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social freezing: der Kinderwunsch der Zukunft?

******853 Frau
259 Beiträge
....
Social-Freezing mit dem Hintergrund, erst Karriere und dann Kind, find ich nicht gut...
Für Frauen, die krankheitsbedingt diese Möglichkeit in Anspruch nehmen müss(t)en, zb. nach einer Chemo, okay.. das steht für mich außer Frage, dass manche deswegen ggf. vorsorgen, um sich trotzallem einen Kinderwunsch erfüllen zu können
Eine liebe Schulkameradin von damals hat dies auch gemacht, nachdem sie die Diagnose Krebs bekam... Hätte sie überlebt - leider erlag sie der Krankheit vor Kurzem mit grade mal Ende 20 - hätte sie das mit Sicherheit in Anspruch genommen (Partner war vorhanden), auch wenn die Chance, dass es dann geklappt hätte, nicht wahnsinnig hoch gewesen wäre - sie hätte es aber nicht unversucht gelassen

Das ganze aber nur der Arbeit wegen..Nein..Käme, jedenfalls für mich, nie in Frage...
a) wär mir das viel zu spät mit 40 oder meinetwegen auch 50, Kinder zu kriegen und b) selbst wenn ich solch einen tollen Posten hätte und die Möglichkeit zur "großen Karriere" machen könnte ...dankt das einem am Ende einer? Auch wenn besagte Konzerne den Leuten den ganzen Spaß bezahlen, Kita-Plätze finanzieren etc.

Zumal es ja, wie es schon gesagt wurde, nicht heißt, dass die ganze Sache dann auch funktioniert. Der Partner dazu ist das eine, aber ne Garantie, dass es zu einer Schwangerschaft kommt und diese dann auch bestehen bleibt, kann einem keiner geben. Das ist ja selbst bei Leuten in jungen Jahren noch nicht mal gegeben.
Nachher hat man x Jahre gearbeitet, ist meinetwegen die Karriereleiter hochgeklettert, hat sich fürs social-freezing entschieden, eben weil man ja erstmal arbeiten und Geld machen wollte und dann, wenn es soweit ist, bleibt der Kinderwunsch unerfüllt, weils nicht klappt...

Das man sich Gedanken übers Kinderkriegen macht, okay..seh ich genauso..Ne gewisse Basis wie Schulabschluss, Ausbildung und bißchen Berufserfahrung sollte schon vorhanden sein, damit man, auch wenn der Arbeitsmarkt nicht so rosig aussieht, nicht komplett ohne was dasteht und in die Röhre guckt.

Ich hab mein Kind mit Anfang 20 bekommen und bereue es keineswegs. Ich hatte den passenden Partner, mit dem ich auch seit 5 Jahren verheiratet bin, wir hatten unsere eigene Wohnung, wir hatten und haben nach wie vor unsere Jobs, waren von niemandem finanziell abhängig usw.
Wir sind aber wahrlich keine Schwerverdiener und haben das auch nicht vor, in irgendwelchen riesigen Firmen zu arbeiten, um das große Geld zu scheffeln

Ich arbeite seit nunmehr 10 Jahren in ein und demselben kleinen Betrieb im Büro auf Teilzeit. Und von solchen Chefs, wie ich ihn habe, müsste es viel mehr geben, anstatt sowas wie social-freezing anzubieten.

