Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
Leben mit Handicaps
384 Mitglieder
zur Gruppe
Luxus und Stil
2872 Mitglieder
zum Thema
Probleme beim Sex durch unterschiedliche Größen der Vagina225
Genau wie beim besten Stück des Mannes gibt es ja auch bei uns Frauen…
zum Thema
Sind Asperger, ADHS und co nur Modediagnosen?109
Findet ihr auch, dass das zum Teil nur Modediagnosen sind, um Leute…
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

Asperger Syndrom - Umgang mit Menschen und Probleme

@Mathilda
"Verrücktsein" bezog sich unter anderem auf den Nick von wenigverrückt und war der verzweifelte Versuch einen passenden Oberbegriff für uns Chaoten zu finden. Wir sind nicht wie die Masse, aber auch untereinander unterscheiden wir uns deutlich. Sowohl im Krankheitsbild, wie auch im Wesen.
********ragd Mann
379 Beiträge
IMHO ist der Unterschied zwischen Asperger-Syndrom und ADHS beträchtlich. Daß Asperger als gut organisiert und ADHSler als unordentlich gelten, ist gar nicht entscheidend. Im Vordergrund steht doch der Umgang mit anderen Menschen. ADHSler haben in der Regel viele Sozialkontakte, während Asperger oft das Problem haben überhaupt Kontakte zu knüpfen. Dieser Thread richtet sich ja gerade an Leute, die mit Aspergern zu tun haben. Und obwohl er schon drei Jahre läuft, postet kaum jemand, der nicht selbst betroffen ist. Außerdem werden Asperger von ihrer Umwelt häufiger als seltsam wahrgenommen als ADHSler.
Darauf gebe ich ein klares JAIN

ADHSler kommen oft schneller in Kontakt (wünschte das wäre bei mir so gewesen), sie haben aber Probleme damit die Kontakte zu halten.

Ich denke beide Krankheiten können in ihren Ausprägungen das Leben der Betroffenen zur Hölle machen oder einfach nur erschweren. Und ob seltsam oder nicht ...
Wie schnell fangen "wir" in einer Bar etc. das Lästern an, weil uns Jemand "merkwürdig" vorkommt.
Merke: Toleranz kommt nicht von TOLL!
Also...du bist ein Freak *mrgreen*
Wenn dich der Kontakt zu "herkömmlichen" Menschen so überfordert, dann finde ich es angemessen, diesen zu meiden, machst du ganz richtig. Behandeln lassen würde ich mich nicht, da machst du dich nur zum Deppen. Lebe und liebe deine Vorzüge und wann immer du auf eine Herausforderung stößt, mach sie zu deiner nächsten Aufgabe.
Wenn dir die Anerkennung fehlt oder der Anschluss an eine Gemeinschaft, dann überlege dir, wie hoch der Preis dafür ist. Sich zu verstellen ist dem Wohlbefinden auf kurz über lang sicherlich nur abträglich, daher empfehle ich Abstriche zu machen. Erfreue dich an Unproblematischem und entspanne dich rechtzeitig auf deine Weise, so würd ich das machen (und mache es auch ohne Asperger Syndrom). What's your problem?
ja, so mache ich es auch. aber scheinbar kehrt sich dann alles um: auf einmal wollen irgendwelche personen irgendwas von einem, mit einem befreundet sein, meinungen zu verschiedenen themen hören etc.

es ist also wirklich so: willst du was gelten, mach dich selten.

seitdem ich mich nicht mehr verbiege hat sich die welt um mich herum komplett gewandelt.
Wenn Du Dich änderst, dann ändert sich auch Deine Beziehung zu Deiner Umwelt. Dass diese Umwelt dann anders auf Dich reagiert ist absolut normal, denn "der Alte" bist Du nicht mehr.

Wenn man erstmal erkannt hat sich Leute zu suchen, die zu einem passen wie man ist und nicht wie man sein will, dann wird das Leben einfach einfacher *smile*
kann ich bestätigen
push ....
Nun werde ich mal das "Aspi"- Thema wieder aus der Versenkung holen.

Für alle die, die hier mitlesen und nicht wirklich wissen was Asperger ist ....
In der ARD kam gestern der 1. Teil und heute Abend der 2. Teil zu der speziellen Form des Autismus'. Der Film heisst "Der kalte Himmel".
Beschrieben wird der Leidensweg des kleinen Felix und seiner Mutter ( Christine Neubauer ) im Jahre 1967. Sie glaubt an ihren Sohn und ist somit die Aussenseiterin in einem kleinen bayrischen Dorf. Nun sucht sie Hilfe bei Ärzten, was jedoch zu dieser Zeit nicht wirklich einfach war, da sie falsch oder übereilt behandeln wollten. Sicher auch aus Unwissenheit. Wie gesagt, kommt heute der zweite Teil. Wir sind sehr gespannt darauf.
Aus eigener Erfahrung können wir sagen, dass der Film wirklich sehr nah am Thema ist, denn wir haben einen 7jährigen Aspi *love4* zuhause. Von daher glauben wir auch uns ein Urteil bilden zu können. Bei unserem Kleinen ist es zwar nicht so schlimm, wie im Film beschrieben, jedoch erkennen wir viele Parallelen.

