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Selbstliebe - was ist das eigentlich?

*********r_by Mann
546 Beiträge
Ja, aber anders.
*******exe:
Aber - kann man Selbstliebe lernen, nachdem sie schon in der Kindheit gar nicht aufkommen konnte durch Erziehung, Missbrauch und Lieblosigkeit durch die Familie?
Wenn sich gewisse Dinge dann immer wiederholen und sich wie ein roter Faden durchs Leben ziehen, knabbert dies nicht nur am Selbstwert, sondern läßt auch keine Selbstliebe aufkommen; der Lerneffekt geht eher in die andere Richtung.

Innerer Frieden, Gelassenheit und diese eigene Selbstzufriedenheit, über Missgeschicke auch mal lachen können ohne alles zu verbissen zu sehen oder gar nicht erst an sich heranlassen - klingt super ... aber kann man das lernen und wenn - wie?

Ich sehe das so:

Man kann es verlernen sich selbst nicht zu lieben, sich zu hassen.

Es gibt z. B. das Störungsbild der Narzistischen Störung. Das ist eines der wirklich schlimmen Schwächungen, und macht es nahezu unmöglich sich selbst zu lieben. Ich würde sie als Selbstliebestörung benennen.

Kurz gesagt entsteht sie dadurch, wenn die Mutter den Säugling vollprojiziert, ohne dass das Baby sich selbst in den Augen der Mutter erkennen kann. So bildet das Kind ein künstliches falsches Selbst, was es dann versucht zu lieben, aber ewig scheitern muss. In diesen Fällen muss das Individuum zu seinem echten Selbst zurück finden, bzw, eines sogar neu entwickeln. Wie das geht? Schwierig aber es geht, in dem man bejahend, urteilsfrei und liebevoll seiner Innenwelt begegnen lernt, und Urteile die man selbst über sich hat bewusst identifiziert, diese hinterfragt und als Bullshit entlarvt.

Auch hier geht es etwas, das dem Lebendigen übergestülpt wurde (Elterliche Vorstellungen und Bedingungen) die man in sich trägt und von der man glaubt, dass das die eigene Meinung über sich selbst ist, los zu werden. Diese Dinge, die man von sich glaubt, die einem aber eigentlich von außen eingetrichtert wurden nennt man in der Psychotherapie, "Introjekte". Man muss beobachten und akzeptieren, dass ein Großteil der inneren Stimmen Introjekte sind, also eigentlich Elternstimmen, die man sich einverleibt hat. Die haben mit einem Selbst überhaupt nichts zu tun. Es ist eine riesen Befreiung, wenn das mal klappt, sich davon zu befreien.
*********r_by Mann
546 Beiträge
Vielleicht LanaRide
*****ide:
und erich fromm widerspreche ich einfach mal ganz frech. auch in zeiten düsterster " selbstzweifel " , in denen "ich" "mich" nicht sonderlich " liebte ", konnte ich von herzen andere menschen lieben.

Vielleicht ist es ja so, dass deine Liebe in jenen Momenten zu dir selbst durch Selbstzweifel blockiert war, aber eben nicht zu anderen Menschen blockiert war.

Selbstzweifel sind übrigens auch Selbstliebe, nur in einer verzerrenden Form. Wenn ich mir gleichgültig wäre, wäre es mir egal, wie oder was ich bin. Der Wunsch etwas anderes zu sein ist ein Zeichen dafür, dass mir sehr wohl sehr viel an mir liegt. Befreiend ist es zu entdecken, dass ich nicht anders sein muss.

Wer Liebe von außen sucht, soll mal die Sinne öffnen. Die Luft, die mich liebt, jedes mal wenn ich es einatme, mir seinen Sauerstoff schenkt, der Wind, der meine Haut streichelt, die Bäume, die Welt, die mir ihre Schönheit schenkt, alles schreit mir zu, ich liebe dich, denn sonst wärst du nicht hier. Die Welt unterstützt uns alle mit allem, was es geben kann, damit wir am Leben sein können, Billionen von Zellen arbeiten miteinander, unsere Organe sorgen sich um uns, und sorgen für uns, na wenn das nicht liebe ist? *g*
liebe Dein inneres Kind,
dann lernst Du, auch den erwachsenen Menschen zu lieben.

Meditationen hierzu gibt es z.B. auf You Tube.

Es ist kein einfacher Weg und bestimmt kein angenehmer.
Vielmehr war er für mich mit vielen Schmerzen verbunden -
und ich kann auch heute noch nicht behauten, ich liebe mich in jeder
Situation.

