*******an_m:
Es gibt keine grundsätzliche, geschlechtsspezifische "Aufgabe". Die allermeisten Zuschreibungen von Eigenschaften an das Geschlecht sind kulturell begründet.
Alles andere wäre phantasievolle Spekulation und nicht plausibel.
Für mich gibt es eine Verwerfung in der Gesellschaft: Das Phänomen, dass so viele Männer (und einige Frauen) darüber klagen, Jungs würden "feminisiert". Und Mädchen "vermännlicht". Dahinter steckt die Angst, dass das Verlassen der gewohnten Rollen die Welt ruiniert. Und schon schreiben sie alle als negativ empfundenen Veränderungen genau dieser Angstquelle zu.
Meine Überlegung, gespeist aus Beobachtungen in meinem Umfeld:
Es gibt Menschen mit wenig Sicherheitsbedürfnis, die sich vor den Erscheinungen der Welt nicht fürchten, und daher offen, liebevoll und zugewandt auf andere Menschen zugehen können, ohne Vorbehalte.
Und es gibt Menschen mit einem erhöhten Sicherheitsbedürfnis, möglicherweise verursacht durch eine verunsichernde Kindheit und Jugend - und viele von denen sehnen sich nach Sicherheit, die ihnen Recht und Ordnung geben. Zur Ordnung gehört auch, dass alle berechenbar sind, Männer eben irgendwo gleichartig sind, Frauen ihrerseits auch, und einem dann keine erschreckenden "Schreckgespenster" wie Schwule, Sinti&Roma, etc. das Gefühl geben, man sei nicht mehr sicher auf der Straße.
Meine weitere Überlegung: Die Menschen mit dem größeren Sicherheitsbedürfnis empfinden das modernisierte Frauenbild als erschreckend anders als jenes aus der Kindheit, als die Geschlechterunterschiede noch als gott- oder naturgegeben galten. Eine Bewegung der letzten 15 Jahre versucht sich dieses Gefühl der naturgegebenen Unterschiede mittels an den Haaren herbeigezogener evolutionärer Erklärungen zurückzuholen. Oder einfach mit der Begründung: Es war schon immer so. Zementierung des Kindheitsglaubens.
Kurz und gut: Frauen, die das 60er-Jahre Frauenbild verlassen, sind so unheimlich wie Schwule. Sie mögen sich alle in Luft auflösen! Das ist Angst vor Frauen.
Nur ein Gedanke von mir, keine unabänderliche Meinung.
*******an_m:
Ein Gedanke, der mir vorhin gekommen ist:
Wenn man glaubt, sich Techniken, Strategien, Methoden, etc aneignen zu müssen, um jemandem (Frauen beispielsweise) gegenübertreten zu können – so wie Pick Up Artists oder MGTOW-Mitglieder das tun – sieht das für mich aus wie eine Form von Angstbewältigung oder des Abarbeitens von Schwächegefühlen.
Ein guter Gedanke. Es könnte tatsächlich etwas dran sein!