aber anders.

Ich erinnerte mich aber auch immer wieder daran im Nachhinein, dass SIE es waren, DIE etwas gesagt hatten.
Dass sie es waren, die blieben, auch wenn ich komplett anders handelte, OHNE zu urteilen.
Dass sie es waren, die da waren, als das eben die Kosequenzen hatte.
Dass sie da waren, die

auch darauf verzichteten, dann ein

"ICH HAB'S DIR DOCH GLEICH GESAGT" oben drauf zu kloppen.
DAS will ja dann auch echt keiner hören, wenn das Kind im Brunnen ist.

Auf jeden Fall sind DAS meine Freunde

Ging wahrscheinlich schon mal jeden so, aber guter Rat von Freunden ist auch mit Vorsicht zu geniessen.!Freunde sollten nur sollten nur Rat geben in Dingen, in denen sie auch selber mitwirken können, oft ist es kein Rat sondern nur ne Belehrung die mit der Wahrheit wenig zu tun hat.

schon Goethe sagte:

Glaubt ihr, daß ich in der Welt bin, um Rat zu geben? Das ist das dümmste Handwerk, das einer treiben kann. Gerät es gut, so freue er sich seiner Weisheit und seines Glücks; läuft's übel ab, dann bin ich bei der Hand.

@*********unchy

Wahre Worte! Die Einmischerei von Freunden ruft bei mir auch wenig Gutes auf den Plan . Und selbst gebe ich keinen Rat, soweit nicht ausdrücklich danach gefragt wird.

Offen und Ehrlich alles dem anderen sagen - kein Problem. Über nicht anwesende wird nichts enthüllendes oder kompromitierendes gesprochen, schon gar nicht ein wie auch immer geartetes Beziehungsgetuschel. Uber nicht anwesende nur das sagen, was man ihnen auch ins Gesicht sagen würde.

Das macht einen nicht zum Stimmungsmittelpunkt auf Partys aber seeeehr vertrauenswürdig.

Sigi

Es gibt da einen schönen Spruch:
" Wenn Du wissen möchtest, wie andere Leute über Dich reden, wenn Du nicht dabei bist, dann achte darauf wie sie über Leute reden, die gerade nicht anwesend sind... "
Ich rede grundsätzlich nur so, wie ich es der betreffenden Person auch ins Gesicht sagen würde. Und wenn ich dazu komme, wie über jemanden schlecht gesprochen wird, der nicht da ist, dann nehme ich diesen Menschen erstmal in Schutz und verweise diejenigen, die schlecht reden, erst einmal dahingehend, dass es nicht fair ist hinter dem Rücken zu reden und sie wenn sie schon reden wollen, es demjenigen doch bitte ins Gesicht sagen sollen. Leute, die dann zu der Person, einen auf mega freundlich tun, über die sie in Abwesenheit gelästert haben, die sortiere ich nach und nach aus meinem Leben aus.
Solche Leute sind unehrlich und die brauche ich in meinem Leben nicht!
Ich habe nur einen kleinen Freundeskreis, alle anderen sind gute oder weniger gute Bekannte. Aber die Leute, die dazu gehören, auf die kann ich mich verlassen. Die würden mir durch jeden Mist helfen und umgekehrt genauso. Und wenn die dann zu mir kommen und eine unangenehme Wahrheit für mich haben, weiß ich, dass die mir das erzählen, weil sie mich schützen wollen. Ob ich in dem Moment dann schon so weit bin, diese Wahrheit zu erkennen, steht auf einem ganz anderem Blatt, aber selbst wenn ich die nicht hören will, sehe ich es dann nicht als Einmischen an.

Dass die Gruppe der "hinter dem Rücken tuschler" zum einen immer größer wird und zum anderen oftmals gar kein Interesse daran hat die Wahrheit direkt vom "Betroffenen" zu erfahren/erfragen, ist eine der Ursachen für die derzeit zunehmende "Shitstorms" gegen wen oder was auch immer.