Aber zu verstehen sowie nach-zu-spüren, wie stark wir als kleines Kind
verletzt, kritisiert, für nicht liebens-wert gehalten wurden hilft, sich
mit dem kleinen Kind, unserem inneren Kind zu verbinden und es zu lieben -
uns zu lieben.

Es hilft auch, sich mit den Menschen, die uns verletzt haben - oft aus Unwissen,
oder weil sie selbst problem-beladen waren - auszusöhnen.

Viel Erfolg!
*********r_by Mann
546 Beiträge
****on:
Geht mir auch so. Darüber hinaus kann ich aber mehr Menschen liebevoll betrachten, seit ich keine Abwertungsmuster wie "Versager", "Träumer", "Schwächling", "Idiot" mehr denke, weder mir noch anderen gegenüber.

Danke für diese schöne Beschreibung. Genau das ist das große mystische Geheimnis! *g*
*********nd_69 Frau
7.376 Beiträge
*******ler:
Sehe ich komplett anders.

Wenn wir Selbstliebe über die Weigerung von Anpassung oder Anpassung definieren, haben wir wieder eine Form der Selbstliebe, die sich über Eigenschaften definiert.

Vielen Dank für den Gedankenanstoß.


Sehe ich gar nicht, dass du das komplett anders siehst. *zwinker* Mein Posting bezog sich eher auf die Aussage von Katharina57, nicht mehr das zu tun, was andere von ihr erwarten, sondern lieber das, was sie meint, dass es ihr gut tut. Das las sich so, als ob sie jetzt "ihr Bild von sich" durchsetzen wolle (Katharina bitte nicht böse sein, dass ich dies jetzt als Beispiel nehme und vielleicht übertreibe.) Da sind wir wieder bei der Selbstliebe, die vom Außen getragen ist.

Dass du, wenn du die entsprechende Selbstliebe und auch dementsprechend Selbstfürsorge pflegst, eher resilient gegen Anfeindungen von außen bist, ist mir auch klar.


Und jetzt spanne ich wieder den Bogen zur Frage von StefanXXL: Selbstliebe bedeutet für mich Selbstfürsorge - ich sorge für mich, und egal was von außen passiert, ich versuche so damit umzugehen, dass ich nicht auf der Strecke bleibe. Das bedeutet manchmal auch, Wünsche, Träume, Hoffnungen zu begraben und den Weg anderswohin zu beschreiten, als ich ursprünglich dachte. Nicht "Lieber tot als rot", sondern "steig vom toten Pferd ab."


Ist aber schwer umzusetzen, ich schwör. *g*
****on Mann
16.108 Beiträge
Selbstliebe ein Gefühl, kein Handeln
Selbstliebe bedeutet für mich Selbstfürsorge - ich sorge für mich, und egal was von außen passiert, ich versuche so damit umzugehen, dass ich nicht auf der Strecke bleibe.

Ich verstehe den Gedanken. Empfinde ihn aber auch bereits einen Schritt weiter hinter der Selbstliebe, denn Liebe ist für mich zunächst nur ein Gefühl. Aus Liebe kann dann Fürsorge erwachsen, aber ich sehe sie nicht als zwingend notwendige Folge an.

Ich kann mich auch lieben, wenn ich den für die Restwelt sinnlosen Entschluss gefasst habe, mich um den Verstand zu kiffen und dabei kaputtzugehen. Das Gefühl maximaler Zugeneigtheit bleibt, und ich tue etwas, für das ich mich liebevoll mir selbst gegenüber entschieden habe. Andere müssen das nicht verstehen, es geht nur um meinen eigenen Weg in Selbstliebe.

Ich höre schon irgendwo den leisen Einwand, dann sei das keine Liebe. Aber das ist ja der Punkt: Selbstliebe verzichtet ja gerade auf Urteile dieser Art. Sonstige Liebe in meinen Augen ebenfalls.

@*******ler, danke für's Kompliment!
Welche verwandten Begriffe fallen euch zu Selbstliebe ein?

wozu verwandte Begriffe, wenn dieser Begriff doch schon alles aussagt .. ich liebe mich selber, wie ich bin .. mit allen Macken, Makeln, liebenswerten Seiten, Ticks und Eigenarten ...


