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social freezing: der Kinderwunsch der Zukunft?

****una:
und lies sich von einer Affäre schwängern.

Hauptsache Kind, oder wie muss man das verstehen?

Mr. Sunfra
****ra:
Hauptsache Kind, oder wie muss man das verstehen?

Natürlich bekommt man ja normalerweise Kinder, wenn man sie nicht will oder wenn man einen Freund/Ehemann hat- weil es sich dann so gehört. Hauptsächlich sind sie nie, das wär ja schlimm!
Also eigentlich wollte ich es ja bei meinem einen Posting belassen, da es sich bei mir halt um einen speziellen Fall handelt, nämlich die medizinisch begründete ungewollte Kinderlosigkeit.
Obgleich ich mich bedauerlicherweise zu einer Gruppe von Menschen zählen muss, die stetig wächst und insofern bei weitem mehr Paare betrifft als manch einer vermutlich glaubt/weiß.
Ich war übrigens 27 Jahre alt, mein Ex-Mann ebenso, als wir uns entschlossen eine Familie gründen zu wollen. Wir waren beide gerade mit dem Studium fertig.
Es ist in meinem Fall so gelaufen, dass ich nun ohne Kind, ohne Karriere und ohne meinem Mann dastehe. So kann es auch gehen... Aber das tut hier ja eigentlich nichts zur Sache.

Aber wenn ich dann sowas lese, dann muss ich schon mehrfach schlucken:

Ob ich meine Eizellen einfrieren würde? Ich schätze nein. Eher werde ich das- im Falle der Fälle- so handhaben wie meine Tante: sie war auch jahrelang damit beschäftigt, den Richtigen für eine Familie zu finden. Dieser kam aber nie. Dann war sie schon 38 und lies sich von einer Affäre schwängern. Jetzt hat sie ein Kind, ist zwar alleinerziehend, aber super-zufrieden damit.

Nein, das ist noch untertrieben, ich muss nicht nur mehrfach schlucken, ich könnte auf die Barrikaden gehen.
Ich finde so ein Verhalten unter aller Kanone. Mehr Egoismus geht kaum.
Hoffentlich gehst du noch mal in dich und siehst das Verhalten deiner Tante mal kritischer.
Ok., wäre es ja, denn nur um ein Kind haben zu können, tun ja einige schon so einiges, was ich persönlich dann mehr als Egotrip empfinde, als tatschlich der Wunsch eine Familie zu gründen.

Mr. Sunfra
verstehe nicht
was schlimm daran ist, aus eigener Entscheidung von Anfang an alleinerziehend ein Kind groß zu ziehen?

Der Mann, der mit einer Affäre kein Kind zeugen möchte, kann doch vorbeugen?

Außerdem handelt es sich bei dem, was durch den ungeschützten Sex im Fall der Tante entstand, nicht um HIV, sondern um einen künftigen Rentenzahler.

Bekommen die Frauen keine Kinder, sind sie Egoschweine, bekommen sie welche, auch. Ich halte die Idee, zu machen, was man will, noch für die beste.
was schlimm daran ist, aus eigener Entscheidung von Anfang an alleinerziehend ein Kind groß zu ziehen?

Das muss jede Frau für sich selbst entscheiden. Ich persönlich bin schon der Meinung, dass zwei Elternteile das erklärte Ziel sein sollte. Dass es immer schiefgehen kann steht auf einem anderen Blatt Papier...

Der Mann, der mit einer Affäre kein Kind zeugen möchte, kann doch vorbeugen?

Da sind viele Männer in der Tat grob fahrlässig. Und man könnte dazu neigen zu sagen, dass sie selbst schuld sind. Dennoch ist das für mich kein erstrebenswerter Weg. Ich mag diese Art von Frauen schlicht nicht, welche auf diese Art einem Mann ein Kind unterjubeln. Und so empfinde ich das trotzallem.

Außerdem handelt es sich bei dem, was durch den ungeschützten Sex im Fall der Tante entstand, nicht um HIV, sondern um einen künftigen Rentenzahler.

Den Vergleich verstehe ich nun überhaupt nicht.

