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Den Anfang finden

********gart Mann
2 Beiträge
Themenersteller 
Den Anfang finden
Liebe Community,

meine Partnerin und ich haben vor ca. 4 Jahren SM entdeckt. Sie dom ich sub. Sie sagt zwar immer, dass es "Ihr Ding ist" aber in den letzten 4 Jahren haben wir es vielleicht nur auch 5-10 Sessions gebracht, was in meinen Augen sehr wenig ist.

Am Beginn haben wir viel investiert (auch finanziell-was ich aber in keiner Weise bereue) in Seminare und auch Equipment. Aber irgendwie schaffen wir es nicht, dies im "Alltag" unterzubringen. Das "Know-How" wird durch die Nichtanwendung natürlich auch nicht.

Habt Ihr mir Tipps, wie Ihr das am Anfang geschafft habt, um es im Laufe der Zeit immer mehr zum Automatismus im Alltag wurde?

Vielen Dank im Voraus.
********noxx Frau
3.643 Beiträge
Es wird IMHO nie ein Automatismus im Alltag, weil immer Dinge dazwischen kommen können, die eine höhere Priorität haben, als mal kurz die Peitsche zu schwingen.

Was sinnvoller ist, als die massiv grossen Sessions ist immer mal ein BDSMiger "Quickie" zwischendurch *g*

noxx *hexe*
*****lis Mann
690 Beiträge
Lass mich dein Sklave sein...
... singen die Ärzte.

Im Alltag eher schwierig, da bin ich mit Noxx einer Meinung. Ich sehe zwei Wege:

1. Freiräume schaffen. Sei es ein Date miteinander, ein Fetisch Event, was auch immer. Kann sich etwas gezwungen anfühlen (BDSM auf Kommando, muss das jetzt sein?), kann aber auch den Kopf frei machen.


2. Reden. Warum kommt es denn so selten dazu ? Fehlt es ihr oder fühlt sie sich eher von dir gedrängt? Das klingt wie ein sehr häufiges Problem, einer will dringend und der andere eben weniger..
**********esign Mann
2.972 Beiträge
Der Überfall
Wir leben in einer "klassischen Beziehung" - ich Dom, sie Sub (auch wenn sie dies Wort nicht mag...)

Gestern musste ich nochmal kurz raus (wir lagen schon im Bett), und als ich wieder zurück kam, lagen dort allerhand nützliche Dinge (Spielzeug) und sie kniete mit verbundenen Augen mitten drin und grinzte mich an.
Eigentlich wollten wir schlafen, aber das hat sich dann ein paar Stunden verzöget *zwinker*
Wir hatten viel Spaß, und ich glaube nicht, dass sie mich zum letzten Mal auf diese Weise überfallen hat *zwinker*
****on Mann
129 Beiträge
und noch was
eine schlau Sub weis ihrem Dom beizubringen das die Hiebe seine eigene Idee waren!

viel spaß
****ale Frau
4.612 Beiträge
Nicht gleich überfallen!
Meiner bescheidenen Erfahrung zufolge ist es oft zielführend, wenn eine Frau (Sub) dem Mann (Dom) etwas/sich "anbietet".
Allerdings, und das ist das hüpfende Komma, ist es umgekehrt nicht automatisch auch so.
Ein sich darbietender Mann kann - kann! - in einer Frau Lust erwecken, aber das geht in den meisten Fällen schief. Da fühlt Frau sich schnell gedrängt, gegängelt, oder sie meint, der Mann müsse doch automatisch wissen, dass sie jetzt eben keine Lust hat.

Es bleibt dem TE wohl kaum etwas anderes übrig, als die Dame seines Herzens anzusprechen und zu ergründen suchen, warum es so selten dazu kommt.

Ich persönlich (aber ich bin ja auch so subbig wie ne Dampfwalze) würd nen Antwortbogen zum Ankreuzen fertig machen und mein Gegenüber spaßig zu "wer wird Millionär/Domse/whatever?" überreden.

Mögliche Ursachen:

  • Die Frau hat generell weniger Lust dazu als ihr Partner. Da muss man schauen, wie viel sie aus Nettigkeit für ihn machen kann, ohne sich gegängelt zu fühlen. Und was er für sie tun kann!
  • Die Frau ist müde, gestresst, angespannt - da kann der Partner helfend ran.
  • Die Frau braucht ein Ritual, um in Stimmung zu kommen - da kann der Partner in Absprache mit ihr probieren, wie er sie erfolgreich "ansubben" kann.
  • Die Frau würde gern und oft, nur schwebt ihr etwas anderes vor als dem Partner - da muss man eben evtl. Wunschzettel zusammenstreichen.
  • Die Frau braucht eine bestimmte Situation oder Stimmung - da könnte ein Partybesuch neu anschubsen.
  • Die Frau ärgert sich über irgendwas Unausgesprochenes und straft den Partner unbewusst durch Missachtung - da muss ein offenes Gespräch, viellelicht auch eine Beratung ran.

