Argh.. ich merks... das Schwafel-O-Meter öffnet wieder das Sicherheitsventil... zu spät... ich hab 'ne Tastatur gefunden...
ganz bestimmt können viele nachvollziehen, dass "liebe" und "sex" 2 verschiedene dinge sind. interessanterweise verknüpfen die wohl genauso viele menschen die beiden begriffe miteinander, sobald eine beziehung besteht.
Ich denke mal, daß das an sich auch so sein soll. Sicher sind Sex und Liebe zwei unterschiedliche Sachen, sonst könnten Menschen z.B. nach Unfallschäden unterhalb der Gürtellinie ja nicht mehr "richtig" Lieben und es gäbe auch keine ONS wo man den anderen nicht mal kannte usw.
Aber wenn sich zwei Menschen finden, dann entsteht da schon eine Verknüpfung zwischen beidem, denke ich.
Und diese Verknüpfung macht aus reinem Sex mehr, "Liebe machen" fällt mir dazu ein - klingt für manche vielleicht belustigend, ist aber vielleicht gerade das, was über körperliche Impulse, Bedürfnisbefriedigung und Spaß hinausgeht. Wenn Schlüssel und Schloss nicht nur körperlich sondern auch seelisch "Klick" machen(wobei ich denke, daß da kein Schloss geschlossen wird, sondern eher eine Tür aufgeht).
Ich denke aber auch, daß dieser Schritt manchen, vielleicht sogar vielen nicht gelingt, nicht wirklich. Auch wenn er vielleicht sehnlichst gewünscht wird, solange er nur im Kopf stattfindet, nicht aber von Herzen kommt, passiert da nicht viel. Woran das liegen mag, darüber könnte man jetzt auch wieder seitenweise spekulieren, ob es mangelnde Offenheit ist, ob das Vertrauen zum anderen zurückgehalten wird, was auch immer.
Und dann kann ich auch gut verstehen, wenn es irgendwann im Schlafzimmer langweilig oder frustrierend wird, weil ständig das Gefühl vorherrscht, etwas nicht zu erreichen oder (weil so schön schuldzuweisend) daß einem etwas vorenthalten wird. Und dann wird dieser Teil, zumindest innerhalb der Partnerschaft, irgendwann abgehakt und man wendet sich anderem oder anderen zu.
Und wenn das Liebesleben auf dieser Stufe verbleibt, dann ist auch die Motivation nachvollziehbar, woanders sein "Glück" zu suchen.
Wenn ich einen ONS habe, dann dürfte die Hauptmotivation oftmals in erster Linie ein tolles Paar Hupen sein, und die charakterlichen und intellektuellen Vorzüge meines Gegenübers nicht unwichtig, aber eher sekundär. Aber wenn nun das Liebesleben innerhalb der Beziehung auch nur Qualitäten wie "geil" oder "schön" erreicht, dann sehe ich da schon eine "gute" Voraussetzung für die Jagd nach dem nächsten Kick und der nächsten Partnerschaft, in der ja alles besser wird.
Danke tictac für den nächsten "Anker":
oft kriselt es in einer beziehung aufgrund eines mangels. das kann, muss aber noch lange nicht ein mangel an liebe sein.
Die Liebe soll ja alles überwinden, und mit einer guten Portion Hormone schafft sie (oder die Vorstufe "verliebt sein") das anfangs ja auch ganz gut. Aber sobald es das erste Mal dunkel wird, gehen die Blütenblätter wieder zu, und so scheinen sich ebenso die Menschen wieder zu verschließen, besinnen sich ihrer Individualität, Selbstentfaltung und Bedürnisse und fangen an zu beäugen, wie kompatibel das Gegenüber eigentlich ist. Aber die Liebe ist wahrscheinlich eben nicht der Dammbruch, der alles ertränkt, sondern eher der sanfte Regen, der nach und nach alles durchdringt, ohne einem auf den Kopf zu klatschen - und der auch schon durch einen Regenschirm aus Verschlossenheit, Mißtrauen und Kosten-/Nutzendenken ferngehalten werden kann. Und so schneidet man sich damit selbst ab von dem, was man im Liebesleben sucht.
Weiter vorne stand ein Vergleich mit verschiedenen Altersphasen.
Kinder sind ja nun zunächst die reinen Egoisten - passt etwas nicht, sei es Hunger, der quersitzende Pups oder das Verlangen nach Nähe wird brüllend eingefordert, das jemand kommt und es "gut macht". Später wird dann etwas gegeben, sicher oft nur um ein "Danke, wie schön" oder "toll gemacht" zu hören. Und irgendwann ist der Punkt da, wo etwas gemacht wird, und man sich an der Freude anderer freut.
Bleiben viele möglicherweise in Sachen Liebe im frühesten Kindesalter stecken? Bei einem Gefühl von Mangel (oder der Ansicht, es würde einem etwas vorenthalten, s.o.) wird gefordert - der andere soll es "gut machen", es wird gewütet. Oder es wird etwas gegeben, immer in der Hoffnung (bzw. Erwartung) dafür etwas zurückzubekommen. Und wenn diese Hoffnung nicht erfüllt wird, was liegt näher, als sich ein besseres "Elternteil" zu suchen?
Vielleicht fällt das auch so einfach, weil das Gefühl, geliebt zu werden, einen weit zurückbringt, dahin wo man noch kein verantwortungsvoller Mensch sein musste. Aber wenn man sich dann völlig in diesen Bereich "zurückdriften" lässt, anstatt als ganzer Mensch mit Verantwortungs- und Selbst-bewußtsein nur bis dorthin zurückzuwachsen - dann reagiert man wohl auch eher mit dem Spektrum, welches man damals hatte.
Mir schwirrt grad etwas der Kopf, darum genug hier. Gerade was Kindheitsphasen betrifft könnten andere das sicherlich viel besser erklären oder mir aufzählen, wo ich daneben liege. Und ich bin manchmal vielleicht in Sarkasmus oder derbe Ausdrücke abgerutscht, sorry dafür.
Darki