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Ich weiß, das es schon mal angesprochen wurde, über das Thema ADHS.
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Sind Asperger, ADHS und co nur Modediagnosen?

Sind Asperger, ADHS und co nur Modediagnosen?
Findet ihr auch, dass das zum Teil nur Modediagnosen sind, um Leute entweder abzustempeln oder Probleme in eine med. Schublade zu stecken, die eigentlich reine Gesellschaftsprobleme sind?

Ich glaube mittlerweile schon, dass es so ist, kann mich aber nicht ganz dazu entschließen, weil manche es evtl. doch haben könnten.
Mond 1Mond 1
*******f_56 Mann
17.512 Beiträge
Hallo....
Asperger, ADHS und Co sind Erkrankungen, die nicht auf die Schulter genommen werden sollen.
Bei Kindern gibt es dafür seit längerem Behandlung mit Medikamenten zB, was Erwachsenen bis vor kurzen vorenthalten wurde.

Ich halte es Nicht für eine Modediagnose.
Da gibt es andere Diagnosen, die dem vll nahe kommen, aber auch Erkrankungen darstellen.

Lg
meines Sohn wurde ADHS bescheinigt. Kam dazu noch in eine Tagesklinik deren Mitarbeiter für mich doch eher fragwürdig arbeiteten. Damals war ich auch in einem Zerwürfnis mit meiner zukünftigen Ex und Mutter des Kindes.Das das eben Auswirkungen auf das Kind hat,schien mal eben keiner in Erwägung zu ziehen.Außer die Eltern selber. Von den "Drecksmedikamenten" hielt ich von Anfang an nichts.

Ich hab mich durchgesetzt und wir haben den Sohn dort wieder rausgenommen und die Tabletten weggeschmissen. Eigenartig das sein "angebliches" ADHS verschwand und bis heute nicht wiedergefunden wurde.

Aufmerksamkeitsstörung in der Schule? Im Unterricht? Keine MItarbeit,ständig stören? Das Kind hat ADS !! Keiner fragt ob nicht wohlmöglich der Lehrplan der Art scheiße ist,das es kein Kind auch intressiert was da vorgetragen wird? Weil es eben kein kindgerechter Lehrplan ist... hier dazu mal die Meinung von Harald Lesch dem ich da zu stimmen muß

es gibt so viele unterschiedliche Aspekte zu beachten
wie es auch Menschen gibt
und was bei einem so läuft, funktioniert beim nächsten gar nicht
ADS ist nicht ADHS, wie auch EQ und IQ nicht zu vergleichen sind
es gibt "Richtwerte"
Mittelstatistiken, in denen sich viele gut bewegen, ander nicht

das das Bildungssystem, da es auch dazu in jedem Bundesland anders ist, nicht grad eines der Besten ist, nun, PISA ist leider nicht so wichtig, TTIP wird unter den Teppich gekehrt,
lieber die Pharma noch etwas reicher, *aspirin* macht es doch erheblich einfacher *ironie*
*******466 Mann
37.498 Beiträge
Grenzwertig. Die Krankheiten fallen ja in den Bereich psychischer Störungen. Und da fällt eine exakte Diagnose und Abgrenzung oft schwer. Was ist nur eine dumme Marotte, was eine tatsächliche Störung. Tobt das Kind einfach nur viel rum, weil es Freude an der Bewegung hat, oder ist es tatsächlich hyperaktiv in Folge einer neuronalen Störung?

Aber generell als "Modediagnose" abzutun würde sicher dem Krankheitsbild nicht gerecht. Andererseits könnte man schon das Gefühl haben, das lieber einmal zu viel als zu wenig eine solche Diagnose gestellt wird. Auch um einfach den Eltern eine Möglichkeit zur "Sedierung" zu geben und sich als Arzt eine gewisse Einkommensbasis zu erhalten.
Tobt das Kind einfach nur viel rum, weil es Freude an der Bewegung hat, oder ist es tatsächlich hyperaktiv in Folge einer neuronalen Störung?
oder ist das Toben des Kindes für den trägen Erwachsenen schon so anstrengend und nervend das es als Störung empfunden wird? Was früher normal war,weil wir auch wie die irren "DRAUSSEN" im Pulk rum rannten und spielten OHNE Aufsicht der Erwachsenen,ist in der heutigen Zeit schon hyperaktiv. Wenn ich mir die zombiegebeutelten Playstationkinder dann bewegungslos vor dem TV hockend anschaue,bei denen sich dann nur die Daumen bewegen,würde ich wohl auch dann zu diesem Schluß kommen.Wenn dieser Zustand als normal betrachtet wird.
Danke Joiman!
Deinen letzten Beitrag kann ich nur betätigen, denn ich arbeite u. a. mit ADHS-diagnostizierten Kindern.
Ohne Medikamente und dafür mit Sport. Und die positive Wirkung zeigt, dass es häufig auch ohne suchtfördernde Psychopharmaka geht!

...wenn Die Kids nicht nur "vor dem Tablet oder Smartphone geparkt werden" ...
und man sich dann wundert, wenn die "Spiele" zur erhöhten Nervosität oder Aggressivität führen...
********sign Frau
6.855 Beiträge
Das erschreckt mich jetzt, dass neuerdings schon Lebendigkeit von geparkten Kindern als ADHS diagnostiziert wird und mit Ritalin o.ä ausgetrieben werden soll. Sind wir schon so weit?

Als Mutter eines solchen Kindes (das jetzt 35 Jahre alt ist) kann ich sagen, dass ADHS nicht normale Agilität ist, sondern mit Selbstzerstörung, starker Aggressivität und Legasthenie einher geht. Mein Kind hat mir damals erzählt, wohin seine Gedanken ohne Tabletten gingen und glaubt mir, das war nicht lächerlich! Als er ca. 20 war, konnte er mit seiner Unruhe umgehen und hat die Tabletten abgesetzt.

Er sagt, ohne Tabletten hätte er gemordet.
Von:Hunny_Design
Als Mutter eines solchen Kindes (das jetzt 35 Jahre alt ist) kann ich sagen, dass ADHS nicht normale Agilität ist, sondern mit Selbstzerstörung, starker Aggressivität und Legasthenie einher geht.

Kann, muss nicht. Jeder Mensch ist verschieden.
ADHS führt nicht zwangsläufig zur Legasthenie und Aggressivität ist auch nicht immer vorhanden.
Es gibt auch Kinder, die einfach nur rumtobben, aber z.B. keine anderen Kinder angreifen bzw. Erwachsene blöd anmachen.

von Leahnah:
und was bei einem so läuft, funktioniert beim nächsten gar nicht
ADS ist nicht ADHS, wie auch EQ und IQ nicht zu vergleichen sind
es gibt "Richtwerte"
Mittelstatistiken, in denen sich viele gut bewegen, ander nicht

Korrekt. Nur weil man mal von den Mittelwerten abweicht, muss man nicht gleich krank sein.
Z.B. war es bei mir so, dass ich bei einem Test einen EQ von 85 hatte, beim anderen einen EQ von 115.
Da wusste dann der Professor auch keinen Rat mehr...
Hierran sieht man, dass diese Tests nicht immer stimmen müssen und auch sehr von der Verfassung am Tag abhängig sind bzw. auch so Sachen wie Aufregung etc.
Deshalb bin ich dafür, solche Tests nicht all zu sehr auf die Goldwaage zu nehmen.