Mein Kind ist mittlerweile 6 Jahre alt und war natürlich in den Jahren auch mal krank, was dazu führte, dass ein Elternteil, meistens ich, zuhause bleiben musste.
Ich musste mich bisher aber noch nie aufs Kind krankschreiben lassen und Kinderkrankentagegeld beziehen, wie es die Regel ist. Musste mir aber auch keinen Urlaub nehmen oder mich gar generell unbezahlt freistellen lassen.
Wir haben da immer ne Lösung gefunden und sind uns einig geworden.
Dafür sieht er ja, dass ich auch mal länger da bleibe als bis zum regulären Feierabend, damit wenigstens das Büro besetzt is, weil der Werkstattleiter mal nicht da ist, weil er Lehrgang ist oder er auch mal krank ist oder Urlaub hat.
Ohne das man mich vorher bitten und betteln muss, mal ne Handvoll Tage ne Stunde länger da zu bleiben. Und das weiß er auch zu schätzen. Und auch, dass ich hier hin und wieder mehr mache, als ich machen müsste.
Ich kann mir meinen Resturlaub bis ins nächste Jahr nehmen, ohne diesen bis spätestens März genommen zu haben, damit ich, grade jetzt für die Schulzeit, auch einen kleinen Puffer, als nur den normalen Jahresurlaub habe, und somit auch einen Teil der Ferien abdecken kann, ohne die Großeltern sonderlich einzuspannen oder das Kind im Hort zu lassen in der Ferienzeit.
Ich kann auch freitags mal 30-60 min früher gehen, damit ich das Kind rechtzeitig zum Sportverein fahren kann, ohne das ich mir die Zeit mit minus anschreiben lassen muss usw.
Was will ich mehr? Klar verdien ich hier nicht das große Geld. Mit grade mal 8€ die stunde, brutto, bin ich hier in der Ecke in dem Job, noch fast gut gestellt im Gegensatz zu anderen.
Aber will ich denn das super große Geld verdienen, wenn ich mit dem, was ich habe, super klar komme? Ich hab ne Wohnung die komplett eingerichtet ist, dem Kind fehlt es an nichts, ich hab nen vollen Kühlschrank, warmes Wasser, ne warme Heizung, bin mobil, kann mir auch was beiseite packen und alles.
Ich muss in keiner Villa leben und n fettes Auto vor der Tür stehen haben. Meine 14 jahre alte Kiste tuts genauso.
Bei meinem Mann siehts nicht anders aus. Der ist seit mehreren Jahren selbstständig, verdient unterm Strich aber auch nicht die große Kohle. Im Gegenteil. Dafür das er 7 Tage die Woche arbeitet, nie groß krank machen und ma ausfallen kann, keine 2 Wochen oder mehr am stück Urlaub machen kann usw. usw., ist es, im Verhältnis dazu, ein Witz, was er am Ende bekommt. Vertretung hat er auch keine, die seinen Job ma vorrübergehend machen kann... Ist halt so...Allemal besser als zuhause hocken, so familienunfreundlich sein Job auch ist...

Wir kommen aus, mit dem was wir haben, haben keine Kredite, ausreichend Puffer für unvorhersehbare Dinge wie zb wie vor Kurzem ne kaputte Waschmaschine oder sonst was...

Ich möchte gar nicht in solchen Konzernen arbeiten wollen, geschweige denn, meinen Kinderwunsch wegen der Arbeit hinten anzustellen und mit sowas wie social-freezing auch noch meine eigene Gesundheit aufs Spiel zu setzen. Danken tut mir das am Ende kein Mensch. Mal abgesehen davon, dass es mir, wie gesagt, mit 40 oder 50, viel zu spät ist, Kinder zu kriegen...
Da schwelge ich schon in Gedanken an zukünftige Enkel, aber gewiss nicht, an eigene Kinder.
Von meinen Enkeln möchte ich ja schließlich auch noch was haben und diese noch erleben, anstatt zu dem Zeitpunkt gar nicht mehr zu sein oder altersbedingt gar nicht mehr zu können.
Meine Eltern sind beide mitte 50 und es ist perfekt so. Die Urgroßeltern leben zum Teil auch noch und erleben ihr Urenkelchen.
@******853

In einem kurzen Satz gesagt: Du/ihr seid zu beneiden.
******853 Frau
259 Beiträge
...
nunja..was heißt zu beneiden...wir sind halt irgendwo bescheiden und sind nich scharf drauf, in irgendwelchen riesigen Konzernen zu arbeiten um das große Geld zu machen
das heißt aber nicht zwangsläufig, dass wir bei gewissen dingen am falschen ende sparen...
vergleichen usw., tun wir bei bestimmten dingen auch, bis wir uns dann entschieden haben..wie eben zb vor kurzem mit der Waschmaschine
aber ich muss bestimmte dinge nich von Firma x haben, die weit mehr kostet als vergleichbares oder gar das gleiche wo lediglich n anderer Name draufsteht

ich kenn einige die massenweise Geld verdienen..teilweise fürs, auf gut deutsch gesagt, nichts tun...die leben für mich alle irgendwie in einer anderen welt und mich beeindruckt das auch keineswegs, wenn die dann erzählen, wofür sie wieviel bezahlt haben usw..