Zu hoffen ist, dass durch den Film zumindest ansatzweise etwas mehr zu dieser "Krankheit" in die Öffentlichkeit getragen wird. Ähnlich wie bei Filmen zum Thema "Torret". ( Film: "Vincent will Meer" ).

Soviel zum Film, den es evtl. auch in irgendeiner Onlinevideothek gibt.

Unser Junge hat auch das "Asperger Syndrom", allerdings meinen wir in abgeschwächter Version. Aufgefallen ist uns schon im Wiegenalter, dass etwas nicht stimmt, weil er "Zuckungen" hat, wenn er sich konzentrierte oder freute. Wir zum Kinderarzt und er hat die Hirnströme gemessen .... konnte aber auch nix feststellen.
Jedes Mal wenn er "zuckte" haben wir ihn ermahnt und somit gab sich das auch für den Moment. In der KiTa wurden wir dann drauf angesprochen, dass mit unserem Jungen etwas nicht stimme, denn er spielte für sich allein, lief hin und her oder Kreise mit besagten Zuckungen der oberen Extremitäten. Allerdings merkt er sich Dinge, die er nur "aus zweiter Reihe" mitbekommt. Bspw. sassen die Kinder im Kreis und sangen ein neues Lied. Er spielte irgendwo in der Ecke, scheinbar anteilnahmslos, war jedoch als einzigster in der Lage das Lied auswendig zu singen. Es gab Erzieherinnen, die uns vorschlugen ihm Beruhigungstropfen auf höomopatischer Basis zu geben *gleichplatz* . Wir beobachteten weiter .... stellten Regeln für den Tagesablauf auf und versuchten sie so gut es eben ging, oder immernoch geht, einzuhalten.
Dann war das letzte Jahr in der KiTa und die Vorschule begann und verschiedene Lehrer oder auch Psychologen schauten sich die Kinder in ihrem Tagesgeschehen an. Indem Moment hatten wir ne Menge Glück, denn wir gerieten somit an eine Lehrerin einer Sonderschule und Förderverein für auffällige Kinder.
Sie konnte aber auch nicht diagnostizieren, was unser Junge hat, riet uns aber zu einer Ergotherapeutin, welche sich mit dem Thema "Austismus" etc. speziell beschäftigt. Wir sind 1x die Woche 1 Jahr lang zu dierser Ergo gefahren und dann stellte die Therapeutin ein vorläufiges Gutachten aus. Sooooo ..... dieses Gutachten reicht jedoch keiner Schule, weil die Ergotherapeutin kein Mediziner ist. Wir haben uns gekümmert und sind bei einer speziellen Praxis in Magdeburg gelandet. Diese schickte uns erstmal einen Fragebogen, den wir schön ausfüllten und wieder hinschickten. Am Telefon sagte man uns aber, dass wir vor 6 Monaten jedoch keinen Termin für ein persönliches Gespräch bekommen.

Wir als Eltern sehen es nicht tragisch, dass unser Kind "anders" ist als die "normalen" Kinder. Er ist besonders. Er lernt super und schnell, egal ob mit Zahlen oder Buchstaben. Technik, speziell Computer, TV und Co. macht er jedem Laien etwas vor. Photographisches Gedächtnis, meinen wir. Lego Powerminers oder auch Atlantis baut er in der Hälfte der vorgegeben Zeit ganz allein zusammen. Das Körperliche, sprich Berührungen, ist besser geworden. Mittlerweile will er auch kuscheln, selbst wenns nur 5 Minuten sind. Sonst war nur "derbes" Anfassen möglich ( streicheln mit rauher Männerhand ). Freunde hat er wenns hoch kommt vielleicht 5, jedoch ohne Interesse sie ständig sehen zu müssen.
Wir müssen jedoch auch dazu sagen, dass wir ganz offensiv mit seiner "Krankheit" umgehen. Alle unsere Freunde und näheren Bekannten, Familie sowieso, wissen davon. Die die damit ein Problem haben/hatten, zogen sich zurück und somit weiss man wieder woran man ist.

