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Die gute, die schlechte Sub und das, was dazwischen liegt

*********Kerl Mann
1.931 Beiträge
Die entsteht durch mein Verhalten bzw. das meines Partners/Gegenübers.
Ich bin dem nicht tatsächlich dauerhaft schutzlos ausgeliefert, es ist nicht "gegeben".

Vielleicht hilft Dir ein anderer Begriff weiter:
Ehrfurcht, Respekt, Hochschätzung, Würdigung
*******dor Mann
5.901 Beiträge
Nein, ...
..., das hilft nichts. Denn ich spreche - wie gesagt - weder vom Binnenverhältnis der Fügenden noch vom Empfinden der Beteiligten.

Not quite sure: ich meine, dass es ähnlich wie durch Meditation, durch Massenekstase, durch Schlüsselerlebnisse einen Überstieg im Fügen/Spiel geben kann, hin zu sonst verschlossenen Gegebenheiten. Eine Analog wäre die Erleuchtung im Zen als Erfahrungen des Monismus.

Und allein das dauernde Ausgeliefertsein scheint mir keine notwendige Bedingung: der Natur kann ich ein Haus entgegenbauen und Gott einen Tag einen lieben Mann sein lassen, ohne die Demut zu verlieren.
*********Kerl Mann
1.931 Beiträge
Dann liegt das Empfinden aber nicht in der Person gegenüber oder dem Miteinander begründet (das ist nur Hilfe auf dem Weg zur Erkenntnis), sondern in jenem, was "erkannt" wird.
Du bist ja nicht Deinem Jogi demütig, sondern dem Inhalt der Erkenntnis.
Die Frage im EP galt aber dem Dom-Jogi.

Dein Haus bietet Dir nur bei schönem Wetter "Schutz". Zur Natur gehören eben auch Erdbeben, Hochwasser und F5-Tornado. Selbst, wenn Du in einen (dafür) sicheren Bunker kriechst: Es ist alles noch da.
Gottesfragen sind Glaubensfragen; sie sind wechselhaft.
*******dor Mann
5.901 Beiträge
Ach herrlich ...
... dann sind wir ja wieder beieinander. *g*
****ba Frau
3.635 Beiträge
Ich kenne zwei unterschiedliche Ausprägungen von Demut:
Wenn ich knie und bereit bin mich führen zu lassen - das ist die eine. Und ich bin mir gar nicht so sicher, ob es da um eine Person gehen muss. Ich habe dieses Gefühl auch schon mal gefühlt alleine, vor (und leicht unter) einer Kamera mit Selbstauslöser.

Die andere kenne ich, wenn sich meine ganze Existenz (mehr als nur der Kopf oder die Lust) in Bezug auf die Existenz z. B. der gesamten Natur wahrnimmt. Das ist eine viel tiefere Demut, ein viel größeres Staunen.

Je kompletter ich mich UND je größer/machtvoller/wundervoller/stärker ich den anderen Part wahrnehme, um so intensiver kann mein Demutsempfinden sein. Und trotzdem funktioniert es nicht auf Knopfdruck, ist es jedesmal ein Geschenk für mich *g*
*******rion Mann
14.644 Beiträge
Kompliment @akkiba
sehr gut und sehr schön beschrieben!
Danke
für eure Antworten. Besonders hilfreich fand ich die auf Seite 1. Da wurden mir Aspekte aufgezeigt an die ich gar nicht gedacht habe.

Besonders gut/hilfreich fand ich unter Anderem diese Aussage:
De-mut ist Mut zum Lernen, zum Sich-in-Beziehung-Setzen, zum Schauen auf den anderen und dazu, sich nicht mehr so wichtig zu nehmen.

Wow! Das MUSS ich mir unbedingt merken.

@****a65 du hast zu 100% mein Anliegen verstanden! Vielen Dank für deinen sehr verständlich geschriebenen Beitrag! Mein Dom war ebenfalls sehr begeistert davon und meinte, dass er jetzt wieder ein Stückchen mehr die devote Seite verstehen würde.
Und auf deine Frage, ich hab mich damit so unwohl gefühlt, weil ich ihn in der Freiheit seiner Wahl der Umsetzung beschneiden wollte...