und, ich gehöre auch zu keiner, die jahrelang zuhause bleibt, nur weil sie Kind(er) hat...1 jahr elternzeit damals genügten mir vollkommen...nich weil ich angst um meinen Job haben musste...nein..mir wär nur irgendwann die decke aufn kopf gefallen, wenn ich noch länger, nur windeln, Kind und haushalt gehabt hätte
..zudem fand ichs gut, Partnerschaft/ehe, der es auch bei uns kein Deins und Meins gibt, hin oder her, wieder eigenes Geld zu verdienen und was zur Haushaltskasse dazusteuern zu können...
jeder machen wie er will und kann..für mich kamen mehr als 1 jahr nie in frage und so wird's auch beim 2. Kind mal sein
zumal ichs von hier auch gar nich anders kenne...der Großteil der Kinder die in eine Kita/krippe kommen, sind 1 jahr alt...älter eher selten
meine Geschwister und ich gingen noch früher in fremdbetreuung damals...

ist hier jedenfalls total normal, dass die kinder zum Großteil mit 1 jahr in eine Einrichtung gehen und die Eltern wieder arbeiten..
Nimm es doch einfach wie es ist.
Warum immer rechtfertigen.
Es war ein Kompliment von mir.
Und nun klink ich mich wirklich aus, denn ich stecke das nicht mehr so einfach weg.
Halte das alles fest, mach weiter so.

LG
Produkt unserer Gesellschaft
Ich finde, dieses Social Freezing ist ein Produkt unserer Gesellschaft und spiegelt vor allem unsere heutige Kurzlebigkeit und Unverbindlichkeit wider.

Heutzutage brauchen doch die meisten die Sicherheit, sich nicht festlegen zu müssen. Wir brauchen spätestens alle zwei Jahre ein neues Handy, Notebook und den Fernseher, den wir bald sicher nach den Maßen der Wohnzimmerwand, bzw. wasserabweisend für's Bad bestellen können.

Wenn man nicht gerade aus Bequemlichkeit in einer Partnerschaft ist, wird sich dieser auch reflektionslos vielleicht noch per Facebook oder WhatsApp entledigt, weil sich vermeintlicher Traumpartner doch als nicht 100% kompatibel herausstellt und weil der Markt ja Traumpartner jeder Konfektion bereit hält.

Mühe geben, bzw. sich langfristige Ziele setzen müssen wir nicht mehr, was uns am besten am eigenen Arbeitsplatz vorgelebt wird, wo nur kurzfristiger Gewinn zählt, da schon die Vorgesetzten nur einen befristeten Vertrag haben und mit dem Ziel kommen, die nächste Jahresbilanz mit allen Mitteln zu verschönern.

Warum sich also Gedanken machen um einen geeigneten Zeitpunkt für Kinder, wenn man auch das alles maximal nach hinten schieben kann? Selbst eine Ehe ist unverbindlicher und beeinflusst einen (sowohl im positiven, als auch im negativen Sinn) nicht so stark wie das Eltersein. Irgendwann wird der perfekte Zeitpunkt schon kommen. Mit Social Freezing habe ich noch einen Faktor mehr, der irgendwann dazu beiträgt, dass mein Leben rundum perfekt ist.

Ich spiele zwar nicht, aber irgendwann gewinne ich sicher auch im Lotto...

Bis diese absolute Perfektion eintritt, lebe ich ein ganz normales Leben mit Höhen und Tiefen. Bilderbuchgeschichten gibt's dann notfalls auf für meine Kinder, denen ich dann vor dem Hintergrund meiner eigenen Erfahrung beibringen kann, dass diese Warterei auf exakt den richtigen Moment sich vielleicht gar nicht lohnt. Denn ein Moment kann ziemlich kurz sein. Und dann war vielleicht alles umsonst...
*****usB Mann
3.493 Beiträge
Themenersteller 
Leben
..ist das was stattfindet während wir auf alles mögliche warten.

Oder das was wir verplempern mit Träumereien auf der einen oder Karrierestreben auf der anderen Seite.

Eine grosse, weltweite Zielgruppe wird sicher ständig mit dem Thema weiter so berieselt, dass die Reproduktionsindustrie in jeder Weise davon profitiert. Die einzelne Frau ist dabei nicht mehr als Entwicklungsobjekt für das Ziel vorbestimmbarer Retortenmenschen.

Dass dabei manches (Human)Kapital den Bach runter gehen wird, tangiert nicht wirklich.
*******na57 Frau
22.186 Beiträge
JOY-Angels 
Sowas Ähnliches
wollte ich auch gerade sagen, denn gerade die "Kinderplanung" geht ja in der Regel nicht immer so, wie man es will.