Oder auch:

  • Der Mann hat schlicht ein Händchen für den falschen Moment.
  • Der Mann bringt es zu fordernd oder quengelnd rüber.
  • Der Mann lässt sich genießend in die Seile fallen und für die Frau fällt zu wenig Verwöhnt- und Bedientwerden ab - da wird Dominieren irgendwann mühsam.
  • Der Mann macht keine Lust auf sich, hat vielleicht eher den Bierbauch als den Bizeps gepflegt, und macht unrasiert in Hausschlappen einfach keine gute Figur mehr - ein Blick in den Spiegel seines Vertrauens schafft hier Klarheit.


Oder auch:
Dem TE ist völlig entgangen, dass in den letzten zwei Jahren ein Kind und drei Hunde dazugekommen sind, die Oma gepflegt wird und die Frau wieder Vollzeit arbeitet - da muss man mal die schwarze BDSM-Brille abnehmen und die Realität betrachten.

Kurz:
Ums Denken und Reden kommt der TE nicht drumherum.

Kleine Tipps:
  • Sich etwas überlegen, was die Frau ausserhalb von BDSM erfreut, eine für sie schöne Situation schaffen, ihr das Gefühl von Verwöhnen geben - und dann vielleicht eine Fußmassage anbieten, oder sie fragen, ob er den Kaffeetisch spielen darf, oder ihr die Tasse auf Knien reichen - nur Kleinigkeiten, einen winzigen Einstieg anbieten statt der großen Session.
  • Sich kleine alltagstaugliche Sachen überlegen, z.B. unter der Kleidung was tragen, Damenwäsche, Klammern, Plug, oder eine kleine 10-Minuten-Hauerei anbieten.
  • Ihr morgens vor dem Aufstehen die Füße küssen, ihr einen schönen Tag wünschen, ihr noch eine Nettigkeit verstecken, die sie tagsüber entdeckt (ein Blümchen, eine Süßigkeit, ein Foto...), und diese Art von Ehrerbietung einfach mal wirken lassen.


Merke:
Fühlt die Domse sich wohl, geliebt und so,
freut sich der Sub und sein Po! *zwinker*
******ose Frau
4.600 Beiträge
@****ale - das hast du grossartig zusammen gefasst.

@TE
Ich wage hypothetischer Weise zu sagen, dass vielleicht "ihr Ding" doch nicht ihr Ding ist? Aus meiner Sicht sind 10 Session in vier Jahren wirklich viel mehr als mager. Da fehlt wohl irgendwo die Lust!

Nun, vielleicht ist Lust sonst kein Problem zwischen euch beiden - wenn dem so wäre, müsste es tatsächlich am BDSM liegen. Vielleicht fühlt sie sich wirklich unsicher, meint sie würde den Ansprüchen eh nicht genügen, und es müssen nicht mal die deinen sein. Es können auch bloss ihre eigenen Ansprüche sein. Sollte es am BDSM alleine liegen, so wäre ein Gespräch wirklich eine unerlässliche Sache, das Thema ansprechen, fragen nach Lust danach, oder was die Lust vielleicht auch verdirbt oder verdorben hat. Vielleicht der Lady einen Brief schreiben, Sorgen und Ängste diesbezüglich formulieren, Verunsicherungen oder aber auch mal ganz moderat ein paar Wünsche äussern, ohne jedoch Druck auszuüben. Nicht ganz einfach, ich weiss.

Wenn das Problem aber tiefer liegt, das Thema Lust generell im Argen liegt, überschattet von Problemen, dann wird die Erwähnung von BDSM nur zusätzlich belasten. Da gibt es auch nur die Möglichkeit, unaufhaltsam beim Thema zu bleiben, thematisieren, nicht ausweichen, konstruktiv und geduldig das Gespräch suchen, selber reden und damit einander immer wieder ein Stückchen näher kommen.

Viel Glück!
******lou Paar
90 Beiträge
Habt Ihr mir Tipps, wie Ihr das am Anfang geschafft habt, um es im Laufe der Zeit immer mehr zum Automatismus im Alltag wurde?