Bekommen die Frauen keine Kinder, sind sie Egoschweine, bekommen sie welche, auch. Ich halte die Idee, zu machen, was man will, noch für die beste.

Da muss Frau drüberstehen. Mir ist es persönlich wirklich wurscht, was andere darüber denken. Aber "zu machen, was man bzw. in dem Fall Frau will" ist nur dann das Beste, wenn man den direkten Partner/Affaire oder was auch immer nicht hintergeht bzw. "missbraucht" für seine Zwecke.
es sollte doch jeder aufgeklärt sein...
darüber, wie Kinder entstehen. Nämlich normalerweise durch Sex, nicht durch Reproduktionsmedizin. Wenn man das nicht will, sorge man dafür, dass die Wahrscheinlichkeit sinkt.

Eine der wirksamen Maßnahmen dabei schützt auch vor HIV, deshalb der Vergleich. Wer ohne Kondom mit Affäre oder ONS vögelt, handelt verantwortungslos und kann froh sein, wenn ein Kind dabei rauskommt und keine HIV-Übertragung.
Na gut..
.. wenn der passende Mann für die Familiengründung noch nicht gefunden wurde, ist es vielleicht eine gute Möglichkeit.


Was ich aber total schrecklich finde, ist der Druck, der durch die Kostenübernahme von großen Firmen, entsteht.

Wenn nun also die erste Frau ihre Eizellen einfrieren lässt und dann zunächst erfolgreich Karriere macht, dann ist das doch für den Arbeitgeber um einiges unkomplizierter und einfacher als die schon genannten Alternativen (flexible Arbeitszeiten, Kitas).

Die Frauen, die die Methode eigentlich nicht in Anspruch nehmen würden, werden doch quasi dazu gezwungen. Andere machen es ja auch.
Also wenn frau Karriere bei Apple, Facebook oder Google machen möchte, muss sie ihre Eizellen einfrieren, ansonsten kriegt eine andere Frau die Stelle, die dazu bereit ist.

Umso mehr Firmen dies also anbieten, umso größer wird auch der Druck/Zwang.

Ich persönlich würde dies niemals in Anspruch nehmen.
Eher würde ich dann ganz auf Kinder verzichten, selbst wenn "nur" der richtige Mann fehlt.
Sollte ich irgendwann einmal Kinder haben, möchte mit ihnen auf den Spielplatz spielen und nicht mit dem Rollator hinter her kriechen.

Wenn wir all unsere technischen und medizinischen Möglichkeiten nutzen würden, dann würden wir vielleicht bald ewig und in dreifacher Ausführung, mit UFOs durch durch die Gegend fliegend, leben. Ist natürlich übertrieben, aber ich glaube einfach, dass wir uns genau überlegen sollten, welche Möglichkeiten wir wirklich nutzen wollen und welche nicht.

Das ist meine Meinung.
Man muss einfach nicht alles tolerieren und akzeptieren. Irgendwann ist Schluss.

Mrs Hui
*******fter Mann
1.311 Beiträge
Daß eine Frau sich fürs social freezing entscheidet, kann, wie man hier bereits lesen konnte, sehr persönliche Gründe haben. Ich denke, das würden nur wenige fundamentalistisch veranlage Zeitgenossen krisitieren wollen.