Genauso kann man einen hohen IQ haben und ein schlechtes Zeugnis und einen normalen IQ und ein gutes Zeugnis.

Die wirklich kranken Hirne, wenn ich es mal so nennen darf, sind häufig ganz normal und hochintelligent und das macht sie so gefährlich.
Lehrer & Co. sind heute sensibilisierter auf zum Beispiel das Autismusthema, was den vermehrten Diagnosen zugrunde liegen dürfte.

Autismus ist realreal. Diese Menschen erkennen dich nicht an deinem Gesicht, sondern vielmehr danach, in welchen Situationen du auftauchst, da verbinden sie dann Erfahrungen. Triffst du sie auf der Straße in neuem Umfeld, hast du kaum eine Chance, erkannt zu werden.

Sie reden in Meetings zum Thema Architektur auf einmal ernst und eifrig über Unterhosen.

Doch Vielen merkst du es erst nicht an. Da sie ERLERNT haben, was es bedeutet, wenn du lächelst, wenn du abschätzig blickst und und.

Ihre Wahrnehmung ist jedoch ganz anders. Sie lieben vielleicht Regentropfen oder Autoschilder (weil sich die Buchstaben und Zahlen toll verdrehen lassen um so etwas Neues zu formen).

Sie sind durchaus zu Freundschaften fähig.
Bluette:
Lehrer & Co. sind heute sensibilisierter auf zum Beispiel das Autismusthema, was den vermehrten Diagnosen zugrunde liegen dürfte.

Autismus ist realreal. Diese Menschen erkennen dich nicht an deinem Gesicht, sondern vielmehr danach, in welchen Situationen du auftauchst, da verbinden sie dann Erfahrungen. Triffst du sie auf der Straße in neuem Umfeld, hast du kaum eine Chance, erkannt zu werden.

Sie reden in Meetings zum Thema Architektur auf einmal ernst und eifrig über Unterhosen.

Doch Vielen merkst du es erst nicht an. Da sie ERLERNT haben, was es bedeutet, wenn du lächelst, wenn du abschätzig blickst und und.

Ihre Wahrnehmung ist jedoch ganz anders. Sie lieben vielleicht Regentropfen oder Autoschilder (weil sich die Buchstaben und Zahlen toll verdrehen lassen um so etwas Neues zu formen).

Ich bin Autistin und kann sagen, dass das alles Teilmythen sind.
• 1.Wir können Gesichter wiedererkennen, diese Störung bezieht sich nur auf manche Autisten.
• 2.Ebenso sind wir häufig sehr konzentriert bei unserer Arbeit, haben aber häufig Lieblingsinteressen, wenn man es so will.
• 3.Regentropfen und Autoschilder, genauso wie Zahlen interessieren auch nicht alle Autisten. Das ist ein Klischee. Wenn es uns interessiert, dann eher weil man mit Ihnen systematisch arbeiten kann.

Und auch heute sind nicht alle Lehrkräfte aufgeklärt. Meine meinten, ich solle die Diagnose einfach ignorieren, sie sei ja auch nicht anerkannt.
Das dürfte alles dazu sagen.
Ich wollte einfach einen kleinen Einblick in die autistische Welt geben.

Tatsächlich dachte ich, die Zuordnung eines Gesichtes zu einer bestimmten Person wäre bei wirklich auch allen Autisten merde. Ich kenne Autisten und auf der Straße sind sie schon an mir vorbeigelaufen, so dass ich dies Beispiel gern wählte. Es kam in den folgenden Gesprächen auch immer sehr so rüber, als wäre dies typisch gewesen.

Vor den Regentropfen wie auch Autoschildern hatte ich ein "vielleicht" gesetzt.

Den Unterhosen-Absatz hätte ich ganz eindeutig anders formulieren sollen. Ihr taucht sogar auffallend in die Themen ab und diesmal auch wirklich alle von euch, soweit ich es weiß. Ich wollte schlicht sagen, dass auch mal etwas geäußert wird, das nach dem gesellschaftlich Vorgegebenen nicht passt. Ist mir nicht gelungen. Stimmt. Schade!

Das dürfte alles dazu sagen.
Das sehe ich anders. Es ist doch vielmehr so anerkannt, dass die Aufmerksamkeit dem Autismus gegenüber gewachsen ist? Das geht mit dem Boom doch einher. Und bedingt ihn eben auch. Interessant wäre, ist das alles? Oder gibt es noch mehr Komponenten, die diesen Diagnosen-Boom bedingen?
******Bee Mann
344 Beiträge
**li:
Aber generell als "Modediagnose" abzutun würde sicher dem Krankheitsbild nicht gerecht. Andererseits könnte man schon das Gefühl haben, das lieber einmal zu viel als zu wenig eine solche Diagnose gestellt wird. Auch um einfach den Eltern eine Möglichkeit zur "Sedierung" zu geben und sich als Arzt eine gewisse Einkommensbasis zu erhalten.
****an:
Was früher normal war,weil wir auch wie die irren "DRAUSSEN" im Pulk rum rannten und spielten OHNE Aufsicht der Erwachsenen,ist in der heutigen Zeit schon hyperaktiv.

Deckt sich mit meinen Erfahrungen.

Das Krankheitsbild gibt es, aber nicht jeder der die Diagnose bekommt hat es. Oft fehlt einfach nur den Lehrern die Gedult (und die Zeit). Und dann wird solange auf Untersuchungen bestanden, bis die richtige Diagnose da ist.

Und ein weiteres Thema in diesem Zusammenhang ist die Inklusion. Diese (oder ihre Nicht-Umsetzung) hier zu diskutieren würde aber wohl zu weit gehen).
Manche Lehrer kennen sich mit der Störung aus, aber das kann man nicht verallgemeinern.
Unsere z.B. kennen sich nicht damit aus und wollen sich damit auch nicht beschäftigen.
Wenn man erwachsen ist, hat es einfach zu verschwinden. Tut es leider aber nicht.

Autismus an sich ist auch keine Krankheit, es ist ein Spektrum an Symptomen, die man in verschiedene Krankheiten einteilt.
Darunter fallen z.B. das Asperger-Syndrom, das Kanner-Syndrom oder auch der hochfunktionelle Autismus.
Daher sind auch nicht alle Autisten gleich.
Selbst unter den verschiedenen Krankheitsbildern sind nicht alle Autisten gleich.
Der eine ist mehr betroffen, der andere weniger.
Der eine hat Probleme beim Thema zu bleiben, der andere nicht.

zaphodBee:
Das Krankheitsbild gibt es, aber nicht jeder der die Diagnose bekommt hat es. Oft fehlt einfach nur den Lehrern die Gedult (und die Zeit). Und dann wird solange auf Untersuchungen bestanden, bis die richtige Diagnose da ist.

Korrekt und super erklärt. Das war genau mein Gedanke, warum es auch eine Modediagnose sein kann.
Man gibt Problemen einfach eine andere Ursache und schon muss man sich nicht mehr mit ihnen beschäftigen.
Wenn etwas am Kind nicht passt, dann ist es häufig gleich ADHS, Asperger, Kanner oder sonst noch was.
Hat das Kind dann aber Vorteile durch die Diagnose, dann ist es auf einmal gesund.
Sowas ärgert mich.
*****lnd Mann
27.796 Beiträge
Die schlimmste
Bezeichnung als Mode ist für mich Burn-out- Syndrom, weil es einfach eine neumodische Bezeichnung für altbekannte Zustände ist.

