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Woran erkennt man die wahre Liebe?
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Woran erkennt man die wahre Liebe?

.
*******icht Mann
3.453 Beiträge
"Ich empfinde große Liebe für dich!" - Empfinden ist Gefühl, oder nicht?

Natürlich ist Empfinden ein Gefühl. Ich hatte geschrieben, dass man einem Gefühl die Liebe zuschreiben kann. Einem inneren Gefühl die Bedeutung der Liebe geben. Liebe kann man auch dem Schmerz zuschreiben, der Abhängigkeit und Bedürftigkeit. Der Kreativität sind somit keine Grenzen gesetzt. Jeder der liebt hat seiner Liebe eine Bedeutung gegeben. Seine eigene Persönliche.

Von welchen Bedürfnissen genau soll Liebe den nicht zu trennen sein?

Noch mal das was ich geschrieben habe:

Meiner Meinung nach sind Gefühle von Bedürfnissen nicht trennbar. Daher ist Liebe für mich kein Gefühl.

Weil Liebe für mich kein Gefühl ist, sage ich auch niemals "Ich empfinde große Liebe für dich!". Ich sage, "Ich liebe dich". Meine Liebe verändert sich somit nicht mit meinen Gefühlen und ist unabhängig davon, ob meine Bedürfnisse gestillt werden oder nicht.
*******ber Frau
1.279 Beiträge
Wahre Liebe ist etwas, was isoliert in einem selbst klingt und nichts mit dem zu tun hat, was zwischen zwei Menschen passiert?

Da möchte ich jetzt einfach mal aus kommunikationstheoretischer Sicht widersprechen. Was immer isoliert in einem Menschen abläuft und unabhängig von Umwelteinflüssen und Reaktionen anderer Menschen geschieht, hat für mich etwas verdammt "Autistisches". (Damit meine ich jetzt nicht die Menschen, die in den AS-Bereich gehören.)

Damit ich von Liebe sprechen kann, muss ich wahrnehmen, dass etwas zwischen einem anderen Menschen und mir hin- und herfließt. Wärme. Zuneigung. Wohlwollen. Mitunter auch erotisches Prickeln. Auf jeden Fall ist es etwas, was m. E. erst in der Kommunikation entsteht.

Ich habe ein Bedürfnis nach dieser Verbundenheit, diesem Hin und Her, dieser Art von tiefer, emotionaler Verbundenheit und nonverbaler Kommunikation. Wenn dieses Bedürfnis nicht gestillt wird, kann da keine Liebe sein, finde ich. Jedenfalls nicht das, was ich darunter verstehe.
********s_63 Frau
2.985 Beiträge
wahre Liebe und Bedürfnisse..
@*******icht
Meiner Meinung nach sind Gefühle von Bedürfnissen nicht trennbar. Daher ist Liebe für mich kein Gefühl.

Gefühle und Bedürfnisse sind immer echt. Somit auch wahr. Beidem darf man die Bedeutung der Liebe zuschreiben. Damit legt jeder für sich persönlich fest, was er für Liebe hält und damit meint, wenn er sagt, dass er liebt.

Gefühle entstehen in mir…genau dann wenn mich etwas zu tiefste berührt…das kann ein Mensch, ein Tier, etwas wunderschönes in der Natur oder einfach ein unvergesslicher Augenblick sein…beziehe ich das nun auf mich als Mensch…dann geniesse ich diese diese Momente und Wesen die mich tief berühren kühnen in mir Glücksgefühle auslösen…ich habe in mir viel „Selbstliebe“ genau deshalb tue oder umgebe ich mich nur mit Menschen die mir „gut tun“…alles andere versuche ich zu vermeiden…gelingt nicht immer…aber immer öfter..

Nun begegne ich einem Menschen…erkenne in ihm mein eigenes inneres Wesen…wie in einem Spiegel...der genauso bei sich selbst ist…sich nur Gutes tut…weiß auch was das ist. was er braucht…sein inneres Wesen…und wir beide spüren nach einiger Zeit…das wir uns geistig-seelisch-emotional sehr tief berühren….uns gegenseitig einfach nur gut tun…es kommen immer mehr Ebenen dazu…wir machen uns einfach nur glücklich durch unsere Liebe die wir uns gegenseitig schenken…die uns bereichert, erfüllt…uns aneinander unglaublich weiter entwickeln können…das ist die „wahre Liebe“ für mich…wir kennen unsere Wünsche und Bedürfnisse noch gar nicht richtig…aber wir spüren beide diese tiefe innige verbindende Liebe in uns..

@*******icht
Das was ich mit zwanzig für Liebe gehalten habe, war damals für mich Liebe und wahr. Aus heutiger Sicht war meine damalige Liebe weder Liebe noch wahr.

