Warum das dritte Geschlecht?

"quod erat demonstrandum!"

Fast jeder versteht unter den Dutzenden von Begriffen, die da herumschwirren, ein bischen etwas anderes und es werden sich kaum zwei Menschen finden, die insoferniglich identische oder auch nur "konsensfähige" Vorstellungen haben.

Es gibt zwar gewisse Üblichkeiten in der Sex-Szene - aber auch die sind v.a. für Neulinge nicht unbedingt transparent und decken obendrein nur einen relativ schmalen Sektor der transgender (ich halte an meinem Lieblingsbegriff mal trotzig fest) erfassen: diejenigen nämlich, die sich mit diesen Rollenbildern der Szene identifizieren und sich auch in dieser Szene herumtreiben.

Und das macht die Sache auch für das JC-Team etwas heikel: egal, zu welcher Entscheidung man - möglicherweise - irgendwann kommt, irgendjemand wird sich davon beleidigt, diskriminiert, ausgegrenzt usw. vorkommen und sich nach Absonderung entsprechender Verbalemissionen in den Schmollwinkel verdrücken.

Deswegen halte ich an meinem Vorschlag des meiner Meinung nach noch relativ neutralen (Ober-)Begriffs von "transgender" fest, den man ja noch mit "zB" etwas illustrieren könnte:

( ) Mann
( ) Frau
( ) transgender (zB TV, TS, CD, shemale, transident usw)

Und nur so nebenbei - Hermaphroditismus (quel mot!) ist ein heute nicht mehr gebräuchlicher medizinischer Begriff; die aktuelle ICD-10 (eine international anerkannte und im deutschen Sprachraum wohl tonangebende Systematik) spricht von "Intersexualität" und gemeint ist damit das Vorliegen biologisch männlicher und weiblicher Genitalien - und das ist ein ausgesprochen seltenes Phänomen, das mit dem "dritten Geschlecht" im hier diskutierten Sinne zudem kaum etwas gemein hat.

LG
Niki

Ja genau, deshalb ja auch 10% gefühlsmäßig Frau bei mir, ist nur irgendwie nicht praktikabel.

Abgesehen davon kann es ja bei real existierender Gleichberechtigung egal sein wer welches Geschlecht hat und wie er/sie fühlt. Darüber daß wir noch weit davon entfernt sind, vom Gegenüber als Mensch zu denken, braucht es keine Diskussionen. Aber ein Etikett was angeheftet wird, ist IHMO ehr kontraproduktiv, einfach weil ein neugeschaffenes Etikett den Menschen immer zuplastert.

... weil ernst wird's ja hier immer ganz von alleine:

Der Dumme - rennt mit dem Kopf dauernd gegen die Wand;
der Kluge - versucht dem Dummen zu erklären, daß es da ne Tür gibt in der Wand; und der Schlaue - der verkauft dem Dummen Kopfschmerztabletten !

…die eventuell alle Seiten zufrieden stellen könnte. Sowohl die, die sich anmelden, die die suchen und so ganz nebenbei die Programmierer, die diesen gordischen Knoten lösen sollen ohne jemandem auf die Füße zu treten.

Im einfachsten Fall werden 2 zusätzliche, int-Felder in der entsprechenden Tabelle benötigt.Einmal 'gender' und einmal 'bio'.
Durch simple Zahlenvergleiche kann dann praktisch jede Variation erfasst werden. Vom bio-Mann, der sich als Mann fühlt, bis zum bio-Mann, der sich eindeutig als Frau fühlt. Das wäre dann z.B. eine TS preOP. Bei post-OP erledigt sich das von alleine, da dann meist bio-Frau die sich eindeutig als Frau fühlt angegeben wird. Selbstverständlich kann die Granularität bei 'gender' in beide Richtungen gleichmäßig etwas verfeinert werden. Wobei mehr als insgesamt 7 Stufen eigentlich schon wieder zuviel des Guten wären. Für 'bio' gibt es nur 3 Stufen... außer es findet jemand noch ein 4. biologisches Geschlecht (etwa Ringelschwänzchen mit Rechts- oder Linksdrall).
Gesamt stehen bei 5 Genderwerten 15 Kombinationsmöglichkeiten von bio-Mann über mehrere Zwischenstufen bis zur bio-Frau zur Verfügung. Sogar die Grafiken zur Anzeige lassen sich aus den Werten mit minimalem Aufwand automatisch bestimmen.

