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Stolz

**********al_nw Frau
776 Beiträge
Themenersteller 
Stolz
Da schrieb mir neulich ein ‚Herr’ in einem ganz anderen Zusammenhang, er sei stolz auf mich. Er meinte das „etwas“ ironisch. Zu Recht. Trotzdem oder deswegen habe ich über den „Stolz“ an sich und mein Verhältnis zu ihm nachgedacht. Und natürlich habe ich hier die Such-Taste betätigt ... Das Wort „Stolz“ taucht ziemlich häufig auf, scheint also ein wichtiges Thema zu sein. (Und es gab da schon mal zwei threads ... Mir reichten sie zur Klärung meiner Fragen an mich/Euch, nicht aus.)

Wo soll ich nun anfangen?

Ich bin mit Sicherheit eine stolze Frau. Aber bin ich auch stolz auf mich?

Stolz (und Würde) gehören für mich zu meiner Persönlichkeit, zu meinem Habitus. Sie sind nicht (oder ganz ganz selten??) abhängig von Situationen.

Früher, als Kind oder als junge Erwachsene, war das anders. In Sportwettkämpfen, bei öffentlichen Auftritten war ich stolz wie Oskar, so sie denn erfolgreich oder gelungen waren. Und letztendlich war oder bin ich auch stolz auf/mit den Dingen, die ich in meinem Leben gemacht habe und die mir nicht in die Wiege gelegt waren ... Da habe ich etwas für getan, ich habe sie mir ‚erarbeitet’. Die stolze Frau ist also auch Ergebnis eines biographischen Prozesses. Mittlerweile gehört sie jedoch zu meinem Da-SEIN dazu. Einfach so.

Heute bin ich manchmal stolz auf meinen Sohn, aber selbst da ist mir das Wort Stolz ein wenig fremd, trifft es den ‚Sachverhalt’ nicht ganz richtig. Vielmehr bewundere ich ihn aufrichtig für das, was er schafft/schaffen kann. Das hängt mit seiner ganz persönlichen ‚Leistung’ (nicht im Sinne von Schulleistungen) zusammen– ich ziehe den Hut vor ihm. Und an seiner Entwicklung bin ich als Mutter nicht ganz unbeteiligt. Mein ‚Stolz’ ist in diesem Zusammenhang abhängig von unserer Beziehung. Vielleicht gehört gar das Mutter-Sohn-Machtgefälle zu diesem Stolz?

Situativ ist das Wort Stolz für mich an eine wie auch immer geartete Leistung gekoppelt. Und so verstehe ich auch einige Beiträge hier. „sub“ ist stolz, wenn sie dieses und jenes tut, beispielsweise Schmerzen erträgt, ohne einen Laut von sich zu geben, Dinge macht, die sich vorher nie vorstellen konnte etc., „dom“ ist stolz, wenn „sub“ sich ihm ganz anvertraut etc.

DIESES oft beschriebene Gefühl (!?!) des Stolzes ist mir komplett fremd. Ist Stolz überhaupt ein Gefühl? Ist Würde eines? Und wenn, ist es dann wirklich für Euch an (irgendeine Art von) Leistung gekoppelt? Muss womöglich irgendetwas irgendwem (noch) bewiesen werden? Ich will aber in der Begegnung mit einem Mann gar nichts leisten und auch nichts beweisen (müssen). Ich will auch nicht ausschließlich (!!) IHM zuliebe irgendetwas machen. Ich freue mich, wenn ich mit SEINER Führung über meine Grenzen gehe (öhm, verlegenes Räuspern, zumindest letztendlich ...*g*), selbst wenn dies ein (auch) ‚schmerzhafter’ Weg war. Mein Stolz ist mir auch nicht im Wege. (Sowieso muss und kann er nicht ‚gebrochen’ werden, außer vielleicht in extremen Lebenssituationen existentieller Angst. Das weiß ich nicht und möchte ich auch lieber nicht erleben.) Er gehört ganz einfach zu mir, ebenso wie Würde als eine Basis, Grundlage oder Charaktereigenschaft vielleicht.

Wie geht es Euch mit dem Stolz? Worauf seid/wart ihr stolz? Ist „Stolz“ für Euch wichtig in Euren Begegnungen/Beziehungen? Gibt es einen direkten Zusammenhang zum ‚bdsm’ in allen seinen Varianten? Macht Ihr auch einen Unterschied zwischen Eurem Stolz als Teil Eurer Persönlichkeit und einem eher situativen Gefühl?