Damit hast du völlig Recht…mit 16 habe ich mich selbst noch nicht gekannt, was ich fühle was ich brauche damit ich glücklich bin…u.u. meiner Persönlichkeit fehlte die Reife…und in dieser „Unreife“ verliebt man sich…meist in äußeres oder weil die Sympathie da war…man gern zusammen etwas unternommen hat…Spass hatte…in dem Alter völlig legitim…aber aus heutiger Sicht hat das natürlich nicht´s mit „wahrer Liebe“ zu tun…Verliebtheit nicht und gewachsene freundschaftliche Liebe…die in den meisten Fällen…in so frühen Partnerschaften gewachsen ist, auch nicht…es ist eine andere Liebe..

Wenn man die erste Liebe von jemanden ist, dann ist das unglaublich schön…aber wenn man die letzte Liebe ist, dann ist es die wahre Liebe…die ist etwas ganz besonderes..


Weil nun einfach die innere Reife vorhanden ist…ich ganz bei mir selbst bin…durch mich selbst so an zu nehmen wie ich bin, meine Liebe/Selbstliebe ausreichend vorhanden ist…ich in meiner Mitte angekommen bin…zu meinen Gefühlen stehe…denn nur wer genug Liebe in sich selbst hat kann sie auch Geben…kann der andere das ganz genauso…fliesst die Energie zwischen Beiden…unaufhörlich...
****on Mann
16.112 Beiträge
Liebe ist frei
@*******ber

Auch wenn ich selbst Liebe als etwas empfinde, das unabhängig von einer Beziehung ist (und davon isoliert in mir stattfindet), so ist sie nicht unabhängig von Außeneinflüssen. Sie hat durchaus etwas damit zu tun, was zwischen Menschen stattfindet. Doch muss dieses Stattfinden keine Beziehung sein. Sonst wäre das Weiterleben der Liebe zu Verstorbenen nicht möglich (und in diesem Fall findet nicht einmal etwas zwischen den Betreffenden statt).

Aber: Liebe weckt in mir nicht das Bedürfnis, mit dem geliebten Menschen verbunden zu sein. Oder anders gesagt: Die Liebe ist bereits die Verbundenheit - mehr braucht es nicht. Die Verbindung besteht in meiner Zuneigung. Ich muss mit einem Menschen nicht Freizeit oder Alltag verbringen, nur weil ich ihn liebe. Und es ist für mich auch nicht entscheidend, ob das Objekt meiner Liebe mich hasst, oder ob es mich liebt. Oder ob ich ihm egal bin.

Die Verbindung des reinen Gefühls mit eigener Bedürfnisbefriedigung, mit Zusammensein, mit Erotik, mit dem Wunsch nach Gegenliebe, mit dem Wunsch nach Nähe - schadet in meinen Augen der Klarheit der Zuneigung und bringt sie in Abhängigkeiten, die nicht sein müssten.

@*******icht

Ich hatte geschrieben, dass man einem Gefühl die Liebe zuschreiben kann. Einem inneren Gefühl die Bedeutung der Liebe geben.

Das verstehe ich nicht. Liebe hat doch gar keine Bedeutung. Sie ist einfach brutalstgrößte Zuneigung.
********s_63 Frau
2.985 Beiträge
liebe dich selbst, dann kannst du auch...
@*******ber
Damit ich von Liebe sprechen kann, muss ich wahrnehmen, dass etwas zwischen einem anderen Menschen und mir hin- und herfließt. Wärme. Zuneigung. Wohlwollen. Mitunter auch erotisches Prickeln. Auf jeden Fall ist es etwas, was m. E. erst in der Kommunikation entsteht.

andere lieben und deine Liebe verschenken...

In so weit stimmt es, aber da man „Liebe“ einem anderen Menschen nur schenken kann..muss sie um hin und her zu fließen…in jedem dieser Menschen auch erst mal vorhanden sein..dieser innere Frieden, mein Wohlwollen, meine Selbstliebe, mein seelisches Gleichgewicht, meine innere Reife…genau wenn beide so weit sind kann die wahre Liebe im Geben fliessen…und dann fiesst es auch ultraleicht in so einer Beziehung/Partnerschaft…weil immer die Grundtendenz bei beiden zu spüren ist…der Kopf die Ratio erstmal Pause macht…in einer auf „tiefer inniger Seelische Liebe“ aufgebaute Partnerschaft...muss man weder kämpfen noch ständig daran arbeiten…nur seine Liebe geben…und zwar so, das es beide immer spüren…wie wichtig und einzigartig diese besondere Liebe für sie ist...