Indem man "Modediagnosen" schreibt, wird Ärzten unterstellt, sie würden leichtfertig, zum Beispiel um irgendwem zu Gefallen zu sein (der Pharma-Industrie z.B.) solche Diagnosen stellen. Mein Eindruck ist aber, gerade, was ADS oder ADHS angeht (das früher das Zappelphilipp-Syndrom war), die Diagnosen nicht von den alleine dafür zuständigen Ärzten stammen, sondern von völlig unbeleckten KG-Erzieherinnen und Grundschullehrer-inne-n, die sich ihre Weisheiten ergoogelt haben und dann Druck auf Eltern ausüben, "endlich etwas dagegen zu unternehmen".

Tatsächlich wurden manche Diagnosen früher aus den verschiedensten Gründen nicht gestellt, auch um Kinder und Eltern nicht zusätzlichem Druck auszusetzen. Und es wurde sehr genau überlegt, ab wann Ritalin sinnvoll eingesetzt werden konnte. Und tatsächlich muss etwas im Argen liegen, wenn der Verbrauch von Ritalin sprunghaft gestiegen ist. Aber garantiert ist dafür nicht ein ebenso starker Anstieg der Befunde ursächlich.

Viele Erkrankungen wurden früher überhaupt nicht erkannt, wenn man nicht zufällig an den richtigen Arzt geriet. Die Zöliakie meiner Tochter wurde etwa ein Jahr lang völlig falsch behandelt, weil keiner der neun Ärzte, die wir aufsuchten, die richtige Diagnose stellte. Erst durch eine lebensgefährliche Erkrankung geriet sie in einer Klinik an einen Professor, der die richtigen Schlüsse zog. Heute ist Zöliakie/Sprue sogar vielen Restaurants bekannt und entsprechend hat sich die Zahl der richtigen Diagnosen vervielfacht. Aber Modediagnose? Absolut nein.
*******sima Frau
2.420 Beiträge
Sind Asperger, ADHS und co nur Modediagnosen?
Findet ihr auch, dass das zum Teil nur Modediagnosen sind, um Leute entweder abzustempeln oder Probleme in eine med. Schublade zu stecken, die eigentlich reine Gesellschaftsprobleme sind?

Nein, sind sie nicht. Wenn sie von jemandem gestellt werden, der was davon versteht und damit langjährige Erfahrung hat.

Das Schwierige dabei ist der "Syndrom-Charakter", d.h. es gibt eben nicht ein oder zwei charakteristische Phänomene, die man nach einem einfachen "Vorhanden/nicht vorhanden - Schema" als ausschlaggebend für eine solche Diagnose werten kann, sondern es ist eine Vielzahl von Beobachtungen über längere Zeiträume und deren saubere Auswertung nötig. Es geht auch um Interaktionsprozesse mit anderen Menschen, Reaktionsmuster, individuelle Befindlichkeiten, die jeweils erstens sehr individuell unterschiedlich sind und zweitens häufig Verhaltensweisen bei Betroffenen wie Nichtbetroffenen (etwa innerhalb einer Familie, Spielkameraden, Schulkollegen, Vorgesetzten, Lehrern etc.) hervorbringen, die dann zu Unrecht dem Symptomträger alleine angelastet werden.

Und eine unerkannte und unbehandelte AD/HS trtt außerdem auch oft als Comorbidität auf, d.h. sozusagen im Doppel- oder gar Mehrfachpack mit anderen seelischen Erkrankungen, sehr häufig reaktive Aggression oder auch Depression, undiagnostizierte Jugendliche weisen oft ein deutlich erhöhtes Risikoverhalten auf (auch im Straßenverkehr, aber auch bezüglich krimineller Betätigungen), Betroffene werden oft weit unter ihren Möglichkeiten beschult oder landen schließlich in Förderschulen, weil sie sich durch ihr abweichendes soziales Verhalten immer wieder in Situationen hineinmanövrieren, die zu Stigmatisierung und Ausgrenzung führen und eine Negativspirale in Gang setzen, die ganze Familien zerstören kann.

Rechtzeitig diagnostizierte Personen, welche eine multimodale Behandlung erfahren, die auf sie zugeschnitten wird, haben dagegen eine gute Chance, ihren ganz persönlichen Weg im Leben zu finden, ohne ständig anzuecken oder
fälschlicherweise für Verhalten gerügt und bestraft zu werden, das sie selbst aufgrund hirnphysiologischer Eigenheiten (wie z.B. mangelnde Impulskontrolle oder Reizüberflutung der Synapsen, vor allem im frontalen Cortex ) ohne Hilfe nicht abstellen bzw. neue Verhaltensweisen trainieren können. In vielen Fällen ist es sogar so, dass diese Menschen besonders kreativ sind oder (Teil-) Begabungen haben, die weit über die durchschnittlichen Fähigkeiten anderer hinausgehen. Wenn es gelingt, die Nische zu finden, in der sie diese leben und weiterentwickeln können, ist das Entscheidende gewonnen.

Es gibt in Deutschland eine Reihe von anerkannten Spezialistinnen und Spezialisten auf diesem Gebiet und inzwischen auch eine anerkannte ärztliche Behandlungsrichtlinie für diagnostizierte Fälle. Und es gibt ein gut funktionierendes Selbsthilfenetz von Elterngruppen, inzwischen auch Gruppen von betroffenen Erwachsenen, (über 50% der AD/HS-Fälle sind genetisch begünstigt, und AD/HS ist auch nichts, was "sich auswächst", man ist lebenslänglich betroffen) und diese würde ich jedem ans Herz legen, der die Vermutung hat, selbst betroffen zu sein oder ein Kind zu haben, das davon betroffen sein könnte.

Wichtig zu wissen ist auch: nicht jede AD/HS ist behandlungsbedürftig, es ist immer die Frage, ob und in welchem Mass diese "Konstellation" den täglichen Lebensvollzug negativ beeinträchtigt - bereits dadurch ist angedeutet, dass es , wie auch durch neue Forschungen belegt, nicht "den" einen, ausschließlich richtigen, Behandlungsansatz gibt, sondern eine sogenannte "multimodale" Herangehensweise angezeigt ist, die Medikamente beinhalten kann, aber nicht ausschließlich darauf beschränkt ist. Das hängt auch sehr entscheidend davon ab, wie die Lebensumstände einer betroffenen Person sind, welche Kooperationen möglich sind, wie die Umgebung bereit bzw. in der Lage ist, sich darauf einzustellen.