Die Eingabemaske zur Anmeldung könnte dann etwa der angehängten Skizze entsprechen.
Die Suchmaske erhält zu beiden Blöcken jeweils noch einen 'ist mir wurst' Radiobutton, der einfach die jeweilige Selektion außer Kraft setzt.

viel Spass beim Nachdenken...
manu

PS: noch ein Tip für die Programmierer. Sämtliche Angaben können auch in einem einzigen int-Wert untergebracht werden, wenn man mit Bitmustern arbeitet. Da wäre sogar noch Platz für ein Bit, das Paare kennzeichnet.

Zunächst - egal ob Du Dich als manchmal albern oder sonst etwas darstellst : Ein gepflegter Umgangston ist Voraussetzung um ernst genommen zu werden. Von Dir benutzte Begrifflichkeiten wie "Schwanz - oder Mösenmensch" disqualifizieren Dich. Entweder man nimmt sich einer Thematik ernsthaft und angemessen an, oder man lässt es. Prolligkeiten gehören anderswo hin, nicht in einen Diskussionsstrang der Nöte und Bedürfnisse anderer Menschen betreffen die sich hier um Sachlichkeit bemühen.

Endlich mal ein wirklich guter und kreativer Beitrag, zu einer konkreten Fragestellung.
Einzig noch eine Anmerkung meinerseits, biologisches Geschlecht ist etwas ungenau, denn meine Chromosomen (die sieht ja normalerweise niemand) kann ich nicht ändern, aber nach erfolgter geschlechtsangleichender OP sehe ich mich eindeutig in der Kategorie Frau.

Und zu NickiLE,
Der Mensch trollt durch viele Foren, und macht sich wichtig....
Leider kapiert er nicht, dass eindeutig transsexuelle Menschen sich ganz klar binär verorten. Und nicht mit Trans, Transgender, oder einem dritten Geschlecht verwechselt werden wollen!

Mit liebem Gruß Tilly Anna

gut gemeint Manu. Aber man kann auch alles verkomplizieren. Eine Suche nach Transgendern mit der Unterscheindung MzF und FzM würde eigentlich bereits reichen. Dann müssen sich die Leute halt mal die Mühe machen die Profile auch zu lesen.

Schon lustig, hier wird ständig darüber diskutiert wie man denn mit Dritten Geschlechtern umgehen soll, ohne tatsächlich Betroffene zu fragen

Disclaimer: Ich sprech hier sicher nicht repräsentativ für alle enbys/transgender, wer Kritik hat bleibt bitte zivilisiert.

Als 'Drittes/Viertes Geschlecht' sind üblicherweise alle Geschlechtsidentitäten (sprich soziales/ gefühltes/spirituelles etc. Geschlecht) gemeint, welche eben nicht mit 'männlich' oder 'weiblich' bezeichnet werden können, zB: Nonbinary, Genderqueer, Intersex, Agender, Bigender, Pangender, Genderfluid, Androgynous, Neutrois, Third Gender, Two-Spirit .....
Was all diese komischen Wörter verbindet, ist dass sich Menschen die diese als Selbstbezeichnung verwenden sich nicht im binären System (m/w) wiederfinden können. Nonbinary/Nichtbinär gilt hier verbreitet als Überbegriff. Manche sehen sich als TG/TV/TS, andere nicht. Auch sollte nicht unterschätzt werden wieviele Intersexuelle es in Deutschland gibt!
Und all diese Menschen gibt es im Joyclub eher selten, weil es schwierig ist sich hier wirklich wohlzufühlen, werden doch Profile und Veranstaltungen standardmäßig in binäre Kategorien gespalten. Selbst für binäre TG/TV/TS ist es nicht immer einfach, sich im Joyclub willkommen zu fühlen..

