Hui....
Ich habe den ganzen Thread, die ganze Zeit mitgelesen, bin da meinungsmäßig sehr bei Trigon! Deswegen gehe ich da nicht näher drauf ein, weil es schon sehr viele gute Beiträge gab.
Ich habe zwei Kinder, zwei Schwangerschaften, mit 2 verschiedenen Partnern und 10 Jahren Abstand dazwischen. Ich bin eine sehr leidenschaftliche Frau, für die Sex unbedingt in einer Beziehung stattfinden sollte, gesundheitliche Problem mal außen vor.
Ich versuche mal zu erklären warum Frau u.U. so reagieren kann...nicht muss, denn wir kennen nur eine Seite:
Partner und Vater von Kind Nr. 1, verkündete mir schon während der Schwangerschaft, dass, falls ich zu den lustlosen Schwangeren gehören würde, dann sähe er sich woanders um. Ich war zu jung und hormonell bedingt zu weich um da adäquat zu reagieren, mal abgesehen davon, dass ich in beiden Schwangerschaften eher nymphoman als andersrum war. Als das Kind da war, hatte es Koliken und schrie tage und nächtelang....ohnehin bekam ich auch so kaum Schlaf....Lust war durchaus vorhanden.....aber sie wurde nicht befriedigt....rein-raus in 2 Minuten...ok, das konnte ich haben. Auf zarte Hinweise, wie es denn mit meiner Lustbefriedigung aussähe, erhielt ich die Antwort: Ist doch Dein Problem, wenn Du so lange brauchst! Seit diesem Zeitpunkt hatte ich zwar Lust, aber sicher nicht mehr auf ihn. Ich musste mich manchmal entscheiden....lass ich ihn mal eben ran, dann habe ich mehr Zeit zum Schlafen danach, oder verweigere ich....dann dauert es ewig "bis er aufgibt". Würde mir heute auch nicht mehr passieren...aber damals hatte ich eben den Erfahrungswert von heute nicht. Im Grunde war das auch der Anfang vom Ende, denn es dauerte nicht mehr lange und eskalierte, so dass ich mich sofort trennte.
Ehemann und Vater 2.....ein Mann, dem meine Lust immer unheimlich wichtig war, wichtiger, als seine eigene.....und ich hatte IMMER Lust auf ihn....schwanger und danach, müde, stillend, egal....wenn er mich anfasste, brannte ich, egal zu welcher Tageszeit...Dass unsere Ehe trotzdem scheiterte, lag an ganz anderen Faktoren, Sex und Leidenschaft hat sogar die Ehe überdauert...auch wenns ungewöhnlich war. Aber die Erkenntnis, auch heute noch, dass meine Lust eigentlich immer da ist, wenn der Partner "der Richtige" ist, bzw., weiß wie er diese entfachen kann.
Es spielen eben verdammt viele Faktoren mit hinein, die wir als Leser des Threads nicht kennen. Ich glaube schon, dass sich so einige Damen deswegen verweigern, weil sie den Sex als wenig lustvoll empfinden, so wie Männer es ja durchaus auch tun, dass da ohnehin viel zu wenig kommuniziert wird, ist auch klar und dann wird kommuniziert und der Partner/die Partnerin ist beratungsresistent und geht nicht auf die "Wünsche" ein.
Bei dem TE scheint es mir, als wären da die Fronten zu verhärtet, da wurde dann aus Hilflosigkeit noch provoziert (Nachbarin blasen)....was sie, wie ich finde, wenn ich das lese, mit dem Wäschehinweis herrlich sarkastisch parierte, also der hätte auch von mir kommen können
Im Ernst, Provokationen sind da nicht förderlich, auch wenn man sich wahrscheinlich nur irgendeine Reaktion erhofft hat, alles, nur keine Gleichgültigkeit, damit man sich nicht so fühlt, als würde man am ausgestreckten Arm verrecken.
Alles in Allem klingt jedenfalls nicht nach "einem Schuldigen", sondern eher danach, als hätten es beide schön verkackt. Auch mir wurde besonders nach dem Eheende erst nach einiger Zeit und viel Reflektion klar, wo da meine "Fehler" gelegen haben und es ist ja auch ganz natürlich, dass man natürlich aus seiner eigenen Sicht berichtet...wenn der Frustrationsgrad erstmal extrem hoch ist und man das subjektive Gefühl hat, wirklich alles für den anderen getan zu haben.
Mittlerweile sind, meine Meinung, genauso viele Männer, wie Frauen betroffen, wenn es um einseitige Lust in der Partnerschaft geht, ob nun wegen der Kinder, oder dem stressigen Job, das spielt keine Rolle, Eltern sein ist ein 24/7 Job....und schnell wird vergessen, dass man ja auch noch Mann und Frau ist. Wenn ich innerhalb einer Beziehung anfange, mich einsam, ungeliebt, nicht begehrt usw. zu fühlen und man würde mir vehement verweigern darüber zu kommunizieren, dann würde ich keine 5 Jahre warten. Auch wenn Sexualität alleine bei Weitem nicht reicht in einer Beziehung, so ist er zumindest für mich wichtig, ich hätte wenig Ambitionen eine Brüderchen/Schwesterchen Beziehung zu führen, oder andere faule Kompromisse zu schließen. Ich brauche Nähe, Berührung...all das....und wenn man mich dauerhaft im Regen stehen lässt, nicht mal drüber redet, was los ist usw., dann würde ich mit der Lebenserfahrung von heute, nicht so lange quälen, Kinder hin oder her...das habe ich ja auch zweimal getan und bereue es nicht, nur, dass ich doch sehr lange damit gewartet habe. Es war meine Lebenszeit die ich damit verschwendet habe an Beziehungen zu arbeiten, drum zu kämpfen....alleine....letzten Endes steht jeder alleine da, mit seiner Entscheidung, deswegen muss man auch ganz tief in sich reinhorchen....hier sind viele gute Beiträge gekommen....die hoffentlich für ein bisschen Inspiration sorgen konnten. Ich hoffe der TE und seine Partnerin finden einen Weg, auch wenn es der Weg ins Aus ist.