Ein normaler Arzt oder Kinderarzt ist gewöhnlich mit einer AD/HS-Diagnose überfordert, zuständig dafür sind entweder Kinder- und Jugendpsychiater oder Psychiater für erwachsene Patienten. Dennoch ist es gut und richtig, dass heutzutage bereits in der Ausbildung von ErzieherInnen die Thematik eingebunden ist und ein paar einfache Instrumente vermittelt werden, die als erste Anhaltspunkte für eine mögliche AD/HS dienen können. Auch in die Ausbildung von Lehrern halten solche Instrumente langsam (m.E. viel zu langsam) Einzug, ebenso gibt es inzwischen auch entsprechend angelegte Fortbildungen für niedergelassene praktische Ärzte bzw. Kinderärzte. Die angesprochenen einfachen Instrumente sind einfache Screening-Erhebungsbögen, die, sofern sie zuverlässig und verantwortungsvoll über einen längeren Beobachtungszeitraum ausgefüllt werden, dann als Grundlage für eine Vermutung auf mögliche AD/HS verwendet werden können und den ersten Schritt darstellen, um eine Überweisung zur weiteren Abklärung bei einer dafür ausgebildeten Fachperson zu veranlassen.

fesselnd: Tatsächlich wurden manche Diagnosen früher aus den verschiedensten Gründen nicht gestellt, auch um Kinder und Eltern nicht zusätzlichem Druck auszusetzen. Und es wurde sehr genau überlegt, ab wann Ritalin sinnvoll eingesetzt werden konnte. Und tatsächlich muss etwas im Argen liegen, wenn der Verbrauch von Ritalin sprunghaft gestiegen ist. Aber garantiert ist dafür nicht ein ebenso starker Anstieg der Befunde ursächlich.

Dem stimme ich uneingeschränkt zu. Eine differenzierte Betrachtungsweise und faktengestützte Informationsverbreitung in dieser Angelegenheit ist absolut unerlässlich. Generelles Ärztebashing, Ritalinbashing, Elternbashing, sofern sie verdächtigt werden, ihre Kinder einfach nur mit Ritalin oder anderen Methylphenidat-Präparaten ruhig stellen zu wollen , wie es leider immer wieder in den Medien und auch in Internetforen erfolgt, ist in meinen Augen nicht gerechtfertigt und auch nicht hilfreich für eine positive Entwicklung für davon betroffene Menschen.

Tantrissima
Vielen Dank für deinen sehr ausführlichen Beitrag, Trantissima.

fesselnd:
Viele Erkrankungen wurden früher überhaupt nicht erkannt, wenn man nicht zufällig an den richtigen Arzt geriet.

Das stimmt, jedoch ist es ein Unterschied, ob ich eine Krankheit labortechnisch oder mit anderen organischen Parametern nachweisen kann, als wenn ich alles möglich, wie oft bei psychischen Erkrankungen, schnell als krankhaft abtun kann.
Das ist der Punkt, der mich an der Diagnostik stört.

Trantissima:
es gibt eben nicht ein oder zwei charakteristische Phänomene, die man nach einem einfachen "Vorhanden/nicht vorhanden - Schema" als ausschlaggebend für eine solche Diagnose werten kann, sondern es ist eine Vielzahl von Beobachtungen über längere Zeiträume und deren saubere Auswertung nötig.

Wie definiert man einen längeren Zeitraum. Monate, Stunden?
Also meine 1. Asperger-Diagnostik hat im Grund 2 Tage gedauert.
Einen Tag Besprechung, ein Tag Diagnostik mit Testbatterien aller Art.
Da bekam ich keine Diagnostik.

Meine 2. Diagnostik hat 1,5 Stunden gedauert und war bei einer Kinderpsychiaterin, obwohl ich schon erwachsen war.
Da bekam ich auch die Diagnose.
Ich bin mir nicht sicher, ob die Diagnose so gestellt korrekt ist, habe deshalb nochmal eine 3. Diagnostik gemacht.
Allerdings verlief jene so, dass man mir nur die Hand schüttelte, ein paar nette Worte sagte und sie bestätigte. "Hauptsache, sie bringt Geld.", so kommt mir das vor.

Und wenn ich ehrlich sein soll, seit der Diagnosestellung bin ich für alles nur noch der Sündenbock unter meinen Mitmenschen, besonders bei meiner Mutter, und habe eigentlich gar keine Lebensfreude mehr.

Daher frage ich mich, ob solche Diagnosen in solch einer Art und Weise gestellt korrekt sind bzw. welchen Zeitraum man wählen sollte und vor allem, welche Mitmenschen man befragen sollte.
*****a42 Frau
13.623 Beiträge
JOY-Team 
Du bist mit der Diagnose nicht zufrieden,kannst sie nicht für dich annehmen und fühst dich unglücklich.

Es wird ja aber Gründe gegeben haben, warum du dich in ärztliche Behandlung begeben hast.
Du bist bei verschiedenen Ärzten gewesen und behauptest nun, sie seien oberflächlich in der Diagnostik und unterstellst so etwas wie Geldgier?

Vielleicht solltest du dich lieber damit beschäftigen dich so anzunehmen, wie du bist.

Wenn du in deinem Umfeld nicht zu recht kommst: Wer kann dir dabei helfen?

Wenn ich deine Beiträge lese, habe ich den Eindruck, dass du dich mehr mit den Fehlern der anderen beschäftigst, als mit dir. Das könnte dir das Leben noch schwerer machen, als notwendig.

Ich habe keine Ahnung von der Krankheit, die bei dir diagnostiziert wurde und die du nicht haben willst.

Welche Gründe hast du an eine Fehldiagnose zu glauben, außer, das du das Leben jetzt als noch schwerer empfindest?

Wenn du von verschiedenen Fachärzten untersucht wurdest, würde ich es vielleicht ein letztes Mal in einer Uniklinik versuchen.

Ich wünsche dir alles Gute!
sandra42
*****lnd Mann
27.796 Beiträge
Aus meiner
Ein normaler Arzt oder Kinderarzt ist gewöhnlich mit einer AD/HS-Diagnose überfordert, zuständig dafür sind entweder Kinder- und Jugendpsychiater oder Psychiater für erwachsene Patienten. Dennoch ist es gut und richtig, dass heutzutage bereits in der Ausbildung von ErzieherInnen die Thematik eingebunden ist und ein paar einfache Instrumente vermittelt werden, die als erste Anhaltspunkte für eine mögliche AD/HS dienen können. Auch in die Ausbildung von Lehrern halten solche Instrumente langsam (m.E. viel zu langsam) Einzug, ebenso gibt es inzwischen auch entsprechend angelegte Fortbildungen für niedergelassene praktische Ärzte bzw. Kinderärzte.

langjährigen Erfahrung (beruflich) finde ich das widersprüchlich, weil Menschen damit "angefixt" werden, die nicht den ganzen Komplex überblicken. Ich veranlasste vor einiger Zeit die Umschulung der Tochter einer Bekannten (mischte mich ein in den Augen der abgebenden Schule) in eine Nachbarschule. Des Mädchens Lehrerin hatte Fortbildung genossen, aber wohl nicht verstanden und ständig darauf gedrungen, dass das Mädchen mit Ritalin behandelt werden müsse. Die Kompetenz, das entscheiden zu können, maßen sich zu viele Erzieher-innen und Lehrer-innen an, wenn ihr Blick zum scheininformierten Scheuklappenblick wird. Eine Fortbildung müsste, daraus folgernd, sehr intensiv sein, in der Form, dass pro Schule /Kiga eine Person mindestens intensiv als Berater-in ausgebildet wird.