Da wird frau dann schwanger, obwohl es eigentlich "gar nicht passt" .... und das ist dann schon der erste Schritt in ein Leben mit Kindern, denn da passieren immer wieder alle möglichen unvorhersehbaren und unvorhergesehenen Dinge.Eltern müssen auf Überraschungen gefasst und sehr flexibel sein. Haben Sorgen und Ärger. Und werden dann plötzlich mit Glücksmomenten belohnt, die sie nie und nimmer erwartet hätten.

Und das ist für mich ... Leben !!
Während die Anpassung menschlicher Biologie an die Erfordernisse der Wirtschaft fortschreitet, gelingt mit dieser Aktion die Entkoppelung von Sex und Schwangerschaft auch von der anderen Seite her.

Mit der Pille war's ja schon gelungen, Sex vom Kinderzeugen loszumachen - mit dem Einfrieren von Eizellen wird nun auch noch das "Babies machen" unabhängig vom Sex.

*gruebel*
mit dem Einfrieren von Eizellen wird nun auch noch das "Babies machen" unabhängig vom Sex.

Soll ich dir mal genauer schildern, wie besch.... es sich anfühlt, wenn man nicht durch f... ein Kind bekommen kann?! *gr*
Liebe Melanie_Muc,

Du brauchst mir das nicht zu schildern. Ich denke, dass meine Vorstellungskraft dafür völlig ausreichend ist. *ja*

Aber darum geht's hier nicht. *nene*

Viel mehr kreist die Diskussion um den Punkt, dass Menschen suggeriert wird, es sei "ganz easy" möglich, die eigene Biologie mal eben der persönlichen Karriereplanung unterzuordnen.

Dabei macht auch der Arbeitgeber sowas nicht aus Menschenfreundlichkeit. Sondern er investiert in das Einfrieren von Familienplanung *zwinker* damit sein Humankapital (!!!) rentabel bleibt.

Zum Einen tät' mich wirklich interessieren, wie und wohin eine Gesellschaft sich entwickelt, die von alten Eltern aufgezogen wird, zum Andern glaube ich aber auch, dass da Illusionen kultiviert werden.

Und es ist definitiv ein Unterschied in der Lebenshaltung, ob mir medizinisch das Kinderkriegen überhaupt erst ermöglicht wird oder ob ich es aus monetären Gründen "nur mal eben" aufschiebe.
Ich finde es einerseits *top* was die Reproduktionsmedizin heutzutage leisten kann.
Eizellen einfrieren lassen ist aber nicht neu.
Alleinstehende Frauen brauchen auch nicht mehr auf den Richtigen warten. Sie fahren einfach nach Dänemark oder sonst wo hin und sie bekommen mir nichts dir nichts die Behandlung ihrer Wahl (das nötige Kleingeld vorausgesetzt). Es ist auf jeden Fall erschwinglicher geworden.
Hier in Deutschland muss man immer alles rechtfertigen bevor man behandelt wird.. Warum wollen Sie Kinder, wie sind die Lebensbedingungen, haben Sie einen Partner etc. ? Wer die Möglichkeit hat einfach alles selbst zu zahlen (nicht mehr nur Reiche!), dem stellt man keine Fragen mehr, sondern tut einfach wofür man bezahlt wird.
Ich finde diesen "Ausweg" sehr gut.
Es ist das Recht einer jeden Frau im gebärfähigen Alter sich fortpflanzen zu dürfen und dabei Unterstützung zu erwarten wenn es von alleine nicht klappen will. Weitere Fragen zu stellen halte ich für völlig unangebracht.

Die Reproduktionsmedizin hat aber auch Nachteile. Kinder werden nicht mehr wirklich gezeugt, sondern produziert, und zwar dann wenn man sie gerade braucht!
Kinder werden immer später erwachsen. Mit 20 oder 25 können viele nicht auf eigenen Beinen stehen, brauchen ihre Eltern mehr denn je. Wenn die Frauen erst mit 40 oder 45 ihr erstes Kind bekommen, dann haben sie mit 60 ein 15-20 Jahre altes Kind. Weiß man vorher ob man dann noch die Kraft hat damit adäquat umzugehen? Wenn die Familie groß ist, kein Problem. Aber wenn außer den Eltern oder gar der Mutter NIEMAND sonst da ist, halte ich es dem Kind gegenüber für verantwortungslos.
Das Leben ist so schwer. Viele werden in die Welt gesetzt und verwahrlosen. Und auf der anderen Seite werden sie "eingekauft" wie ein Auto oder einen Rassehund!
Das ist sehr traurig.
Babys finden alle süß, die meisten wollen sie haben und umsorgen. Wer denkt aber auch an die Heranwachsenden, die sie später einmal werden?
******wen Frau
15.496 Beiträge
Wer die Möglichkeit hat einfach alles selbst zu zahlen (nicht mehr nur Reiche!),