Wir sind auf jeden Fall glücklich mit dem Hosenmatz. Die Therapie scheint auch Früchte zu tragen und schulisch gibts bisher auch keine Probleme.
hallo.
danke für den hinweis.
asperger syndrom ist ja nicht da oder weg. es ist wie bei jeder behinderung stufenweise.
es ist keine störung oder krankheit die man behandeln könnte. es ist eine behinderung mit der man lernen muss umzugehen. je früher desto besser. bei mir war das leider nicht der fall, was viele böse menschen ermöglicht hat mir weh zu tun, und ich dachte bis zuletzt das es genau so richtig war was passiert ist.

ein weiterer film in dem man parallelen erkennt ist "adam". er ist zwar etwas zu schnulzig und zeichnet eine person die mit ihrer behinderung umgeht wie eigentlich kein aspi mit ihr umgeht, aber man erkennt sich oder andere wieder, die probleme, das wesen, die liebe zum detail.
interessant ist der verlauf der liebe zu einer frau. so verlief es auch bei mir, nur waren die frauen egoistischer als die im film.

wenn ihr weiteren rat braucht dann surft auf asperger-forum.de vorbei (sorry für den link liebe mods, aber das ist unheimlich informativ und hat mir sehr weitergeholfen), dort tauschen sich betroffene, angehörige und spezialisten aus. es gibt auch selbsthilfegruppen, von forenmitgliedern organisiert.


bis dann.
Guggus wenigerverrückt ;-*

Der TE hat Highfunction Asperger präzise beschrieben.

Jedes Kind lernt sich selbst über die Wahrnehmung durch sein Umfeld einzuschätzen. Die Fähigkeit zu empfinden ist bei Aspergern nicht grundsätzlich nicht vorhanden. Sie empfinden.
Aber sie können die Empfindungen anderer Menschen nicht nonverbal nachvollziehen. Sie können nicht aus Mimik und Gestik "lesen".

Sie können intellektuelles Einfühlungsvermögen entwickeln, aber sie können kaum mitfühlen. Weil sie Emotionen, die mit zwischenmenschlicher Interaktion einhergehen und nicht ihre eigenen Bedürfnisse betreffen, nicht wahrnehmen.

Das bedeutet, dass das Kind die eigenen Gefühle genauso wenig zu erfassen vermag, wie die anderer.
Logisch, wenn man bedenkt, dass die eigene emotionale Entwicklung über die Interaktion mit anderer Menschen Empfindungen und deren Umgang damit gesteuert wird.

@ stegus.

Bleibt an der Diagnostik unbedingt dran. Auch wenn es phasenweise scheinbar problemlos läuft und ihr das Kind recht ordentlich durch die Grundschule bekommt. Macht euch bewußt, dass es vorwiegend keine schulischen Konflikte gibt, weil das Kind die schulischen Aufgaben mit "links" bewältigt. Den sozialen Teil federt ihr vorbildlich ab.

Mit Sicherheit wird euer Sohn die Gymnasialempfehlung bekommen, wenn es wo weit ist. Bis dahin ist er in einem konstanten Umfeld und noch nicht in der Pubertät.
Macht euch jetzt schon bewußt, was für einen Asperger Autisten der Wechsel des kompletten Umfeldes bedeutet und was Pubertät bedeuten wird. Und wie weit ihr und jeder andere dann noch mit Regel- und Grenzsetzung Erfolg hat und welche Bedingungen erfüllt sein müssten, um eurem Sohn den Halt zu geben, den er benötigt.

Wenn die Diagnostik erfolgt ist, müsste der Arzt euch zusätzlich an das Jugendamt, an die Jugendhilfe verweisen. Veranlaßt die Prüfung auf § 35a. Das Jugendamt muß dazu ein Gutachten anfordern (und bezahlen) Über diesen Paragrafen müssen euch umfangreiche Unterstützungsmöglichkeiten gewährt werden. Bis zum 27. Lebensjahr.
Sichert Euch diesen Anspruch. Und überlegt, ob der Junge nicht spätestens zum Wechsel an die weiterführende Schule an eine Schule kommt, die auf Asperger Autisten spezialisiert ist.

