Also gut,
nachdem ich diesen Thread schon eine Weile mitverfolge, melde ich mich auch mal zu Wort.
Wenn ich in der Vergangenheit Single war, hatte ich Affären, oft auch mehrere nebeneinander.
Man spielt mit offenen Karten und tut sich gegenseitig gut, alles in Ordnung, hat auch im eigentlichen Sinne nichts mir Polya... was auch immer zu tun.
Wenn ich in einer Beziehung bin, verliebt bin, liebe, bin ich monogam.
Wenn ich liebe, verspüre ich auch keine Lust nach anderen, dann bin ich auf diese eine Person fixiert, emotional, mit dem Kopf und auch sexuell.
Mag altmodisch sein, mag ausgerechnet hier ungewöhnlich sein, ist aber so, ich kann mein Herz, meinen Kopf und erst recht nicht meinen Schwanz abstellen.
Dann lernte ich eine Frau kennen und lieben von der ich wußte daß sie nie monogam war, mit oder ohne Segen des früheren Partners lief da das volle Programm. Ich war verliebt, wir haben darüber gesprochen und eine Einigung erzielt (DACHTE ICH, FEHLER NUMMER 1).
Die Frau hatte als alleinerziehende Mutter die Chance bekommen ein Studium zu absolvieren und ich bot ihr an sie während der Studienzeit zu unterstützen (FEHLER NUMMER 2).
Sie zog bei mir ein (das ist im übrigen was anderes als "zusammen ziehen") konnte mietfrei wohnen, sich aushalten lassen, ich habe ihr geholfen sich um ihr Kind zu kümmern und versuchte den Alltag mit ihr zusammen zu meistern, habe ihr halbes Motorrad bezahlt, unsere Urlaube bezahlt, eine größere Wohnung bezahlt die sie wollte [nur um mir acht Wochen nach dem Einzug zu eröffenen daß sie gar nicht daran denkt sich an die Vereinbarung über eine kleine Mietkostenbeteiligung zu halten] ,ihr einen Kredit für ihr Auto gegeben (FEHLER NUMMER 3).
Im Endeffekt hat die Frau innerhalb weniger Wochen ihre Sexualität (der Grund unseres Zusammenkommens und ineinander Verliebens) zu Grabe getragen und sich in einer bequemem Versorgungsbeziehung eingerichtet.
Ja, auch ich habe Fehler gemacht, ich habe unsere Vereinbarung über Monogamie nie neu hinterfragt, ich habe unser einschlafendes Sexual-Leben auf den Alltag geschoben, halbherzige Versuche etwas mehr Pep in die Beziehung zu bringen scheiterten am Kind nebenan, an "Kopfschmerzen", Lustlosigkeit, Alltagssorgen.
Ich war der Meinung daß die beruflichen / persönlichen / potentiell finanziellen Chancen durch dieses Studium die "Durststrecke" wert wären, danach würde es schon besser werden. Wußte ich daß ihr Sex mit anderen Männern fehlt? JA, Habe ich richtig eingeschätzt wie sehr es ihr fehlte? NEIN.
Haben wir darüber gesprochen ? NEIN (FEHLER NUMMER 4).
Lange Rede gar kein Sinn, die Frau kam auf die glorreiche Idee ein zweites Kind in die Welt zu setzen ???
Vater von dem Kind muß ich nicht sein, künstliche Befruchtung im benachbarten Ausland kosten nicht die Welt, Papa der sich kümmert muß ich auch nicht sein, macht sie selber, Hauptsache rechtzeitig schwanger um direkt vom Studium in den Mutterschutz zu wechseln, wenn ich damit nicht einverstanden bin, ist die Beziehung beendet. Rechtzeitig schwanger, egal von wem, egal wie, egal um welchen Preis, das Mantra "Ich kriege dieses Jahr ein Kind, mit Dir oder ohne Dich" habe ich mir zwei Tage lang angehört, dann habe ih gesagt "dann ohne mich".
Ich verstehe bis heute nicht wie eine Frau auf so eine kranke Idee kommen kann,
ich kapiere bis heute warum sie dachte ich würde da mit spielen.
Und vor allem verstehe ich bis heute nicht warum ein zweites Kind in die Welt zu setzen das ohne Papa aufwächst Beziehungsprobleme lösen soll? Aber so wie ich das verstanden habe ist das erste Kind ähnlich entstanden, geholfen hatte es offenbar nicht.
Zum eigentlichen Thema des Threads zurück, was habe ich daraus gelernt?
Ganz egal welches Beziehungsmodell man wählt, ganz egal auf welches Beziehungsmodell man sich (vermeintlich) einigt, darüber reden hilft im Zweifelsfall mehr als planlos Kinder in die Welt setzen zu wollen.
Mag jetzt alles diffus klingen, aber die Botschaft ist, reden hätte geholfen.