Mich persönlich stören jedoch zwei Dinge daran. Da wäre zum einen die bereits bekannte Verlängerung der Adoleszenz, d.h. die zunehmend spätere geistige Reife der nachwachsenden Generation. Sich einem allgemeingültigen Lebensmodell zu unterwerfen und möglichst früh nach Frau, Haus und Kind zu streben, ist weder notwendig noch für viele erstrebenswert. Das müßte für sich genommen gar nicht mal schlecht sein, jedoch kollidiert es mit unserer biologischen Entwicklung, die einerseits eine viel frühere Reproduktion vorsähe, andererseits aber auch ein viel früheres Ableben. Diesen Punkt sehe ich durchaus auch ambivalent. Fatal wird er jedoch in Verknüpfung dieses Aspektes mit wirtschaftlichen Interessen, was das "zum anderen" wäre.
Hier werden bewusst Anreize geschafft, und es wird versucht die persönlichsten Lebensbereiche einem Wirtschaftsdiktat zu unterwefen, so dass (nicht nur) ich hier eine sehr große Gefahr einer gesellschaftlichen Fehlentwicklung sehe. Was zunächst als nett gemeintes Angebot daherkommt, den eigenen Mitarbeiterinnen – und nur um diese handelt es sich ja – eine alternative Lebensplanung zu ermöglichen, wird schnell zu einem relevanten Auswahlkriterium, daß die Arbeitsleistung der vermeintlich vitalere Lebensphase besser ausgenutz wreden kann.
Ich bin ein Gegner der vollständige Ökonomisierung all unserer Lebensbereiche, wie es der Zeitgeist seit Ende der 90er gebietet. Klar, es ist einfacher Frauen dazu zu bringen, einfach später Kinder zu bekommen, um ihre (vermeintlich wertvollere) Arbeitskraft in jüngeren Jahren möglichst optimal (aus)nutzen zu können. Wenn sie denn "Karriere" gemacht haben und es bis ins mittlere Management geschafft haben – oder auch nicht – dann können sie getrost zu Hause bleiben und sich anderen Dingen widmen. Das impliziert meines Erachtens, daß Mitarbeiter im Allgemeinen und Frauen im Besonderen anschließend eh zu alt sind, um noch leistungsfähig genug für diese Firmen zu sein. Diese Art des Jugendwahns betrifft aber kurioserweise nie die oberen Etagen der Firmen und der Politik. Dort ist es nämlich nach "kompetenter" Selbsteinschätzung durchaus möglich sich auch mit über 60 Jahren noch in völlig neue Themengebiete einzuarbeiten. Nur wir anderen 99,8% der Gesellschaft, die sind einfach zu doof…

Vor dem Hintergrund wirtschaftlicher Interessen halte ich es für schwer bedenklich, insbesondere Frauen zu suggerieren, sie wären dann in ihren Entscheidungen freier. Dürfen die Frauen dann mit Anfang bis Mitte 50 dann wieder auf alter Position in diesen Firmen weiterarbeiten oder schließt sich an die Kinderbetreuung gleich der Vorruhestand an?
Ich halte es für sinnvoller, wenn man (vor allem) Frauen auch nach einer mehrjährigen Phase des beruflichen Kürzertretens durchaus auch noch mehr zutraut. Es wäre meine bescheidenen Meinung nach der bessere Weg, der angesichts der zunehmenden Alterung unserer Gesellschaft doch auch einfacher sein sollte.
*******na57 Frau
22.186 Beiträge
JOY-Angels 
Ich halte es für sinnvoller, wenn man (vor allem) Frauen auch nach einer mehrjährigen Phase des beruflichen Kürzertretens durchaus auch noch mehr zutraut. Es wäre meine bescheidenen Meinung nach der bessere Weg, der angesichts der zunehmenden Alterung unserer Gesellschaft doch auch einfacher sein sollte.

Eben nicht nur Frauen, sondern auch Männern ... wenn nämlich bei beiden Geschlechtern die "Gefahr" bestünde, dass sie Eltern werden und diese Rolle auch ausfüllen wollen, dann wäre wieder ein Schritt in Richtung mehr Gleichberechtigung getan.

In meinem Betrieb gibt es seit ein paar Jahren junge Väter, die Elternzeit nehmen ... und nach dem ersten Grinsen und Kopfschütteln hat man sich nun dran gewöhnt und plant eben den Arbeitseinsatz der Mitarbeiter entsprechend. Es geht also !
*******fter Mann
1.311 Beiträge
Da stimme ich Dir als alleinerziehender Vater natürlich voll zu. Da es aber hier um social freezing ging, habe ich es auf die entsprechende Zielgruppe gemünzt.
*******na57 Frau
22.186 Beiträge
JOY-Angels 
Ich wollt's nur ergänzen...
Und :

Ich bin ein Gegner der vollständige Ökonomisierung all unserer Lebensbereiche,

Das fasst meine eigene Haltung sehr schön in Worte, vielen Dank dafür !
Schon allein der Gedankengang: Mache ich Karriere oder will ich Familie?
Ist irgendwie, für mein Empfinden, krank.