Klar, im deutschen Kulturbereich sind die Begriffe noch nicht sonderlich bekannt. Das heißt aber nicht, dass es hier vergleichsweise wenige nichtbinäre und intersexuelle Menschen gibt, sondern dass diesen schlichtweg Sichtbarkeit fehlt, gerade weil sie aus vielen Gemeinschaften kategorisch ausgeschlossen werden. Darunter auch die deutsche Bürokratie, was die ganze 'es zählt was im Pass steht' Argumentation extrem ignorant wirken lässt. Aber wir schweifen ab, Fakt ist: es gibt Menschen mit Geschlecht, das nicht männlich oder weiblich ist. Unabhängig davon, ob sie jeder anerkennt oder nicht.

Jetzt aber das eigentliche Problem, das so auch in einigen anderen Threads auftaucht: Betroffene fragen das Joyclub Team ob sie nicht kleine Änderungen vornehmen können, damit sie sich besser zurechtfinden. Leute nicht nicht von dieser Änderung betroffen wären, argumentieren dass diejenigen die am meisten von der Änderung profitieren doch eigentlich gar nicht existieren.
Fleischesser beschweren sich doch auch nicht wenn es im Supermarkt vegetarische Würstchen gibt, als würde es ihnen persönlich schaden....

Mein Vorschlag für die Umstrukturierung:
(etwas komplex aber sollte einige Problemquellen entfernen)

• Profiltypen Solo, Paar, Trio, Andere (Veranstalter, Clubs etc.).

• Profile können sich selbst individuell mit Geschlechtsangaben (Gender! Nicht Sexualorgane!) ausstatten. Pro Person festgelegte Anzahl an Begriffen (3-5) aus einem Pool wählbar (ähnlich Facebook oder OkCupid). Pool sollte unbedingt beinhalten: Mann, Frau, Trans-Frau, Trans-Mann, Transvestit, Transgender, Nonbinary/Nichtbinär, Intersex, Genderfluid, Genderqueer. Mehr natürlich möglich, aber die kleine Liste sollte das Nötigste abdecken. Jedem ist wie bisher selbst überlassen, unter welchen Begriffen das Profil gefunden werden kann, aber jetzt gibt es eben mehrere Angaben statt nur einer.
(die kleinen Zeichen kann man sich dann auch selbst aussuchen, wobei ich das bisher genutzte Transgender Symbol U+26A7 ⚧ ersetzen würde)

• Entweder Sexualität Angabe durch Pansexuell und Asexuell ergänzen, oder umschreiben zu 'Interessiert an' mit einer Checkliste

• Suche wie bisher durch Filter, aber eben durch neue Komplexität erweitert. Zb. 'Paar + Frau + Interesse an Mann' liefert alle Paare, die aus mindestens einer Frau mit Interesse an Männern bestehen. Darunter auch zB. Paare aus Frau+Transgender oder Frau+Frau . Durch 'Paar + Frau + Mann' grenzt man die Suche auf Heteropaare ein. Die Suche nach 'Solo + Frau + Transgender' liefert wiederum alle Soloprofile, die zugleich als Frau und Transgender getaggt sind sowie einzelne Frauen und einzelne Transgender.
Damit Leute die nicht übermäßig filtern wollen nicht mit der Komplexität überrumpelt werden, kann man vorgefertigte Suchbeispiele anbieten.