Wie erkenne ich Selbstliebe bei mir?

wenn ich klug genug bin, mich selber vor mir wirklich schadenden Einflüssen oder Situationen zu beschützen ... rechtzeitig oder zur rechten Zeit


Wie erkenne ich Selbstliebe bei anderen?

wenn sie gleich handeln und sich selber zu wertschätzen



Was genau ist das Objekt von Selbstliebe?

das Objekt der Selbstliebe ist mein Ich in seiner Gesamtheit



Seht ihr Unterschiede zwischen Selbstliebe und Liebe zu einer anderen Person?


natürlich ... mich selber liebe immer, auch wenn ich mit mir hadere und mich selber nicht mag ...

eine andere Person ... kann diesen Stellenwert haben, muss es aber nicht




Ich liebe mich, aber stelle mein Wohlergehen nicht über das Wohlergehen eines anderen .. sondern setzte es nur gleich ... wie ich finde, ist dies ist eine gesunde Form des Egoismus, der mich letzten Endes immer vor größerem Schaden bewahrt hat
*******na57 Frau
22.196 Beiträge
JOY-Angels 
Abgesehen davon,
dass Grenzen auch für die Entwicklung nötig sind - sie werden dann im Laufe der Jahre ausgeweitet, aber zunächst können sie auch schützen und halten. Kinder und Jugendliche brauchen das auch, fordern es ein - um dann die Grenzen auszutesten, natürlich.

Sinnvolle Grenzen haben nichts mit Gewalt und Lieblosigkeit zu tun, sie können im Gegenteil ein Beweis der elterlichen Lieb sein.

Und ich finde auch, dass die Erziehung zu einem in einer Gemeinschaft positiv wirkenden Erwachsenen die "Selbstliebe" nicht ausschließen muss.

Wie so oft ist die richtige Balance das Geheimnis.
toll
diese hohe anzahl selbstverliebter menschen hier.

ich zähle mich dazu.

bitte findet meine beiträge toll und füttert mein ego !

mein geltungsdrang ist hoch, ich bin so klug und schön und auch so hochentwickelt spirituell. auf jede frage habe ich eine antwort und ich bin so supernachdenklich, dass ich nicht mehr werte. es gibt keine idioten auf der welt. keine arschlöcher und keine spinner. wer sowas denkt, ist nicht far enough fortgeschritten in seiner body-mind-unity.

jeder meiner sätze ist nektar im ozean der materiellen welt und mein falsches ego ergötzt sich an euren likes.

ich liebe alle und mich am meisten *kuss*
ich mag ja viele Ansätze und Beiträge von Dir @ LanaRide



aber diese Ironie finde ich nicht angebracht. <- subjektive Ansicht meinerseits


Ich glaube kaum, dass es um Likes geht, was sollte Mann oder Frau davon auch haben ...
danke für diese bewertung meines beitrages @ Ms_Spock

ich beobachte nur kleine selbstverliebtheiten. ist streng on topic....thema : selbstliebe

legst du wert auf meine bewertung deiner beiträge ?

*zwinker*

( ich bin momentan etwas in no. 7 der großen gesetze verstrickt ....sorry )
Natürlich darfst Du kommentieren wie Du möchtest. Es war lediglich eine spontane Anmerkung, da ich durch meinen Beitrag den Thread unter Beobachten hatte ..
Und ich habe es jetzt nicht ausschließlich auf mich bezogen sondern auf die in diesem Thema postenden User im allgemeinen ...

ich lege eigentlich auf gar keine Bewertung wert, habe die Mailfunktion für Komplimente nicht umsonst ausgeschaltet .. mir geht es eher um den Austausch .. Nehme und Geben von Ansichten und Denkansätzen

ich für meinen Teil habe daraus nämlich schon großen Nutzen gezogen ... und gelernt auch andere Sichtweisen eher anzunehmen ..
*********nd_69 Frau
7.376 Beiträge
Ohne akademische Lehrmeinung
Für mich gibt es einen großen Unterschied zwischen Selbstliebe (... und Selbstfürsorge) und Selbstverliebtheit. Während erstere ohne Bewertung das liebt, was da ist, liebt die Selbstverliebtheit eben MIT Bewertung. Hach, ich bin so toll, weil ich so einen tollen Beruf habe, so ein tolles Auto fahre, so eine tolle Partnerschaft führe, so toll mein Selbsterfahrungsprogramm durchziehe, die Yoga-Übungen immer vorbildlich mache, die Gliedmaßen genau in die vorgeschriebene Richtung verrenke und dann auch noch den Namen der Übung weiß, so tolle Beiträge im Forum schreibe, ...

Nimmt man all das weg, ist auch die Selbstverliebtheit weg.

Wer sich jetzt angesprochen fühlt, mag das tun. Ich habe jedenfalls den Eindruck, das bis vor wenigen Beiträgen null Selbstverliebtheit hier zu spüren war, sondern alle haben versucht, ihre Gedanken einzubringen, um sich selbst klarer zu werden und vielleicht auch, um anderen Gedankenanstöße zu geben, die das Thema und damit die eigenen Erkenntnisse weiterführen.
******ogo Frau
6.443 Beiträge
Selbstliebe - was ist das eigentlich?
Nach meinen Empfinden, für jeden etwas anderes, was ich dem Anderen auch
von ganzen Herzen gönnen kann ….