Auch das ist ein Zeichen der Zeit, dass viele leider nicht mehr die "Eier in der Hose haben" um die Wahrheit zu sagen, auch wenn es mal unangenehm ist.

Allen voran offenbar mal wieder unsere Polit-Elite, die versucht das erwähnen von Vergewaltigung in Polizeiberichten zu verhindern???

So wird auch nichts zu sagen zur Lüge, die wohl nicht nur mir den Kamm schwellen lässt!

Denn ein solches Vorgehen erzeugt dann, wenn es denn ans Licht kommt, noch deutlich mehr "Unwohlsein", als wäre von Anfang an Klartext gesprochen worden!

Dankeschön

Ich selber finde, dass vertrauen und Ehrlichkeit das A und O eines Glücklichen Zusammenlebens sind, aber trotzdem wird dem Partner/Freund etwas gutes getan indem man ihn anlügt.

Die einfachste Regel zu erkennen ob eine Lüge angebracht ist sich vorzustellen wie der Partner/Freund reagiert falls er es direkt rausfinden würde ? sieht er es gelassen und sieht, dass du ihm Helfen wolltest oder denkt er das du sein vertrauen ausnutzt ?

Gegenüber Partnern und Freunden sind Lügen grundsätzlich nicht angebracht, wie ich finde. Lügen schützen nicht, oder hätte mal jemand ein Beispiel? Selbstverantwortlich Lebende muss keiner vor Tatsachen schützen, oder?

Ja, ich reagiere nachsichtig auf Menschen, die mich anlügen, aber das soll nicht bedeuten, dass die Lügen "angebracht" sein könnten.

Könntest Du mir dafür mal bitte ein Beispiel nennen? Gerne ein Ausgedachtes, muss nichts Echtes sein... Aber DAS erschließt sich mir gar nicht.

und damit verstehe ich wohl auch den Rest


nicht so ganz.

Also ich wäre echt gespannt auf ein Beispiel, mit welcher Lüge ich jemandem "etwas Gutes" tun kann und wo eine "angebracht" sein könnte... Es sei denn, es werden Überraschungspartys geplant oder sowas

@****on

Als Beispiel:

Du wirst im Leben ständig gefragt... Wie geht es dir? als Antwort kommt zu 99% gut danke.... glaubst du das?

Zum Geburtstag hat dir deine Liebste ein schönes Geschenk gemacht, wo sie meint du freust dich sehr darüber...
leider kotzt dich das Geschenk mächtig an und du kannst damit überhaupt nix anfangen
sagst du ihr dann... "He sag mal hast du einen an der Klatsche mir so einen Scheiss zu schenken?"

Oder sagts du" uih schön freut mich danke das gefällt mir aber sehr ?"

Wenn man mit dem geliebten schläft obwohl es einem nicht gut geht nur um ihm einen Gefallen zu tuen weil man ihn liebt zb. dann sagt man es ihm nicht damit er sich Glücklich fühlt.

Wenn ich weiß, wärend des Urlaubs bei uns Zuhause eingebrochen wurde , sage ich es ihm nicht am Morgen wenn sie ihr wichtiges Bewerbungsgespräch hat

Wenn ich Montags aus der Türkei nach Hause fliege sage ich meinem kleinen Bruder nicht, dass es einen Putsch versuch gab.

Natürlich könnte man jetgzt sagen, nichts sagen ist nicht gleich Lügen aber ich finde schon das das enthalten wichtiger Fakten ist eine Lüge.

Glaubst Du, dass sich Dein Bruder weniger Sorgen um Dich macht, wenn er das aus den Nachrichten hört? Oder sogar verzweifelt Vermisstenhotlines abklappert?

Mein Bruder ist 12 Jahre und war mit mir dabei :9 wollte einfach Ausdrücken, dass er sich nicht Sorgen um alle macht weil er etwas nicht weiß

Dann kannst Du ja direkt auf Ihn aufpassen und ihm ggf. auch erklären, was er in den Nachrichten sieht!

Viel Erfolg beim gemeinsamen verarbeiten!

Meine formulierung war schwammig

Danke, aber so schlimm ist es gar nicht gewesen nur Hype...