@****54: gut gemeinter Vorschlag, endlich mal jemand der auch keine Lust mehr auf Booleans hat!
Kleine Kritik: Geschlecht ist ein Spektrum, keine Skala. Es müsste als wenigstens noch 'keins von beiden' und 'andere' in die erste Liste, sowie die Möglichkeit 'keine Angabe' beim 'biologischen Geschlecht' anzugeben, da einige so etwas nicht öffentlich preisgeben möchten oder sogar das Konzept vom biologischen Geschlecht ablehnen.

Sorry wolfscat, gemeint warst natürlich nicht du sondern diejenigen, die hier wie auch schon bei ähnlichen Threads (Unisex-Toiletten etc.) öfters gerade die Betroffenen ignorieren und ihnen die Existenz absprechen. Vielleicht kommt es mir auch nur immer so vor, weil die Threads so schnell chaotisch werden.
Ich bin dir sehr dankbar dafür dass du diese Threads ins Leben rufst!

Wenn aber mit Begriffen wie 'Transe' oder 'Mösenmensch' um sich geworfen wird oder behauptet wird, alle Cis- und Transgender wären irgendwo 100% Mann/Frau, fühlt man sich in der Diskussion nicht sonderlich willkommen. Vielleicht wäre mal ein aufklärender Artikel im Magazin angebracht

Jetzt zurück zum eigentlichen Thema: Wenn es die Möglichkeit zum 'Transgender' Profil nicht gäbe, hätte ich mich schon längst abgemeldet. Transsexuell empfinde ich (ähnlich wie der Großteil der internationalen queeren Community) als veraltet und irreführend (wer den Begriff für sich selbst mag, kein Problem!), Transvestit wär nochmal was ganz anderes. Weder Mann noch Frau ist für mich als Bezeichnung akzeptabel oder angebracht.
Schon schlimm genug dass ich im Alltag ständig misgendert werde (sowohl als männlich und weiblich), da möchte ich meine Identität doch wenigstens Online anerkannt sehen. Ich will niemanden anlügen oder mich als etwas ausgeben, dass ich nicht bin und nie sein kann. Sonst heißt es wieder Hallo Depression und Suizidgedanken Ich glaube den Punkt können auch viele binäre TS/TG nachvollziehen...

Schöner Beitrag von Dir, ert mal danke dafür.

Dann wieder die Begrifflichkeiten, um die es ja eigentlich hier geht, zum dem Zweck, dass man genauere Angaben in seinem Profil machen kann.

Bei meiner Anmeldung hier hatte ich nur die Möglichkeit, Transgender auszuwählen. Toll fand ich das zwar nicht, denn wenn ich etwas nicht bin, dann Transgender. Man kann diese Profilangabe durch den Support ändern lassen, technisch möglich ist aber dann nur transsexuell.

Also habe ich das zähneknirschend akzeptiert, obwohl ich den Begriff selbst auch als irreführend empfinde. So wird man dann doch häufig angeschrieben, weil die Leute denken, es handelt sich um eine sexuelle Neigung. Dass dem nicht so ist, darauf muss man dann in manchmal langen Dialogen hinweisen.

Nun kann ich das JOY-Team auf der einen Seite verstehen, dass sie die Geschlechterangabe im Profil so gemacht haben, dass man diese nicht selbst verändern kann. Dafür gibt es gute Gründe.

Jedoch sollte es dem Team möglich sein, die Kategorie Transgender um weitere Unterkategorien zu erweitern. Programmiertechnisch ist das jedenfalls kein Hexenwerk. Bei FB habe ich z.B. Trans-Frau eingestellt, mit was ich sehr gut leben kann.

Die Kategorie Transgender sollte also nach meiner Auffassung um die Begriffe Trans-Fran, Trans-Mann, Androgyn, Transvestit, vielleicht auch noch DWT, unteteilt werden. Wenn dabei noch innerhalb der Transgender-Kategorie eigene Änderungen möglich sind, wäre es kein Fehler.