Zur Anregung lege ich euch mal folgende Fragen hin:
Welche verwandten Begriffe fallen euch zu Selbstliebe ein?

Diese Begriffe sind zumindest nach meinem Empfinden verwandt …
Selbstwert, Selbsterkenntnis, Selbstbewusstsein , Selbstvertrauen, Selbstwahrnehmung, und Selbstbestätigung …

Wie erkenne ich Selbstliebe bei mir?

Aus dem inneren Empfinden, das Du zu dem stehst was Du tust , oder auch das Du weißt was Du nicht tust … oder auch machen solltest . Aus der inneren Erkenntnis heraus , dass es Dir oder (einem anderen) dann besser geht ….

Das Du auch weißt was Deinem( Gesamt) Mensch sein gut tut …Oder nicht gut tut…

Das sich ein Mensch eingestehen kann, das niemand perfekt ist und jeder andere Ängste/ und schwächen hat..

Aber auch Dir, die einzigartigen Eigenschaften / Wünsche / Bedürfnisse wo jeder Mensch andere hat…. An Dir selbst bewusst sind, oder es zulassen kannst ..das Du sie Dir selbst bewusst werden lassen und auch einsetzten kannst … . Sowie , das Du an Deinen Schwächen/ Ängsten die dich daran hindern , Dich im Mensch sein weiter zu entwickeln , arbeiten möchtest ….

Für meinen Teil gestehe ich mir auch das Recht zu, das ich nicht jeden Menschen mögen muss …Insbesondere, die an allem ein Haar in der Suppe finden……. *smile*

Wie erkenne ich Selbstliebe bei anderen?

Siehe Punkt oben und unten
Was genau ist das Objekt von Selbstliebe?

Körper, Geist und Seele , wo zumindest für meine Begriffe, auch eine erfüllte Sexualität dazugehört…. und die allen drei gut tun sollte ….

Seht ihr Unterschiede zwischen Selbstliebe und Liebe zu einer anderen Person?

Wenn ich jemanden Liebe ( im Sinne von freundschaftlich …. )möchte ich das es Ihm gut geht ( genau wie mir auch …) und Ihm die Chance geben , soweit ich das kann, das er / sie sich in seinem Mensch sein weiter entwickelt… *g*
Wo es mich innerlich ( neidlos) freut / wärmt und gut tut wenn das dann passiert …. *g*

Soooo, im Sinne von Liebe als dauerhafte Einrichtung , in einer intimen Dauerbeziehung ….. kommt es hin und wieder schon mal zu Interessenkonflikten …. Weil Du Dich auch zurücknehmen, oder anders handeln solltest, damit der/die Andere sich weiter entwickeln kann……. *g*

Wo dann an diesem Punkt , wo es auch mal weh tun kann ,….. die Meisten aussteigen ….Was ich wenn ich mein „selbst“ völlig aufgeben sollte auch(wieder..) tun würde….

Weil , vielleicht von vielen die Liebe , als rundum sorglos Packet betrachtet wird….wo Mann / Frau den anderen nur fest schnüren , unterwerfen ,fesseln und seiner einzigartigen Eigenschaften berauben muss, anstatt sich an all dem zu erfreuen ….Was einem der andere Mensch für andere einzigartige Eigenschaften zu bieten hat …..um als Mensch auch daran zu wachsen .. *g*

Was vielleicht nur funktioniert … wenn Beide über eine ordentliche Portion Selbstliebe verfügen, sich selbst auch wieder aufrichten können …und es dem/der Anderen auch auf irgend eine Art kommunizieren können … *g*

Was wahrscheinlich …..ehr selten vorkommt …….. . *zwinker*

*****a49 Frau
182 Beiträge
Ja wir sind soziale Wesen. Von Natur aus. Würden wir aber die natürliche Art der Sozialen Interaktion erlauben, so hieße dieses Empathie. Was wir aber mit Erziehung machen ist, die Zerstörung der Empathie (Natur) durch fiktionale und kulturelle Vorstellungen von Gesellschaftlichem Kontext. Fazit ist dann, dass ich mein Gegenüber versuche zu töten, weil er Kommunist ist, ich Kapitalist. (Beides fiktionale Vorstellungen gesellschaftlichen Kontextes, eigentlich irreal und nicht existent).