Wenn ich mir die Preise für die verschiedenen Methoden der künstlichen Reproduktion anschaue, komme ich zu dem einzig richtigen Schluss, dass wir ziemlich unterschiedliche Auffassungen von "reich" zu haben scheinen. *schiefguck*
@Cerridwen
In Deutschland in einer mir bekannten KiWu Klinik bezahlt man als unverheiratetes Paar für eine IVF im hormonstimulierten Zyklus zwischen 4000 und 6000 Euro, je nach Art und Menge der angewandten Medikation. Ich finde das erschwinglich, denn vor noch 10 Jahren viel das locker mal in den 5-stelligen Bereich.
Im Ausland ist es meines Erachtens teurer, wenn ich an eine Single Frau denke für die Deutschland nicht in Frage kommt. Aber auch ca. 10-15.000 kann man sich 1x im Leben leisten. Oder nicht?
******wen Frau
15.496 Beiträge
Ich sagte ja bereits: Wir haben unterschiedliche Auffassung von reich und arm. *zwinker*

Für mich sind das zwischen 6 und 8 Monatsgehälter für eine IVF, ergo eine ganze Menge Geld, die ich mal nicht einfach so zusammenspare.
Wenn ich es richtig in Erinnerung habe (?), kommt Social Freezing in Summenbereiche um die 25k. Das sind dann Summen, die ich nicht in 10 Jahren ansparen kann.

Würde jetzt aber zu weit weg vom Thema führen.
**S Frau
1.409 Beiträge
Ich würde sagen, warum nicht - wenn es klappt, die Frau schwanger wird und keine Fehlgeburt hat, kommen wohl i.d.R. kerngesunde Kinder dabei raus. Wobei das aber glaube ich nicht unbedingt nötig ist. Das mit dem Kinderkriegen funktioniert bei Frauen deutlich länger als man denkt, also durchaus bis zu einem Alter, in dem für Männer der Zug dann auch abgefahren ist, wenn sie keine Frau finden, die ihre eigene Tochter sein könnte. Und so attraktiv sind Männer, die der eigene Vater sein könnten, für junge Frauen eben in einer Zeit, in der der "Geld macht sexy"-Faktor wegfällt, weil man sein eigenes Geld verdienen kann, eben auch nicht mehr.

Ich selbst hab jedenfalls jenseits der 40 ein wunderbares, kerngesundes Kind bekommen, auch ohne eingefrorene Eizellen oder sonstiger medizinischer Hilfe. Und ad hoc fallen mir in meinem Bekanntenkreis zwölf Frauen zwischen 40 und 50 ein, vereinzelt sogar über 50, denen es genauso ging. Frauen dieser Altersgruppe, die es erfolglos versucht hätten, kenne ich nicht. Die meisten versuchen es eben gar nicht, sondern bekommen ihre Kinder früher, weil ihnen gesagt wird, alte Schachtel und Kind ist doch pfui, und überhaupt, als alste Schachtel noch Sex zu haben, bäh und pfui - wie immer, wenn der Mann Sex hat, ist er Supermann, wenn Frau Sex hat, ist sie pfui.