Zum späteren Zeitpunkt, wenn die PÄ/VÄ durch und amtlich ist, sollte ein Wechsel aus der Kategorie Transsgender zwar nur wieder durch den Support in Mann oder Frau vorgenommen werden können, dieser sollte dann aber relativ unkompliziert vonstatten gehen, indem man den richterlichen Beschluß ähnlich einfach wie bei der Echtheitsprüfung als Kopie einsenden kann.

Das mal wieder von mir dazu...

@****nyA zum Teil kann ich dir zustimmen, allerdings wirkt die Bedingung 'Trans-Frauen/Männer sind erst Frauen/Männer wenn die Vä/Pä durch ist' viel zu einschränkend. Begründung, dass nicht jeder Zeit/Geld/Durchhaltevermögen/Diagnose hat um die Vä/Pä nach aktuellem Gesetz durchzuführen.
Und bei den Erweiterungen wär immer noch nichts für mich dabei, das besser passt als Transgender
Androgyn ist zu stark mit dem binären System verknüpft...

Ich glaube der einzige Weg wie man es jedem Recht machen kann, ist wenn man die Möglichkeit lässt sich selbst zu benennen wie man möchte.
Damit es mit der Suche dann nicht übermäßig komplex wird, könnte man ja angeben in welcher Suche man gefunden werden möchte, zB. 'liste mich unter Frauen', 'liste mich unter Transgender' oder aber 'Liste mich unter Frauen + Transgender'. Alternativ zu 'Transgender' 'Inter/Nichtbinär' oder schlichtweg 'Andere', da müsste wohl eine User Abstimmung her um den mehrheitlich akzeptierten Begriff zu finden.

Mag sein, dass die Sache mit der VÄ/PÄ einschränkend ist, jedoch könnte ich mit dieser Lösund leben, denn sie kommt unserer Situation im Leben recht nahe.

Die Begründung dazu kann ich so ohne weiteres nicht stehen lassen. Zwar ist die VÄ/PÄ in anderen Ländern einfacher geregelt, aber es hat doch schon seinen Sinn, dass der Weg dahin bei uns so geregelt ist, wie er eben geregelt ist.

Wer den Weg M->F bzw. F->M geht, kommt um die Diagnosen eh nicht herum. Mit etwas Glück erkennt das Amtsgericht die Diagnosen an, die man schon hat, falls nicht, ist man bei den gerichtlich angeordneten Gutachtern normalerweise schnell durch, sodass sich auch die Kostenfrage nicht in diesem Ausmaß stellt, als wenn man noch keine Gutachten hat. Zumal es auch die Möglichkeit der Prozesskostenbeihilfe gibt. Aber das sind alles Dinge, die nicht in diesen Thread gehören.

Eine User Abstimmung ist sicher richtige Weg im Endeffekt. Aber durch diesen Thread haben wir die Möglichkeit, unssere Ideen zur Umgestaltung beizutragen, eine Abstimmung ist für viele auch wieder nur eine Kompromisslösung, mit der man dann leben muss. Und bei einer Abstimmung kann sicher auch nicht jeder Einzelfall berücksichtigt werden.

Die meisten Menschen im TG-Forum sind nach meiner Beobachtung, meiner Auffassung und in meiner Wahrnehmung eigentlich vor allem auf dem Weg - auf einem sehr individuellen, persönlichen und mithin einzigartigen und einmaligen Weg...
Sie sind - rein körperlich/biologisch - in einem bestimmten Geschlecht geboren (echte Zwitter sind die absolute Ausnahme) und entdecken dann im Laufe ihres Lebens, nicht selten erst im fortgeschrittenen Alter, einige Facetten an sich, die von ihrem "offiziellen Geschlecht" abweichen.
Die Weisen, diese ganz persönlichen Facetten ihrer allmählich sich differenzierenden Identität auszudrücken, sind verschieden. Manch einer drückt sich im "Crossdressen" aus, nicht Wenige entdecken gegenüber ihrem "offiziellen Geschlecht", in welches sie hineingeboren sind, auch viel stärker die gegengeschlechtliche Seite und geraten dabei nicht selten in einen starken inneren Konflikt, der allerdings - das möchte ich betonen - vor allem daraus entsteht, dass man von seinen Mitmenschen nur von der äußeren Erscheinung her gesehen wird und sich damit zwangsläufig nicht in seiner eigentlichen Identität wahrgenommen fühlt.
Nun sind wir gewohnt, bestimmte Facetten unseres Daseins den Kategorien männlich oder weiblich zuzuordnen, und gänzlich falsch ist das ja nicht, weil diese Einteilung sich auf die Wahrnehmung der meisten Menschen bezieht und bestimmte Charakteristika auch für alle soweit erkennbar und verstehbar beschreibt.