Du hast ein erstaunlich positives Menschenbild und eine nur negative Sicht auf Erziehung. Der Mensch lernt Empathie, etwa im Alter von 4 Jahren. Er hat sie nicht "von Natur aus". Und er kann beides: zerstören und aufbauen, von Natur aus. Die Aggressivität eines Menschen ist nicht anerzogen, die bringt er mit. Und im besten Fall führt Erziehung dazu, dass er lernt, mit seinen Aggressionen umzugehen.

Ich kann mich auch lieben, wenn ich den für die Restwelt sinnlosen Entschluss gefasst habe, mich um den Verstand zu kiffen und dabei kaputtzugehen. Das Gefühl maximaler Zugeneigtheit bleibt, und ich tue etwas, für das ich mich liebevoll mir selbst gegenüber entschieden habe. Andere müssen das nicht verstehen, es geht nur um meinen eigenen Weg in Selbstliebe.

Nein, das ist ein selbstzerstörerisches Verhalten. Und das ist mit Selbstliebe nicht zu vereinbaren. Hat auch mit Selbstfürsorge nichts zu tun.

Wer sich selbst liebt, weiß auch, dass er in einer sozialen Gemeinschaft lebt und auf diese angewiesen ist. Selbstliebe und Anpassung an die Gemeinschaft schließen sich also nicht aus.
*****a49:
Nein, das ist ein selbstzerstörerisches Verhalten. Und das ist mit Selbstliebe nicht zu vereinbaren. Hat auch mit Selbstfürsorge nichts zu tun.

Ich rauche zu viel, ich ernähre mich ungesund, ich bewege mich zu wenig, ich schlafe zu wenig, ich lebe in einem unordentlichen Haus, ...

Und ich liebe mich. Nicht mal "trotzdem". Sondern ich liebe mich, so wie ich bin. Es gibt mich nicht besser. Ich bin immer genau so gut, wie ich es in jedem einzelnen Moment zu sein vermag - ich bin einfach richtig so.
****on Mann
16.108 Beiträge
*****a49:
Der Mensch lernt Empathie, etwa im Alter von 4 Jahren. Er hat sie nicht "von Natur aus". ... Die Aggressivität eines Menschen ist nicht anerzogen, die bringt er mit.

Ich glaube, so kann man es nicht sagen. Natürlich sind Sprache und Empathie Fähigkeiten, die nur durch Interaktion ihre Komplexität entfalten können, das liegt in der Natur der Sache. Das braucht einige Jahre. Und Hirnareale, die dann "zur Verfügung gestellt" werden. Doch die Fähigkeit an sich zu Sprache und Empathie, die muss nicht gelernt werden. Die ist da. Genau wie Aggressivität oder Liebe.

*****a49:
selbstzerstörerisches Verhalten. Und das ist mit Selbstliebe nicht zu vereinbaren.

Was hat Liebe mit Verhalten zu tun? Nichts! Sie ist ein Gefühl, egal wie ein Mensch sich verhalten mag. Selbst GattenmörderInnen können das Opfer aufrichtig lieben. Die Amoralität der Tat ist nicht mit dem empfundenen Gefühl zu vermischen. Ebenso kann ein Selbstzerstörer sich sehr wohl mit jeder Faser seines Herzens lieben. Warum auch nicht, wer wollte ihn daran hindern?

@****he: Ja, finde ich exakt auch so. *ja*

*****ock:
Seht ihr Unterschiede zwischen Selbstliebe und Liebe zu einer anderen Person?
natürlich ... mich selber liebe immer, auch wenn ich mit mir hadere und mich selber nicht mag ...

Du sagst vorher: Selbstliebe ist Wertschätzung. Wenn du dich aber liebst, auch wenn du dich selbst nicht magst, dann funktioniert Selbstliebe auch ohne Wertschätzung. Geht das überhaupt - sich nicht mögen und zugleich lieben? Klingt erstmal paradox, nicht?
*****a49 Frau
182 Beiträge
Ich glaube, so kann man es nicht sagen. Natürlich sind Sprache und Empathie Fähigkeiten, die nur durch Interaktion ihre Komplexität entfalten können, das liegt in der Natur der Sache. Das braucht einige Jahre. Und Hirnareale, die dann "zur Verfügung gestellt" werden. Doch die Fähigkeit an sich zu Sprache und Empathie, die muss nicht gelernt werden. Die ist da. Genau wie Aggressivität oder Liebe.

Nein, das sehe ich anders. Empathie und Sprache sind Fähigkeiten, die erlernt werden. Gefühle, wie Wut, Angst oder Trauer empfindet schon ein Säugling.

Was hat Liebe mit Verhalten zu tun? Nichts! Sie ist ein Gefühl, egal wie ein Mensch sich verhalten mag. Selbst GattenmörderInnen können das Opfer aufrichtig lieben. Die Amoralität der Tat ist nicht mit dem empfundenen Gefühl zu vermischen. Ebenso kann ein Selbstzerstörer sich sehr wohl mit jeder Faser seines Herzens lieben. Warum auch nicht, wer wollte ihn daran hindern?