Und bei allem, was da auf euch noch zukommen mag, dürft ihr nicht vergessen: Das Wichtigste, was so ein Kind hat, das sind seine Eltern. Und die brauchen auch Pflege ;-*
ich kann ja kurz erzählen wie es bei mir verlief.

meine eltern und mein umfeld hatten kein interesse an meiner person, also auch nicht an einer diagnose. da ich die emotionen anderer nicht erfassen kann, aber es bis letztes jahr nicht wusste, hatte ich immer probleme mit anderen menschen, und zwar so häufig, das es mir normal erschien. ich wusste bis dahin nicht, wo diese probleme herkommen, die scheinbar andere leute nicht haben. ich gab irgendwann in meiner jugend auf und akzeptierte diesen zustand, das ich der volltrottel, der looser der nation bin. ich wollte nur noch ein möglichst normales leben führen, eine beziehung, wohnung, job, kind. aber auch das hat überhaupt nicht funktioniert, weil alle menschen, mit denen ich mich bisher eingelassen habe, mich und diesen zustand bewusst oder unbewusst für sich genutzt haben. am ende war ich immer ziemlich abgebrannt und musste mich neu sortieren. mich von altlasten zu befreien wie zb schulden, die mir hinterlassen wurden, ist immer eine schwierige sache. vorletztes jahr habe ich angefangen zu forschen, zu reflektieren, listen und soziale profile zu erstellen, diagramme zu meinem eigenen sozialen netzwerk angefertigt. das ergebnis war ein vollkommen anderes als das, wie es eigentlich auf mich wirkte. meine freunde waren nie meine freunde. leute die ich nur 4 mal im jahr sehe, sind nach der auflistung von eigenschaften von freundschaft eher meine freunde, als die leute, mit denen ich bisher in der regel zu tun hatte.
mir wurde eins klar. es muss so sein das andere menschen, die um mich herum sind, die dinge meiner person betreffend anders sehen als ich. mir fiel auf das ich eine funktion in meinem kopf haben muss, die mich denken lässt das mein gegenüber genau so empfindet wie ich, was nach meiner auf papier gebrachten reflektion aber gar nicht stimmen kann. zwischenzeitlich las ich verschiedene wiki-artikel, informierte mich über adhs, asperger, borderline etc. und verglich meine situation und mein leben mit menschen, die entsprechende diagnosen schon haben. in einem forum habe ich so viele sachen gelesen die ich hätte schreiben können, die selben situationen, die selben gedankengänge, ich fand mich oft so sehr in den beschreibungen anderer wieder das ich mich erschreckte. das war im asperger forum. die weitere recherche und der anschliessende besuch eines psychotherapeuten, der teilweise zum selben ergebnis kam, lieferten mir endlich das ergebnis, die antwort auf die frage: warum geht es nur mir so?
seitdem stehe ich nicht mehr unter diesem verdammten druck gesellschaftlichen verpflichtungen nachzukommen, sondern ich kann einfach frei sein. ich muss niemanden anrufen wenn ich nicht will. ich muss keine lebenszeichen senden. ich muss nicht denjenigen immer einen gefallen tun oder einfach nur gefallen, wenn ich keinen grund sehe es zu tun. ich muss leuten, mit denen ich zu tun habe, nicht zustimmen und ihrer meinung sein, so wie ich es sonst früher gemacht habe. ich muss auch nicht meine schnauze halten und immer klein beigeben, nur damit niemand wütend, sauer oder enttäuscht von mir ist. es ist ok wenn ich meinen mund aufmache und dinge einfordere. es ist ok wenn ich sage was mir nicht passt. es ist ok wenn ich auf dinge keine lust habe und sie dann auch nicht mache. es ist ok mit leuten wie zb nachbarn nichts zu tun haben zu wollen.
das nimmt so eine große last von mir, das ich viel stressfreier lebe als zuvor. fast 5 jahre war ich in einer firma beschäftigt wo ich in der ersten woche schon dachte, das ich dort raus muss. und endlich habe ich entscheiden und auch die entscheidung durchziehen können, mich von dieser firma zu trennen. genauso bei menschen.
und wenn man weiss woher diesen schlechte gewissen kommt, dieser druck sich anpassen zu müssen, dann kann man das auch ganz schnell ablegen.

ich habe viele dinge erkannt. zb das freiheit nicht bedeutet räumlich getrennt von der aussenwelt zu sein. das liebe nicht bedeutet sich jemanden komplett hingeben/verkaufen zu müssen und alles zu akzeptieren, egal was, was der partner macht. das dinge in mir, die mich verfolgen, keine einbildungen sind, wie man mir immer sagte, sondern wirklich passiert. das ich alleine bin, und immer alleine sein werde, weil ich die menschen um mich herum einfach nicht kennenlernen kann, weil ich sie nie empfinden werde. das menschen immer, und das ist vollkommen normal und ok, weil absolut natürlich, auf ihren eigenen vorteil bedacht sind und sie selbst für sich an erster stelle stehen. das niemand für mich lebt und ich für niemanden lebe. das ich nicht da bin um für das glück für andere zu sorgen, sondern nur für mein eigenes. das es nicht wichtig ist was andere von mir halten, egal in welcher masse und form sie es tun.

