schöne Beiträge, Selene!
ich würde gerne noch 3 Aspekte davon vertiefen:
Mama gilt plötzlich als "Schlampe"? Mama ist es egal, sie hat ihren Freundeskreis, der das nicht so sieht. Da kann sie locker drüberstehen.
es ist m.E. das Umfeld, das einen stigmatisiert (z.B. als "Schlampe"). Schaue ich genauer hin, so sind es einzelne Neider, die auch gerne mehr Nähe, mehr Körperlichkeit, mehr Freude, etc. hätten. Und deshalb anfangen über andere zu ratschen, die sich das gönnen, was ich mich selbst nicht traue oder aus für mich sinnvollen Erwägungen heraus ablehne. (aber dadurch natürlich auch viel versäume im Leben)
Es kann natürlich auch eine Angst dahinter stecken: "nimmt mir diese junge attraktive Frau als nächstes meinen Mann weg?" (vielleicht auch deswegen, weil ihr Frustationspegel deutlich unter meinem eigenen liegt)
wie bekomme ich mein Kind als Verbündeter?:
Oder soll Mama erklären... "Weisst Du, Maus, Mama wollte gerne Sex (Mama, Sex, was ist das? ...) mit dem Papa von Tom, das finden aber die anderen Muttis hier ungehörig, und sie haben Angst, dass ihre Kinder das über Dich von mir lernen, und deshalb wollen sie nicht, dass Du..."
Äh, nicht wirklich, oder?
die eigenen Kinder sind sehr feinfühlig, was neue Strömungen betrifft. Sie bemerken meistens bereits vor Mama/Papa, dass "irgend etwas im Busch ist". z.B. die Mama macht sich hübscher, wenn sie in den Kindergarten geht. Oder sie ist fröhlicher als sonst. oder sogar: sie lächelt den Papa von xy an (und der lächelt zurück!)
spreche ich nicht mit meinem Kind darüber, so kann es leicht eifersüchtig werden, wenn sich aus seiner Sicht die Liebe nun aufteilt auf zwei Personen. Und ich möchte doch, dass gerade mein eigenes Kind es mir vergönnt, wenn ich Freude mit einem anderen Menschen habe. - das ist bei Sex nicht leicht zu vermitteln, da das Kind ja davon ausgenommen ist, nicht weiss, was da passiert und sich zusätzlich ausgegrenzt fühlen könnte.
ich meine, ich kann versuchen, meinem Kind zu erklären, dass es unterschiedliche Arten von Liebe gibt: die bedingungslose Liebe zu ihm selbst und eben die Liebe zwischen Erwachsenen.
ich finde, ein Kind ist freier in seinen Gefühlen, wenn es merkt, dass es seine Mutter, seinen Vater auch mal hassen darf. (aber trotzdem geliebt wird!)
Ich hätte meine Mutter gehasst dafür!
das "ich-hasse-Dich" von Kindern ist zum Glück meist sehr vorüber gehend und wird oft verwendet, um etwas beim Erwachsenen zu erreichen, also eher ein "ich habe eine Wut auf Dich" (weil dies oder jenes nicht so klappt, wie es das Kind möchte)
ich habe meinem Sohn, als dieser es einmal verwendete erwidert: "das darfst Du (mich hassen). ich habe Dich trotzdem lieb!" - Damit war das Thema gegessen.
LG - lover -