@*******icht
Weil Liebe für mich kein Gefühl ist, sage ich auch niemals "Ich empfinde große Liebe für dich!". Ich sage, "Ich liebe dich". Meine Liebe verändert sich somit nicht mit meinen Gefühlen und ist unabhängig davon, ob meine Bedürfnisse gestillt werden oder nicht.

Liebe ist eine innere tiefe eigene Empfindung…durch emotionale Reife spürbar…wie ein angekommen sein…eine tiefe friedliche Stimmung in mir selbst…begegnet man einem anderen Menschen mit den gleichem Empfinden…sieht man sich selbst wie in einem Spiegel…die beiden erkennen ihr innerstes Wesen…(was nicht für alle erkennbar ist)... für beiden ist es die „wahre erfüllende Liebe“…diese Grundstimmung ist nicht veränderlich…so wie manchmal sich „Gefühle“ verändern können…egal ob sie sich gegenseitig ihre Bedürfnisse stillen oder nicht..

Ich hatte geschrieben, dass man einem Gefühl die Liebe zuschreiben kann. Einem inneren Gefühl die Bedeutung der Liebe geben.

Das verstehe ich nicht. Liebe hat doch gar keine Bedeutung. Sie ist einfach brutalstgrößte Zuneigung.

Gibt man etwas eine Bedeutung oder Bewertung dann tut man das mit dem Kopf der Ratio…bei wahrer Liebe ist sie völlig außen vor…man liebt mit Geist - Seele - und Herz...
Wenn ich unglücklich verliebt bin, kann es Liebe auch einseitig geben. Auch wenn ein Partner noch liebt, während die Liebe beim Andern schon längst erloschen ist.

Liebe ist immer einseitig, strebt aber dennoch immer nach Erwiderung.
*****rra Frau
28 Beiträge
Wahre Liebe
Erkennt man wenn sie da ist!
Ich würde das Gefühl gerne beschreiben aber das kann ich leider nicht. Ich kann nur soviel dazu sagen, ich glaube jeder mensch hat sein passendes Gegenstück. Die Chancen das beide aufeinander treffen ist vielleicht gering, aber sie ist da!
Ich habe es sofort gemerkt *wolke7*
*******ber Frau
1.279 Beiträge
Hm, irgendwie passt das nicht in meinen Erlebnishorizont rein. Lieben, wenn es nicht erwidert wird? Lieben, wenn man vielleicht sogar gehasst wird?

Wenn ich mich auf diese Weise öffne, Wärme aussende und nichts zurückkommt, oder sogar Ablehnung, dann ist es kein Hin und Her mehr, sondern etwas, was mich krank macht oder zerstört oder zumindest leersaugt. Das ist doch keine Liebe?

Und wenn ich mich verschließe, aber Sehnsucht, Haben-wollen, sexuelle Begierde oder sonstwas nach einer Illusion verspüre, der ich das Aussehen eines bestimmten Menschen gebe, ist es doch auch keine Liebe?

Ich verstehe es nicht, bin aber gern bereit, meinen Horizont erweitern zu lassen.
*******ber:
Hm, irgendwie passt das nicht in meinen Erlebnishorizont rein. Lieben, wenn es nicht erwidert wird? Lieben, wenn man vielleicht sogar gehasst wird?
Möglich ist das schon, das ist wohl sogar menschlicher Alltag. Nicht jede Liebe wird erwidert. Schutz davor hat nur, wer sich selbst respektiert und liebt (nicht im narzisstischen Sinn) und sich von allen Illusionen (Hoffnungen, Erwartungen) befreit. Das ist nicht immer einfach, aber es geht.

*******ber:
Wenn ich mich auf diese Weise öffne, Wärme aussende und nichts zurückkommt, oder sogar Ablehnung, dann ist es kein Hin und Her mehr, sondern etwas, was mich krank macht oder zerstört oder zumindest leersaugt. Das ist doch keine Liebe?
Das kann passieren, wie bereits erwähnt. Oft ist ein Mangel an Selbstliebe dafür die Ursache. Das Leben ist ein Geben und Nehmen, beides muss man können und wollen. Aber man muss auch Grenzen ziehen, Ablehnung, krank Machendes, Zerstörerisches und Leersaugendes nicht in seinem Leben akzeptieren.