..und noch ein spezielles Dankeschön an Old_Odin. Das hat mich wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt..

last but not least, danke liebe akkiba zu der Rückführung zu meinem eigentlichen Thema und für diese schönen Worte, mit denen ich mich gut identifizieren kann:
Je kompletter ich mich UND je größer/machtvoller/wundervoller/stärker ich den anderen Part wahrnehme, um so intensiver kann mein Demutsempfinden sein. Und trotzdem funktioniert es nicht auf Knopfdruck, ist es jedesmal ein Geschenk für mich

**********_No_1 Frau
68 Beiträge
Schönes Thema..

Mich hat das auch jahrelang beschäftigt.. Vor Allem, weil ich mich selbst nie als sonderlich demütig, eher als "renitent und Spaß dabei" empfunden habe..

Und dann habe ich geliebt.. ganz und total.. und erfahren dürfen, dass ich es doch bin.. bzw. sein kann *zwinker*

Für mich funktioniert wahre Demut (wahre Hingabe) nur in Verbindung mit Liebe..

LG
*****una Frau
270 Beiträge
Ich muss zugeben, wenn ich zurücksehe... als Kind, im Gegensatz zu meinen Geschwistern und in der Schule..ich liebe die Rebellion.... war stets der unruhige und unstete Geist....und auch als erwachsene Frau habe ich bis heute eine Vorliebe und große Schwäche für starke und charismatische Männer, mag die Herausforderung, am besten noch zwei Köpfe größer als ich....und ich genieße es wenn MANN mich in die Knie zwingt und mich und meine ...provokante und manchmal widerspenstige Art zu nehmen weiß und ich ihn dann wirklichen Respekt zollen kann. Wenn ich meine Grenzen aufgezeigt bekomme und ich somit..gehorchen muss..will...soll.... und Er mein manchmal überschäumendes Temperament zu händeln weiß.

Zu jemanden auszusehen war für mich lange Zeit undenkbar, da ich eine sehr starke Persönlichkeit bin. Das heiß nicht, dass ich alles am besten kann und perfekt bin und den Anspruch erhebe keine Fehler zu machen, nein, es gibt viele Dinge die ich nicht kann und auch scheitere. Aber ich habe schon viele Schicksalsschläge und negative Erlebnisse ..weggesteckt und bin immer wieder aufgestanden und das macht schon stark. Insofern kannte ich keinen Grund zu jemanden aufzusehen oder warum jemand über mir stehen sollte. Jeder kann in einem bestimmten Bereich irgendetwas besonders gut, also warum sollte ich aufsehen? Ich bin meinen Gegenüber immer auf Augenhöhe begegnet.


Allerdings habe ich dieses wunderbare Gefühl von Demut inzwischen kennengelernt. Das war jetzt nicht in Bezug einer Session oder eine Spielbeziehung, da ich meine Devotion auch im Alltag nicht verleugnen kann und will und sie ganz einfach ein Teil von mir, meinen Wesen und meiner Persönlichkeit ist. Die Unterwerfung findet bei mir nur ganzheitlich, in einer intensiven Beziehung statt indem man sich öffnet und aufeinander einlässt, als Mann und Frau. Und Sub. Kein Lustobjekt, sondern in der Vielzahl meiner Facetten und Individualität wahrgenommen, geschätz und..geliebt zu werden. Es ist die Hingabe an den Mann, nicht allein an den Gebieter. Die innere Verbindung ist die treibende Kraft. Mann & Gebieter in einer Person. Und das habe ich in diesen besonderen Mann gefunden.

Ich habe bei meinen Partner etwas ....kennen- und lieben gelernt, wo ich dieses vollkommen neue Gefühl in mir habe, ein Gefühl aus Dankbarkeit und Demut, das von ganzen Herzen und tiefster Seele kommt und nicht nur eine kopfmäßige Unterwerfung ist. Es ist nicht mehr dieses provozieren wollen und auflehnen. Ich bin angekommen, in mir ist alles ruhig, unglaublich liebevoll und mein Zentrum ist ER.
Es klingt vielleicht ungewöhnlich... aber es ist für mich das schönste Gefühl der Welt, ihm seine Wünsche zu erfüllen und ihn glücklich zu machen ohne an meine eigenen Bedürfnisse zu denken und mich selbst nicht mehr wichtig zu nehmen. Die Freude daraus zu ziehen, IHM Freude zu bereiten. Das ist für mich die Königsdisziplin der Demut.
Meine Wünsche und Bedürfnisse treten in den Hintergrund, weil ich das tiefe Bedürfnis habe, seine Wünsche und Bedürfnisse zu erfüllen und das mit einer Selbstverständlichkeit, ich akzeptiere ihn als Mann und Partner ohne wenn und aber. Da ist ganz viel Dankbarkeit in mir, das ich auch als ein großes Geschenk betrachte. Und es sind Momente besonderer Bewusstseinstiefe, auf die wir auch als Paar stolz sein können.

