Man muss das so sehen...
Hallo
Wenn sich wirklich alle einig sind und ihr prinzipiell in der Lage seid über Dinge zu reden sollte das kein großes Risiko bringen (es sei aber auch gesagt, dass es immer ein Restrisiko geben wird. Man weiß halt nie was ist). Wichtig(er) ist wie man damit umgeht.
Schwierig wird es immer dann, wenn es eben nicht alle wollen.
Wir gehen relativ offen mit unserer Art der Sexualität um. 2 Paare haben sich dadurch übel ins Unglück gestürzt.
Fakten zu Paar 1:
Rückblickend betrachtet fanden beide einen Reiz daran, wollten das auch, aber eigentlich steckte nur großes bla bla dahinter ohne sich einmal ernsthaft mit dem Thema auseinander zu setzen (und wir haben wirklich mehrfach gewarnt).
Letzendlich war es dann so, beide fanden die Vorstellung toll. Sie auch, hatte aber Bedenken, weil es mal einen Versuch des 3ers ffm gab und er sich wohl letzendlich mit ihr alleine getroffen hat. Als sie anfing sich fallen zu lassen ist er wie eine Rakete abgegangen. Sein Egoismus und seine Befriedigung standen ganz klar im Vordergrund. Es gab das reinste Drama im Swingerclub als ein PT stattfand. Er wollte Spaß, als er aber merkte dass seine Frau gerade auch sehr viel Spaß hat sind ihm die Lampen durchgeknallt, ist aufgesprungen, hat seine Frau am Arm darausgeholt und voll den Larry gemacht. War schon sehr peinlich und für die beiden auch nicht so witzig. Aber man ist ja Meister im Verdrängen und Runterschlucken also wird das ausgeschwiegen.
Paar 2:
Junges Bilderbuchpäärchen (wir kannten uns noch nicht soooo lange, aber es wirkte alles sehr idyllisch) mit zwei Kindern.
Bis dato war sie eigentlich so der Mittelpunkt im Kontakt. Man lernte sich halt immer mehr kennen (über die Kinder). Sie lud mich irgendwann zum Feiern ein und wir tranken bissl.
Es kam irgendwann auf den Punkt. Es wurde hinterfragt wie genau wir das ausleben. Sie wäre eher nicht am Sex interessiert, er hätte es gern deutlich öfter und hat gefragt ob es ok wäre wenn er zu einer professionellen geht (zumind. so einmal in 1-2 Monaten), aber DAS wolle sie nicht. Für mich ging das alles irgendwie sehr in die Richtung dass ich mit ihm etwas habe. Der Mann war auch wirklich sehr sehr sehr sehr lecker und die Chemie stimmte.
Im Laufe der Zeit fand er immer toller was wir hier ausleben und er beneidete mich um meinen toleranten Mann und meinen Mann um die tolle Art mit der wir das handhaben.
Letzendlich fand er es immer toller, der Reiz an mir wurde größer und sie stimmte irgendwann dem Partnertausch zu. Später sagte sie "Irgendwann habe ich einfach einmal kurz leiden wollen und habe euch gebeten es zu tun, damit der Zauber endlich weg ist. Lieber eine kurze Qual und danach ist Ruhe." Und genau so war es auch. So wollte sie es. Leider ging der Plan nach hinten los. Er fand es toll, würde es wieder tun (macht es aber nicht weil sie dann geht). Bei denen ist es eine Frage der Zeit bis die Ehe kaput geht. Zum Ende hin war es so, dass sie jeden Tag Sex herbeigeführt hat damit er mich vergisst bzw kein Anliegen mehr hat sich etwas anderes zu suchen. Sie hat nur durch mangelnde Gespräche überhaupt nicht verstanden worum es ging. Es geht ihm nicht primär um mich. Ich war doch jetzt nur Schlüssel. Es ist danach böse auseinandergegangen. Er musste schweren Herzens den Kontakt zu mir aufgeben (alle haben ihm die Hölle heiß gemacht) und von ihr kamen ganz böse Aktionen gegen mich und meinen Mann. Da distanzieren wir uns aber ganz klar von. Ich kann ihn mit seinen Wünschen und Phantasien verstehen und bis zum gewissen Punkt auch die Angst ihn zu verlieren. Aber das was da abging war wirklich alles andere als nachvollziehbar. Das passt eben nicht zu dem was man immer sah und hörte. Ein glückliches Paar welches immer happy war bis ich in deren Leben trat sollte anders aussehen und auch bei Negativerfahrungen deutlich anders damit umgehen.
Es war ganz klar so, er hat den Reiz entdeckt und sie sucht einen Schuldigen dafür. Das mag jetzt noch ein paar Jahre gutgehen - wenn überhaupt - aber auch wenn Sex nicht alles ist, kann eine Ehe in der man sexuell absolut unzufrieden ist nicht dauerhaft gutgehen.
Es kann wunderbar gut gehen und wir haben einen sehr sehr guten Weg gefunden. Es sind besondere Erfahrungen die sehr sehr schön sind.
Es sollte klar sein (gerade auch für den Anfang):
Alle Parteien sollten Interesse daran haben, keiner sollte überredet werden oder nachgeben.
Reden, reden, reden. Sowohl vorher über die Vorstellungen als auch hinterher wie es war, wie es dem anderen dabei ging (finde ich anfänglich wichtig, denn man kann sehr leicht Grenzen überschreiten. Zumindest kurz reden, man kann auch mit zu viel Gequatsche alles zerreden).
Sobald einer der beiden merkt, dass er mit der Situation nicht zurecht kommt, gibt es ein kurzes Zeichen und das sollte auch ohne Murren als solches verstanden werden.
Gerade am Anfang ist es ziemlich schwierig. Man hat so viele Phantasien, aber viel zu wenig Vorstellung wie es läuft. Man traut sich eventuell mehr zu als man aushalten kann, teilt seine Bedürfnisse nicht mit usw.
Wenn alles drum herum passt dann ist es wirklich sehr schön (zumindest für uns).
Herausfinden müsst ihr es. Was für andere passt muss für euch noch lange nicht das richtige sein.
Viel Glück - egal in welche Richtung.
LG Tinka