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Unsere Entwicklung nach der Sexuellen Revolution der 60`iger

*******lnd Mann
159 Beiträge
was sich ändern *muss*...?
nun gesellschaftliche (ver)Änderungen gehen immer von Menschen aus - ggf. einzelnen... - also auch mir!
und so zeigen mir schon (auch) hier verwendete Formulierungen, dass immer wieder DAS-irgendwas/-irgendwer angesprochen ist. *schiefguck*
dies wäre also die erste Möglichkeit anders zu agieren - und etwas zu bewirken…*klugscheisser*

insofern braucht es auch keine neuen Festschreibungen zu Rollen - sondern es braucht die Auflösung dieser!!
und wenn Mann sich im Vakuum fühlt - dann muss er dies selbst füllen - so schlicht...
Ich bin biologisch Mann - und ansonsten Mensch - und kann mich (ggf. meine Rolle_n) - gut ausfüllen, WEIL ich mich eben nicht an vermeintlich vorgegebenen orientiere (höchsten in Abgrenzung)
Ich kann - auf JEDEN Menschen aktiv zugehen, wenn ich das will, da ich bei mir bleibe - und immer davon ausgehe, dass meine Intention nicht auf stimmigen Wiederhall trifft...
UND
...ich dies respektvoll zur Kenntnis nehme und akzeptierend - deutlich - meinem von mir angesprochenen Ggü. vermittle!!
Es geht um die eigene Grundhaltung, mit der ich meine Interaktionen begleite - nicht mehr und nicht weniger!
ich mache mit meinem Gesprächsanfang 8also Zugehen auf mein Ggü.) ein Angebot - und eine Angebot darf eben auch abgelehnt werden…
…wenn ich diese Ablehnung des Angebotes - zur Ablehnung meiner Person interpretieren - ist dies allein meine Entscheidung - ggf. auch mein Problem - damit hat mein Ggü. überhaupt nichts zu tun !!!

Wie leben (noch immer) in einem Patriarchat - und erst wenn sich jeder aus der zugewiesenen Rolle befreit - werden wir gesellschaftlich relevant spüren, dass es anders geht - UND schöner ist...

es geht eben nicht darum sich einer biologischen und sozialisierten Rollenzuschreibung entsprechend zu bewegen - sondern sich und jede*n anderen, als Mensch - ein soziales Wesen - wahrzunehmen...
...und Mensch ist eben NICHT - schon gar nicht vorrangig - ein sexuelles Wesen…
…sondern wir haben eine Sexualität - diese ist lediglich Teil von uns…

das heißt aber eben auch - noch vielmehr die praktizierten Formen der Beziehungsleben in Frage zu stellen - denn - gern wiederholt - der Mensch ist kein PAARwesen - sondern ein Gruppenwesen - und NUR der Akt der Vervielfältigung (= zur Arterhaltung) braucht eine biologischFrau und einen biologischMann…
…alles Weitere ist - also auch das Erfahrungsheranwachsen von Kindern - ein Gruppenprozess, denn wenn wir Kindern vielfältige Möglichkeiten von Erfahrungslernen bieten wollen - brauchen sie sowohl den Kontakt unter gleich*altrigen* - als auch zu verschiedenen Leben der Erwachsenen - hierbei bleibt sicherlich die Beziehung u den Eltern immer eine eigenständige…
UND
hinsichtlich der eigenen Entwicklung der Erwachsenen ist es nicht anders - der zwangsläufige Anspruch - welcher sich aus dem Zusammenleben als Paar ergibt - dass nur dieser eine Mensch, all meine Bedürfnisse abdecken kann, ist eine sinnfreie Überforderung...

zu dieser Differenzierung gehört vor allem, dass die Fähigkeiten in der Begleitung von Kindern (also Elternebene) vollkommen andere sind, als die, die an eine*n erwachsene Liebes- bzw. Lebenspartner*n gestellt werden...
in allen diesen genannten Aspekten sollte vor allem berücksichtigt werden;
es geht NICHT um entweder/ oder - sondern immer um sowohl_als-auch