Ich habe diese Gefühl ganz tief in mir drinnen und dann sehe ich ihn an...oder zu ihm auf und das aus innerer Überzeugung und nicht weil es ein Spiel ist. Sondern in ganz alltäglichen Momenten wie gestern abend in der Küche oder beim Fernsehen. Ich darf so sein wie ich bin, ich darf die sein, die Freude und Erfüllung darin findet, ihn Freude zu bereiten und ihn glücklich zu machen. Ich habe mich nie weiblicher und mehr als Frau gefühlt. Und war nie glücklicher.

Demut heißt für mich, hinter dem Partner anstehen und dies nicht als Verlust oder Verzicht empfinde sondern als absolute Bereicherung. Ich empfinde es als ein Gefühl das man kaum in Worte fassen kann.
Stolz darauf ..ihm zu gehören. Sein Wertvollstes zu sein weil er dieses Geschenk meiner Hingabe genießt und zu schätzen weiß. Demut ist mehr als sich im erotischen Spiel demütigen zu lassen, Demut ist für mich eine innere Haltung die sich u.a. auch im Anstrengen und Überwinden von Grenzen, inneren Grenzen vollzieht. Demut ist auch der Mut zum lernen...in dem Wort DEMUT steckt ja auch MUT drin, Mut, sich in Beziehung zu setzen, auf den anderen zu schauen, sich nicht mehr wichtig zu nehmen.

Nicht die Bereitschaft zu gehorchen sondern der Wille ..zu folgen weil ER weiß was gut für mich ist, ihm jede Verantwortung zu geben, das Wissen, egal was er macht und was er verlangt es ist gut für mich, weil er mehr daraus macht als ich es je können und ich ihn genau darum aus tiefsten Herzen liebe und seine Macht spüre, weil nur er den Weg zu meiner Erfüllung kennt, das ist Demut. Wenn man als Sub und Frau sein Glück darin findet und darauf stolz ist, wenn man darin der totalen Erfüllung und Lust begegnet und nicht daran zweifelt, dass es richtig ist sie zu leben. Stolz, die Unterwerfung zu geniessen. Unterwerfung & Macht ist nicht handeln, sondern sind Gefühle. Und Gefühle entstehen ganz tief von innen heraus und ergreifen Besitz von der Seele, man muss sie spüren!!! Und Dominanz ist für mich eine andere Art von....Zärtlichkeit.

Demut ist auch Geborgenheit, Schutz, ganz viel Vertrauen, ich begeben mich in seine Hände und es berührt unsere Herzen und unsere Seelen. Und damit ....heiligen Boden. Dieses geführt werden zu geniessen, es auszukosten, die Kontrolle zu verlieren und es doch nicht als Kontrollverlust ansehen. Meine Hingabe sehe ich als ein Attribut, auf das er und ich stolz sein können, jede Frau, die dazu in der Lage ist, denn nur eine starke Frau ist dazu fähig.
Stolz darauf, denn die Unterwerfung ist für mich nicht eine Schwäche, sondern zu einer absoluten Stärke , weil ich es mit Leidenschaft tue und zu meine Erfüllung finde weil ich dazu stehe. Nur eine starke Frau kann sich in die Hände eines Mannes begeben, auf Selbstbestimmung zu verzichten..außer der ihre Lust und ihre Neigung zu leben.... und ihm grenzenloses Vertrauen entgegenbringt. Unterwerfung ist für mich Hingabe, Macht, Vertrauen, Begehren, Geborgenheit, Schutz, Zärtlichkeit und wahre Liebe.
*****lnd Mann
27.796 Beiträge
Eine
Sub ist dann gut, wenn sie mit mir absolut harmoniert - für mich. Eine andere Sub ist es für ihren Herrn, ohne dass ein Dritter Sub deshalb gut finden müsste.

Demut ist im D/S-Kontext ein sehr schwieriges Wort, zumal ich keine Sub "demütigen" möchte, es höchstens versehentlich mal nach dem Motto "Vor dem Sagen Gehirn einschalten" geschieht. Demut muss aus ihr kommen, tief empfunden werden, ehrlich, authentisch sein. Nur dann ist sie das schönste Geschenk, das eine Sub ihrem Herrn geben kann.