*******ber:

Und wenn ich mich verschließe, aber Sehnsucht, Haben-wollen, sexuelle Begierde oder sonstwas nach einer Illusion verspüre, der ich das Aussehen eines bestimmten Menschen gebe, ist es doch auch keine Liebe?
Das wichtigste Stichwort mMn: Illusion. Das zweite, indirekt erwähnte: Projektion. Beides hat tatsächlich wenig mit "Liebe" zu tun. Das Leben findet im Hier und Jetzt statt, jede Vorstellung, jede Erwartung hat mit Vergangenheit oder Zukunft zu tun. Geliebt zu werden und zu lieben, zu geben und zu nehmen jedoch sind Dinge, die jeder Mensch zum glücklich und zufrieden sein braucht.
Wahre Liebe erkennen?
Welch ein wundervolles Thema, so einfach und doch so schwer!

Freue mich jedesmal den nächsten Beitrag zu lesen und bin fasziniert, erschüttert, atemlos, bestätigt, fassungslos, gerührt....

jedesmal erfüllt mit einem anderen Gefühl, Gedanken von: Ja - Nein - weiss nicht!

lange gehadert, ob ich schreibe...

Versuch Worte zu finden,
aber sch.... egal, es gibt hier ja kein richtig und falsch!


Ihr seht, auch ich kenne dass Gedankenkarusell und Gefühlschaos....

Aber DIE LIEBE nicht!

Liebe ist einfach, ohne Wertung, deshalb kann man Sie nicht fassen und deshalb tun wir uns so schwer damit, weil wir immer alles erklären wollen....

Spüren tun wir die liebe alle, mal laut, mal leise, manchmal auch gar nicht und dennoch ist sie da!
Was für ein desaster....

Ich versuche zu erklären, wie es mir mit der "wahren Liebe" geht...

Sie zeigt sich mir in einem einzigen Blick, nur ein Bruchteil einer Sekunde, in der die Zeit zur Ewigkeit wird, ich alles weiss, ich alles verstehe, alles erkenne und eine unendliche Ruhe sich breit macht und das gefühl kommt: alles ist gut!

Ganz "rein", ohne Wertung, Interpretation, Verstand....

Dann setzt der Verstand ein und es entsteht KEIN Chaos, im Gegenteil, das Wissen und die Ruhe bleiben und sorgen für ein sicheres richtiges Handeln ohne Selbstsucht....


Mir ist es jedenfalls mit vier Menschen so ergangen:

Meinem Mann - seine Schwester war die neue Freundin meines besten Freundes. Ich war eingeladen und saß bei ihr zuhause auf der Couch. Er kam zur Tür herein, ein Blick und in dieser Sekunde wussten wir beide, wir gehören zusammen! Nun sind es schon 32 Jahre und immer noch getragen von dieser Liebe, die uns durch Höhen und Tiefen geleitet und uns diese Sicherheit gibt dass uns nichts trennen kann! Sie kam als Wissen....

Meinem Bruder - der spastisch gelähmt war und für viele nicht kommunikationsfähig, er konnte nicht sprechen und sich nicht bewegen, war mir als kleine Schwester, immer ein wilkommener Spielgefährte, der mir zuhörte und einfach da war! Als heranwachsende verlor ich den räumlichen Kontakt zu Ihm, aber in meinen Gedanken war er oft ! Nach 10 Jahren traf ich ihn wieder, ging zu seinem Rollstuhl, nahm seine Hand und sprach ihn an, nur seine Augen trafen auf meine und da war "Sie" wieder, in diesem Bruchteil einer Sekunde, diese "wahre Liebe", ganz rein, ohne Forderung und Klagen, als Lächeln des Wiedererkennen...

Meinem Schwiegervater - der nicht immer einfach war, aber wer ist dass schon (greife mir selbst an die Nase!) Ein Tag vor seinem Tod, besuchten gemeinsam alle seine Kinder ihn in der Klinik, wir gingen alle auch geschlossen wieder nach Hause, mein Mann und ich waren die letzten die zur Tür hinausgingen, drehten uns noch einmal um und da war "SIE" wieder diese "wahre Liebe" und sein Blick sagte: "Alles ist gut, lebt Wohl", dann winkte er und wir waren aus seinem Blickfeld! Mit Tränen in den Augen sah ich meinen Mann an, keiner von uns beiden sprach es aus, wir wussten, wir werden ihn nicht mehr wiedersehen! Hier kam Sie als Abschied, der die Trauer uns erträglicher machte und immer wenn wir an Ihn denken erfüllt es uns mit dieser Liebe und nicht mit Trauer....