Das mag sein. Ich finde es trotzdem für jede Frau wichtig, sich Gedanken dazu zu machen, bevor sie sich darauf einlässt, ihren Beruf und Karriereaussichten an den Nagel zu hängen und zugunsten der Familie zurückzustecken. Bei einer Trennung in 20,30 Jahren (der Klassiker "wenn die Kinder aus dem Haus sind") steht sie ohne Existenzgrundlage da oder hat erst gar nicht die Möglichkeit, diese selbst auszusprechen, da sie in wirtschaftlicher Abhängigkeit lebt.

Ich bin auch nicht dafür, die Familienplanung zu ökonomisieren und auf den Tag "X" und ein Alter ab 40 aufwärts zu verschieben. Aber wenn es für einige Frauen eine Alternative darstellt, sollte man Ihnen die Möglichkeit geben, diese zu nutzen. Für Frauen, die in jungen Jahren an Krebs erkranken und noch nicht in dem Alter sind, Kinder zu haben, finde ich sozial freezing einfach genial. Es trägt auch dazu bei, den Überlebensmut für, bzw. gegen die Krankheit zu stärken.
Nein, das ist noch untertrieben, ich muss nicht nur mehrfach schlucken, ich könnte auf die Barrikaden gehen.
Ich finde so ein Verhalten unter aller Kanone. Mehr Egoismus geht kaum.
Hoffentlich gehst du noch mal in dich und siehst das Verhalten deiner Tante mal kritischer.

Da muss ich dich enttäuschen, ich kann ihr Verhalten nachvollziehen. In wiefern ist sie anders, als die Frauen, die sich künstlich befruchten lassen? Mit einem Unterschied: sie kannte den Mann länger und konnte ihren Spender sozusagen persönlich kennen lernen, um sich ein Bild von dem Vater zu machen. Nichts anderes ist das.
Ihre Affäre weiß übrigens von dem Kind.

Ich sehe keinen Eigoismus darin, als Frau ein Kind zu wollen. Wenn eine Frau das von sich nicht behaupten kann, wer dann? Ein Mann?
Erschreckender finde ich eher diesen Gedanken, dass Frau ein Kind bekommen muss, wenn sie in einer Partnerschaft ist- das gehört sich so. So sind sehr viele Kinder entstanden, wo ich mich im Endeffekt frage, warum sich die Eltern überhaupt für die Kinder entschieden haben? Gesellschaftlicher Druck?

Stattdessen werden genau die Frauen verteufelt, für die es partnerschaftlich nicht geklappt hat, die sich aber trotzdem für ein Kind entschieden haben, weil sie es wollten.
Sorry, aber nur weil ich keinen passenden Mann fürs Leben finde, der mit mir zusammen ein Kind großziehen will, ist es für mich noch lange kein Grund meinen Kinderwunsch an den Nagel zu hängen.

Abschließend kann ich nur sagen: ich wäre sehr gern das Kind meiner Tante. Sie ist mit vollem Herzen dabei und liebt ihr Kind!
Ich dagegen bin das Kind, welches gezeugt wurde, "weil es halt passiert ist". Und genauso war auch das Verhältnis zu meiner Mutter- wirklich am Herzen lag ich dieser Frau nie!
Nachtrag:



Ich mag diese Art von Frauen schlicht nicht, welche auf diese Art einem Mann ein Kind unterjubeln. Und so empfinde ich das trotzallem.

Wie kommst du darauf, dass sie ihm ein Kind untergejubelt hat? Wo steht das? Rechtlich gesehen ist sie die Mutter des Kindes, er zahlt gar nichts und sie hat das alleinige Sorgerecht. Von ihm wurde nun wirklich nichts verlangt, außer auf dem natürlichen Weg seinen Samen zu spenden.
Wie kommst du darauf, dass sie ihm ein Kind untergejubelt hat? Wo steht das? Rechtlich gesehen ist sie die Mutter des Kindes, er zahlt gar nichts und sie hat das alleinige Sorgerecht. Von ihm wurde nun wirklich nichts verlangt, außer auf dem natürlichen Weg seinen Samen zu spenden.