Ich selbst empfinde Demut vor der Natur, der Schöpfung, angesichts der Dimensionen des Universums und zuweilen auch gegenüber der Sub, die mir dieses Geschenk überreicht. In der Bibel steht "Wer niedrig ist, der wird erhöht!"
*******rion Mann
14.644 Beiträge
Ich stelle die ganze Frage - in Frage
Sub zu sein ist nicht die Frage GUT oder SCHLECHT zu sein, für den DS/BDSM Bereich ist das eine bemerkenswert altmodische und moralische Betrachtungsweise.

Demut, Demut und Demut haben wenig mit einander zu tun...
• Demut vor der Welt, der Umwelt und anderen Lebewesen... JA quasi NATÜRLICH um zu BEWAHREN
• Demut gegenüber Menschen die Macht haben - NEIN DANKE.
• Demut - sexuell und erotisch - aktiv und passiv - JA
*********aron Frau
1.093 Beiträge
... gut oder schlecht, sein oder nicht sein(s) ...
... die Frage würde sich nicht stellen, wenn es der richtige Mann/Dom ist *zwinker*

... wenn der Mann/Dom die Frau/Sub nicht flasht, ich kann da nur von mir sprechen, dann bekommt er garnichts und so ist es umgedreht ja wohl auch, folglich kann eine Sub nur so gut sein, wie der Dom gut ist, sie zu führen und zu flashen ...

... unter flashen, verstehe ich, wenn er mich emotional umhaut ... ich Gänsehaut bekomme, wenn ich nur an ihn denken muss ... wenn er es schafft, dass mein Herz hüpft ... und meinen Kopf verdreht....schmunzel

... ich mag das Echte, kein Spiel ... daher könnte ich nie eine Spielbeziehung eingehen, denn Emotionen und aufrichtige Liebe sind nicht zum spielen da ... und echte Hingabe gibt es in meinen Augen nur dann !

... und wenn ich liebe ... dann öffnen sich Tore, die ich vorher nie zu öffnen gewagt hätte ...

In meinen Augen gibt es keine schlechte oder gute Sub sondern eher .... sein oder nicht seins ;)))

*bussi*
**********urple Paar
7.608 Beiträge
Ich denke auch, dass Demut ...
... ausschliesslich eine Art innere Haltung darstellt.

Der Demütige erkennt und akzeptiert aus freien Stücken, dass es etwas für ihn Unerreichbares, Höheres gibt.

Das kann durchaus einen allgemeinen Charakter haben wie von akkiba sehr schön beschrieben,

Die andere kenne ich, wenn sich meine ganze Existenz (mehr als nur der Kopf oder die Lust) in Bezug auf die Existenz z. B. der gesamten Natur wahrnimmt. Das ist eine viel tiefere Demut, ein viel größeres Staunen.

aber auch schlicht auf das Machtgefälle in einer D/S-Beziehung bezogen sein. Es ist einfach die innere Akzeptanz der (höheren) Macht.

LG BoP (m)
*********trol Paar
8 Beiträge
Also wenn es um das Thema " Demut erlernen " geht , dann glaube ich man kann es wenn man will ...

Bei mir ist es immer so als Sub , wenn ich mit meinem Herrn gerade beim 'spielen' bin dann ertappe ich mich sehr oft , das ich sehr gerne provoziere und ihn doch etwas necken möchte , sodass ich vielleicht noch eins mehr drauf bekomme ! Aber manchmal glaub ich , ihn damit zu überfordern weil ich dann teilweise auch nicht aufhöre ...
Und somit kommt dein Beitrag sehr gelegen mir doch auch mal darüber Gedanken zu machen , ob ich zu wenig Demut besitze . Ich bin in bestimmten Momenten auch sehr tief unten wenn er mich würgt oder ne Ohrfeige gibt . Dann spüre ich sehrwohl die Demut in mir und das kickt mich dann auch sehr . Und ich weiß dann auch das er mich in der Hand hat und mit mir alles machen kann und auch macht .

Und deshalb finde ich wenn ich zu frech bin , zeugt es auch davon das mein Herr mich nicht richtig "erzogen" hat . Und somit will ich mich auch in mehr Demut üben und deshalb finde ich man kann es erlernen . Ich will es für mich und natürlich auch meinen Herrn glücklich machen !