"Trans" als Vorsilbe für "Transgender" und "Transsexuelle" bedeutet ja laut Duden zunächst ganz allgemein "hindurch, quer durch, hinüber", und das hat, wie ich eingangs schrieb, eben auch etwas mit einem Weg zu tun - das beschreibt Veränderung und manchmal auch einen Wechsel.
So gesehen bin ich jedoch - ich ganz persönlich - in meiner individuellen Identität, wie ich sie empfinde und für mich definiere, mit Transgender nur zum Teil richtig beschrieben; keinesfalls werde ich nämlich mein Geschlecht - von einem der beiden etablierten Geschlechter ausgehend zu dem anderen hin - verändern oder wechseln. Stattdessen habe ich mein ganz individuelles Geschlecht gefunden, dass man nun, solange noch kein besserer Begriff dafür gefunden wurde, das dritte Geschlecht nennen kann. Genau genommen sind unter diesem Begriff all jene Menschen zu vereinen, die nicht diese eindeutige Zuordnung zu weiblich oder männlich für sich beanspruchen möchten, weil sie in sich etwas anderes empfinden.

Sollte es womöglich anstelle von "weiblich", "männlich" und "Transgender" auch noch den Eintrag "drittes Geschlecht" auf der Profilseite geben ("non-binär" klingt mir für die Allgemeinheit zu kryptisch...)?

Seit diesem Monat ist nun die Intersexualität offiziell als wissenschaftlich nachweisbares drittes Geschlecht vom deutschen Verfassungsgericht anerkannt. Der Begriff "drittes Geschlecht" steht somit nicht mehr für jegliche Form von Trans... zur Diskussion.

http://www.tagesschau.de/multimedia/video/video-344987.html

http://www.tagesschau.de/kom … eschlecht-kommentar-101.html

http://www.tagesschau.de/inland/intersexuelle-geschlecht-105.html

Ich kann nur für mich sprechen und auch nur von meiner Erfahrung als Mensch, der sich als Frau und Mann empfindet. (Wahlweise bigender, genderfluid).

Wenn in meinem Pass nur "Frau" steht, fühle ich mich nur halb gemeint- Das selbe gilt für andere Dokumente.

Ich würde mir eigentlich wünschen, daß das Geschlecht ganz aus den Papieren verschwinden würde, dann da hat es doch gar keine Bedeutung. Ob ID-Dokument, Steuerkarte oder Bankkarte...mein Geschlecht (sex) spielt doch wirklich nur da eine Rolle, wo mir jemand als geschlechtliches Wesen begegnen will...und das will doch in offiziellen Zusammenhängen hoffentlich gar niemand. Da möchte ich einfach nur als Mensch oder Bürger oder Kunde gesehen werden.

Ich bin gerne Frau...aber ich brauche mein Geschlecht ständig präsent haben, denn in erster Linie bin ich doch Mensch.