Wir haben in B-W seit über 20 Jahren Frühförderung in Kigä/Kita, leider nach dem Gießkannenprinzip, so dass nicht annähernd die Hälfte der Einrichtungen betreut werden konnte. Gesichert war aber, dass jedes den Klassenlehrern der GS auffällig gewordene Kind den speziell ausgebildeten Sonderschullehrern vorgestellt wurde, die entsprechend die Eltern weiter beraten konnten. Und ja, manchmal lautete der Rat auch, tut Eurem Kind den Gefallen, lasst es in den kleinen Klassen von Förderschulen betreuen statt in großen der Hauptschulen. Ausgeschlossen war in den letzten Jahrzehnten, dass ein Kind mit Gymnasialreife in Förderschulen "landete".

Der gegenwärtige Stand der Inklusion schließt eine Fehlbeschulung nahezu aus. Viele Förderschulen wurden geschlossen, viele "verleihen" ihre Sonderpädagogen an die GS, um dort die Inklusion zu ermöglichen.

Einen Rat möchte ich für Diagnosen-Betroffene auf jeden Fall geben: Niemals damit hausieren gehen. Es gibt zu viele scheinbar aufgeschlossene Menschen, die zu wenig davon verstehen, und das kolportieren, was sie meinen verstanden zu haben.
*******sima Frau
2.420 Beiträge
fesselnd: Ausgeschlossen war in den letzten Jahrzehnten, dass ein Kind mit Gymnasialreife in Förderschulen "landete".

Einspruch Euer Ehren - ich habe mehrere Fälle persönlich erlebt und begleitet. In Baden-Württemberg.

servissement: Wie definiert man einen längeren Zeitraum. Monate, Stunden?

Für die Diagnostik von AD/HS ist es ((unter anderem) von Belang, wie lange bestimmte Phänomene/Verhaltensweisen bereits bestehen. Deshalb werden in diesem Fall auch Fragen nach der Kindheit eines Klienten/einer Klientin gestellt, bzw. Aussagen in Grundschulzeugnissen oder dem Kiga, soweit vorhanden, es werden die Aussagen von Eltern und teilweise auch Geschwistern einbezogen z.B. bei Fragen, die man selbst nicht beantworten kann, etwa ob man als Säugling ein sogenanntes "Schreikind" war - dies nur als ein(!) Beispiel sehen, es gibt noch viele andere Fragen, und im Falle von AD/HS ist es auch wichtig, verschiedenen BeobachterInnen zu befragen, soweit möglich, also ErzieherInnen, LehrerInnen etc. In einem günstigen Fall erhält z.B. die Erzieherin/ der Klassenlehrer einen Bogen, in dem festgehalten werden soll, wie oft im Verlauf einer Unterrichtsstunde ein Kind aufstehen muss, jemanden anderen unterbricht, andere stört, indem es gezielt Dinge tut (Federmäppchen wegnehmen/ausleeren, den anderen knuffen, die Aufmerksamkeit des Lehrers bewußt auf sich ziehen ohne Rücksicht auf andere, die vielleicht gerade dabei sind, auf eine gestellte Frage zu antworten etc.).

Das trägt dazu dazu bei, das subjektive Empfinden z.B. eines Erziehers /Lehrers ("oh, nicht schon wieder d e r / d i e!) zu substantiieren und mit konkreter Beobachtung von Verhalten ohne persönliche Einfärbungen zu unterlegen. Im gewählten Fall geht es um die Beobachtung mangelnder Impulskontrolle, wenn ein Mensch z.B. nicht warten kann, einen Gedanken zu äußern oder einem Impuls (z.B. aufzustehen in einer Umgebung bzw. Situation, wo dies nicht üblich/angebracht/erlaubt/regelkonform ist) unmittelbar nachzugeben - oder eben auch jemandem, der einen subjektiv empfunden beleidigt oder angegriffen hat (verbal), sofort mit körperlicher Gewalt entgegenzutreten, anstatt den Affekt zu kontrollieren.

Bitte, das sind alles nur Beispiele für Anlässe zu Verhaltensbeobachtung und Auswertung anhand von schriftlichen Protokollen nach normierten und validierten Kriterien - also bitte jetzt hier nicht an Einzelaspekten rumkritteln. Gerade bei der Diagnose eines "Syndroms" ergibt erst das gesamte Puzzle ein Bild, und je mehr Puzzleteile vorhanden sind, mit desto höherer Treffsicherheit kann man daraus Schlüsse ableiten, die in einem in Frage stehenden Fall von Bedeutung sein können.

Nicht mehr und nicht weniger.

asservissement: Also meine 1. Asperger-Diagnostik hat im Grund 2 Tage gedauert.
Einen Tag Besprechung, ein Tag Diagnostik mit Testbatterien aller Art.
Da bekam ich keine Diagnostik.

Diese Passage, bzw. den letzten Satz, verstehe ich jetzt nicht ganz:
Ein Tag Besprechung (ich vermute jetzt mal, dies bestand aus einem teils freien, teils halbstrukturierten Gespräch in mehreren Abschnitten und zu unterschiedlichen Fragen Deiner Befindlichkeit und Erlebnisse, ggf. Deiner subjektiv empfundenen oder von anderen festgestellten Beeinträchtigungen oder bestimmten Reaktionsmustern, wobei sich Deine Gesprächspartner schriftliche Notizen gemacht haben,), ein Tag Diagnostik mit Testbatterien aller Art - beide genannten Bestandteile gemeinsam bilden die in diesem Fall angezeigte Diagnostik!

asservissement: Meine 2. Diagnostik hat 1,5 Stunden gedauert und war bei einer Kinderpsychiaterin, obwohl ich schon erwachsen war.
Da bekam ich auch die Diagnose.

Die Tatsache, dass die Diagnose von einer Kinderpsychiaterin gestellt wurde, spricht nicht gegen ihre Qualität. Es ist ganz einfach so, dass sowohl Asperger als auch AD/HS lange Zeit als ausschließlich Kinder- und Jugendliche betreffende Beeinträchtigung angesehen wurden, die sich mit den Jahren und einer gewissen Nachreifung des Gehirns "auswachsen" und verschwinden würden. Dies ist inzwischen widerlegt, man ist in beiden Fällen lebenslang betroffen.

Allerdings habe viele Erwachsenen sich im Laufe ihres Lebens eben Strategien zugelegt, mit ihrer jeweiligen Beeinträchtigung zu leben, und tun dies mal mehr mal weniger erfolgreich und mal mehr, mal weniger gelassen und mit mal mehr, mal weniger unangenehmen Konsequenzen für sich selbst bzw. die Menschen ihrer Umgebung. Im günstigsten Fall , zumal wenn eine auch wirtschaftlich oder gesellschaftlich erkennbare und als positiv empfundene Entwicklung eintritt, gilt so jermand dann als "exzentrisch" im Sinne von "spinnt zwar manchmal, ist aber eigentlich genial" oder ähnliches, was positiv konnotiert und dann gesellschaftlich auch toleriert wird. Im ungünstigen Fall wird jemand ausgegrenzt, vereinsamt, verwahrlost, fügt sichselbst und/oder anderen Schaden zu. Oder, irgendwo dazwischen, jemand wird wahrgenommen als Mensch mit bestimmten Eigenheiten, die einem mehr oder weniger auf die Nerven gehen oder nicht, je nachdem wie unmittelbar andere davon betroffen ist und wie hoch die jeweiligen Freiheitsgrade sind, mit dieser Person zusammenleben oder auskommen zu müssen.

