Wechseljahre - wie geht ihr damit um?

als am Alter.
Mit 50 kann man/frau sich nix mehr vormachen:
Der Höhepunkt ist überschritten
das Glas ist weniger als halb voll.

Wer jetzt sein Leben weiter vom Anfang her denkt,
immer wieder darauf schielt,
was früher ging und selbstverständlich war,
wird mit der Zeit immer depressiver.

Die Lösung:
Seine Endlichkeit akzeptieren,
sein Leben vom Ende her denken,
sich mit der Endlichkeit anfreunden
und sich über alles freuen,
was noch geht
und aufhören,
sich darüber zu ärgern,
was alles nicht mehr geht.
Entdecken,
was man im Schwung der ersten Lebenshälfte
alles übersehen hat,
weicher werden,
gefühliger,
für alles Schöne und Leichte
aber auch das Schwere.
Ich erlebe das als eine neue Potenz!

Meine liebe Tysia, ich versuche mich zu erinnern, da die sogen. Wechseljahre bei mir schon sehr früh einsetzten. Ich dachte immer, Beschwerden bekommen nur Frauen, die das als Problem ansehen, daß sie wahrscheinlich keine Kinder mehr bekommen können...meine kluge Frauenärztin hat mir dann erklärt, daß das massive körperliche Umstellungen sind, die zunächst aber auch rein garnichts mit Diszipin, inneren Einstellungen usw. zu tun haben. Gegen die Hitzewellen ,die ich nun in meinem Beruf nun wirklich nicht gebrauchen konnte, habe ich dann akzeptiert für einige Zeit eine Hormonbehandlung zu machen (das muß jeder für sich entscheiden), nach einiger Zeit hat mir das sehr geholfen.

Die Stimmungsschwankungen sind auch normal und auch hier, sprich mit Deiner Ärztin, gibt es heute nun wirklich genug Mittel, um sie in den Griff zu bekommen. Du mußt das nicht als Naturgesetz ertragen. Normalerweise bin ich auch gegen Chemie ( gerade auch weil ich Krebkrank bin), aber es gibt Situationen, dafür sind die Dinger da, tun ihren sinnvollen Dienst und irgendwann braucht frau sie nicht mehr.

Gut tut es auch, mit einer Freundin darüber zu reden, nicht zurückziehen, nicht ins Schneckenhaus gehen, nicht schweigen, sondern darüber reden. Das tut gut.

Es hat auch nichts mit Alter zu tun, denn die Wechseljahre beginnen sehr unterschiedlich, bei mir kurz nach dem 40.igsten Lebensjahr, aber ich kann Dir als Trost mitgeben, wenn Du diese Zeit der körperlichen Umstellung hinter Dir hast, das Leben ist schön, kann wieder aufregend werden, anregend und Du lernst auch besser mit Deiner Sensibilität, Deinen Verwundungen, umzugehen. Älter werden ist nicht nur Mühe,sondern auch Freiheit, Gelassenheit, In-sich-ruhen. Frau sollte nur immer neugierig sein, das Leben genießen, akzeptieren, daß es dunkle Tage gibt, doch die hellen sind garantiert auch immer wieder da.

Ich wünsche Dir von Herzen eine kluge Ärztin, die Fähigkeit zu reden ( aber die hast Du ja und hast ja hier auch darüber geschrieben, Chapeau my lady), eine gute Freundin, vielleicht eine neue erotische Begegnung. Du schaffst das und wir sind für Dich da.

Ich bin da schon seit 2 Jahren darin, aber viel tut sich noch nicht. Keine Stimmungsschwankungen, keine Hitzewellen. Nur Perioden-Unregelmäßigkeiten und Kopfschmerzen (was ich bis zu deinem Beitrag noch nicht in Zusammenhang gebracht habe, muss ich mich mal schlau machen).

Ich habe allerdings nicht vor, mich dem leidend auszusetzen und/oder meine Umwelt büßen zu lassen. Ich bin auch kein Gegner von Chemie. Gegen die Kopfschmerzen nehme ich Tabletten und wenn ich Depressionen, Launen oder Wallungen kriegen sollte, lass ich mir auch was dagegen verschreiben.
Ich halte wenig davon mir aus Gründen der Natürlichkeit Jahre meines Lebens zu versauen.

lg
Xerxa

Ihr Lieben,

danke für eure Beiträge. Ich erhoffe mir wirklich etwas Trost und Hilfe mit meinem Thema hier.