Ob es einem daraus eine schlechtere Sub macht wenn man zu wenig Demut hat wage ich aber zu bezweifeln . Denn man muss für sich selber schauen wie es einem gefällt . Manche sind die Kampfsubs , die ihren Kick daraus ziehen und manche gehorchen auf die erste Minute und sind schon beim ersten Blick von Dom in ihrer Subwelt .
********iebe Mann
10.201 Beiträge
Liebe zombieversum,
Ich versuche einmal, sowohl aus der Dom- als auch der sub (Switcher)-Rolle heraus eine Antwort auf deine Fragen zu geben.

Daher meine Frage, wie definiert ihr aus euren Erfahrungen (als Dom oder Sub) Demut in solch einer Konstellation? Mir geht es hier nicht um Definitionen, die ich auch in einem Buch oder dem Internet nachschlagen könnte.. Vielleicht könnt ihr bei eurer Definition Beispiele mit einbringen bzw. Situationen, die verdeutlichen wovon ihr schreibt.
Seid ihr der Meinung, dass man Demut erlernen kann? Habt ihr praktische Erfahrungen damit?
Und vor allem, wie wichtig ist euch eine/ein demütige(r) Sub?? Ich meine, ist nur eine/ein demütige(r) Sub eine gute/ein guter Sub???

Ja, Demut kann man meines Erachtens erlernen. Es benötigt nur Willen und Selbstdisziplin dazu. ("Nur" ist gut gesagt - ich meine nicht, dass das leicht ist, sondern dass nicht mehr dazu gehört.)
Was Demut ist: nicht zu widersprechen. Wünsche des Top erfüllen. Seine Wünsche über die eigenen stellen. Wenn möglich: bereits erraten und vorwegnehmen. sub will Dom gefallen und zufriedenstellen.
Erlernen lässt es sich mittels Selbstbeobachtung und Zurücknehmen. Mittels Analyse: was ist demütiges Verhalten, was nicht. Und immer, wenn nicht-demütiges Verhalten erkannt wird, bewusst umschalten auf das erwünschte. Dom kann mittels klassischer Konditionierung (positiver/negativer Verstärkung) natürlich nachhelfen.

Wenn ich meine subs der letzten Jahre als Beispiel heranziehe: die eine war nicht demütig. Obwohl, wenn man sie fragen würde, sie würde antworten, sie war es sehr oder hätte sich jedenfalls sehr bemüht. Von ihrem Standpunkt aus stimmt das wohl auch. Von meinem aus war es nicht sehr viel. Es war eben nicht ihres, die war immer eher die "aufmüpfige sub". Inzwischen ist sie vor allem dominant mit einem kleinen sub-Anteil unterwegs, also liegt darin wohl die Antwort.
Die andere, die ich derzeit habe, ist wirklich sehr demütig. Sie will mir sowohl aktiv dienen und mich verwöhnen, als auch passiv erleiden, was ich ihr zumute. Was ich ihr schenke (an Quälereien wie an Lust und Orgasmen) wird als Geschenk empfunden und dementsprechend dankbar entgegen genommen. Man merkt, auch ohne Rituale, ihre Unterwerfung und Hingabe in jeder Minute. Ich hatte schon nicht mehr erwartet das zu erleben und freue mich umso mehr darüber.

Natürlich kann es Konflikte und Kollisionen geben. Wenn Dom von sub etwas verlangt, das an oder über die Grenzen geht, dann kann es mit der Demut auch schnell vorbei sein. Oder, noch schlimmer: sub versucht demütig zu ertragen und zerbricht daran. Hier ist Einfühlsamkeit von seiten Doms gefragt, damit sub auf wirklich demütig sein kann.

Dieses Thema hat meiner Meinung nach auch Schnittstellen mit "Topping from the Bottom". Man liest hier immer wieder davon. Daher frage ich mich woher das kommt. Wieso handelt ein(e) Sub so? Sind Subs doch dominanter, als sie zugeben wollen? Ich konnte für mich noch keine Antwort finden.
Doch, ja. Natürlich hängt das zusammen.
Topping from the bottom ist meines Erachtens ganz normal. subs haben nun einmal eigene Wünsche und Vorstellungen. Und die sind genauso legitim und erlaubt wie die von Dom. Nur: Dom hat die Kontrolle und die Spielregie in der Hand, kann machen, was er will. sub kann nur folgen. Und abbrechen, wenn es zuviel wird. Aber wie kommt sub zu dem, was sub will? Mit Wunschäußerungen? Und sind diese nicht bereits eine Einschränkung von Dom, die dieser nicht hinzunehmen bereit ist (O-Ton von o.a. Frau, in der dominanten Rolle: "Ich bin keine Wunscherfüllerin!").
Wenn ich in der sub-Rolle bin, dann habe ich wahrscheinlich ziemlich genaue Vorstellungen von der Session. Also wenigstens vom Setting und vom Beginn. Wenn ich da nicht aufpasse und zuviel vorgebe, dann kann es sein, dass es sie schon gar nicht mehr interessiert, denn - sie ist ja nicht meine Wunscherfüllerin. Aber wenn ich es nur so allgemein in den Raum stelle, dass ich dieses oder jenes so furchtbar gern einmal erleben würde, dann muss ich damit rechnen, dass es womöglich nie passiert. Di-lem-ma.