lg

MM, gespannt und neugierig auf Eure Antworten ...
Natürlich bin ich stolz. Stolz auf vieles, was ich getan oder auch nicht getan habe. Ich bin froh und sehr zufrieden mit mir, wenn ich etwas Besonderes geschafft habe. Dabei hab´ ich doch im Religionsunterricht gelernt, dass Stolz eine schlimme Sünde ist.
Wenn ich der Blöd-Zeitung folgen würde, müsste ich auch auf unsere Fußballnationalmannschaft stolz sein, oder auf den Papst. Warum, was habe ich damit zu tun? Nur weil die zufällig aus demselben Land kommen wie ich?
Ich kann nur auf mich selbst stolz sein, vor anderen habe ich Hochachtung oder Respekt. Dieses meine ich eigentlich auch, wenn ich zu jemandem sage, ich bin stolz auf dich.
Aber kann ich auch stolz sein, wenn ich das (aus meiner Sicht blödsinnige) Projekt des Kollegen x gestoppt habe? Aus meiner Sicht ja, weil ich (für mich gesehen) etwas geschafft habe, was für mich wichtig ist.
Daran wird deutlich, dass sich mein Stolz nur auf mich bezieht, meine Umwelt kann das ganz anders beurteilen, ich habe keinen Anspruch darauf, dass andere auf mich stolz sind (= mich achten, bewundern, respektieren).
In dem von Maria Magdalena angesprochenen Fällen, dass sie stolz auf ihren Sohn sei oder das ein Dom stolz auf seine Sub sei, also in Fällen eines Machtgefälles, spielen aus meiner Sicht zwei Aspekte von Stolz mit ´rein: Die Bewunderung / der Respekt für den anderen, dass er / sie etwas besonderes geleistet hat; dazu kommt aber auch der Stolz auf sich selbst, dass man in erzieherischer, führender oder vorbildhafter Rolle daran mitgewirkt hat.

Für mich wird die Verwendung des Wortes stolz dann problematisch, wenn derjenige, der es benutzt, keinen eigenen Beitrag dazu geleistet hat, z. B. bei dieser unsäglichen Parole „Ich bin stolz, ein Deutscher zu sein.“ Ich bin auch Deutscher, habe aber dazu nichts beigetragen. Also kann ich darauf nicht stolz sein.

So, und jetzt bin ich stolz, dass ich meine Gedanken einigermaßen geordnet in den PC gebracht habe!

Mike_S
Wichtig, aber nicht zu wichtig nehmen
Stolz finde ich für eine Partnerschaft schon wichtig.
Genauer gesagt: Dass eine Person selbstbewusst ist, weiß was sie in ihrem Leben schon geleistet hat, sich selbst wichtig ist, eben - stolz ist. Sich eben nicht allzu leicht beeindrucken lässt von anderen Menschen sondern durchaus Stolz empfinden kann.
Aber Vorsicht!

Und wenn, ist es dann wirklich für Euch an (irgendeine Art von) Leistung gekoppelt? Muss womöglich irgendetwas irgendwem (noch) bewiesen werden?

Nein, umgekehrt wird ein Schuh draus!
Du musst nicht unbedingt Leistung zeigen bzw. erst recht nicht Leistung forcieren. Leisten musst du im Arbeitsleben ohnehin schon genug.
Aber wenn du etwas leistet, vor allem, wenn du etwas tust das dir eigentlich große Schwierigkeiten bereitete, und wenn es dir dann doch gelingt es zu erreichen - wenn das geschieht - dann darfst und, wie ich meine, solltest du darauf auch stolz sein können.

In Bezug auf eine Partnerschaft: Es wäre verkehrt, darauf stolz zu sein mit jemand Bestimmten zusammen zu sein. Denn der/diejenige hat dich ja selbst auch ausgesucht, du bist da nur zur Hälfte dran beteiligt, vielleicht ja sogar noch weniger.
Aber es ist völlig in Ordnung stolz darauf zu sein, gemeinsam diverse Tiefen überwunden zu haben, sie gewuppt zu haben.

In Bezug auf SM: Es wäre verkehrt darauf stolz zu sein dass man ja Sub so sehr im Griff hat oder die SM-Partnerschaft überhaupt funktioniert. Denn auch da hat Sub ja einen großen, vielleicht auch wesentlichen Anteil dran.
Aber wenn Sub wenig selbstbewußt war und durch die eigene Führung und Hingabe es Sub gelingt, selbstbewußter zu werden und man weiß "ja- da habe ich einen Anteil daran", dann ist es doch auch völlig in Ordnung, darauf stolz zu sein, was man erreicht hat.

Kurzum: Stolz darf jemand auf Dinge sein, die er/sie erreicht hat und das Erreichte vorwiegend / nur aufgrund eigenen Tuns erreichen konnte.
mein Stolz
ja, ich bin auf einiges Stolz in meinem Leben:

1. eine super Tochter zu haben
2. alleinerziehend, Vollzeit arbeitend und unabhängig zu sein
3. mein Leben so zu leben wie ich es mir wünsche

das ist die eine Art von meinem Stolz

und dann gibt es noch die andere Art von Stolz:

und zwar meine Leidenschaft (Leiden schafft) im Bereich bdsm zu leben. Schmerz zu fühlen, zu versinken, wieder aufzutauchen, losgelassen zu haben....ich denke, diese Gefühle kennen viele Subbies....ich finde, darauf kann man auch Stolz sein.