es ist so wie es ist. ich stehe ausserhalb, abseits. und mir gefällt meine position sehr. ich sehe alles aus meiner position, wie real-life tv. ich habe endlich eine art barriere um mich herum, die mich von ausserhalb abschottet. früher hab ich mir darum gedanken gemacht, was die leute in der strassenbahn wohl von mir halten und jede meiner bewegungen durchdacht. endlich kann ich in mir und auch ausserhalb von mir ich selbst sein, weil ich nunmal ich selbst bin. ich bin nicht mehr der puppenspieler, der ich früher mal war. meine hülle ist nicht mehr eine riesengroße marionette. und wenn ich schönes entdecke, kann ich endlich auch dann ganz genau hinschauen, wenn menschen um mich herum sind. das ist toll.
Wenigverrückt ..... starker letzter Beitrag. Finden wir wirklich klasse einen Teil seiner innersten Gefühle so nach aussen zu tragen.

Ludivine ..... auch Dir DANKE für Deinen Beitrag. Gerade wg des Hinweises auf Jugendamt und Jugendhilfe und §35a, denn davon haben wir bisher noch nichts gewusst. Auch werden wir dran bleiben eine vernünftige Diagnose zu bekommen. Allerdings haben wir uns gestern mit einem alten Freund unterhalten, dessen Kind auch Autist ist. Er verwiess uns nach Göttingen. Magdeburg wäre wohl auch sehr gut, aber Göttingen eben doch besser. Naja .... vielleicht gehts da ein wenig fixer mit nem Termin und wir werden erstmal beides nebeneinander herlaufen lassen, denn mit einer Meinung werden wir uns nicht zufrieden geben.
**********ht_nw Mann
11 Beiträge
Ich bin überrascht...
...das ich hier auf einen Thread über AS stoße. Die vierte Seite war beim Lesen etwas anstrengend, aber bei einigen Aussagen war ich begeistert. Zum einen über die kurze Abhandlung von @******ott über soziale Systeme und zum anderen über Aussagen von @*********ückt.
Es gab noch andere interessante Ausführungen, aber die Autoren haben später nicht mehr geschrieben.