Also ich habe mal vor langer Zeit den Erich Fromm gelesen: Die Kunst zu lieben. Für ihn ist Liebe kein Gefühl, sondern tätiges Handeln.

Die Liebe ist für mich kein Gefühl wie Wut oder Angst. Ich liebe meine Kinder heißt doch nicht, dass ich ständig für sie Liebe empfinde.

Eine Liebe, die sich nicht irgendwie auch in liebevollem Verhalten ausdrückt: Provokant gefragt: Was soll ich damit?

Ebenso kann ein Selbstzerstörer sich sehr wohl mit jeder Faser seines Herzens lieben.

Na, aber wir sind uns doch darin einige, dass das mit Selbstfürsorge nichts zu tun hat.
****on Mann
16.108 Beiträge
Liebe ist gar kein Gefühl. Wie nenne ich dann dieses Gefühl?
Also ich habe mal vor langer Zeit den Erich Fromm gelesen: Die Kunst zu lieben. Für ihn ist Liebe kein Gefühl, sondern tätiges Handeln.

Ich weiß, ich hab's auch gelesen. Und sehe vieles in diesem Buch ausdrücklich anders. Ich schätze Fromm einerseits, aber gerade über die Liebe und die Geschlechter erzählt er solchen... ich sags nicht. Und bedaure, dass "Die Kunst zu lieben" so sehr rezipiert wurde. Wäre Liebe kein Gefühl, sondern tätiges Handeln, so spräche man Steven Hawking, der nicht mehr handeln kann, die Fähigkeit zu lieben ab. Nur, weil er sich nicht mehr bewegen kann. Absurd, oder?

Ich liebe meine Kinder heißt doch nicht, dass ich ständig für sie Liebe empfinde.

Ich finde doch. Mal mehr, mal weniger bewusst, aber doch durchgängig. Selbst wenn ich mich über mein Kind ärgere, bringt mich dies nicht ab vom Gefühl größter Zuneigung. Es geht aber nicht darum, dass das Bewusstsein für dieses Gefühl nicht unterbrochen wird. Wenn ich schlafe, ist mir überhaupt nichts bewusst, das ist ja klar. Es geht um ein fundamentales Gefühl. Es ist ein Fundament in meinem Gefühlsleben. Weiß nicht, wie ich es besser beschreiben könnte.

Eine Liebe, die sich nicht irgendwie auch in liebevollem Verhalten ausdrückt: Provokant gefragt: Was soll ich damit?

Ich sehe in der Liebe keine Dienstleistung, die irgendjemandem etwas bringen soll. Sie ist da, oder sie ist es nicht. Wenn mich jemand liebt, soll mir das doch nichts an bestimmtem Verhalten liefern. Liebe ist für den Betreffenden da, nicht für das Gegenüber. Auch wenn es für das Gegenüber erfreulich ist, wenn es von der Liebe erfährt. Ich muss zum Beispiel nicht mit einer Frau zusammensein, wenn ich sie liebe. Ich kann sie auch ohne jede Beziehung einfach so vor mich hin lieben. Und das habe ich auch schon so gemacht. Eine schöne Erfahrung!

Na, aber wir sind uns doch darin einige, dass das mit Selbstfürsorge nichts zu tun hat.

Ich hatte weiter vorne schon gesagt, dass Fürsorge und Selbstfürsorge durchaus aus Liebe erwachsen können, aber sie sind keine zwingende Folge. Selbstliebe erfordert keinerlei Selbstfürsorge, wie ich finde, und Liebe auch keine Fürsorge für den Anderen.
****on:
Wäre Liebe kein Gefühl, sondern tätiges Handeln, so spräche man Steven Hawking, der nicht mehr handeln kann, die Fähigkeit zu lieben ab. Nur, weil er sich nicht mehr bewegen kann. Absurd, oder?
Entschuldigung, das ist nun wirklich ein an den Haaren herbei gezogener Vergleich, der absurder nicht sein könnte. Was bitte sehr hat tätiges Handeln mit physischer Beweglichkeit zu tun? Wäre Hawking nicht zu aktivem Handeln fähig, hätte er auch niemals seine Theorien entwickeln und kommunizieren können.