Die Erkenntnis, dass sich diese Dispositionen nicht in Luft auflösen, ist allerdings in Deutschland erst seit ca. 20 Jahren auch offiziell anerkannt, und die konkreten Erscheinungsformen (Symptomatiken) sind bei Erwachsenen eben auch teilweise unterschiedlich. Immer aber liegen bestimmte Verhaltensweisen und Symptome zugrunde, die bereits im Kinder- und Jugendalter aufgetreten sein müssen, jedenfalls um gemäß der anerkannten Klassifizierungstafeln der WHO diese Diagnosen Asperger oder AD/HS zu rechtfertigen. Und Kinderpsychiater sind eben lange Zeit die einzigen gewesen, deren Ausbildung die Stellung dieser Diagnosen eingeschlossen hatte.
Sie sind damit die ärztliche Berufsgruppe, die am meisten Erfahrung damit haben.

Inzwischen gibt es zwar genügend "Erwachsenen-Psychiater", die sich ebenfalls daruf spezialisiert haben, aber eine flächendeckende Versorgung bei niedergelassenen Fachärzten für Psychiatrie ist längst noch nicht in der gesamten Bundesrepublik gewährleistet. Adressen erhält man zwar von den Ärztekammern und wer eine Uniklinik in der Nähe hat, kann auch dort einen Termin vereinbaren. Aber eine Kinderpsychiaterin, die Erfahrung mit dieser Diagnose hat, ist hier durchaus als eine ebenso seriöse Anlaufstelle anzusehen.

asservissement: Ich bin mir nicht sicher, ob die Diagnose so gestellt korrekt ist, habe deshalb nochmal eine 3. Diagnostik gemacht.
Allerdings verlief jene so, dass man mir nur die Hand schüttelte, ein paar nette Worte sagte und sie bestätigte. "Hauptsache, sie bringt Geld.", so kommt mir das vor.

Ich kann verstehen und finde es auch vernünftig, sich eine zweite oder notfalls auch dritte Meinung einzuholen.
Nicht konform gehe ich mit der von Dir daraus abgeleiteten dargestellten Bewertung:

Ich gehe davon aus, dass die beiden ersten Diagnosen in schriftlicher Form vorliegen. Diese enthalten dann Ergebnisse und Werte der durchgeführten Diagnostik (Testergebnisse, Erkenntnisse aus Gesprächen, Verhlatensbeobachtungen). Wenn beide Diagnosen und die jeweils dokumentierten Testergebnisse in die selbe Richtung weisen, selbst wenn sie sich im Einzelfall um ein paar Werte unterscheiden, besteht für eine dritte kundige Stelle kein seriöser Grund, weitere Erhebungen durchzuführen, sondern dies wäre, im Gegenteil, unseriös und stünde im Verdacht der "reinen Geldmacherei". Daher bewerte ich das Verhalten der dritten Stelle im Gegensatz zu Deinem Empfinden als korrekt.

asservissement: Daher frage ich mich, ob solche Diagnosen in solch einer Art und Weise gestellt korrekt sind bzw. welchen Zeitraum man wählen sollte und vor allem, welche Mitmenschen man befragen sollte.

Den ersten Teil Deiner Frage würde ich aufgrund dessen, was Du als erfolgte Vorgehensweise mitgeteilt hast, mit ja beantworten, ohne die dabei verwendeten Tests und Einzelergebnisse in irgendeiner Form damit bewerten zu wollen. Grundsätzlich entspricht die gewählte Vorgehensweise dem aktuellen "state of the art" .

Was die Mitmenschen angeht, die man befragen sollte, so empfehle ich sorgfältige Auswahl und Beschränkung, mit der selben Begründung, die @*****lnd bereits angeführt hat:

fesselnd: Einen Rat möchte ich für Diagnosen-Betroffene auf jeden Fall geben: Niemals damit hausieren gehen. Es gibt zu viele scheinbar aufgeschlossene Menschen, die zu wenig davon verstehen, und das kolportieren, was sie meinen verstanden zu haben.

Empfehlen würde ich, wie bereits in meinem vorherigen Post erwähnt, den Kontakt und die aktive Mitwirkung an Selbsthilfegruppen von Betroffenen, die man im Internet leicht finden kann. Dort ist nicht nur ziemlich viel Fachwissen versammelt, sondern dort kann man sich auch in einem geschützten Raum austauschen mit anderen und erhält Unterstützung für eigene Anliegen.

Gerade wenn Du schreibst, dass Du Dich seit der Diagnosestellung eher schlechter fühlst als vorher oder "zum Sündenbock gemacht" wirst, sind diese Gruppen ein Ort, wo man seine eigene Situation gut reflektieren und beleuchten kann, und auch Tipps und Beispiele dafür erhält, mit Reaktionen der Umwelt besser klar zu kommen, aber auch mit sich selbst und seinen eigenen Gefühlen und Reaktionen, sowie den möglicherweise vorhandenen und zu erwartenden Nachteilen, die aus der Asperger-Betroffenheit erwachsen mögen. Man lernt, wie man Fettnäpfe, die überall am Wege stehen, ausweichen kann. Und man lernt dort auch, eine gewisse Distanz zu der eigenen Betroffenheit herzustellen und sie nicht als bequeme "Ausrede" zu mißbrauchen für gelegentliches eigenes Fehlverhalten, und neben den negativen Auswirkungen auf den eigenen Lebensvollzug oder das Zusammenleben in der Familie oder mit anderen auch die Vorteile und Chancen zu sehen, die man selbst leicht übersieht, weil man in seinem eigenen Kummer gefangen ist.

Meiner persönlichen Erfahrung nach lohnt es sich auf jeden Fall, sich einer solchen Gruppe anzuschließen, selbst wenn es bedeutet, dass sie nicht in unmittelbarer Nähe ist und es ein wenig unbequem sein mag, zu den Treffen zu gelangen. Die Vorteile überwiegen die Nachteile bei weitem!

Tantrissima
sandra42:
Es wird ja aber Gründe gegeben haben, warum du dich in ärztliche Behandlung begeben hast. [...]
Vielleicht solltest du dich lieber damit beschäftigen dich so anzunehmen, wie du bist. [...]
Wenn du von verschiedenen Fachärzten untersucht wurdest, würde ich es vielleicht ein letztes Mal in einer Uniklinik versuchen.

Ich habe mich eigentlich keiner Diagnostik freiwillig unterzogen, sondern weil meine Mutter es wollte.
Meine Mutter war auch schon immer der Ansicht, dass ich psychisch krank sei, weil ich mich nicht schminke, komisch laufe (was auf einer Fußfehlbildung beruht, die als Kind nicht behandelt wurde) und eben zu oft eine andere Meinung habe.

Meinungsfreiheit ist für mich also tabu, sonst ist sie autistisch.

Ebenso habe ich mich nicht so anzunehmen wie ich bin. Meine Mutter pikiert sich über meinen Klamottenstil, meinen Haarschnitt, meine Meinungen (wie oben erwähnt) und auch meine Neigung dazu wissenschaftlich statt religiös-gesellschaftlich zu denken.
Ich habe mich vielmehr der Masse anzupassen, was mir aber nicht gelingt, weil ich mich unwohl dabei fühle.