ach ja...ich bin stolz (von Haus aus)!!!
Liebe Maria Magdalena,
deinen Gedankengängen kann ich gut folgen und sie nachempfinden. Den Ausführungen meiner "Vorschreiber" schließe ich mich an: grundsätzlich finde ich es ganz legitim auf erbrachte Leistung stolz zu sein. Uns mangelt es doch oft an Wertschätzung - anderen und uns selbst gegenüber. Für mich hat es dann darausf folgend auch etwas mit Wertschätzung zu tun. Der Begriff des Stolzes wurde von der Kirche als Sünde bezeichnet. Vielleicht in der Form von Hochmut (...kommt vor dem Fall...sagt ein Sprichwort). Ich glaube, Stolz ist gut auch im Zusammenhang seinem Widerpart, der Demut, zu definieren. Und die wollen wir oft nicht so gerne fühlen und zeigen. Wenn ich stolz auf etwas oder jemanden bin, so zeige ich auch eine gewisse Demut vor seiner Persönlichkeit und Leistung. Für mich gehört Demut sowohl zum devoten als auch zum dominanten Part einer Liebesbeziehung. Es gibt einen Ausgleich; wertschätzung; Liebe und Respekt.
Und die Namenspatronin Maris Magdalena war eine Frau voller Demut, Stolz und Hingabe.....

Herzlichst
Libella
**********al_nw Frau
776 Beiträge
Themenersteller 
Zunächst ...
... mal danke für Eure Bemerkungen.

Da dachte ich vorhin, vielleicht bin ich ja zu stolz um stolz zu sein ... hm.

Nee. Nicht wirklich. Obwohl mir in den letzten Tagen dann noch noch auffiel, dass ich öfter stolz bin, als ich das vorher gedacht hätte.

Auf meinen Sohn zum Beispiel. Und auch darauf, dass er so geworden ist, wie er ist. Ohne DIESE Mutter wäre ihm das nicht möglich gewesen.

Seltener auf berufliche Leistungen. In diesem Zusammenhang ist es für mich wohl eher normal mindestens gut zu sein (ich wäre lieber immer sehr gut).
Und trotzdem gibt es Situationen, in denen mir durch andere gespiegelt wird, dass ich gute Gründe habe stolz zu sein. Z.B. wenn ich unmittelbar aus dem Alltagschaos heraus eine gloriose *g* und wirklich gute Veranstaltung oder beispielsweise Vertragsverhandlung 'hinlege'. Dieser Stolz hängt auch damit zusammen, dass mir gesagt wird, dass andere das nicht schaffen würden/geschafft hätten, mit dem Vergleich also.

Allerdings im Zusammenhang mit "Sex" ist mir das Thema "Stolz" superfremd. Außer als Voraussetzung: Ebenso wie ich eine (zu Recht) stolze Frau bin, ist mein Gegenüber ein stolzer Mann, ohne geht es nicht! (öhm - ohne Mann nicht *g*, aber auch nicht ohne seinen Stolz). Da gibt es nichts, was mich stolz macht. ER ist ER und ICH bin ICH. Ich meine, es gibt da wunderbare, innige Begegnungen, Herausforderungen, Grenzüberschreitungen (im positiven Sinne) etc. Aber Stolz (als situative Leistung oder auch als Vergleich), den kenne ich da nicht.

Und hier wird er eben oft benannt und das wundert mich.

Hm.

lg

MM - weiterhin mit einigen ? ? ?
warum soll Man(n)/Frau nicht auf sexueller Ebene stolz sein???...natürlich gibt es dort auch Dinge, gerade im Bereich bdsm auf die ich stolz bin.....Stolz erlaubt es "Nein" zu sagen.....Stolz heißt für mich nicht Hochmütig...nein nur Selbstbewusst!!!........

ich versuche meiner Tochter beizubringen stolz auf viele Dinge zu sein und dadurch auch selbstbewusst.

Mein Herr hat mir mal das Kompliment gemacht, dass er stolz ist mit seiner stolzen Sub an seiner Seite durch das Leben zu gehen....

Also für mich ist es nicht negativ besetzt, wenn jemand stolz ist....egal worauf
Nunja ...
... aber man kann doch in Bezug auf Sex und Partnerschaft stolz sein.

Angenommen es läuft sexuell am Anfang so garnicht. Und beiden gelingt es im Lauf der Zeit sich aufeinander einzustellen, so dass der Sex nach einer Weile doch sehr schön ist dann.
Darauf kann man doch stolz sein, dass es beiden gelungen ist. Finde ich.

Wenn ich nun gut küsse, kann ich nicht stolz darauf sein. Wohl aber, wenn ich ehemals schlecht küsste und es mir gelungen ist durch Lernen und Erfahrung besser zu küssen.

Im BDSM-Bereich kann es ja anfangs vielleicht auch nicht rutschen. Und wenn dann beide durch Reden und durch Ausprobieren doch plötzlich einen Quell der Leidenschaft gefunden haben und tolle Sessions miteinander erleben, warum dann nicht darauf stolz sein, dass doch die Kurve gekriegt wurde?