@*******ust:
Das mit dem Loslassen, oder anders: Es ist vorbei, vergänglich, kommt so nicht wieder - höchstens ähnlich...
hatte ich gestern in einem Gespräch mit meinem Mann.
Er sieht ja selbst wie sehr ich manchmal direkt festhänge, wiederhaben will was mal war und wenn es nicht genauso geschieht fast depressiv werde.

Ich behaupte kein Problem mit meiner Alterung zu haben. Ich sehe auch körperlich daß sich da was tut. Etwas kaschieren - ok. Aber ich nehme es an so wie es ist.
Wenn von Endlichkeit geschrieben wird.... ja klar gehe ich meinem Ablauf des Haltbarkeitsdatums entgegen. Das ist mir bewusst und ich nehme es an. In ca. 20 Jahren bin ich nicht mehr hier. Auch für dieses Thema habe ich hier bereits einen Freund gefunden mit dem ich mich austauschen kann. Jemand der mir gut tut.
Ich finde es nur selbst schade, weil ich mich gut leiden kann. Herjeee,... ist aber so.

Also gibt es Mittelchen die mein ständiges Hin und Her meiner Gefühle etwas herunterspielen können. Das ist gut zu wissen, denn ich dachte wirklich, daß ich nun damit leben muss.
Ich selbst kann ja damit leben, aber nicht meine Leute um mich herum. Meine Bedenken sind, dass sie irgendwann wegrennen weil Tysia mal wieder "so drauf" ist. Entschuldigungen oder Vorwarnungen helfen hier nur wenig.
Und dann kommt nämlich das was Sarah schrieb: "ins Schneckenhaus zurückziehen"
Ja und genauso empfinde ich das gerade.
Ich habe ein schlechtes Gewissen, will mich am liebsten in einem großen schwarzen Loch verkriechen, damit ich bloß niemanden weh tun kann. Hab ich wohl noch nicht geschafft, aber meine Gefühle sagen mir, daß ich das gut hinbekommen könnte. Ständig Gedankendisziplin, ständig aufpassen was ich sage, was ich mache, ob ich schon wieder klammere, jemanden erdrücke....
Der einzigste Mensch der das aushält ist mein Mann. Und das auch nur weil er mich absolut kennt.


Ja ok....soweit
Also im August habe ich sowieso wieder einen Termin bei meiner Gyn-Ärztin. Ich werde mal mit ihr darüber reden und sehen was sie mir rät und ob sie mir ein Mittelchen gibt. Ihre Bedenken ja immer: "Sie rauchen, daher möchte ich ihnen nichts verschreiben."
Hormonbehandlung hatte sie letzten Monat schon abgelehnt mit gleicher Aussage.

Ich guck und gebe euch Bescheid.


Alles Liebe Tysia

Ja , ich traue mich mal,liebe Tysia- da ich schon länger auch guten Sex mit Frauen in der Menopause habe.
Die gute Erfahrung: Ich finde, daß die Frau ohne früheren Lebensabschnitten nachzutrauern die beste Figur bei allem macht. Wenn man sich der Sache bewußt ist,daß nicht alle Alterserscheinungen der Menopause zu verdanken sind, fällt das noch leichter. Eine Frau verliert für mich nicht an sexueller Atraktivität wegen diesen Erscheinungen.
Die schlechte Erfahrung: Aber wohl, wenn sie diese verleugnet , ignoriert und neben der körperlichen Reife keine mentale Reife erreicht hat. Mit "dumm" konnte ich noch nie so richtig,besser eingestanden gar nicht. Das ändert sich auch mit dem Alter nicht, im Gegenteil.
Als jüngerer Mann habe ich mich schneller davon erholen können. In meinem fortgeschrittenen Alter macht mich Dummheit regelrecht impotent. So sehe ich meine"Menopause" Es ist ein falschen Sprichwort:"Dumm f.... gut"
Nur noch eine Frage-wo,wie finde ich anja007 ?