Meinem Lover - an einem Stammtischabend, aus der ferne beobachtet, kein Kontakt - "aus den Augen, aus dem Sinn" - bei 250 Joylern ein leichtes... An der Garderobe half mir plötzlich von hinten jemand in den Mantel, ich drehte mich um und sah "Sie" wieder in diesen Augen, die wahre Liebe im Erkennen der Verbundenheit.... ganz ohne Wertung und Interpretation! Auch wenn wir nie ein Paar im klassischen Sinne werden, sind wir dennoch verbunden, wir können weder mit- noch ohne einander, verstehen uns auf nonverbaler Ebene, auch wenn uns mitlerweile über 1000km trennen! Wissen mit einem Wort (meist geschrieben) wie es dem anderen gerade geht... leiden und lieben und können es doch ertragen... weil die Liebe alles erträgt, alles glaubt, alles hofft und allem standhält...

Die Liebe hört niemals auf...
*******ber Frau
1.279 Beiträge
@ TallTaurus
Dark_Amber:
Hm, irgendwie passt das nicht in meinen Erlebnishorizont rein. Lieben, wenn es nicht erwidert wird? Lieben, wenn man vielleicht sogar gehasst wird?
Möglich ist das schon, das ist wohl sogar menschlicher Alltag. Nicht jede Liebe wird erwidert. Schutz davor hat nur, wer sich selbst respektiert und liebt (nicht im narzisstischen Sinn) und sich von allen Illusionen (Hoffnungen, Erwartungen) befreit. Das ist nicht immer einfach, aber es geht.

"Schutz davor hat nur, wer sich selbst respektiert und liebt (nicht im narzistischen Sinn)" --> Aber wie will man lieben, wenn man das nicht kann? Geht doch gar nicht. Woher soll dann die Wärme kommen, die man ausstrahlt, wenn man liebt?

Deine anderen Ausführungen beziehen sich eher auf Illusionen und das Überwinden davon. Denen stimme ich zu, allerdings geht es da doch eher um Illusionen, Selbstrespekt, Erkenntnis, Projektionen etc. Auch spannende Themen, aber nicht das Thema "Liebe", oder?

Und damit wäre für mich immer noch nicht beantwortet, wie man "lieben" kann, wenn der andere nicht liebt oder vielleicht sogar hasst.

Geliebt zu werden und zu lieben, zu geben und zu nehmen jedoch sind Dinge, die jeder Mensch zum glücklich und zufrieden sein braucht.

Hier stimme ich ebenfalls zu. Aber hier stellst du das Thema Liebe ja auch, wie von mir beschrieben, in einen kommunikativen Kontext mit hin und her. Du nennst das Bedürfnis zu lieben als gleichberechtigt mit dem Bedürfnis nach geliebt werden. Wie zwei Seiten einer Medaille, die man nicht voneinander trennen kann/sollte.

Ich würde sogar noch weitergehen: Die Fähigkeit zu lieben und die Fähigkeit, Liebe anzunehmen, sind Grundbedürfnisse im Menschen. M. E. kann man keine davon vollständig entwickeln, wenn man nicht gleichzeitig die andere mittrainiert, wie Bizeps und Trizeps und so. Vielleicht ist es das, was Trigon meint mit "in sich selbst finden", fällt mir gerade auf. Die Fähigkeit, zu lieben und Liebe zu empfangen, ist tatsächlich eine sehr kostbare Gabe, die man in sich selbst entwickelt / entwickeln muss und die tatsächlich unabhängig von bestimmten, konkreten anderen Menschen existiert.

Die Liebe selbst über die reine Fähigkeit dazu hinaus bleibt in meiner Vorstellung etwas, was nur im Hin und Her zwischen mindestens zwei Menschen Realität gewinnt. Wie gesagt, ich bin bereit, mich von anderen Sichtweisen überzeugen zu lassen, wurde es bisher aber noch nicht. (Was letztlich auch nicht schlimm wäre, die Welt ist groß und bunt.)
********s_63 Frau
2.985 Beiträge
Danke, samira_64...
…du hast sehr schöne Beispiele für „wahre Liebe“ aus deinem Leben beschrieben…auf verschiedenen Ebenen, im menschlichen Miteinander…danke.. *roseschenk*

Meinem Bruder - der spastisch gelähmt war und für viele nicht kommunikationsfähig, er konnte nicht sprechen und sich nicht bewegen, war mir als kleine Schwester, immer ein wilkommener Spielgefährte, der mir zuhörte und einfach da war! Als heranwachsende verlor ich den räumlichen Kontakt zu Ihm, aber in meinen Gedanken war er oft ! Nach 10 Jahren traf ich ihn wieder, ging zu seinem Rollstuhl, nahm seine Hand und sprach ihn an, nur seine Augen trafen auf meine und da war "Sie" wieder, in diesem Bruchteil einer Sekunde, diese "wahre Liebe", ganz rein, ohne Forderung und Klagen, als Lächeln des Wiedererkennen...