Also, ich finde, den Stolz braucht man nicht an der Schlafzimmertür abgeben. Man muss ihn nicht unbedingt bemühen (wenn alles von Anfang an läuft dann ist das halt so *g* ), aber sich davor scheuen wäre doch auch verkehrt. find
**********al_nw Frau
776 Beiträge
Themenersteller 
@lapin
Oh. Das war wohl ein Missverständnis. Ich bin natürlich auch als 'subbie' eine stolze Frau. Aber dieser Stolz ist für mich beim Sex nicht an eine konkrete Situation oder Handlung gebunden. Das BIN ich halt, nicht weil ich dieses oder jenes tue ...

Hm.

Ist das so klarer?

MM
nun ich fühle einen gewissen Stolz in mir, wenn ich bei einer Session z.B. statt 20 Schlägen mit dem Rohrstock...50 Schläge locker ausgehalten habe und dabei noch Genuß verspürt habe.....wenn ich mit meinem Herrn neue Dinge ausprobiert habe vor denen ich im Vorfeld einen heiden Respekt hatte und es dann richtig klasse war....ja, warum sollte ich dann nicht stolz sein!?

mein Herr kennt meine Art von Stolz sehr gut. Einmal sagte er zu mir während einer Session, ich sei eine "Pflaume", na, da ging bei mir erst so richtig die Post ab und ich dachte nur "na warte, dir werde ich zeigen wie wenig Pflaume ich bin".........

jaja, das ist eben die Sache mit dem Stolz
**********al_nw Frau
776 Beiträge
Themenersteller 
hm.
@***in

nun ich fühle einen gewissen Stolz in mir, wenn ich bei einer Session z.B. statt 20 Schlägen mit dem Rohrstock...50 Schläge locker ausgehalten habe und dabei noch Genuß verspürt habe.....wenn ich mit meinem Herrn neue Dinge ausprobiert habe vor denen ich im Vorfeld einen heiden Respekt hatte und es dann richtig klasse war....

Hm. Genau das ist mir fremd. Vielleicht liegt es daran, dass ich nicht besonders (!!!) masochistisch bin?

Keine Ahnung. Vielleicht liegt es auch daran, dass für mich "Sex" zur meiner ganz absoluten Freiheit gehört. Ich sehe da keinen Widerspruch zu meiner Submissivität, obwohl ich natürlich gefühlsmäßig und gerne den einen oder anderen Spagat erlebe.

@****ie

Ich weiß nicht so genau, was ich dir schreiben soll. Es ist mir fremd, dass der Sex am Anfang so gar nicht 'läuft' (bzw. dann war es ein einmaliges Erlebnis). Und dass ich mich über 'Dinge' auseinandersetze, wenn es irgendwo hapert, gehört auch einfach zu mir. DAS ist auch stärker als ich ... *g* Ich kann gar nicht anders und halte es auch für selbstverständlich - alles andere ist Kokolorus ...

MM, die keine Ahnung hat, ob sie sich verständlich machen konnte
Ist ja in Ordnung. :)
Wenn bei dir immer alles rutschte beim Sex von Anfang an, dann ist es doch wunderbar so. Muss man auch nicht weiter drüber was sagen müssen. *g*

Im normalen sexuellen Bereich finde ich es auch weniger dramatisch, dass man sich aufeinander einstellt. Das geschieht ja ganz automatisch meist.

Im BDSM-Bereich ist es da aber doch schon deutlich spannender.
Da sind die Interessen teils sooo verschieden, und oftmals weißt du NICHTS von den Interessen des Anderen am Anfang. Man beginnt einfach irgendwo - und selbst nach intensivsten Absprachen gibt es doch noch immer wieder Überraschungen (na, wäre ja auch schlimm, wenn nicht *zwinker* ). Da können dann ja schon öfters mal Probleme auftreten.

Und diese zu bewältigen, darauf stolz sein gehört für mich einfach dazu. *g*

Und wenn es für dich selbstverständlich ist, klar, kann und darf es ja auch - nur, wenn es dich irgendwo Überwindung, Kraft oder irgendetwas was dich forderte, kostete, dann kannst du doch darauf stolz sein - dass du diese Überwindung aufgebracht hast, die Kraft hattest dafür oder eben das, was dich forderte, bewältigt hast.

Hachja, das klingt so theoretisch... eigentlich ist es doch ganz einfach:
Sei stolz auf das, was dir schwer fiel und was dir dennoch gelang.
Denn das sind die kleinen Erfolge, die doch gerne auch mal gestreichelt werden wollen. *g*
@mm
ist doch ganz logisch, dass jeder Mensch anders empfindet und dadurch auch Stolz auf andere Sachen ist.....

Ich denke schon, dass ich dich verstanden habe....

Lieber Gruß
lapin
..wenn mein Partner mir sagt, dass er stolz auf mich bzw. meine Leistung ist, fühle ich mich gesehen und gewürdigt. Das verbindet und schafft Vertrauen - in meinen Partner und in mich. Stolz für eine erbrachte Leistung beflügelt mich, im Vertrauen, dass ich "es" schaffen kann, weiter zu gehen und mutig meiner Vision zu folgen.
Ein gesundes Selbstbewußtsein aus mir selbst heraus, weil ich eben so bin, wie ich bin, macht mich als Mensch und Frau stark, attraktiv, vielleicht sogar anmutig, weil ich mich unverkrampfter bewege. Und irgendwie ist es auch eine Art von positivem Schutz - überzogener Stoz, der irgendwie unberührtbar, nicht fühlbar, nicht mitfühlend macht, ist damit nicht gemeint.
Ich hoffe, es gelingt mir in diesem Sinne meine Töchter und meinen Sohn ins Leben zu begleiten.