Trixy

ja klar sind wir alle Mensch und außerhalb des "sexelns" sollte Mensch gleichberechtigt sein. Also geschlechtlich außerhalb von Sexualität ohne jedwede Bewertung. So verstehe ich den Sinn der Gleichberechtigung der Geschlechter.
Allerdings ist für jede Gemeinschaft; Gruppe; Stadt; Staat die Bedeutung von Körperlichkeit und deren Einsatz in der Gemeinschaft, selbstverständlich für Jeden untereinander völlig unabhängig von Sex und eine wesentliche wichtige Zuordnung. Und das ist gut so und soll so bleiben.
Und bei Zwitter Geburten kann Niemand sagen was dieser Zwitter - Mensch in diesem Sinne in seiner weiteren Entwicklung ist. Und daher dieser Eintrag "z.B. Drittes Geschlecht" . Nicht mehr und nicht weniger!
Was sich "trans sexuelle transidentische also Trans- Menschen" irgendwo wünschen ist eine geordnete Welt. Und wer in seiner "Trans- Phase" ist, verursacht Aufmerksamkeit in der geordneten Welt Anderer. Ist das so schwer zu verstehen?
Bis solche "Trans - Menschen" in ihrer und der gesamten Ordnung Anderer, also in der richtigen Welt angekommen sind, benötigen sie Verständnis und Hilfe.
Und das bitte sachlich. Dazu gehört nun mal auch der Gesetzgeber. Und das in vielen Staatsformen. Wir leben hier in einer Demokratie, die ständig im Wandel ist und da ist das "Trans - Menschen" Problem nur ein kleiner Teil der Aufgaben des Gesetzgebers.
Ergo: immer höflich sein, freundlicher Ton im Umgang mit Anderen und doch demokratische Aufmerksamkeit mit allen demokratischen Mitteln bewirken.
Ich persönlich betrachte "TRANS" als eine Art von Behinderung, die mich stets in meiner freien Entfaltung meiner Persönlichkeit darauf aufmerksam macht, das es so ist.
Meine Grenzen liegen und lagen bisher lediglich im Sauna - und Bad - Bereich. Weil gerade dort das Geschlecht sichtbar ist und zwar ohne Sex.
Das ist bei mir die einzige Grenze und daher ist es richtig wenn weiblich im Ausweis steht, eventuell mit einem Zusatz für Grenzwertige Situationen. Und das bitte für die "Allgemeinheit".
So gesehen, könnte ein solcher Zusatz manche ungewollte Anspannung für alle Beteiligten entkrampfen; klären und Sicherheit im Rahmen der Gesetze geben.
Also kämpfen, ähnlich wie es Behinderte machen. Ein "echter" Rolli Fahrer kann wohl auch bei eigener Einsicht der Situation, nicht verlangen in einem Skilift zur Bergstation zu fahren. Er wird sich nach Seilbahnen umschauen und mit Sicherheit keine Skier unter den Rollstuhl schnallen, um den Hang im gekonnten Slalom zu genießen.
Der Vergleich mag hart sein, aber mir fällt im Moment nicht Drastischeres zum Thema ein.

Ich hab jetzt hier nur die Häfte gelesen weil mir des einfach zuviel war. Es gibt ja schon reichlich Themen darüber.
Mein problem ist, ich blick da mittlerweile nicht mehr durch und Aussenstehende möglicherweise noch weniger.

z.B. was soll ich hier Ergänzen ?
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@*****cat
Da kann ich nur zustimmen.

Das heisst für mich zwei Geschlechter reichen. Wieviele Schubladen wollen wir noch aufmachen???

Zu meiner Person kann ich sagen, ich sehe des als reines Hobby an, genau wie meine Fliegerei oder wie Andere Ihre Briefmarkensammlung. Ob mich nun jemand als TV/CD oder was weiss ich auch immer bezechnet ist mir sowas von piep egal.
Wenn ich morgen als Frau aufwachen würde so ohne Schniedel mit Muschi und Busen, da hätte meine Umfeld wahrscheinlich (oder eher bestimmt) nen Problem mit. ICH ganz bestimmt nicht.