Mein Gynäkologe, der inzwischen kurz vor der Rente steht, hat mir mal gesagt, als er angefangen hat, hat man den Frauen immer eingetrichtert, sie müssen ihre Kinder vor dem 25., allerspätestens aber vor dem 30. Geburtstag bekommen. Das stieg dann kontinuierlich in 5-Jahres-Schritten an, erst 35, dann 40, jetzt wird die 40-Jahresmarke geknackt. Als ich ihn dann gefragt hab, wie lang es denn biologisch geht, hat er nur mit den Schultern gezuckt und gesagt, seine älteste Schwangere war 56 - ohne nachhelfen, gesundes Kind. Klar, nach der Menopause geht es dann wirklich nicht mehr, und ich persönlich finde - für Männer und Frauen - ein Alter über 50 dann schon auch etwas bedenkenswert, sich mitten im Studium um alte, kranke Eltern kümmern zu müssen ist ja auch nicht unbedingt das, was einem Kind gut tut - aber zwischen 40 und 50, warum nicht. Und wenn man mit eingefrorenen Eizellen das Risiko eines Down-Syndroms senken kann - das übrigens bei Frauen das einzige Altersrisiko ist und in etwa dem Risiko entspricht, das Kinder mit alten Vätern für Schizophrenie haben, was ja auch keine lustige Krankheit ist - warum nicht *nixweiss*
******wen Frau
15.496 Beiträge
Und wenn man mit eingefrorenen Eizellen das Risiko eines Down-Syndroms senken kann - das übrigens bei Frauen das einzige Altersrisiko ist und in etwa dem Risiko entspricht, das Kinder mit alten Vätern für Schizophrenie haben, was ja auch keine lustige Krankheit ist - warum nicht *nixweiss*

Du solltest dich nochmal über Risikoschwangerschaften belesen. Wenn Trisomie 21 das einzige Risiko einer Spätgebärenden wäre, hätten wir beileibe weniger zu tun in den Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen.
****tb Frau
51.535 Beiträge
JOY-Team 
@JCS
Hinsichtlich der Schizophrenie kann ich deinen Ausführungen nicht folgen. Der Ausbruch einer Schizophrenie ist ein multifaktorielles Geschehen, das ursächlich überwiegend genetischen Faktoren und einer erhöhten Vulnerabilität zuzuschreiben ist. Das Alter der Gebärenden kann in diesem Kontext relevant sein, wenn biologische Faktoren wie zB frühkindliche Hirnschädigungen hinzutreten, gilt wissenschaftlich jedoch nicht als ursächlicher Auslöser.

Liebe Grüße
xxxotb
JOY-Team
*******fast Frau
327 Beiträge
Ich weiß gar nicht, ob ich das hier darf, aber wer einen Vorgeschmack bekommen möchte, wo wir uns gerade hinbewegen - bitteschön:

http://www.frozen-angels-der-film.de/

Falls jemand Hintergrundinformationen benötigt, gern PN.


@JCS
@**S:

Geschenkt, echt! *ja*

Es geht doch nicht darum, ob es okay ist, einen Kinderwunsch auf später zu verschieben - DAS bleibt wohl jedem selbst überlassen!

Was hier im Focus steht, ist der besondere Beigeschmack, der entsteht, wenn der Arbeitgeber dieses Verfahren finanziert.

Und wenn ich's recht bedenke, ist das eigentlich auch geradezu diskriminierend:
Der weibliche, im gebärfähigen Alter befindliche Teil des Humankapitals einer Firma wird als Risiko betrachtet und per Deal nicht nur "entschärft", sondern auch noch quasi an die Firma gebunden.

Da möchte ich mit Aldous Huxley sagen: "Oh schöne neue Welt, die solche Bürger trägt ... !" *roll*
*********marrn Mann
1.397 Beiträge
Naja..
..ich finde nicht, dass eine solche Mitarbeiterin, z.B. von Apple nun bedauernswert ist. Man sollte dieses Angebot des Arbeitgebers auch einmal im Kontext betrachten. Wir reden ja hier über hochqualifizierte und auch hochbezahlte Mitarbeiterinnen. Die sind umworben von zahlreichen Hochtechnologieunternehmen. Allzu verständlich, wenn ein Konzern versucht, diese an sich zu binden.

Das social freezing ist ja dabei auch nur ein Teil der Angebote. Apple zahlt z.B. weiblichen Mitarbeitern auch die Kosten einer legalen Adoption und bietet Hilfe bei den Behörden dazu an. Werdende Mütter und Väter bekommen bezahlten Sonderurlaub. Engagieren sich Mitarbeiter bei wohltätigen Organisationen, dann verdoppelt Apple jede Mitarbeiterspende an diese Organisationen. Die ebenfalls in Rede stehende Firma Facebook zahlt bei Geburt an jede Mitarbeiterin 4.000 Dollar "Baby-Cash". In diesen Firmen(-zentralen!) gibt es bestausgestattete Kinderbeteuungseinrichtungen. Wer also Kinder bekommen möchte, findet da genauso seine Angebote.