Stolze Grüße
Libella
Mein Stolz gehört mir!
Ich bin stolz auf mich, ja, in vielerlei Hinsicht. Ich kriege das mit Liebe und Freundschaften gebacken, ich habe einen Job, der mir Freude bereitet und Lebensunterhalt spendet, ich bin fähig, mich um mich zu kümmern und abzustellen, was dauerhaft irritiert. Das ist viel.

Ich weiß aber nicht, ob ich es als Kompliment hören würde, wenn jemand zu mir sagte (nicht "irgendjemand", der Partner, der Geliebte, ein guter Freund etc..), "Ich bin stolz auf dich, wiredbrain!"

Es würde mich eher misstrauisch machen. Stolz bin ich auf eigene Leistung.
Ein Mann, der mir sagte, "Ich bin stolz auf dich!", schiene mir sich eine Scheibe des Kuchens für sich selbst abschneiden zu wollen.

"Ich bin stolz auf dich!", das ist ein typisches Eltern-Kind-Kompliment. "Du bist nicht zuletzt mein Produkt!"

"Ich bin stolz auf dich!", sagt die Mutter zur wohlgeratenen Tochter, sagt der DOM zur leidensbereiten SUB, sagt der Kerl zu seiner neuen Flamme, weil sie so vorzeigbar attraktiv ist (und IHM es gelang, sie einzufangen).

Nein, eigentlich möchte ich nicht, dass meine Mitmenschen, Freunde, Geliebten stolz auf mich sind. Das wäre ein ungutes Gefühl.
stolz oder nicht stolz
Ein bißchen Stolz - nein, dazwischen ist nichts.

Stolz ist eine grundlegende Qualität, eine innere Haltung, die auf dem Handeln nach den eigenen Prinzipien beruht, sich durch die eigene Disziplin nährt.

Auf den bdsm bezogen heisst das für mich: Hier treffen zwei freie!! Persönlichkeiten mit den allerdings diametral entgegengesetzten Polen von Wille und Hingabe aufeinander. Beide Rollen folgen ihrer Struktur, im Zusammenspiel des 'Sich aufeinander Beziehens' (auch Session genannt ;). Je eindeutiger die Rollen eingenommen werden, umso stolzer gehen BEIDE daraus hervor, denn BEIDE folgten ihrer ursprünglichen Intention.

Ich finde den Gedankengang fatal, Stolz über die Zuwendung oder die Verdienste an Zweiten oder Dritten zu generieren. Das ist nicht echt und zeugt, 'auf nett gesagt', vom Gegenteil.
**********al_nw Frau
776 Beiträge
Themenersteller 
Das ...
... ist es, @*******ain, du sprichst mir aus der Seele:

Ein Mann, der mir sagte, "Ich bin stolz auf dich!", schiene mir sich eine Scheibe des Kuchens für sich selbst abschneiden zu wollen.

Danke.

Für mich (!!!) gibt es die einigermaßen passende Formulierung, "Ich bin stolz auf dich!", eigentlich nur in Abhängigkeitsbeziehungen. Sie bedeutet wirklich, dass der Sprecher einen Anteil an der 'Leistung' des Angesprochenen hat bzw. diesen für sich beansprucht.

Ich war mal in einem Konzert, befreundet mit einem der Sänger, dessen Schwester nachher zu ihm sagte: "Ich bin stolz auf dich!" ICH wäre ihr fast an die Gurgel gegangen, weil sie mit SEINEM supertollen Auftritt im Grunde nichts zu tun hatte, außer dass sie ihn genießen durfte.

lg

MM mit deutlich weniger Stirnrunzeln ...
"Stolz auf dich"
Ich sehe das weniger dramatisch. Schon garnicht dass jemand etwas für sich beanspruchen möchte, wenn er "ich bin stolz auf dich!" sagt.

Es kann auch als Kompliment gedacht sein.

Mal angenommen du kämpfst um eine Prüfung. Quälst dich. Brauchst Hinterntritte von deinen Freunden, damit du nicht aufgibst. Du gibst nicht auf und - bestehst die Prüfung.
Welch Glück! Und welch Glück auch für deine Freunde, die sich mit Sorgen machten, die mitlitten, die mit die Daumen drückten. Und auch ein klein wenig Angst hatten, dass es einem nicht gelingen würde.

Wenn sie dann sagen "ich bin stolz auf dich, dass du das geschafft hast!" , dann ist das doch kein Eigenlob sondern ein Kompliment, dass man etwas erreicht hat das nicht einfach war zu erreichen.

