Super, dass du das Thema aufbringst. Und dass du das für dich selbst ausprobieren möchtest. Im Internet gibt es einige Erfahrungsberichte, auch Tagebücher über die Zeit des Verzichts.
Ich glaube, den meisten ist gar nicht bewusst, welche Gefahr im Pornokunsum liegen kann. Nicht in der Tatsache, dass man Pornos guckt und sich selbst befriedigt. Sondern u.U. in der Art und Weise und in der Bedeutung, die der Konsum für einen selbst hat.
Es gibt einen sehr guten Film zum Thema: Don John - gibt's z.B. bei Maxdome oder Netflix. Dort geht es um einen jungen Mann, der selbst nach dem Sex lieber noch einen Porno guckt und wichst, weil der Sex selbst ihm nicht exakt die Bilder liefert, die ihn im Porno anmachen. Er ist so auf die visuelle Stimulanz gepolt, dass ihm seine eigenen Handlungen beim Sex nicht mehr genügend Reize bringen.
Ich sehe übrigens die gleiche Gefahr im Sex-Konsum, also beim Sex in Situationen, wo der Sex das Hauptmotiv ist und nicht das sich-hingezogen-fühlen zu einem anderen Menschen. Wer regelmäßig Sex-Events besucht und rein körperliche Begegnungen inszeniert, läuft Gefahr, abzustumpfen und immer mehr, immer Neues zu brauchen, um seinen Kick zu erleben.
Es geht gar nicht darum, andere warnen oder bekehren zu wollen. Wie bei allen Suchtgefahren kommt es auf die Dosis an, und die Übergänge sind fließend. Solange man selbst keinen Leidensdruck empfindet, ist doch alles gut.
Dennoch finde ich diese No-Fap-Bewegung super. Sex mit einem Mann, der sich dieser Problematik bewusst ist und der den Sex nicht konsumiert, ist für mich deutlich schöner.