Sagt einer, der davon überzeugt ist, dass Fromm mit seinem Buch dem, was man unter Liebe verstehen kann, viel näher gekommen ist als alles andere, eben aktives Handeln. Viel zu viele Menschen verwechseln nämlich den Hormonrausch des Verliebtseins (einem Gefühl) mit Liebe (aktivem Handeln).
****on Mann
16.108 Beiträge
Liebe kann man nicht fühlen?
*******rus:
Was bitte sehr hat tätiges Handeln mit physischer Beweglichkeit zu tun? Wäre Hawking nicht zu aktivem Handeln fähig, hätte er auch niemals seine Theorien entwickeln und kommunizieren können.

Gut, sagen wir: Tätiges Handeln ist Denken, jedenfalls in Hawkings Fall. Denn er hat seine Theorien mittels Denken entwickelt, Hawkings spezielle Möglichkeit zu tätigem Handeln. Dann ist Liebe/Selbstliebe unter Umständen mehr Denken als ein Gefühl?

*******rus:
Viel zu viele Menschen verwechseln nämlich den Hormonrausch des Verliebtseins (einem Gefühl) mit Liebe (aktivem Handeln).

Ja, ich verstehe, was du meinst, TallTaurus. Ich frage mich, ob ich nicht auch sagen kann: Was hat der Hormonrausch des Verliebtseins mit dem stetigen, Jahrzehnte überstehenden Gefühl tiefer Liebe zu tun?

Ich sehe ein, dass ich auch gerne eine Abgrenzung zwischen sozusagen flüchtiger Vernarrheit und der sich beweisenden wahren Liebe habe. Eine Liebe, die durch Taten (wie Fürsorge bzw. Selbstfürsorge) ihre Ernsthaftigkeit belegt.

Doch kann ich aus eigener Erfahrung sagen: Ich liebe mein erwachsenes Kind ohne jedes aktives Handeln. Ich kann sogar inzwischen Verstorbene wie meinen Vater lieben - dort, wo tätiges Handeln kaum noch Sinn machen würde. Und: Wie müsste ein kleines Kind handeln, damit man ihm die Liebe zu den Eltern abnimmt?

Ich werde das Gefühl nicht los, dass die Fromm-Sichtweise Liebe als Tauschgut betrachtet. Eine wirtschaftliche Sichtweise, die er auch im Buch immer wieder thematisiert. Ich kann mich dieser deprimierenden Betrachtung nicht anschließen.
********s_63 Frau
2.985 Beiträge
Wir sind Menschen,die Liebe in sich tragen...
…und wir können sie spüren, empfangen und weiter geben...

Sagt einer, der davon überzeugt ist, dass Fromm mit seinem Buch dem, was man unter Liebe verstehen kann, viel näher gekommen ist als alles andere, eben aktives Handeln. Viel zu viele Menschen verwechseln nämlich den Hormonrausch des Verliebtseins (einem Gefühl) mit Liebe (aktivem Handeln).

Wenn ich achtsam, durch die Natur laufe…(auch das ist Selbstliebe) sehe und rieche ich viel Einzigartiges…Schmetterlinge, Pflanzen, Düfte, Milane über mir - schreiend, blauer Himmel, Sonne wärmend,Tiere in freier Natur…es berührt mich tief...das alles in mich aufzunehmen…das sind alles kostbare Geschenke der Erde...an uns…ich brauche sie nur mit allen Sinnen bewundern in mich aufnehmen und es berührt mich seelisch tief…löst ein wundervolles warmes Gefühl in mir aus…mein Herz springt vor Freude…da spüre ich die Liebe in mir…dieses Gefühl…kein Hormonrauch…ein friedliches Gefühl der Glückseligkeit…

Natürlich, bin ich eine Frau (Erich Fromm ist ein Mann) und habe auch einen sehr guten Zugang zu meiner Gefühlswelt…aber für mich besteht Liebe auch und hauptsächlich aus diesem Gefühl der Dankbarkeit…auf dieser Welt sein zu dürfen…und diese kleinen täglichen Wunder um mich herum bestaunen zu können…alles in mich aufnehmen, inhalieren mit allen mir gegebenen Sinnen…ein Mensch der Liebe ins sich selbst fühlen und empfinden kann…mit Körper, Geist und Seele…der kann diese Liebe auch nach außen strömen lassen…zu anderen Menschen, Tieren…und deshalb auch in Liebe handeln…und liebevoll andere behandeln... *ja*

Für mich ist Liebe ein Gefühl, nichts anderes. Man kann sie nur fühlen. Nicht tun. Im tätigen Hanndeln kann sie ihren Ausdruck finden.