Es heißt auch in dem Zusammenhang, wie ich finde: "Ich bin stolz auf dich, und hey - damit möchte ich dir sagen, dass du auch zu Fug und Recht auch stolz auf Dich sein kannst und darfst, denn du hast etwas Tolles gemacht, nämlich durchgehalten! Belohne dich auch ruhig selbst mal dafür!"

Im BDSM-Zusammenhang kann das doch ganz genauso funktionieren.
Wenn Sub etwas erreichen möchte, kämpft, leidet, sich voll hingibt und dann etwas erreicht was sich Sub sooo lange gewünscht hat - wenn dann Top sagt "ich bin stolz auf dich", dann doch nicht ausschließlich deswegen weil er etwa stolz auf sich wäre, Sub da hinbekommen zu haben, sondern weil sich Top mitfreut.

Man sagt ja auch gerne "ich freue mich so für dich!", obwohl man selbst doch garnix selbst geleistet hat.
**********al_nw Frau
776 Beiträge
Themenersteller 
So ...
... ganz ohne Drama, @****ie, da unterscheiden wir uns offensichtlich, mindestens im Sprachgebrauch ...

Man sagt ja auch gerne "ich freue mich so für dich!"

DAS ist für mich einfache emotionale Anteilnahme ...

... obwohl man selbst doch garnix selbst geleistet hat.

Eben.

Und dann hätte ich da noch einen Nachtrag zu der Formulierung: "Mein Stolz gehört mir!"

Diese erinnerte mich natürlich an die Kampagne "Mein Bauch gehört mir!" Eine der Theoretikerinnen der Frauenbewegung hat die Parole damals umformuliert: "Ich bin mein Bauch!"

Dem entsprechend träfe es "Ich bin mein Stolz!" für mich (obwohl von den Gedankengängen/Analogien her ein bisschen 'geholpert') noch besser als "Mein Stolz gehört mir!"

............................................

Offen ist für mich allerdings nach wie vor, warum die Vokabel "Stolz" im Zusammenhang mit 'bdsm' wichtiger zu sein scheint als bei anderen 'Sexualpraktiken'.

lg

MM
********n_by Paar
87 Beiträge
Dem kann ich (m) im Prinzip nur beipflichten. In unserem Sprachgebrauch ist es bewusst oder unbewusst gang und gäbe, die Formulierung "Ich bin stolz auf Dich" zu wählen.
Ob man sich damit ein Stückchen vom Kuchen abschneiden möchte, oder einfach nur seiner Bewunderung für die Leistungen des anderen Ausdruck verleihen wollte, spielt bei den meisten keine Rolle.
Genau genommen sollten wir aber bei der reinen Bewunderung für die Leistungen Dritter eher sagen, "Ich bewundere Dich für Deine Leistung".

Demzufolge fand ich auch den Beitrag von wiredbrain bewundernstwert klar.

LG
Er von two_4_fun
@maria_magdalena
Der Stolz ist in BDSM-Beziehungen wichtig, weil es bedeutsam ist, wenn er durchbrochen wird.

Was interessiert mich bei irgendeinem per Netz dahergelaufenen Spielgefährten mein Stolz? Gar nicht, ER würde es eh' nicht verstehen.

Aber der Partner, der kennt die Tretminen, die mich ausrasten lassen. Und er liebt meine Weichheit, wenn er mich eingefangen, meinen Stolz wissend gezähmt hat.

Stolz ist brüsk und provokativ. Das Gegenstück muss ihn aushalten können. Mit ihm umgehen können.
Auf das, was ICH geschafft habe , bin ich auch stolz !
Keine Frage !

Wenn mir aber nun ein Fremder So etwas schreiben würde ... `` Ich bin Stolz auf dich, weil dein Text so gut ist `` wäre ich auch nicht sehr erfreut !
Diese Aussage `stolz auf dich`bleibt, nach meinem Gefühl, doch Freunden oder guten Bekannten vorbehalten.


Gruß,
Morticia
Der Stolz und der Sex
Wenn ich die Eingangsfrage von
@MM
richtig verstehe, dann geht es um Mehreres:

1.
Da ist zunächst der Wunsch nach Klärung der Frage: Was ist eigentlich Stolz bzw. worauf kann bzw. sollte dieser sich beziehen, worauf eher nicht.
Generell gefragt: Kann ich überhaupt auf andere Menschen oder deren Handlungen stolz sein?
MMs Haltung dazu ist ein klares Nein.

2.
Dennoch gibt es, gar nicht mal so selten dieses Phänomen, dass Person X stolz darauf ist, Person y zu kennen, Z wiederum platzt vor Stolz über das neue Auto, den neuen Lover oder die so attraktive neue Geliebte, mit der sich herrlich Neid bei anderen erzeugen lässt.

3.
Zum anderen geht es MM - und das scheint mir die eigentliche Frage (allein durch die gewählte Forumsplatzierung) - darum, was „Stolz“ im sexuellen Kontext zu suchen hat, und wieso der Begriff ihr wohl öfter im Bereich von BDSM begegnete, wohl insbesonder bei Berichten von/auf der Sub-Seite.