ebenso wird in der Mainstreambetrachtung auf bzw. von Frau und Mann - vollkommen vergessen - auch ausgegrenzt - die vielfältigen Lebensformen des Dazwischens...
während allgemein (u.a.) homosexuelle Lebensformen zumindest, als Wirklichkeit anerkannt ist - nehmen wir Menschen, welche sich weder Frau noch Mann zuordnen (ob biologisch oder sozialisiert!!) schlicht nicht-gleichberechtigt wahr…
…obwohl gerade ihre Lebensform (selbstgewählt oder nicht) uns im festgefahrenen/ manifesten Denken hinterfragt - und Chancen zum anders-Denken und -Handeln gibt
nehmen wir diese Betrachtungsperspektive ein…
…erledigen sich viele (auch hier diskutierte) Betrachtungen (fast) von allein und sind - ad absurdum geführt *g*
*******lnd Mann
159 Beiträge
noch ein Nachsatz
Freiheit - sich-frei-fühlen - fängt mit den eigenen Gedanken an...
und ob es die eigenen sind - oder lediglich übernomme, hängt schlicht davon ab, ob wir uns diese selbst erfahrbar gemacht haben...
*******966 Mann
1.677 Beiträge
Themenersteller 
Da wären wir dann bei der von steven9966 angesprochenen ‚Consent Culture’. Diesen ‚Konsens’, also dieses Übereinkommen auch bei Sexuellem bzw. Partnerwahl, gab es ja immer und gibt es immer noch.

Naja, das mit dem Consent, der da einzufordern ist, geht schon etwas weiter. Hier ist das ganz gut dargestellt. Es geht los bei "Ein Nein ist ein Nein", aber es geht noch tiefer und das ist wirklich ein gutes Konzept.
http://feminismus101.de/consent-culture/

Die Frage ist nur: Wird das akzeptiert? Von Männern, von Frauen, d.h. wird es wirklich Kultur?

In Punkt 8 ist das ja formuliert:
8. ... Ich mache mir gerade Sorgen, dass das Zustimmung suchen total nach Arbeit klingt. Das ist es nämlich ganz und gar nicht. Nach Zustimmung fragen ist ein wundervoller Spannungs-moment voller Emotionaler Verbindung. Ein „Ja“ bringt die Freude mit sich, zu wissen, dass jemand wirklich heiß auf dich ist und dich wirklich will. Die Person wird nicht nur mitmachen bei den folgenden Taten, sondern auch total Lust darauf haben. Das ist kein „Vorbedingung erfüllt — check.“ sondern ein „super, jetzt wird das gleich noch viel besser.“ Ein „Ja, unter der Bedingung, dass…“ hilft dir, ein_e bessere_r Liebhaber_in zu sein...

*******lnd Mann
159 Beiträge
auch hier...
...bleibt die Nachfrage, warum NUR auf Frau/ Mann abgestellt wird...
und
warum "Consent Culture" sich auf den sexuellen Bereich focussiert...

gilt nicht;
Fragen,
das Ggü. antworten lassen
und
diese Antwort akzeptieren
als Grundsatz in einer sozialen Interaktion...?

denn in anderen Bereichen - wird dies doch weit weniger bis gar nicht in Frage gestellt - ist also Teil unserer Kultur...
...bleibt also die Frage an diejenigen, die es in dem einem Beriech, als kulturell gg. ansehen und einem anderen - im Übrigen einem höchstpersönlichen Bereich - nicht gelten lassen...
*gruebel*
Gewaltfreie Kommunikation
da verdanken wir der Hippie-Generation ebenfalls sehr viel, finde ich.
*******966 Mann
1.677 Beiträge
Themenersteller 
menschelnd

Ich vermute, es ging den Ideegeberinnen um eine Lösung eines Konflikts. Auch Frauen wollen Sex (eben Feministinnen auch) und schlugen als Gegnepart zur Rape Culture die Verständigung per Sprache von, plakativ dann Consent Culture genannt.

Dass Konsens auch in anderen Lebensbereichen erzielt werden muss, steht ja außer Frage. Im Medizinbereich oder in der Forschung spricht man ja auch von einem "informed consent " wenn der Patient, Kunde oder Teilnehmer nach entsprechender Information über die Ziele und Risiken einer Behandlung oder die Fragestellung in einem Experiment sich zur Teilnahme bereit erklärt.