Das dürfte alles erklären, was dich so verwirrt.

Alle 3 Male war ich dabei in einer Uniklinik. Uniklinik bedeutet nicht, dass dort spezielleres Personal ist, es beudetet nur, dass diese Klinik Ärzte ausbildet bzw. man dort studieren kann.
Das kommt von universitäre Klinik. Sagt aber kaum einer.
Ich hab ja selber mal in so einem Laden geschafft und kenn daher diesen Irrtum. Macht sich prima mit dem Namen in der Bewerbung.

Andere Psychiater bzw. besser gesagt überhaupt irgendwelche Psychiater kennen sich damit in meiner Gegend nicht aus. Nur die Uniklinik Frankfurt hat Kinderpsychiater dafür, dass bezahlt aber wiederrum auch die Krankenkasse nicht, weil die Diagnostik eben für Erwachsene als nicht geeignet gilt.

Tantrissima:
[...]es werden die Aussagen von Eltern und teilweise auch Geschwistern einbezogen z.B. bei Fragen, die man selbst nicht beantworten kann[...]

Das meinte ich. Es ist vor allem wichtig mehrere Leute zu befragen und nicht nur Leute, die ein Wunschdenken von Diagnosen haben.
Bei mir z.B. wurde nur meine Mutter zur Diagnose befragt, mein Vater konnte keine brauchbaren Aussagen machen, weil er zum einen sich nicht für mein Aufwachsen interessiert hat und zum anderen redet er häufig Unfug und ist aufgrund seines Alters öfters verwirrt und seiner Zeit hinterherschleifend.

Es ist ganz einfach so, dass sowohl Asperger als auch AD/HS lange Zeit als ausschließlich Kinder- und Jugendliche betreffende Beeinträchtigung angesehen wurden, die sich mit den Jahren und einer gewissen Nachreifung des Gehirns "auswachsen" und verschwinden würden.


Den Satz würde ich mir gerne ausdrucken und auf die Stirn tätowieren lassen.
Auch mein Hausarzt hat nämlich leider noch die Ansichten, dass Autisten in ihrer eigenen Welt leben, so wie vor 20 Jahren die Rede war.
Und nicht nur er, auch noch mehr Menschen in meiner Umgebung.

Allerdings erklärt er mir, warum das so ist. Werde ich mir hinter die Ohren schreiben (zusätzlich zum Tattoo). *zwinker*


asservissement: Also meine 1. Asperger-Diagnostik hat im Grund 2 Tage gedauert.
Einen Tag Besprechung, ein Tag Diagnostik mit Testbatterien aller Art.
Da bekam ich keine Diagnostik.

Diese Passage, bzw. den letzten Satz, verstehe ich jetzt nicht ganz:

Kannst du auch nicht. Ich hatte mich verschrieben und meinte, da bekam ich keine Diagnose.
Entschuldigung dafür. *oops*

In beiden Kliniken wurden Test angewandt.
In der 1. war dies ein IQ-Test, ein Fragebogen und natürlich die Gespräche.
Bis auf die Aussagen meiner Mutter war alles unauffällig und reichte nicht für eine Diagnose.
Zitat des Professors:
"Wenn wir Ihnen die Diagnose bescheinigen würden Frau B., dann hätte sie jeder. Außerdem kann ich ihnen keine Diagnose geben, wenn Sie im einen Test zu gut abschneiden und im anderen zu schlecht. Man ist entweder oder, aber nicht beides mal so."

In der Uniklinik wurden Test für kleine Kinder dazu benutzt.
Allerdings reagieren Erwachsene nicht so wie kleine Kinder und das ist der Punkt, der mich daran zweifeln lässt.
Wenn man hier den Aspekt heranzieht, dass nur die Aussagen meiner Mutter für die Diagnostik gewertet wurden, dann kann man schon zweifelhaft bezüglich der 1. Diagnostik werden.

Dieser Fall soll zeigen, wie schnell eine Diagnose auch evtl. falsch gestellt werden kann.

Wenn ich jetzt noch hinzufüge, dass ich in derselben Klinik gearbeitet habe und man mich kündigen wollte (und es im Nachhinnein auch nochmals wegen der Diagnose getan hatte), dann wirft das schon starke Zweifel auf.

besteht für eine dritte kundige Stelle kein seriöser Grund, weitere Erhebungen durchzuführen, sondern dies wäre, im Gegenteil, unseriös und stünde im Verdacht der "reinen Geldmacherei".

Weiß nicht, ich bin immer ein Mensch, der immer alles genau überprüfen muss und wenn ich es 10x neu mache.
Allerdings hätte ich auch erwähnen müssen, dass die besagte 3. Stelle eigentlich auch gleichzeitig die 1. war.
Dia Diagnostikstellen sind häufig überfüllt und daher habe ich gerade zu in der 1. Klinik nochmal zur Besprechung einen Termin bekommen.
Habe aber diesmal da nur eine Medizinstudentin vorgesetzt bekommen und den Professor nicht sprechen können.
Ebenso gab man mir den Rat, das Abitur wegen meiner Behinderung einfach hinzuschmeißen und in eine Firma von der Klinik spez. für Autisten zu gehen, wo man dann auch nur von Sozialhilfe leben kann.
Sowas macht mich wütend, weil man dann einfach als blöd hingestellt wird.

Empfehlen würde ich, wie bereits in meinem vorherigen Post erwähnt, den Kontakt und die aktive Mitwirkung an Selbsthilfegruppen von Betroffenen

Ich war mal eine Zeit lang in einer Selbsthilfegruppe mit Asperger-Betroffenen.
Jedoch konnte ich nicht wirklich etwas mit Ihnen anfangen und ich hatte auch nicht die Probleme, die sie hatten. Daher hat mir die Gruppe nichts genutzt.
Sie hat mir nur noch mehr gezeigt, wie sehr diese Diagnose eigentlich nicht stimmen kann.

Ich konnte jedoch dort meiner Mutter mal den Unterschied zwischen wirklichen Autisten und mir zeigen.
Auch dafür können solche Gruppen hilfreich sein.
Sie war so geschockt, dass sie da nicht mehr hinwollte. Die Dame war sich zu fein für sie, weil viele eben nicht arbeiten gingen, ein Mädchen eine Betreuerin brauchte und die meisten eben nicht sehr geschminkt waren, wie es meine Mutter erwartet.


Allerdings gibt es das Problem, dass man ja wegen der Attestierung glaubt, dass ich die Diagnose habe.
Ich habe lange versucht, es zu hinterfragen.
Die Leute wollen es nicht anders. Also füge ich mich dem einfach, denke nicht mehr darüber nach und gehorche. Meine frühere Persönlichkeit habe ich schon lange verloren.
Ich bin nicht mehr die so starke Frau mit einem selbstbestimmten Denken.
Ich bin eine Marionette.
Und wenn ich das noch anfügen darf, seit der Diagnosestellung ist das Verhältnis zu meiner Mutter massiv schlechter geworden.