Meine Antwortversuche:

1.
Na klar bin ich selbst über mich stolz, wenn ich etwas an mir sehr gelungen finde, das ich gemacht/geleistet habe. Also volle Zustimmung im Sinne von MM. Dieser mein Stolz ist, so möchte ich ihn nennen, der erwachsene Stolz.
Was man/ich als Kind hingegen hatte (sprach nicht die Psychoanalyse schon von Stolz beim ersten Kacken auf dem Topf? Ich meine) ist eher der Stolz, der mit Besitz, mit Haben und Weggeben-Können zu tun hat.

Damit bin ich bei

2.
Dieses gesellschaftlich übliche - ganz recht, ziemlich dümmliche wohl, aber doch so menschlich anscheinend naheliegende - Stolzsein darauf, dass z.B. meine Schwester ein Promi ist, dass ich mal im Flugzeug neben Nena saß, dass ich als Arbeiter einen Sohn habe, der Professor wurde etc., sind eigentlich Verhaltensweisen, die mit Besitz und mit Angeben zu tun haben.
Erinnert sei, dass wir in einer Welt leben, in der an vielen Stellen (noch) der Besitz über das Wohlergehen ganz stark entscheidet, zumindest der Ideologie nach. Oft sind auch Besitz und Macht (über Menschen) tatsächlich fühlbare Glücksauslöser für viele Zeitgenossen („Ich bin stolz darauf, dass ich täglich 100 Mitarbeitern Anweisungen gebe.“)
Keinesfalls hat diese Form des - nennen wir ihn „Besitz-Stolzes“ - etwas mit Freiheit zu tun, die bei MM, ganz zu recht, zwischen den Zeilen zweimal anklingt.
Damit sind wir bei der Sexualität.

3.
Wenn zwei (oder mehr) Erwachsene sich aus freien Stücken, nach ihrem Gusto paaren, dann hat da wohl kaum eine der beiden Seiten Anlass, auf irgend etwas an diesem Sex stolz zu sein. Wohl eher befriedigt oder nicht, hechelnd nach mehr oder unschlüssig, zweifelnd usw. Doch auch hier, das stimmt, gibt es oft Stolzsein zu beobachten.

Mir als Mann fällt dazu (auch biografisch *zwinker* ) natürlich sofort der berühmte Stolz ein auf jeden Steifen bzw. überhaupt über jedwede technische Maße des eigenen Penis bzw. Phallus, eine Art „Stolz“, die es so nur bei diesem meinem biologischen Geschlecht geben kann, das der Natur nach wechselnde Aggregatzustände kennt. Nach diesem, nennen wir ihn „kindlichem Männlichkeits-Stolz“, oder einfach Phallus-Stolz, kommt dann als nächstes der jugendliche (männliche) „Stolz“ über erfolgreiche Begattungsakte bzw. Zahl der Orgasmen. Wieder ist ein Mangel (im Vergleich zur Frau) Anlass zu diesem jugendlichen Stolz („ich hab’s der x-mal besorgt“), denn die Lust der Frauen (sprich ihre Orgasmusfähigkeit) ist schon nach Sokrates bei 10 Teilen nun mal neunfach und die des Mannes einfach.
Doch auch hier setzt irgendwannn durch Erfahrung mit dem männlichen Erwachsen-Werden die Erkenntnis ein, dass wohl Stolz weder auf die Funktion des Penis noch auf vollbrachte sexuelle „Leistungen“ angebracht ist.

Anmerkung: Zum Stolzsein auf andere/anderes gehört immer, dass ich es jemand anders erzähle. Wenn ich stolz auf mich bin, fühle ich das, strahle das vielleicht aus, muss davon aber partout kein Wort sagen. Im Gegenteil:
Als stolzer, erwachsener, freier Mann brauche ich doch nicht jedem zu erzählen, worüber oder warum ich stolz auf mich bin.

Mit dem Begriff der Freiheit kommen wir zur - wie mir scheint - eigentlichen Frage von Maria_Magdalena:
.
Was hat „stolz sein“ beim BDSM verloren?

Die Antwort lautet für mich: Eher nichts.
Wenn Sub x stolz Sub y erzählt, sie/er sei „stolz auf sich, nun schon 30 Schläge mit der Neunschwänzigen auszuhalten“, dann ist auch das im tieferen Hintergrund wohl Angeberei, ein irgendwie geartetes Leistungsdenken und Zeichen einer irgendwo zu vermutenden Unsicherheit.
Und wenn Dom A zu seinem/r Sub B sagt, „ich bin stolz darauf, was Du nun alles schon an Schmerz aushältst und darauf, dass Du dies von mir und gar noch mehr willst“, dann ist auch das eher ein Zeichen von Besitzdenken und dem daraus resultierenden (wie oben genannt) „falschen“ Stolz, dem kindlichen nämlich.