LG

Zunäcnst muss man sagen, dass sich das "dritte Geschlecht" längst nicht so gut charakterisieren und beschreiben lässt wie das "weibliche" oder das "männliche" Geschlecht. Zu einem großen Teil mag das auch daran liegen, dass uns nach jahrtausende alter Sichtweise der binär definierten Geschlechter auch dementsprechend "binär" eingeteilte Charakteristika geläufig sind. Die Welt ist ja in so vielen anderen Dingen voller Dualismen, also binärer Charakteristika (heiß-kalt, groß-klein, dick-dünn, hoch-tief, Yin und Yang ...).
Nicht zuletzt gerade deswegen trifft der Begriff "non-binäre Geschlechtsidentität" das Wesen des "dritten Geschlechts" viel besser; denn das besteht eben gerade in der Aufhebung der Einteilung der Charakteristika einer Identität in "weiblich" oder "männlich"; demzufolge geht es also auch nicht um eine Vermischung von sowohl "weiblichen" als auch "männlichen" Facetten innerhalb einer Person - wir nutzen nur diese Begriffe gelegentlich zur Beschreibung von Eigenschaften nach dem jahrtausende alten Denk- und Betrachtungsmuster.
Das Wesen der "non-binären Geschlechtsidentität" - das möchte ich unbedingt betonen - besteht aber gerade eben nicht in der Eröffnung einer "neuen Schublade", sondern es soll allen Menschen, die sich in den binär eingeteilten Schubladen nicht wiederfinden, einen Ausweg bieten. Gerade deswegen ist der Begriff "drittes Geschlecht" eher irre- und nicht zielführend. An alle, die das näher interessiert, dazu meine herzliche Einladung in die Gruppe "Non-binary".

... im JC habe ich feststellen müssen, daß ich auch unter den transgendern hier absolut randständig bin. Ich kann mir also nicht anmaßen, für irgendjemand anderen zu sprechen, ausser mir selbst.

Der Eindruck, den ich schon "von da draussen" mitgebracht habe, hat sich auch hier bestätigt: eine "transgender-Szene" gibt es eigentlich garnicht, sondern eine nur schwer zu übersehende Anzahl von "Fraktionen", die untereinander kaum "konsensfähig" sind, aber alle mit dem Anspruch auftreten, für alle zu sprechen. Und am liebsten sprechen bzw. streiten sie über Worte, Begriffe und Definitionen.

Es ist deswegen m.E. völlig illusorisch, daß hier (oder sonstwo) transgender "an einem Strang ziehen" würden. Deswegen wird es auch, wenn es um eine dritte Option neben Mann und Frau geht, keine Bezeichnung geben können, bei der nicht sofort irgendjemand wütenden Protest einlegt und darin eine tief verletzende Diskriminierung von allem und jedem erblicken würde und aus tiefstem Grund- und Menschenrecht fordern täte, daß genau seine bzw. ihre Terminologie zur Anwendung gebracht wird, weil nur genau diese usw usw

Auch wenn ich es selbst schön fände, wenn man bei Benutzung der Suchfunktion auch gezielt nach dieser "dritten Option" fahnden könnte, in Profilen sofort erkennen könnte, ob auch Interesse an jemand besteht, der sich eben nicht als Mann oder Frau bezeichnen will - es ist vergebene Liebesmüh, jeder Versuch würde mehr Unfrieden als Nutzen stiften und der/die/das eine oder andere besonders kampfeslustige transgender könnte am Ende zum Anwalt rennen wollen wegen "Diskriminierung" weil da zB "transgender" steht statt "transident" ... pffft.

Deswegen halte ich an meiner früher geäusserten Auffassung nicht mehr fest und meine heute: es ist wahrscheinlich besser, alles so zu lassen, wie es ist.

Mich selbst betrifft das aus meiner heutigen Sicht auch recht wenig - meine Kontakte, die ich hier inzwischen gefunden habe, sind auf anderen Ebenen zustande gekommen, als denen, die man durch Mausklicks "definiert".

Gruß
Niki