Es las sich für mich nicht nach einer klaren Absprache, so wie du es jetzt schilderst. Dann ist es natürlich was anderes. Obgleich ich es nach wie vor für das Kind nicht optimal finde.
*******_Muc:
Obgleich ich es nach wie vor für das Kind nicht optimal finde.

Aus theoretischer Sicht vielleicht, weil man das als Norm empfindet, dass ein Kind mit Mutter und Vater aufwächst.
Was nun wirklich besser ist, das können nur die in irgendeiner Art und Weise beurteilen, die selbst betroffen sind.
Ich kann dir nur sagen, ich als Kind, welches in einer Ehe gezeugt wurde und im Prinzip beide Elternteile hatte, hätte mich liebend gern für nur ein Elternteil entschieden, wenn dieses mich aufrichtig gewollte hätte, anstelle ein Kind von 2 Menschen zu sein, für die ich eher so ein "Gehört dazu"- Ding war.

Daher finde ich im Grunde die gefrorenen Eizellen nicht schlecht, das Problem sind eher die Kosten und dass man am Ende eventuell doch keine Eizelle hat, weil sie alle nichts taugen.
Ich würde spätestens mit Ende 30 mich anderweitig umschauen: entweder künstliche Befruchtung oder eben ein Mann, der nichts dagegen hat, einer Frau ein Kind zu schenken.
**********lster Mann
1.686 Beiträge
"Neutrale" Berichterstattung
Da ich selber in einer großen Arztpraxis für Kinderwunsch arbeite, habe ich jeden Tag mit den unterschiedlichsten Menschen und ihren Vorstellungen und Wünschen im Bereich Familienplanung zu tun. Selbstverständlich ist da auch Social Freezing ein Thema.

Wir haben zum Beispiel viele junge Frauen (18-30 Jahre) bei uns in Behandlung, die wegen einer bevorstehenden Chemotherapie ihre Eizellen einfrieren lassen wollen, da nach einer Bestrahlung oder Chemo die Keimzellen meist stark beschädigt sind.
In diesem Fall ist -wie ich finde - die Kryotechnik eine geniale Erfindung, denn welcher Arzt möchte einer 19-jährigen sagen, dass sie nach der Behandlung keine Kinder mehr bekommen kann...

Gruselig wird es in meinen Augen dann, wenn eine Frau mit 50 feststellt, dass sie ja doch Kinder haben möchte und auf ihre vor 20 Jahren eingefrorenen Zellen zurückgreift.
In unserer Praxis heißt es: einfrieren bis 39, zurücksetzen bis 45. Denn auch wenn es total simpel klingt: man setzt die Eizellen ja nicht einfach ein und schwupp wird es ein Baby! Zu aller erst braucht man ja dann noch den Mann und es müssen auch alle anderen körperlichen Umstände ideal sein, damit die Schwangerschaft ausgetragen werden kann. Es gibt ja schließlich einen biologischen Sinn, dass eine 60-jährige nicht mehr Mutter werden kann. Du willst als pubertierender 12-jähriger Jugendlicher doch keine Mutter Mitte 60 haben, die nie zu Hause ist, oder? - naja, vielleicht doch! *lol* Außerdem wird doch niemand dazu gezwungen, die Frauen entscheiden sich freiwillig, bewusst und aus Überzeugung dafür, ihre Karriere vor die Familienplanung zu stellen.

Und zu den kursierenden Artikeln und Talkshows: Apple und Facebook z.B. zahlen auch die Kindergärten für Eltern, die bereits Kinder haben oder während ihrer Anstellung dort bekommen. Genauso wie auch bei ungewollt kinderlosen Paaren die assistierte Reproduktionsmedizin anteilig vom Arbeitgeber erstattet wird!


Liebe Grüße,
Ri(ke)_Al *engel*
*****ka9 Frau
809 Beiträge
naja, ich erinnere mich an die Zeit als ich 30 war. Da sagte der Chef zu unserem kleinen und erfolgreichen Frauen Team öfters "wenn eine von euch schwanger wird hänge ich die aus dem Fenster". Da wurde mir bewusst das Nachwuchs hier unerwünscht ist.