Da sollte dann doch eher die Diskrepanz zu den Arbeitsbedingungen bei den gleichen Firmen in Asien oder die gesellschaftsschädliche Steuerflucht dieser Firmen der Aufreger sein.
@ Kaiserschmarrn:
Naja, das hört sich cool an, danke für die umfassende Info!

Es gibt der ganzen Geschichte in meinen Augen eine etwas andere Färbung. Aber ich finde die Suggestion "einfach mal eben so" das Kinderkriegen aus rein wirtschaftlichen Gründen verschieben zu sollen/wollen/können, trotzdem blöd.
Herrjeh, schon wieder eine Debatte über Kinder und Karriere.

Niemand MUSS hier Karriere machen - und niemand muss Kinder in die Welt setzen.

Beides ist eine Frage der eigenen Wünsche, Vorstellungen und Fähigkeiten.

Und es muss kein Widerspruch sein. Es ist nur deshalb ein Widerspruch, weil in der Gesellschaft noch immer so krasse Vorstellungen und ein derart idealisiertes Bild von Mutterschaft gibt.

Ich hatte noch nicht ganz mein Abi, als mein Onkel mir damit kam: "Sach ma, du hast doch wohl nicht diesen Scheiß vor, von wegen Karrierefrau und keine Kinder, oder?"

Und ich erlebe es oft genug: Diese eigenartig suggerierenden Blicke, wenn ich die Frage: "Und? Haben Sie Kinder?" verneine. Gefolgt von einem "Ja, aber, warum denn nicht?!"

Ich habe mir mal den Spaß gemacht, eine Variation von Antworten auf diese blöde, übergriffige Frage, dieses Infragestellen meines Lebensweges zu formulieren: "Es passt derzeit nicht, mein Mann und ich möchten noch warten."
Damit stieß ich auf absolutes Unverständnis: "Hach ja, aber, ja nun, Sie werden ja auch nicht jünger, nicha?!"

Manchmal antworte ich aber auch: "Ich kann leider keine bekommen." Und dann kann ich mich fast vor der wohlmeinend tröstenden Umarmung nicht retten. "Oh NEIN! Sie ARME! Ja, kann man denn da gar nichts machen? Wie kommen Sie damit zurecht? Oh, Gott, das muss ja schrecklich sein."

DAS ist es, was ich wirklich krank an der Sache finde: Dass es keinen entspannten Umgang mit dem Thema gibt. Ich finde, viel weniger, dass Frauen suggeriert wird, sie müssten Karriere machen. Vielmehr gibt es keinen entspannten Umgang damit, wenn Frau nicht zu jeder Zeit und am besten schon beim Einsetzen der Geschlechtsreife völlig begeistert vom Thema Kinderkriegen ist. Na ja, okay, Ausbildung kann man noch machen, aber dann Arbeit? Fuß fassen im Job? Ja, aber, hier: Ticktack und so, nech?
Und überhaupt, auch Originalton mir gegenüber: Na, du kannst ja jetzt loslegen, dein Mann verdient ja gut.

Wenn mir da eine medizinische Maßnahme ein bisschen mehr Freizeit gibt, dann ist mir das sehr willkommen.

Die Medizin ist bei dem Thema gottseidank das geringste Problem.
Ja, LucyLime, die Freiheit in der Wahl der Lebensgestaltung, die wir heute haben im Vergleich zu den Möglichkeiten, die unsere Mütter und Großmütter hatten, evoziert bedauerlicherweise gleichzeitig eine Rechtfertigungserwartung unseres Umfeldes.

Da für sich selbst eine klare Linie zu finden, wird nicht eben vereinfacht durch die Suggestionen, die auf uns eindringen. Ich denke, dass die Frage, wer bietet was und was nützt es IHM immer hilfreich ist. So auch hier: Anbieter ist immerhin der Arbeitgeber - und wenn ich sehe, was IHN dabei antreibt, sollte ich mich fragen, was ICH will.

Bei mir isses übrigens umgekehrt: Nachdem ich nun drei Kinder gewissermaßen aus dem Gröbsten 'raus habe, fange ich beruflich nochmal komplett neu an. Und was ich mir mit Anfang zwanzig so überhaupt nicht vorstellen konnte, ist eingetreten: Ich ordne meine Lebenswelt meinen beruflichen Zielen im gleichen Maß unter, wie ich das zuvor per Mutterrolle getan habe.
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