Würde ich persönlich nicht tun, denn ich

ich würde gegen mein eigenes Befinden handeln und etwas vorgaukeln.
Und mich zweitens dem anderen gegenüber schäbig fühlen irgendwie, denn ich glaube nicht, dass derjenige glücklich wäre, zu wissen, dass ich das nur ihm/ ihr zu Liebe tue, obwohl ich keine Lust habe.
WENN ich so etwas vom anderen einfordern würde, dann würde ich noch Einges andere in Frage stellen.

Klar, hat man ERSTMAL keine Lust dazu, lässt sich leicht zögerlich drauf ein und dann schnackelt es okay, aber Du schriebst ja "einen Gefallen tun". Neeeeeee. Aber nur MEINE Meinung. Und ein Beispiel für "geht in meinen Augen nicht".

Deine anderen Beispiele sind für mich tatsächlich kein Lügen in dem Sinne... Du wartest mit der Information den richtigen Moment ab. Hier redest Du aber nicht von Wochen, in denen ganz viel also unter falschen Voraussetzungen geschehen könnte, sondern von Momenten oder einem Tag...


Dann sagst Du es sicher danach ? DAS nenne ich persönlich Rücksichtnahme.

Dein anderes Beispiel hat sich ja bereits aufgeklärt mit meinem Vorschreiber.


@*********unchy


Äh JA! Und nein. Denn nein, ich würde es nie so sagen, wie von Dir formuliert. Aber ich würde es sagen und meine Freunde sind extrem dankbar dafür, weil sie kein Geld mehr ausgeben für unnötigen Krams, sondern inzwischen genau wissen, worüber ich mich freue und worüber nicht.

Ende vom Lied ist doch nur, wenn Du dem unangenehmen Weg aus dem Weg gehen willst und es deshalb nicht sagst, dass der sich dummerweise auch noch x Mal wiederholen wird und Du auf immer mehr blödem Kram sitzt.
Dann habe ich lieber einmal einen vielleicht nicht ganz einfachen Moment, wo ich meine Worte mit Bedacht wählen muss, danach aber viel mehr schöne Geschenke und weniger so "geschummelte Augenblicke".

Ich erkenne den Sinn darin also nicht wirklich.

Aber auch nur meine Meinung UND: Ich konnte das auch laaaaange nicht. Daher weiß ich es ja aber jetzt so gut, weil ich's gelernt habe und mich ärgere, dass ich es nicht vorher tat.

Man kann Dinge übrigens auch SO und SO sagen. Ich habe das Gefühl, dass für manche (bezieht sich jetzt nicht explizit auf Dich) das Äußern von Wahrheit (bzw unangenehmer Wahrheit) scheinbar in dichtem Zusammenhang mit dem "Holzhammer" steht Das geht doch aber auch anders ♥

Lügen gegenüber Partner und Freunden geht für mich nicht. Natürlich sage ich es, wenn ein Geschenk nicht zu mir passt, soweit ich gefragt werde. Natürlich sage ich, wie es mir geht, wenn danach gefragt wird. Ja, ich glaube auch an die Ehrlichkeit meines Partners, meiner Freunde.

Ich schlafe nicht mit meinem Partner, wenn ich es gerade nicht mag, nur damit er sich freut. Ich sage Wahrheiten, wenn sie zeitlich besser passen, und nicht, wenn gerade das Haus brennt. NICHT sagen ist Lügen, einen ruhigen Moment für's Sprechen suchen hingegen verheimlicht nichts.

12-jährige oder andere Unmündige muss man vermutlich zuweilen vor bestimmten Tatsachenmitteilungen schützen - vollverantwortliche Erwachsene dagegen nicht. Wer mir ungefragt hilft, handelt mehr oder weniger übergriffig in meinem Empfinden. Etwas anderes ist es, wenn keine Zeit mehr bleibt, und ein heftiger Nachteil nur durch Schnelligkeit abgewendet werden kann.

Danke. Du hast es so gut gesagt, dass ich es einfach nur unterschreiben mag