Ich weiß, dass das alles schon sehr persönlich ist, jedoch erklärt es auch alles sehr gut, warum man an solchen Diagnosen zweifeln sollte und an ihrer Stellung aufmerksam sein sollte.
*********Kitty Frau
444 Beiträge
Also mir wurde mit 14 ADS diagnostiziert und ich wurde sofort auf Ritalin gesetzt. War nur dummerweise nicht die Lösung für mein damaliges Problem (Depression).

Im Nachhinein muss ich sagen, ja ich hatte und habe sicher Persönlichkeitszüge die schon sehr für ADS sprechen. Aber es wurde keine richtige Diagnose gemacht, das einzige was damals gemacht wurde war ein IQ-Test und ein Gespräch mit mir und meiner Mum.

Das Ritalin hat mich persönlich total umgekrempelt. Es beeindruckt mich heute noch, wie unheimlich strukturiert und ich damals denken und arbeiten konnte. Aber die Kreativität, meine Phantasie, das sich in interessanten Sachen verlieren können, das war weg. Ich hatte das Gefühl mich komplett zu verlieren. Gut, wenn man eh schon depressiv ist die komplette Persönlichkeit ändern, ist echt beängstigend.
Kreativität und Phantasie sind leider auch nicht mehr wiedergekommen ), nachdem ich das Zeug abgesetzt hatte.Aber mich in schönen Sachen komplett verlieren, das ist wiedergekommen *g* Zusammen mit Chaos, Stimmungsschwankungen etc. Was soziale Kontakte angeht, bin ich auch relativ unfähig. Freundschaften schliessen und am Leben erhalten, soziale Kontakte pflegen fällt mir eher schwer. Ich kann nicht einschätzen wie nah ich jemanden an mich ranlassen kann und darf, was gesellschaftlich in Ordnung ist. Und was ich investieren muss um den Kontakt auf einer bestimmten Stufe zu erhalten.
Inzwischen hab ich aber Freunde die halt wissen, dass ich da Probleme habe und mich trotzdem sehr schätzen.

Du bist nicht die Diagnose, sei es Autist oder ADS.
Versuche wegzukommen von "dies und das ist schuld an meiner Situation", finde heraus wo du hinwillst und mach es. Das ist der einzige Rat den ich dir geben kann. Es hiess auch wenn ich das Ritalin absetze schaff ich das Abi nie. Hab ich aber.
Du bist du, egal welche Diagnose, mach das beste drauß!
von Goldloeckchen:
Versuche wegzukommen von "dies und das ist schuld an meiner Situation", finde heraus wo du hinwillst und mach es.

Schuld an meiner Situation ist auch nicht meine Diagnose, sondern meine Kündigung. Aber das ist eine andere Geschichte.

Die Diagnose kam danach und dann wurde sicherheitshalber von meinen Ausbildern nochmals gekündigt.

Ich kann auch nicht einfach machen, was ich will.
Wenn es danach ginge, dann hätte ich die Ausbildung einfach beendet.
Dort oder wo anders.
Aber es geht nicht nach mir, es geht nach Gesetzen und nach Bürokratie.

Also mir wurde mit 14 ADS diagnostiziert und ich wurde sofort auf Ritalin gesetzt.


Ich weiß nicht, inwieweit Ritalin einen verändert. Ich habe es nie erhalten, weil ich es nicht brauchte.

Allerdings muss man beachten, dass Ritalin nur bei Leuten mit wirklichen ADHS oder ADS wirksam ist, weil sie sich dann besser beruhigen können.
Laut meiner Recherche ist es so, dass Leute mit ADHS paradox darauf reagieren.
Heißt, Leute ohne ADHS werden dadurch aktiv, Leute mit ADHS beruhigen sich.
Die Ursache dessen ist wohl, dass Leute mit ADHS eine andere Verstoffwechselung im Gehirn haben.
Heißt, Botenstoffe agieren anders oder werden anders umgesetzt.
(Ich bin darin aber auch kein Experte und lasse mich da gerne korrigieren.)

Daher können bei anderen psych. Krankheiten keine Besserungen durch Ritalin eintreten, weil sie auf einer anderen Ursache beruhen.
Z.B. das Asperger-Syndrom (welches übrigens hingegen landläufiger Meinung keine psychische Störung, sondern eine Entwicklungsstörung ist) beruht darauf, dass das Gehirn mit den Synapsen anders verschaltet ist. Da helfen auch keine künstlichen Botenstoffe oder wie man es nenne mag.
Würde man einem Asperger also Ritalin geben, würde man ihm dadurch keinen Gefallen tun.
Daher sollte man vorsichtig mit diesen Medikamenten allgemein sein.

Was für den einen gut ist, ist es noch lange nicht für den anderen.
Falsche Diagnosen können daher auch hier eine Gefahr darstellen.
Z.B. hatten wir bei uns in der Klasse eine junge Frau, die auch ADHS und mehrere psych. Probleme hatte.
Irgendwann musste sie dann ihre Medikamente umstellen, was dazu führte, dass sie regelmäßig Wutausbrüche bekam, weil sie sich nicht unter Kontrolle hatte.
*****a42 Frau
13.623 Beiträge
JOY-Team 
Sind Asperger, ADHS und co nur Modediagnosen?
Findet ihr auch, dass das zum Teil nur Modediagnosen sind, um Leute entweder abzustempeln oder Probleme in eine med. Schublade zu stecken, die eigentlich reine Gesellschaftsprobleme sind?

Ich glaube nicht, dass es sich um Modediagnosen handelt.
Nur weil man früher für den Zappelphilipp nur den Ausdruck Zappelphilipp verwendete und nicht wußte, warum und wieso er das nicht abstellen konnte, heißt das nicht, dass es das nicht gegeben hat.

Schubladen sind auch bei diesen Erkrankungen nicht möglich, denn jeder Fall ist irgendwie anders und individuell zu betrachten.

Auch schleppen die Eltern ihre Kinder nicht aus reiner Freude zum Arzt, oder verabreichen ihnen Psychopharmaka. Ich habe neulich einen Film gesehen über ein Mädchen und ihre Geschichte.
Ich fand es sehr authentisch vor allem, wie das Umfeld reagierte. Wie Eltern in die Schublade "unfähige Erzieher", die aus Faulheit ihren Kindern lieber Medikamente geben, als konsequent zu erziehen.

Der Leidensdruck der Kinder und der Familien und ist meiner Meinung nach beträchtlich.
Jeder weiß es besser, jeder könnte es besser und weiß genau wie zerstörerisch diese Medikamentesind. Jeder hat mal was gehört,hat mal jemanden gekannt und meint nun sich ein Urteil zu erlauben.
Schubladen sind auch bei diesen Erkrankungen nicht möglich, denn jeder Fall ist irgendwie anders und individuell zu betrachten.

Wird nur leider zu häufig nicht gemacht.
Oft geht man einfach eine Symptomliste ab und sagt, dass könnte passen oder nicht.

In diesem Sinne wären es keine Modediagnosen, aber die Diagnosekriterien wären trotzdem nicht richtig.


Mir fällt auch auf, wie viele hier nur über ADHS schreiben. Wollte nur anmerken, dass sich dieser Thread nicht alleine um ADHS dreht.
Evtl. gibt es auch einfach zu viele Betroffene hier oder es ist einfach die bekannteste Krankheit, die als Modediagnose bezeichnet wird.
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