Haben wir nicht. Können wir nicht (schon wegen der Nachbarn).
Aber wir haben eine Lösung gefunden, mit der wir sehr zufrieden sind: Wir gehen 3x im Monat in einen Klub.
Genau betrachtet, ist das erstmal nur eine Variante von "geplantem Sa.-Abend Sex", den so viele naserümpfend
betrachten, aber es ist eine Variante, die uns sehr glücklich macht, denn ohne geplanten-, gäbe es bei uns
bald überhaupt keinen Sex mehr. Je älter man wird, umso mehr fordert das Berufsleben seinen Preis und die
Versuchung, "dem Müssiggang anheim zu fallen" ist groß. Gemeinsames Ausgehen, abwechslungsreiche Umgebungen, Inspiration durch andere S/Mler und die Vielfalt der Spielmöglichkeiten, lassen bei uns keine Langweile aufkommen. Gut möglich, dass Deine Top sich durch andere Frauen anspornen lässt und zeigen will, dass sie "mithalten kann". Doch selbst wenn ihr nur beobachtet, habt ihr später wieder ein paar neue Themen,
über die ihr miteinander reden könnt. Und sollte Deine Dame feststellen, dass sie ihr Interesse an BDSM verloren hat, na, dann habt ihr wenigsten "klar Schiff" gemacht. Zur Klarstellung: Unsere Klubbesuche sind ein MUSS - sie finden statt, ganz gleich wie müde und erschöpft wir sind. Und auch wenn selbstauferlegte Zwänge nicht ins gängige Bild von Freizeitverhalten passen mögen - in diesem Kontext können wir sie nur empfehlen.
P.s.: Omphale's Ratschläge solltest Du Dir auf jeden Fall zu Herzen nehmen.
******ose Frau
4.600 Beiträge
Ich kann @******lou nur zustimmen!

Ich halte fest abgemachte Zeitzonen für ein mögliches Erfolgsrezept für glückliche Beziehungen.

Spontanität ist toll, jedoch oft stark bedrängt durch Alltagsprobleme. Trotz festgelegten Zeitfenstern kann man immer noch spontan bleiben.

In unserem langen Zusammensein haben uns diese bei uns wöchentlichen Zeitfenster immer Halt und Gewissheit gegeben, dass wir immer wieder zueinander finden, Nähe, Intimität, Platz für besondere Gespräche, Kuscheln, Sex - einfach Liebe.

BDSM lebt bei uns erst seit 30 Monaten, aber die Kontinuität haben wir von vorher schon mitgebracht. Jetzt ist es wohl noch mehr geworden, noch lebendiger.

Fazit aber soll eben sein - feste Zeiten als Möglichkeit in Betracht ziehen - die Last des Spontanen damit ein bisschen mildern, und des steten Druck und der dauernden Erwartung etwas anderes entgegen setzen.
Wir haben uns auch ganz bewusst Zeitfenster für unsere Sessions eingerichtet, einschl. der regelmäßigen Themenhotelbesuche.

Das Ausbrechen aus dem Alltag, die Vorbereitungen gerade für komplizierte Rollenspiele, setzen bei uns eine Menge Kopfkino frei...

auf dessen Umsetzung wir uns immer wieder aufs Neue freuen!
alter hut
mir fällt an dieser stelle wohl der älteste witz ein den ich zu dem thema je gehört hab


sagt der mosochist zur saditin : quähl mich
antwortet diesadistin : nein


ein dilemma und mögliche auswege sind ja schon aufgezeigt; wenn Du Dich von jemandem anderen

so behandeln läßt, wäre das fehlen der situation seltener und konkurenz kann das geschäft beleben;

aber vorsicht die konkurenz kann auch zur insolvenz des eigenen geschäfts führen


ich hab hier schon "weniger liebevolle kommentare " zu ehebrecherischem verhalten bekommen

ist ja auch nur ein vor - schlag; der schlag selbst kann schmerzen oder lust bereiten
********gart Mann
2 Beiträge
Themenersteller 
DANKE
Vielen Dank für Eure Tipps. Viele davon haben wir / ich schon probiert - mit mäßigem Erfolg.
z.B. Partys, feste Zeiten...