Vielleicht zunächst zu mir. Ich war bis dato ein Andersartiger. Das war auch nicht weiter schlimm, auch wenn es einige, sehr unschöne Jahre in der Schule gab. Mit 9 bekam ich eine MCD Diagnose mitgeteilt, die der heutigen ADS Diagnose entspricht. Diese ist mir ausgestellt worden, weil ich in der Schule sehr langsam geschrieben habe und mich leicht ablenken lies. Meine Spezialinteressen waren Systeme aller Art. Darunter fiel auch insbesondere das Beobachten von Menschen und wie sie kommunizieren. Aber auch alle möglichen Arten von Maschinen und biologischen Organismen. Auf jeden Fall habe ich so ab der dritten Klasse kein wirkliches Problem mehr mit sozialen Kontakten gehabt und konnte auch sein wer ich wollte, ok, vielleicht mit Außnahme von mir selbst. Genau so, wie es @*********ückt benannt hatte, war ich auch Puppenspieler. Vielleicht sollte man wissen, dass so etwas wie eine genormte Kommunikation zwischen neurologisch typischen Menschen (möchte hier keinen persönlich beleidigen, aber ich bezeichne mich ungern als "unnormal", in dem ich einer anderen Gruppe das Prädikat "normal" aufdrücke) gibt und es ist durchaus möglich ist, bestimmte Reaktionen durch bestimmte eigene Verhaltensweisen zu induzieren. Das habe ich auch gemacht, ich habe Menschen in ihren Verhaltensmustern voraus gesagt und diese auch zu meinem Vorteil genutzt. Zum Beispiel, dass sie mich mochten, ich Überreizungen ausweichen konnte oder ich Zugang zu Themen bekam, die mich wirklich interessierten. Ein anderer wichtiger Grund war aber auch, dass ich mich sicher fühlte, wenn meine Umwelt für mich in nachvollziehbaren Bahnen und nach Plan verlief. In der Oberstufe habe ich es dann aufgegeben, weil ich es ethisch nicht mehr vertreten konnte und es auch einfach langweilig wurde, Masken andere mit meiner eigenen Maske zu beeinflussen. Dann habe ich mich in eine 8 jahrige Beziehung in einem anderen Bundesland begeben. Es waren die härtesten und lehrreichsten Jahre meines Lebes und und meine 12 Jahre ältere Partnerin war echt gut im Manipulieren. Sie hat immer dafür gesorgt dass ihr Umfeld inklusive mir immer in einem bestimmten emotionalen Bereich blieb. Nicht zu weit weg aber auch nicht zu nah. Alles war schwarz/weiß in ihren Ansichten und sie wusste Alles am Besten, auch wer gut und wer böse ist. Nach dieser wirklich nachhaltigen Ausbildung beendete ich die Beziehung mit ca. 30.000€ Miesen und der Einsicht, dass ich mich nicht mehr mit Masken aufhalten sollte, weil sie echt langweilig sind und nur noch echte Menschen um mich herum haben möchte, die sich nicht bloß die Floskeln hin und her werfen.
Ich lernte dann ein Paar kennen. Sie war zu der Zeit Astrophysikstudentin, er Soziologiestudent. Vorher hatte ich von irgendwo her gehört, das sie Aspie wäre und hatte keine Ahnung, was ich mir darunter vorstellen sollte. Dann begegnete ich ihnen und mir fiel als erstes auf, dass ihr Gesicht entspannt war, ihre Augen aber unablässig die Umwelt abtasteten. Ich sendete eine Kontaktaufnahme über das obligatorische "Entspannt Richtung Augen gucken und lächeln" nichts passierte und ich bekam einen riesigen Schreck. Es kamen Gedanken, wie:"Die mag mich nicht!" "Die ist extrem streng!" aber auch die Erkenntnis, dass ich sie nicht beeinflussen konnte, selbst, wenn ich wollte. Wir saßen dann später in einem ruhigen Lokal und begannen uns zu unterhalten. Es war eine schöne Atmosphäre und wir redeten über Deine, die uns wirklich interessierten und gingen sehr tief in die Thematiken. Dabei war es so lustig, dass ständig gelacht wurde. Das war bis dahin eines der schönsten Ereignisse, die ich in meinem Leben erlebt habe. Ich konnte einfach Alles fallen lassen, brauchte nicht mehr zu überlegen, ob da irgendwelche versteckten verbale oder nonverbale Wünsche und Erwartungen waren. Ich musste einfach kein Puppenspiel aufführen. Mein Freundeskreis, der in der Beziehung zu etwas geworden war, das ich nicht mehr als meinen Freundeskreis bezeichnen wollte (zwei Ausnahmen), erhöhte sich wieder erheblich, allerdings waren es nun ca. 70% Aspies (6 mit Diagnose) die ich in untereschiedlichen Foren kennen gelernt hatte. Es ist für mich wie Urlaub, ok Streitereien können bei einigen heftig sein, weil sie mit viel stiller Emotion ausgeführt werden. Es gibt, wenn ich überlege, nur noch Menschen in meinem Freundeskreis, die unter die Label: AD(H)S, Aspies, HSPs und Borderliner fallen würden. Für mich sind es aber Menschen, bei denen ich so sein kann, wie ich bin.

Wenn man mich fragen würde, woran ich einen Aspie erkenne, dann würde ich damit antworten, dass ich ihn daran erkenne, dass ich ihn nicht erkenne.

Sofern ich nicht alle zu Tode gelangweilt habe, schildere ich die Tage noch Beobachtungen und gebe Recherchen wieder. Natürlich nur, wenn das gewünscht ist.

PS: @********ückt Ich stimme Deiner Beobachtung zu, dass AD(H)S, AS und Borderline in einem Zusammenhang stehen könnten und beziehe mich hier bei noch auf eine Aussage aus dem Buch "Ein guter Tag ist ein Tag mit Wirsing" von Nicole Schuster, in dem sie AD(H)S als eigene Form des Autismuses auf für möglich hält.
@********icht: das nennen wir ja auch mal ne harte Lebens- oder Leidens- oder doch viel besser Entwicklungsgeschichte, die sicher niemand haben will. Desweiteren langweilst Du in diesem posting hier sicher niemanden zu tode, denn ausser Aspies und dessen Ansgehörige oder Mitwisser wirds keinen weiter interessieren. Also hau mal rein in die Tasten.

Weiterhin haben wir mal selber nen Aspi-Test gemacht, sind lt. Test allerdings negativ ( O-Ton: "Wahrscheinlich leiden Sie nicht am Asperger Syndrom." ). Wenn man sich jedoch die "Merkwürdigkeiten" eines Aspies so durchliest, kann man fast nicht glauben, dass man es nicht hat/ist. Und man selber weiss es ja sowieso nicht.

Was uns zu der Frage bringt, ob Asperger vererbbar ist !

Dazu haben wir bisher nix über Mrs. Google finden können, zumindest nichts vernünftiges.
********ragd Mann
379 Beiträge
Meiner Einschätzung nach wird Asperger nicht vererbt. Denn Asperger untereinander können sich ja einander besser akzeptieren, sie sind ja auf der gleichen Wellenlänge. Dagegen wird ein Asperger oft auch in der eigenen Familie nicht richtig verstanden.
Bei ADHS gibt es allerdings eine deutliche Häufung in der Familie.