Insofern ist das Konsensthema nur in den Bereich des Sexuellen eingeflossen.
*******lnd Mann
159 Beiträge
@*******966
die ursprüngliche Intention ist mir verständlich - und stell ich für sich nicht in Frage...
...meine Beitrag spricht eher aus dem Jetzt - also hinterfragt im Hier und Jetzt - also auch im Kontext deines (Eingangs-)Themas...

und

ehrlich gesagt, stelle ich - mit meinem Beitrag (und auch sonst) weniger auf Konsens ab - das ist für mich etwas anderes, als die gegenseitige Akzeptanz und Gleichstellung (von Unterschiedlichkeit)...
(ich bin da weniger konsensual unterwegs, was aus meiner Sicht auch eher unterschiedliche Haltungen und Positionen auflöst...
für mich ist ein Nebeneinander stimmiger - somit auch stehen lassen (können) von anderen Haltungen/ Positionen - was wiederum dann auch eine Akzeptanz erfordert
*******966 Mann
1.677 Beiträge
Themenersteller 
@ menschelnd

Um konkreter zu sein. Du schreibst:
gilt nicht;
Fragen,
das Ggü. antworten lassen
und
diese Antwort akzeptieren
als Grundsatz in einer sozialen Interaktion...?

Wenn man nach dem Grundsatz fragt, würde ich antworten, nicht unbedingt. Das kommt ganz auf die Gesellschaftsform, den Kontext der Gruppen, in denen man agiert und auf die Persönlichkeitseigenschaften an.

Ein einem Kontext der von Befehl und Gehorsam geprägt ist (z.B. Militär), gilt das Theorem nicht. Es gibt da erst mal kein Nicht-Akzeptieren. In vielen beruflichen Kontexten wird es ähnlich sein. Das kann auch für Vereine gelten und auch für Minigruppen aus zwei Leuten, Dyaden sozusagen: Der eine bestimmt, der andere lässt über sich bestimmen. Es kommt dann zum Konflikt, wenn eine Antwort nicht akzeptiert wird. Dennoch sind dies soziale Interaktionen.

Das Übergriffige in einer Rape-Culture ist doch gerade, dass ein Nein entweder nicht als Nein ausgedeutet wird, umgedeutet wird oder komplett ignoriert wird.
*******966 Mann
1.677 Beiträge
Themenersteller 
Was mir gerade aufgefallen ist, und was eine gewissen Entwicklung sozusagen numerisch kennzeichnet: Im Zeitraum 1970 bis 1975 ist die Anzahl der Erwähnungen des Begriffs "Sexualität" in deutschsprachigen Büchern sprunghaft angestiegen. Danach ist die Frequenz wieder gefallen, allerdings auf ein deutlich höheres Niveau als in der Zeit von 1900 bis 1970. Eine kleine "Hochzeit" hätte der Begriff in den 1930er Jahren, möglicherweise unter dem Einfluss der Psychoanalyse von Sigmund Freud. Ab 1980 könnte man aber sogar von einem leicht fallenden Trend sprechen.

Anders ist es beim Begriff "Porno". Auch dieser Begriff gewann in den 1970er Jahren richtig an Sichtbarkeit in der Literatur, erlebte Ende des Jahrzehnts auch einen Einbruch, zeigt aber fortan einen stark steigenden Trend.

Dies finde ich zumindest bemerkenswert.
nojo
Ich denke, beim Begriff "Porno" fand ähnlich wie bei "geil" ein Bedeutungswandel hinüber auch in's Nichtsexuelle statt. Porno ist das neue geil. Sexualität bleibt dagegen Sexualität. Ein Begriff, der es noch nicht in die Umgangssprache geschafft hat, sondern in der gehobenen und der Fachsprache verwendet wird.

Interessanter wäre der Verglecih "Sexualität" und "Pornographie" oder "Sex" und "Porno".
*******lnd Mann
159 Beiträge
steven9966 - zu deiner letzten Antwort auf mich (drei Beiträge drüber)...

ich denke du geht nunmehr inhaltlich und argumentativ auf eine neue - abstraktere - Ebene...
...auf dieser kann ich dir - auch inhaltlich *zwinker* - folgen...
...deine nun mehr angebrachten Argumente sind somit keine Gegenargumente zu den meinen bzw. die beiden Ebenen lassen sich nicht (sinnvoll) MITeinander argumentieren...
meine Argumente bewegen sich im heutigen und hiesigen Kontext - so wie ich den Eingangsbeitrag auch verstanden haben - weshalb ich diese auch genauso stehen lassen kann *g*
****ot2 Mann
10.218 Beiträge
Ein schöner Thread mit vielen, sehr differenzierten Gedanken.
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