An vielen dieser Handlungen versuchen wir die Quantität und Qualität der Liebe zu messen. "Die Kunst" zu lieben, als ob man gut und besser lieben könnte, es richtig oder falsch tun könnte. Das eigene Verhalten kann richtig oder falsch sein, und man kann es verändern, aber nicht seine Gefühle. (Man kann aber sehr wohl seine Gefühle unterdrücken, ausschalten. Was viele schon als Kind lernen. "Ach, das tut doch gar nicht weh. Ist doch gar nicht schlimm." Kein Wunder, dass so viele von uns ihre Gefühle nicht zulassen und damit auch die Liebe nicht fühlen können.)

Das Wort Liebe ist so befrachtet mit gesellschaftlichen, romantischen, moralischen Ideen, die irgendwie ein Maß darstellen. Außerdem benutzen wir das Wort ständig für ganz vieles, was eben mehr ist, als ein Gefühl, z.B. beschreiben wir Beziehungen damit.

Ich glaube, dass alles Handeln auf dieser Erde aus Liebe geschieht oder eben aus dem Mangel an Liebe. Für mich ist Liebe eine universelle Lebensenergie (nein, ich bin kein Eso-Spinner). Liebe und Mangel an diesem Gefühl - Angst vor Liebesentzug - treiben uns an, sind die Motivation für alle guten und schlechten Handlungen.
*********r_by Mann
546 Beiträge
Erziehung und Wirklichkeit
*****a49:
Du hast ein erstaunlich positives Menschenbild und eine nur negative Sicht auf Erziehung. Der Mensch lernt Empathie, etwa im Alter von 4 Jahren. Er hat sie nicht "von Natur aus". Und er kann beides: zerstören und aufbauen, von Natur aus. Die Aggressivität eines Menschen ist nicht anerzogen, die bringt er mit. Und im besten Fall führt Erziehung dazu, dass er lernt, mit seinen Aggressionen umzugehen.

Mein Menschenbild würde ich nicht als positiv bezeichnen, eher realistisch. Das mit der Empathie ist einfach falsch. Auch aus wissenschaftlichen Gesichtspunkten heraus. Empathie ist in uns angelegt, nichts was erlernt werden kann. Siehe hierzu die Forschung über Spiegelneuronen. Die sind auch im Baby vorhanden. Ohne empathie, wäre z. B. lernen (Nachahmung) überhaupt nicht möglich. Empathie ist rein Wissenschaftlich die Fähigkeit (uns allen angeboren) eine Handlung zu beobachten und sich selbst in einem Hirnareal als den Handelnden wahr zu nehmen, nach zu vollziehen.

Aggressivität hingegen ist in seiner Urform nicht zerstörerisch. Bzw. ist der Begriff "Zerstörung" immer relativ und Perspektiven abhängig. Wenn ich hunger hab bringe ich ein Tier um und esse es. Natürlicherweise jedoch tue ich das nur wenn ich hunger habe. Erst durch die Erziehung werde ich zum Killer, der aus bescheuerten Motiven tötet.

Erzieherische Gewalt und Grenzen sind nötig, aber eben nur deshalb weil zuvor jede Menge schief geht. Der allererste Fehler der Erziehung ist, dem Kind ein "ICH" beizubringen. Das ist nämlich nicht zwingend notwendig, da es Kulturen gibt, in denen nicht mal das Wort "ICH" bekannt ist. Das ist für uns natürlich sehr fremd und nahezu unvorstellbar aber das ICH ist der Sündenfall. Es ist das, was sich in der Wahrnehmung niederschlägt und mich von anderen trennt, mich zum Ich macht, die anderen zu den "anderen". Und wie Jean Paul Sartre richtig bemerkte ist dann; "die Hölle sind die Anderen!"

Ist man erst mal in dieser Hölle, dann ist schluss mit lustig und dann gibt es eben Aufbauen, Zerstören, destruktive Aggression und ich sehe überall Arschlöcher, statt meines gleichen. Einige wenige überleben diese Zerstörung und bilden dann Religionen die sagen; "Liebe deinen Nächsten wie dich selbst!" reden vom Sündenfall, Vergebung etc.

Selbstliebe ist im Grunde eine Konzession innerhalb dieser Hölle, eine Tür da raus, raus zur Einheit, die wir alle, die das Leben ist. Ist man erstmal raus aus dieser Wahnvorstellung des ICH, gibt es kein Selbst mehr, dass ich lieben muss oder kann. Selbstliebe ist im Grunde nur ein Zwischenschritt aber nicht das Ende. Selbstliebe bzw. Liebe soll die Grenzen zwischen mir und dem Anderen aufheben, um nichts anderes geht es da.
******ung Mann
208 Beiträge
ohne...
Selbstliebe könnte und wollte ich gar nicht Leben, ich kann nur ich selbst sein wenn ich mich Liebe. Ohne mich zu Lieben kann ich andere erst recht nicht Lieben.
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