Aber man darf das Ganze auch nicht zu negativ beurteilen. Entscheidend ist doch der Zeitpunkt wann die Diagnose gestellt wird. Und da habt Ihr richtig Glück gehabt. Und zum anderen haben sich ja auch die Zeiten geändert. Heute kann man entsprechende Hilfe bekommen. Wer hat denn vor zehn Jahren etwas von Asperger gewußt? Und übers Internet können sich Asperger austauschen.
Man kann durchaus ein glückliches Leben haben als Aspie.
Ob ein Asperger heutzutage in der eigenen Familie nicht verstanden wird .... mmmmh .... ich wage das mal leicht zu bezweifeln. Zumindest wenn es sich bei den Eltern um einigermassen geistig entwickelte Menschen handelt, die sich dann auch noch um ihre Kinder sorgen.

BlackSmaragd .... wir sehen das AS bei unserem Kind nicht als negativ, zumal es bei ihm immo nicht so stark ausgeprägt scheint. Wir sehen es als Chance. Die Chance ihn bzw. seine besonderen Fähigkeiten zu fördern und ihm dadurch später ein gutes Leben bereiten zu können.
Wir behandeln ihn im eigentlichen Sinne auch nicht besonders. Stellen ihn auf kein Podest oder packen ihn in Watte. Er muss seine kindlichen Erfahrungen genauso machen wie jedes andere Kind auch. Haben wir Kinder zu besuch, Kindergeburtstag bspw., gibts keine Sonderbehandlung. Allerdings wissen wir wann Schluss ist .... wann er wieder Zeit für sich braucht. Demnach haben wir da schon so unser "Konzept" im Umgang mit anderen Kindern entwickelt.

Die ganzen Fördermöglichkeiten sind wir dabei anzustossen und werden sie auf jeden Fall auch ausreizen.
..
OB Asperger allgemein vererbbar ist, die Frage kann ich leider auch nicht beantworten.

Wohl aber mitteilen das sowohl bei mir, als auch bei meiner Tochter die Asperger Symptomatik vorliegt.
Die Idee liegt also nahe...
Ueber ihr Verhalten bin ich ueberhaupt erst auf die Idee gekommen, das bei UNS was nicht stimmen koennte.

Sie war von Anfang an extremst beruehrungsempfindlich -
auch jetzt noch, sie kann nur langsame+feste Streicheleinheiten ertragen, alles andere kitzelt, oder ist auf irgendeine andere Art unangenehm.

Das Auffaelligste war und ist aber, das sie Emotionen zu lesen scheint, selbst aber seltenst welche von sich aus entwickelt.
Sie beobachtet ganz genau, und weiss mit ihren 5 schon zu 70% was gerade die adaequate Reaktion ist.

Auch Emphatie, Mitleid, Schmerzempfinden scheint recht gering ausgepraegt zu sein -
Eines Morgens schnitt sie sich in den Finger, und drueckte darauf herum bis dann endlich alles voller Blut war -
Sie wollte nur schauen wie lange "da was rauskommt".

Am folgenden Tag musste ich sie aus dem KiGa abholen, weil sie einem Jungen mit einer Schere in den Finger schnitt - um zu sehen ob bei ihm auch wirklich das gleiche passiert.

Erklaerungen kommen nur an wenn sie auf purer Logik aufgebaut sind, Emotionales kann sie weder verstehen noch wirklich umsetzen.

Auf der anderen Seite ist sie hochintelligent, und in vielen Dingen deutlich ihrem Alter vorraus.
Aber - sie faellt auch immernoch mindestens 1x am Tag hin, weil sie schlicht und einfach keine Koerperspannung hat und sehr unkoordiniert laeuft..

Mittlerweile haben wir uns aufeinander eingespielt, und ich sehe es als grossen Vorteil aehnlich zu ticken.
Ich kann sie verstehen und begleiten.
Und zusammen, koennen wir auch die durchaus Vorhandenen positiven Seiten des Aspis geniessen.


Professionelle Hilfe ersetzt das meiner Meinung nach nicht, die sollte immer zusaetzlich dabei sein - Blickwinkel kommen meist aus verschiedenen Richtungen, und sehen mehr Hilfestellungen als man selbst.