Also, da liegt IMHO einiges an Konfliktpotential. Demut von seiten subs kann das entschärfen, indem die eigenen Wünsche bewusst zurückgestellt werden. Es hilft natürlich sehr, wenn Dom sich von sich aus bemüht, subs Wünsche einzubeziehen und zu erfüllen, ohne dass subbie renitent werden muss. Oder sich ihre Wünsche einfach treffen und übereinstimmen. Aber das ist der Idealfall, den es nun mal nicht immer gibt.

Alles Gute und Gruß vom Drachen
********iebe Mann
10.201 Beiträge
Sean_Sirion:
Mensch sein und erotisch-sexuelle Demut
Das geht.

Ich bin Freidenker, Rebell, ein extrovertierter Humanist der in sich ruht. Die meisten meiner Freunde können sich nicht vorstellen das ich demütig vor eine Frau knien könnte ODER das es mir gefällt eine Frau zu sehen die demütig vor mir kniet.

Trotzdem geht das. Wenn ich demütig bin oder mir gegenüber jemand Demut zeigt, dann verliert dieser Mensch dadurch nicht an Wert und auch meine Selbstsicht ändert sich nicht.

Wenn ich Sklave bin - unterwerfe ich mich dem Willen einer anderen Person, Demut ist dabei für mich ein erotisches Element der Sexualität das ich geben kann - oder das ich als Herr auch annehmen kann.

Nur diese Demut ist für mich akzeptabel, ich fühle sie aktiv wie passiv und sie ist Teil der erotisch-sexuellen Rolle die jemand oder die ich einnehme - sei es nun aus Neigung oder Spielerei oder beides.
Das Argument - das sei nicht richtig - weil keine ECHTE Demut - ist falsch - wer so denkt erkennt nicht das auch eine Rolle gelebt wird, das auch ein Spiel gelebt wird und ebenso ernsthaft mit Leben und Autentizität erfüllt wird wie das häufig proklamiert "Ich spiele das nicht ich lebe das 24/7".

Außerhalb der BDSM-Sex Welt empfinde ich das nicht und bin auch nicht dafür empfänglich. Dazu glaube ich zu sehr an die Gleichwertigkeit der Menschen - ohne Ausnahme! Es gibt für mich selbst auch keine religiöse Demut.

Sehr schön geschrieben, gefällt mir sehr gut. Ich unterschreibe jedes Wort.

Ich bin ja, wie gesagt, Switcher, kenne daher beide Seiten. So wie unsere Sie ihre dominante Seite entdeckt und entwickelt hat, so habe ich es bei meiner submissiven. Und was ich niemandem gegenüber könnte - bei ihr kann ich es: vor ihr knien. Ihre Füße küssen. Alles ertragen, was sie mir zudenkt. Ich muss wirklich aufpassen, dass ich mich nicht selbst verliere während einer Session - es wäre zu leicht, Dinge zuzusagen und zu versprechen, die ich später nicht mehr einhalten kann und will, weil ich eben doch nicht 24/7 sub bin, auch meine Dom-Seite bewahren will, und meine Unabhängigkeit im Alltag mir wichtig ist. Ihr Vertrauen in meine Versprechen wäre dann weg, und spätestens bei der nächsten Session würde ich es bereuen. Da muss ich aufpassen.
Aber die Versuchung ist schon sehr stark da. Während einer Session ist sie meine Königin, meine Göttin, für dich ich alles täte. Jede Session hat zwar auch ihr Ende, und das will ich nicht aus den Augen verlieren. Aber während dessen ist sehr vieles möglich. Immer nur dem Menschen, der Frau gegenüber, die ich dafür erwählt habe und der ich es aus freiem Willen schenke.

Gruß vom Drachen (der gelegentlich Ketten trägt und das gerne)
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