Das kann ich nur bestätigen…ihr habt tiefe Dankbarkeit gespürt...durch das Tor (Augen) in eure Seelen gesehen…die seelische Verbundenheit gespürt…sie erlöscht nie…


Dann setzt der Verstand ein und es entsteht KEIN Chaos, im Gegenteil, das Wissen und die Ruhe bleiben und sorgen für ein sicheres richtiges Handeln ohne Selbstsucht....


Genau, dieses Urvertrauen in sich zu spüren...das alles richtig und gut ist…keiner Korrektur durch unsere Ratio bedarf…die Liebe in Ruhe fliessen lassen…


Wir alle sehnen uns nach dieser „wahren Liebe“…es ist ein menschliches Grundbedürfnis...aber nur wenige werden sie in dieser Tiefe spüren können…diese Liebe kommt von tief innen…ist nur auf „geben“ ausgerichtet…kommt ein anderer Mensch einem genauso entgegen…kann es auch aus seinem tiefsten Inneren heraus Geben…dann spüren sie es gegenseitig…nur Geben und Empfangen ist es…dazu muss man die Liebe in sich haben...zu sich selbst und vom Gegenüber empfangen, annehmen können…genau das ist nicht erklär oder erlernbar…meiner Meinung nach…hat dies mit der eigenen menschlichen/ persönlichen Entwicklungsreife zu tun…die bei manchen Menschen halt schon erreicht ist (vielleicht auch, durch tiefgreifende menschliche Schicksalserfahrungen) sie aus dem Erlebten innerlich gewachsen und gereift sind…einfach bei sich bei ihren „Mensch sein“ angekommen sind…so würde ich, meine Empfindungen und gemachten Erfahrungen..in Worte fassen...

.
*******icht Mann
3.453 Beiträge
Und damit wäre für mich immer noch nicht beantwortet, wie man "lieben" kann, wenn der andere nicht liebt oder vielleicht sogar hasst.

Die Liebe die du beschreibst ist für mich die bediente Liebe. Diese Liebe steht in Abhängigkeit zu dem anderen. Eine Liebe mit der "Wenn-dann-Funktion.

"Wenn du so bist wie ich es erwarte, das tust was ich will, wenn du so fühlst und denkst wie ich, wenn du mich liebst, dann liebe ich dich."

Ich kann einen Menschen lieben ohne das er mich liebt. Schon allein aus der Tatsache heraus, dass ich nie wissen kann ob der andere mich wirklich liebt. Er kann das sagen und sich so verhalten, so das sich daraus für mich ein Liebesbeweis ableiten ließe. Genau das ist ein Trugschluss.

Liebe aus Verhalten ist für mich nicht das was es sein sollte. Deshalb ist Liebe für mich eine Haltung.
**********tarii Mann
3.373 Beiträge
*******icht:
Liebe aus Verhalten ist für mich nicht das was es sein sollte. Deshalb ist Liebe für mich eine Haltung.


******dia:
Haltung steht für:

Gesinnung, die auf ein Ziel gerichtete Grundhaltung eines Menschen
Haltung bewahren bzw. Contenance, die Gelassenheit in schwierigen Situationen
Haltung bzw. Einstellung, die persönliche Meinung zu einer Angelegenheit; thematisiert von alters her in der Philosophie, aber auch in der Soziologie und Psychologie. Zu letzterer siehe speziell auch Einstellung (Psychologie).

Verhalten ist das Ergebnis aus Haltung, bzw. der Weg, um die auf ein Ziel gerichtete Grundhaltung eines Menschen zu erreichen, also nicht trennbar...

DeltaSagittarii
.
*******icht Mann
3.453 Beiträge
Es ist ein Unterschied, ob sich jemand treu verhält, weil er die angedrohten Konsequenzen nicht tragen möchte oder derjenige aus einer Haltung heraus treu ist.
*******ber Frau
1.279 Beiträge
Die Liebe die du beschreibst ist für mich die bediente Liebe. Diese Liebe steht in Abhängigkeit zu dem anderen. Eine Liebe mit der "Wenn-dann-Funktion.

Mag sein, ich bin mir nicht sicher. Allerdings bin ich mir auch nicht sicher, ob du wirklich verstehst, was ich meine?
********s_63 Frau
2.985 Beiträge
Bleibe ich bei mir..
@*******icht
Es ist ein Unterschied, ob sich jemand treu verhält, weil er die angedrohten Konsequenzen nicht tragen möchte oder derjenige aus einer Haltung heraus treu ist.

und achte darauf was für mich gut und richtig ist..brauche ich mein tun oder Verhalten nicht nach anderen Menschen ausrichten…die auch nicht wissen können, wie sich etwas für mich anfühlt…mein Verhalten richtet sich nach meinen Empfinden..
.
*******icht Mann
3.453 Beiträge
Allerdings bin ich mir auch nicht sicher, ob du wirklich verstehst, was ich meine?