Und doch wäre diese neue oder auch eine andere technische Option nie in Frage gekommen. Solche Eingriffe sagen mir einfach nicht zu.

Ich hatte Wünsche wie das mit mir und Kind und Vater und Beruf ist. Welche Rahmenbedingungen für mich Bedeutung haben. Die Partner die mir wichtig waren wollten keine Kinder mit mir, hatten schon genug oder einfach nicht jetzt. Ich hab mir diese ausgesucht.

Ich hatte auch keine Lust das irgendwie alleine zu schaffen, weil ein Kind mir so wichtig ist. Mit der Form alleine schaffen bin ich aufgewachsen, das wollte ich nicht leichtfertig herbeiführen und wiederholen.

Ich würde mir kein Kind bauen lassen, daran hat sich nichts geändert.
Und heute noch weniger. Alles hat seine Zeit.
Die Wege sind verschieden.

Es wird dadurch eine Veränderung von Familien, Müttern, Kindern und Umfeld geben. Ich glaube nicht das das schlecht ist. Es ist nur ein Wandel...
*******sCat Frau
281 Beiträge
@melanie muc
Lass die Frauen doch Eizellen einfrieren.

Das das nicht mal so einfach mit dem Finger schnipp geht, das weisst du (ich habe es auf Seite 1 gelesen) wohl genauso gut wie ich.

Glaube das Thema wird derzeit viel zu hoch gepushed und es machen dann nur sehr sehr wenige allein nur wegen dem Alter.
*******na57 Frau
22.186 Beiträge
JOY-Angels 
Zu hoch gehängt?
Ich finde es nicht verkehrt, sich Gedanken zu machen, in was für einer Welt man leben will. Und "social freezing" als normale Methode für alle Frauen ... da schaudert es mich, das wäre eine Vision, die mir nicht gefällt.

Solche Diskussionen sind in einer demokratischen Gesellschaft einfach nötig - und mir gefällt, dass diese hier sehr persönlich und bei allen Unterschieden in der Meinung sachlich und differenziert abläuft.

*top*
Meine Meinung dazu ist, dass hier mal wieder versucht wird, den Menschen - in diesem Fall sogar samt seiner Biologie! - passend zu machen für die Bedingungen der Wirtschaftswelt.

Anstatt die Wirtschaftswelt anzupassen an die Lebenswelt des Menschen.

Kommt für mich schon nahe 'ran an's goldene Kalb ...
*****usB Mann
3.493 Beiträge
Themenersteller 
Sozialsysteme
Wer ein wenig mitliest was in den USA abgeht bzgl. " Obama Care" , der weisst wie die allermeisten dort ticken : Gesundheit ist Privatsphäre. Eine Krankenversicherung braucht man nicht. Wer krank wird hat eben Pech, mit allen Konsequenzen. Die Krankenhaussätze dort sind exorbitant höher als bei uns. Das ganze System ein anderes.

Deshalb ist eine Beteiligung des Arbeitgebers an Kindergarten, Schulen etc. schon lange ein Thema bei Vertragsverhandlungen für höherwertige Jobs.

Und es gilt als äusserst schick finanziellen Erfolg zu haben und zu zeigen. Man kann 5 x Pleite gehen, bekommt die Chance wieder anzufangen, um irgendwann tatsächlich zu scheffeln..

Ganz andere Gesellschaftsstrukturen, total auf Kapitalismus und Konsum ausgerichtet.

Aus dem Retortenbaby wird halt das Projekt " freezing" weil das Know how wächst, die Technik vorhanden ist. Nur interessiert scheinbar alles was wir sind als Individuum keinen mehr. Es geht ums Ausschöpfen von Humankapital.

Alle die ein Kind haben, wissen, dass sich damit vieles ändert, nicht mehr so planbar ist.
Wer das nicht akzeptiert in der ganzen Bandbreite hat den Bezug zum eigenen und dem Leben des Kindes verloren.
Für und wieder
Durch eine TV Reportage bin ich auf das Thema aufmerksam geworden und dort waren es meist sehr junge Frauen 20-25 die ihre Eizellen für ca. 25000 Euro eingefrieren ließen um später so mit 40-50 noch gebärfähig zu sein wenn sie Ihre Karriere abgeschlossen haben.