Meine Schlussbemerkung daher:
Die Sache mit der gänzlichen Freiheit (für Mann und Frau, Sub und Dom) sowie dem wirklichen Erwachsensein, man kann auch sagen der Autarkie bzw. der gänzlichen Selbstbestimmung, ist, so denke ich, nach wie vor ein schwierig Ding.
Man kann an sich arbeiten, anderen zwar etwas klar machen, besser klarzumachen versuchen, aber kaum andere Menschen ändern. Jede/r geht seinen eigenen Weg, auch die, die ihn abschnittweise (scheinbar) zusammen gehen.
MM ist zu beglückwünschen, wenn sie sich als frei outet und ihre gelebte Sexualität frei von solchen, natürlich gesellschaftlich, familiär, religiös usw. beeinflussten Störungen wie Besitzdenken oder Angeber-„Stolz“ ist.

So sollte es sein. Rein auf (die eigene) Lust ausgerichtetes sexuelles Verhalten, das dennoch nicht nur Lustprinzip ist, sondern gewollt, durchdacht, reflektiert.
Ist aber natürlich nicht immer und überall und nicht bei jedem so Realität. Eher im Gegenteil.

Hier ist nicht das heile Paradies. Wir Menschen machen bzw. haben Fehler und wir sind in unseren Schwächen von vielen Seiten geprägt worden.
Wenn mir also jemand heute mitteilte, er/sie sei „stolz“, nunmehr diese Sexualpraktik auch ausgeübt zu haben, oder dass der/die Partner/in nun das oder jenes mit ihm/ihr veranstaltet habe, oder überhaupt, dass er/sie nun ach so viele tolle Erfahrungen/Lover etc. habe, dann würde ich weniger mit Vorwürfen und Unverständnis arbeiten, als still für mich hin zu denken: „Na ist vielleicht noch nicht so weit. Hat noch etwas (zugegeben zu viel für meinen Geschmack, aber es geht ja hier nicht um Partnerwahl oder Geschmacksurteile) mit Angeben und Besitz am Hute.“

Durch den Kontext, den ich hier versucht habe zu umreißen, würde ich vermutlich dennoch für die Formulierung Verständnis zeigen. Sie ist, genau wie die Haltung, allzu weit verbreitet

Freiheit bringt ja auch sehr viel Verantwortung, ggf Schmerz, auf jeden Fall Notwendigkeiten und Selbsterkenntnis mit sich, das alles ist nicht immer leicht. Und manchen Menschen fällt dies halt besonders schwer. Sie sind dann lieber teilweise unfrei, als die Belastung der eigenen Entscheidungen und Verantwortlichkeit auf sich zu nehmen.

MM hat also m. E. recht:

Stolz sollte etwas anderes sein als Besitzdenken.
Und einen spezifischen Kontext zum Sex bzw. zum BDSM sehe ich auch nicht gegeben.

HM

PS
Erst nach dem Schreiben las ich den letzten Beitrag von
@*******ain

Ja, das führt noch einmal weiter:

Wenn Du den Begriff der Zähmung gegen den Stolz ansetzt, und an so etwas wie Brechen des Stolzes (Thema eines anderen threads hier) denkst, dann hat Stolz durchaus etwas spezifisch mit BDSM zu tun.

Doch ich verstand MMs Ausgangsfrage nicht dahin gehend.

Und für mich geht es bei Zähmung aber auch bei Hingabe eher um die Gegenpol-Begriffe Freiheit, Autarkie, Willen und Stärke.
All das scheint mir bei deiner Verwendung des Begriffes in Stolz mitgemeint zu sein.
*****der Frau
132 Beiträge
STOLZ
bin ich nicht nur in oder durch verschiedene Begebenheiten.

ICH HABE STOLZ
@ Maria Magdalena:
Der Satz "ich bin stolz auf dich" ist m.E. dann angebracht, wenn beide gemeinsam etwas angestrebt haben, was nur die eine Person erreichen kann, weil nur sie selbst es tun kann.

Also, wenn ich jemandem bezüglich einer Prüfung helfe, er sie dann mit großem Erfolg besteht, dann darf er stolz darauf sein, sie geschafft zu haben. Ich kann aber auch stolz auf ihn sein, dass er meine Tipps/Ratschläge/Hilfen auch wirklich umsetzen konnte. Für mich ist das ein Zeichen von Wertschätzung dessen was er geleistet hat und auch ein eher wertfreies Kompliment. Sicher auch eines das mich selbst auch gut fühlen lässt, aber da es nun einmal diese Verknüpfung zwischen ihm und mir gibt, ist das doch völlig legitim, meiner Meinung nach.

Es geht aber auch mit eher marginaler Hilfe.
Wenn jemand sich scheut, sagen wir mal: Frauen anzusprechen und er erzählt mir das und ich sage ihm "ach, das schaffst du", dann tue ich nur wenig dazu, dass er es dann auch wirklich schafft.
Gelingt ihm es aber wirklich und er freut sich darüber sehr, dann kann ich doch auch sagen "hey, ich bin stolz auf dich! Du hast dich überwunden, toll!"
Wer würde das denn als etwas anderes als ein schönes Kompliment wahrnehmen?

Und wieso sollte ich ihm diesen Stolz wegnehmen? Ich verstärke ihn doch vielmehr, indem ich ihm noch zusätzlich signalisiere: Ja, du darfst stolz auf dich sein!
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