Ich glaube schon. Weil ich in der Vergangenheit die Liebe für mich auch so verstanden habe, wie du sie hier für dich beschreibst. Heute verstehe ich die Liebe für mich anders.

Dabei geht es nicht um wahr oder unwahr. Richtig oder falsch. Gut oder schlecht. *g*
*******ber Frau
1.279 Beiträge
Hm, du schreibst aber von einer an Bedingungen geknüpften Liebe? Und das ist eigentlich nicht das, was ich meinte, deswegen habe ich nachgefragt.
****on Mann
16.112 Beiträge
Unterschiedliches Erleben von Liebe
Wäre Liebe eine Haltung, dann wäre sie ein rationaler Beschluss, meine ich. Ich habe aber meine Eltern schon mit zwei Jahren geliebt, so weit reicht meine Erinnerung. Und vermutlich noch viel eher. Ein Alter ohne Haltungen und Ratio. Liebe ist für mich das sehr schlichte Gefühl: Den Menschen dort, den mag ich so sehr, dass ich platzen könnte vor Zuneigung!

Dabei ist der Ursprung, der Grund egal. Natürlich kann Projektion dahinter stecken, also die illusorische Annahme von Wesenszügen beim Anderen oder sonst was. Oder weil der Andere mir guttut. Oder für mich da ist. Oder wiederum mich liebt. Der Grund ist total egal - das Gefühl bleibt authentisch: Riesenzuneigung.

Die Sache mit der Liebe zu Menschen, die aber mich nicht lieben: Natürlich ist es auch für mich die Krönung, wenn gegenseitige Liebe sich wechselseitig in Sphären aufschaukelt, in der die Liebe glühen kann, ein euphorisches Feuerwerk der Gegenseitigkeit entzünden kann. Dann wird die Liebe bewusster und wichtiger denn je.

Ich liebe jedoch noch immer meine ehemaligen Lebensgefährtinnen. Und auch jene, die nie Lebensgefährtin geworden sind. Wenn ich liebe, dann muss ich keine Wärme ausströmen, auch wenn ich es in Beziehungen natürlich tue. Doch hängt meine Liebe von diesem Band zwischen Menschen nicht ab. Sie ist nur Gefühl, nur reines Mögen im Höchstformat, der intensive Wunsch dem geliebten Menschen möge es so gut gehen wie möglich, extremstes Wohlwollen.

Das hat auch nichts mit einem "Mangel" an Selbstliebe zu tun, wie gesagt wurde. Es ist im Gegenteil Liebe.
Hartes Leben für die Liebe
Es ist nicht möglich, das Fremdbewusstsein, d.h. Denken, Fühlen und Wahrnehmen eines anderen Menschen, vollständig zu kennen. Insofern ist Liebe, die als auf Gegenseitigkeit beruhend definiert ist, zum Teil Spekulation. Denn nur ich kann wirklich annehmen, dass meine eigene Gefühlswahrnehmung mit meiner Vorstellung von Liebe übereinstimmt.

Daher ist es durchaus angebracht, von Liebe als isolierter Gefühlswahrnehmung zu sprechen.

Es wäre auch möglich, Liebe als einen Zustand zu beschreiben, wenn damit eine Situation beschrieben wird, in der zwei (oder mehr) Menschen sich einig darüber sind, dass ihre Emotionen für einander mit großer Wahrscheinlichkeit identisch sind.

Ohne Zweifel kann Liebe auch eine Handlung sein, sonst könnten wir nicht von lieben oder auch Liebe machen sprechen. Nein, Liebe machen ist keine profane Kopulation; was bezeichnet wird, existiert auch.

Platon beschreibt Liebe als eine Erkenntnisebene, die stufenweise erweiterbar ist. Geradezu metaphysisch. Und der hatte echt Ahnung.

Tatsache ist, dass Liebe, solange sie nur ein Gegenstand von Diskussionen bleibt, einen schweren Stand unter den Menschen hat, denn sie wird durch die verschiedenen Positionen in immer weitere Distanz gerückt. Eine Chance kann sie nur haben, wenn sie einfach angenommen wird, selbst auf die Gefahr hin, nicht richtig definiert oder nicht „wahr“ zu sein.
*******ber Frau
1.279 Beiträge
Wen ich liebe, dann muss ich keine Wärme ausströmen, auch wenn ich es in Beziehungen natürlich tue. Doch hängt sie nicht von diesem Band zwischen Menschen nicht ab. Sie ist nur Gefühl, nur reines Mögen im Höchstformat, der intensive Wunsch dem geliebten Menschen möge es so gut gehen wie möglich, extremstes Wohlwollen.