Also - ich denke dort ist evtl. eine erbliche Komponente,ja.
********ragd Mann
379 Beiträge
Akzeptieren und Lieben ist etwas anderes als Verstehen. Als Sehender kann man sich vielleicht noch vorstellen, wie das ist, blind zu sein. Aber er kann nicht nachempfinden, wie es ist von Geburt an blind zu sein. Dieses Nachempfinden meinte ich mit Verstehen.
Ich habe versucht...
mich durch alles durchzulesen.

diese aussage:
Ich stimme Deiner Beobachtung zu, dass AD(H)S, AS und Borderline in einem Zusammenhang stehen könnten und beziehe mich hier bei noch auf eine Aussage aus dem Buch "Ein guter Tag ist ein Tag mit Wirsing" von Nicole Schuster, in dem sie AD(H)S als eigene Form des Autismuses auf für möglich hält.
fand ich besonders interessant denn auch ich dachte beim lesen einiger beiträge hier an meinen ADHS sohn.

er war schon als kleinkind anders als seine altersgenossen und ich habe irrsinnig viele wege mit ihm gehen müssen bis dann mit 12 jahren ADHS festgestellt wurde.

er ist jetzt 21 und im laufe der letzen 3 jahre und nach 6 monatigem klinikaufendhalt bekam er jetzt noch die diagnose ,paranoide Schizophrenie.

ob das jetzt tatsächlich alles ist oder ob da evtl. noch mehr oder gar etwas ganz anders hinter steckt, ich weiß es nicht ?

es ist als mutter nur wahnsinnig schwer die richtigen anlaufstellen zu finden (möglich das es sich nach der verbesserten aufklärung heute etwas gebessert hat) und noch schwerer die richtige hilfe zu bekommen.

bei einem "kind" über 18 wird es fast unmöglich !

was ich eigentlich sagen wollte, auch ich sehe ähnlichkeiten !
BlackSmaragd .... ist nen gutes Beispiel und recht haste auch. Es wäre wirklich interessant zu wissen, was in den Köpfen des Kleinen so vor sich geht.

Desweiteren ist es meiner Meinung schon interessant was TalenaQuan da geschrieben hat. Man muss aber auch nicht unbedingt Asperger sein, kann doch aber auch diverse Grundzüge haben. Jedoch nicht genug in der Anzahl oder genung in der Intensität um als Asperger diagnostiziert zu werden. Von daher .... ich weiss nicht so recht.


Nachtrag zu Delicious_mind: Mit den zeilen die Du gerade geschrieben hast, stellte sich mir die Frage, ob man wirklich eine generelle Abgrenzung von AD(H)S, AS und Borderline machen kann oder obs Sinn macht ne medizine Abgrenzung ( sprich 3 verschiedene Krankheiten ) zu machen.
Hallo Stegus,

deswegen sagte ich nur Komponente *g*
Veranlagungen evtl., wie auch immer man dies nennen moechte.

Voll ausgepraegt ist es auch bei mir nicht,
sonst koennte ich bei weitem nicht so gut durchs Leben Tanzen wie ichs tue *spitze*

Allerdings ist mir ebenso im Sinn,
das es in voriger Generation muetterlicherseits auch Anzeichen von Asperger gab und gibt.

Sicherlich werden, - wie bei vielen anderen Krankheiten auch -
sehr viele verschiedene Faktoren zusammenkommen muessen,
damit dann hinterher ein "Vollausgepraegter Asperger Autismus" besteht.
asperger autismus ist eine behinderung, keine krankheit.
diese unterscheidung ist wichtig, sonst wird man es als behandelbar ansehen und ist doch nur frustriert. man muss das gegebene akzeptieren, damit leben und das beste daraus machen.
Gut, dann eben Behinderung.

Wobei weder der eine noch der andre Begriff dafuer sorgen sollte das man sich hinsetzt und nicht mehr Versucht seine Situation zu verbessern.

Viele Dinge muss man akzeptieren, stimmt -
die Geraeuschempfindlichkeit macht z.B. mir sehr zu schaffen.

Aber an vielem kann man arbeiten und es verbessern, fuer sich und seine Lebenssituation.
ich trage nun ohrstöpsel (schaumstoff, keine kaopfhörer-stecker o.ä.) wenn ich in der öffentlichkeit unterwegs bin. ich bin bereits viel entspannter. das habe ich mir von meiner sehr lauten arbeitstelle abgeguckt. nun werden sie in der öpnv und auf belebten strassen getragen.

lusitge vorstellung: jemand trägt nen plug, sieht mich und denkt sich: "guck dir den an, der trägt ohrstöpsel, dabei ist es gar nicht laut" *ggg*
Super Idee, und wahrscheinlich auch ein guter Tip fuer viele. *top2*


Ich befuerchte nur dann wuerde der Gedanke "wichtige" Geraeusche zu verpassen mich unruhig werden lassen - aehnlich laeuft es bei Musik und Umgebungsgeraeuschen.

Dauerhaft anderes oder nichts hoeren funiktioniert leider nicht *g
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.