Die neuen werde ich versuchen umzusetzen.
Aber vielleicht ist meine Befürchtung, dass es eben doch nicht ihrs ist doch korrekt, auch wenn sie immer was anderes behauptet. Und sonst ist sie auch ehrlich zu mir (auch bei anderen sexuellen Themen).
*****din Mann
737 Beiträge
der kleine zaunpfahl
hallo eros

manche dinge funktionieren nicht auf kommando.
manchmal braucht es einstieg, vorbereitung oder ein mentales set up.
manche/r muss erst innerlich in seine rolle schlüpfen.

ein ganz probates mittel ist eine schwarze schleife.

normalerweise friedlich in einer schublade schlummernd, wird sie zur sessioeinladung, wenn
sie, egal von welchem der partner, an einer bestimmtem stelle plaziert wird, irgendwo unverfänglich
aufgehängt, kein anderer weiss oder ahnt was gemeint ist.

damit lässt sich, selbst im stressigsten alltag, begehren signalisieren, (auch subbis wollen begehrt werden) als auch eine gewisser vorlauf erzielen um sich einzustimmen.
dadurch hat der andere die möglichkeit zustimmung zu signalisieren, in dem die schleife da hängen bleibt, oder auch einfach die schleife wieder abzuhängen....... dann wirds eben vanillig, oder gar nix.

du erreichst 2 dinge damit:
du fängst nicht an sie mit ständigen versteckten anspielungen zu nerven......
und du hast ein direktes zeichen.

funktioniert gerade in beziehungen die von den schon erwähnten 200tsd anderen eiflüssen getrieben werden ausgezeichnet

gruß Odin
*******anu Mann
1.188 Beiträge
na ja, das kenne ich.
Sie sagt, es ist "ihr Ding", aber nur, um Dir einen Gefallen zu tun.

Und so läuft es dann auch.
Lass sie in Ruhe, und sie ist zufrieden.
Laufen von ihrer Seite wird recht wenig, denn dafür fehlt ihr das "Kopfkino".
Denn für sie ist es eher ein Gefallen.
Sie tut es für DICH.
Und dann solltest DU lernen, die wenigen Momente zu genießen, auch wenn sie nicht wirklich ein Genuss sind.
Aber es zählt die Geste.
Sie tut etwas für Dich, was eigentlich nicht ihre Art ist.

LG Petra


P.S.: meine Ansicht von dem was ich gelesen habe.
*******958 Frau
9.897 Beiträge
aus dem Beitrag von MissMina_hh
wurde ein eigener Thread eröffnet
Wie etwas beurteilen was ich nicht kenne?


Liebe Grüße,
anaid_1958
JOY-Team
****is2 Frau
1 Beitrag
Gefährlich.....
Ich stelle es mir schwer vor, dieses "Feld" in eine bereits bestehende Beziehung einzubringen! Meist ist das Interesse ja mehr von einer Seite und die andere versucht natürlich zu "gefallen"!

Das ist natürlich meine Meinung!
*******_bw Frau
14 Beiträge
Ich will dazu gezwungen werden. Nur dann komme ich runter und kann mich unterwerfen. Wenn ich darum bitten müsste damit es zu einer Session kommt wären diese auch bei uns sehr selten.
Frag Sie doch einfach mal was überwältigt werden in ihr auslöst.
****ale Frau
4.612 Beiträge
silfide:
Umgekehrt: Der Mann ist Sub. Sie zu überwältigen führt ihn nicht ans Ziel.
*******_bw Frau
14 Beiträge
Oh je, sorry. Ich wieder.
**ti Frau
1.417 Beiträge
Interessant
Ich w bin Dom mein Schatz m ist sub. Also Femdom. Auch ich habe manchmal keine Lust, auch Tage- ja Wochenweise sogar. Je nachdem wie mir es auch gesundheitlich geht.
Manchmal überrascht mich mein Schatz, ich schließe die Wohnungstür auf, denke nicht im geringsten an SM und suche ihn......da kniet er, einfach so süß dass ich nicht anders kann. Er probiert es einfach ohne Druck Lust zu erwecken. Auch wenn ich dann vor einer Sekunde nicht im geringsten an so etwas dachte, bekomme ich automatisch Lust. Und das sind mitunter die längsten und schönsten Sessions die wir haben.

Außer dem reden wir viel miteinander, ja, auch über Wünsche. Am Anfang wollte er immer und ständig, was mich etwas überforderte. Dann merkte er dass er eigentlich damit das Gegenteil bewirkte, ich nahm eher Abstand da ich nicht auf Kommando etwas mache.

Und jetzt überrascht er mich öfters, und das meistens mit Erfolg. Selbst wenn ich dann mal nein sage ist es nicht schlimm.

Aber vielleicht habt ihr von der Sache her ganz andere Vorstellungen, du möchtest 3x die Woche und sie eben nur 3x im Jahr - ok, hier sogar noch weniger - also sehr wenig, aber immerhin.
Reden, spontan vielleicht etwas machen, und auch mal auf Partys gehen - ist für uns immer wieder sehr sehr reizend, denn man wird automatisch irgendwie mitgezogen und bekommt Lust.

Ich drücke euch die Daumen, und vielleicht erfährt man ja hier was herauskommt.
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