Diese Gefühle kenne ich auch. Ich hätte da bloß nicht das Wort Liebe verwendet, dieses Wort gilt m. E. dem Beschreiben dieses existierenden warmen Bandes in zwei Richtungen. Jetzt verstehe ich jedenfalls, was du meinst, auch wenn ich in meinem Fall hierfür eher Begriffe wie "intensives Wohlwollen" oder "bedingungslose Zuneigung" verwenden würde.

Wie es aussieht, ist es bei uns eher ein Unterschied in der Wortwahl als in der Einstellung - zumindest, wenn ich dich jetzt richtig verstanden habe?
echte Liebe ist bedingungslos, ohne Wenns und Abers - bei echter Liebe ist die Partnerin, oder der Partner eben so wie er ist und nicht anders, wie wir es gern doch hätten, unser(e) Partner(in).

Fragen und Feststellungen wie: "hmmm ist ja alles klasse, ABER wenn er jetzt noch andere Klamotten tragen würde, oder einen größeren P*** hätte.. dann wäre alles perfekt"

nein, bei echter Liebe ist es so vollkommen, wie es ist

es stört einen nichts, was man ändern wollen würde, man wünscht sich nichts dazu, nichts weg..

Das ist für mich echte Liebe

Gruß
Oliver
****on Mann
16.112 Beiträge
Nebenschauplätze mal weggedacht
Wie es aussieht, ist es bei uns eher ein Unterschied in der Wortwahl als in der Einstellung - zumindest, wenn ich dich jetzt richtig verstanden habe?

Ja, stimmt, Dark_Amber, du hast mich verstanden, und es ist eine Frage der Wortwahl. Und bei mir der Wunsch, die "Elementarteilchen" zu finden und zu benennen. Die Befrachtung von Begriffen mit Zusatzideen will ich nicht.

Was ist Liebe, wenn wir mal die ganzen Nebenschauplätze weglassen? Was hat Treue mit Liebe zu tun? Für mich eine Frage der Ethik, nicht der Liebe. Was hat Beziehung mit Liebe zu tun? Für mich eine Frage des Miteinanders (Beziehungen gehen auch ohne Liebe), nicht der Liebe. Was hat liebevoller Umgang mit Liebe zu tun? Für mich eine Frage des Charakters (Empathie und liebevoller Umgang gehen auch ohne Liebe). Was hat das Akzeptieren des Anderen mit Liebe zu tun? Schon eher etwas als die anderen Beispiele, aber auch das geht ohne Liebe.

Was ist der letzte Kern der Liebe, was ist das simpelste Elementarteilchen der Liebe? Biologistische Gedanken dazu allerdings betreffen die Hardware, du Frage nach der wahren Liebe zielt nach meinem Verständnis aber auf die Software.
*******ber Frau
1.279 Beiträge
So stellen wir uns die gleiche Frage und definieren den jeweiligen Begriff anders, obwohl unser Gesamtbild anscheinend recht ähnlich aussieht :).

Du kommst zu dem Schluss, Liebe sei das, was in meiner Terminologie "Fähigkeit zur Liebe", "bedingungslose Zuneigung" o. ä. genannt wird (etwas, was auch in meiner Wahrnehmung unabhängig von anderen Menschen existiert und ein Schatz ist, dem es genügt, in mir selbst zu akzeptieren), während das beidseitige Band zwischen zwei Menschen für dich nicht zwingend damit einhergehen muss.

Ich komme dagegen zu dem Schluss, die Vokabel Liebe bezeichnet genau dieses Band, unabhängig von Treue, Beziehungsform, Ansprüchen, Akzeptieren des anderen. Was sich daraus dann ergibt und was die Bedingung dafür ist, dass ein solches Band entstehen kann, fällt dann bei mir unter andere Terminologien. Für mich erklärt sich das daraus, dass man für alle anderen Dinge entsprechende Vokabeln finden kann (eben bedingungslose Zuneigung, etc.), aber für dieses warme Band, das in zwei Richtungen verbindet und hin und her fließt und in beide Richtungen Kraft schenkt, gibt es einfach sonst kein richtiges Wort. Beziehung bezieht sich tatsächlich eher auf die Hardware, während diese Verbundenheit auf verschiedenen Ebenen eine Software-Angelegenheit ist, die m. E. nur bei funktionierendem W-Lan (Verbindung) greift. Es gibt Worte für die Ursachen oder Folgen davon, aber kein exaktes Wort dafür - es sei denn, man definiert eben genau dieses Band als "Liebe".
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