Ein Für wäre für mich wenn eine Frau eine Erkrankung zum Beispiel Leukämie oder Krebs hätte und wegen der Chemo etc. erstmal keine Schwangerschaft haben sollte.

Für die Karriere gibt es meiner Meinung genügend Verhütungsmittel´. Ich finde es erschreckend wenn irgendwann lauter 50 jährige Babys bekommen. Erinnert mich an die Geschichte der über 60 jährigen in Italien die noch ein Baby bekam. Klar werden wir immer älter in der Gesellschaft aber für mich wäre das definitv zu spät um mit Babywindeln an zu fangen.

Ich war 30 beim ersten und habe drei Kids und wollte auch immer unbedingt mit 23 schon Kinder aber es hat eben der Mann dazu nicht gepasst damals. Und ich bereue es nicht später Mutter geworden zu sein, ich habe mich austoben können. Aber selbst jetzt mit 40 würde ich nicht mehr anfangen wollen..

lg Frau PoL
******wen Frau
15.500 Beiträge
Tja, warum wird das Geld, das für die Entnahme und Speicherung der Eizellen benötigt wird, nicht in familienfreundliche Arbeitsbedingungen investiert ? Neue Modelle der Arbeitszeit, firmeneigene KiTas ... so dass junge Mütter UND VÄTER (!) arbeiten und, wenn sie es wollen, Karriere machen können.

Das wäre mMn der richtige Ansatz. Danke dafür.

Was mir persönlich Kopfzerbrechen bereitet ist die Entwicklung dahingehend, dass man in Zukunft immer mehr und einfacher auf solche künstlichen Möglichkeiten zurückgreifen können wird, was heute schlicht durch die natürlichen Gegebenheiten nicht machbar ist.

Frau friert ja inzwischen nicht nur ihre Eizellen ein, sondern auch Eierstöcke.

Man stelle sich einfach mal eine Frau weit jenseits der Menopause vor, die sich, nach getaner Arbeit, was Kleines wünscht - vorgesorgt hat sie ja - und lässt auf diesem Wege ein Kind entstehen.
Sie unterzieht sich einer Re-Fertilisation (vielleicht gibt es ja ein hübscheres Fachwort dafür), setzt ihren Körper einer abnormalen Dosis Hormone aus, macht die Menopause rückgängig. Einen schönen Gruß jetzt schon an die Knochen.
In einem aufwändigen und risikobehafteten operativen Eingriff lässt sie sich die Zellen (oder die Eierstöcke) einsetzen.
IVF + ICSI hat seine eigenen Gesetze. Selbst bei jungen gesunden Frauen ist die Erfolgsrate vergleichbar gering. Gesetz jedoch dem Fall, die Zeugung gelingt. Schon jetzt gelten laut Kolleginnen aus dem Kreißsaal gefühlt 90% aller Frauen über 35, die schwanger werden, als Risikoschwangerschaften. Von der erblichen Komponente einmal abgesehen weil irrelevant, ist ein weiblicher Körper mit 35 oder 40 schon in einer ganz anderen Disposition, als er es mit Anfang 20 war. Diese Veränderungen verdoppeln wir jetzt einfach mal und summieren die biologischen Unzulänglichkeiten auf, die sich mit den Jahren einstellen.
Das Kind kommt nach einer mehr oder weniger komplizierten Schwangerschaft zur Welt. Jede Mutter weiß, dass die ersten Monate und Jahre ein 24h-Job sind, die an der Substanz zehren. Wie erst verkraftet das eine Frau, die gar nicht die Reserven für solche Strapazen hat? Wird sie das auch alleine schaffen, wenn die Partnerschaft an der neuen Dreisamkeit zerbricht?

Jede Frau, die ihren Körper und ihre Gesundheit auch nur halbwegs liebt, sollte von so einem Eingriff in die elementarsten Funktionen des Lebens Abstand nehmen.
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