******ild:
Bisher zumindest lese ich nämlich auch keinen einzigen Befürworter des "kalten" SM-Play, so wie sie es beschrieben hat! Und auch keinen, der schreibt, ich hätte es ebenso getan oder würde/möchte es so tun...
Na gut, dann mache ich das mal.
Und das ernsthaft, ohne jegliche Koketterie oder Ironie! Auch der "kalte" SM hat seine Berechtigung! Erst recht, wenn es "nur" eine Affäre ist. Man trifft sich zum "Spielen", beseitigt damit den SM-Entzug, sitzt anschließend vielleicht noch ganz entspannt bei einem Glas Wein / einer Tasse Kaffee beisammen, um dann wieder seines Weges zu gehen.
Auch drin: Keinerlei Berührung, maximale Distanz. Maximales Machtgefälle. Top wird gesiezt, Sub darf Top niemals in die Augen blicken. Man trifft sich im Hotel, für lustvolle Stunden, aber ohne Nähe.
Das alles gibt es da draußen. Es gibt sie, diese klaren Absprachen, dass es um den SM geht und zwar
nur um ihn. Sehr wohltuend, wenn beide vergeben sind und so Gefühle über den SM hinaus erst gar nicht entstehen können.
Und bevor du mir jetzt kommst mit "das hat sich bei dir weiter oben aber anders angehört": Stimmt!
Mein SM ist das nicht! Ich bin ein anderer Typ, und die meisten Doms sind ein anderer Typ. Da ist Nähe völlig normal.
Mein "shit happens" da oben bezieht sich darauf, dass es keine Schande ist sich zu trennen, wenn der SM zweier Menschen nicht zusammen passt. Es ist definitiv kein Drama, wenn es so ist! Sondern auch wiederum eine ganz natürliche Angelegenheit. Niemand von beiden ist schuld daran, da braucht man sich auch nicht selbst die Schuld dafür zu geben, dass es nicht geklappt hat.
Es stimmt aber auch die wörtliche Bedeutung dieses "shit happens"!
Auf gut Deutsch: "Scheiße passiert".
Wenn er nun zu jenen Kerlen gehörte, die ihre Befriedigung aus ihrem Leid ziehen, er zu jenen gehört die es geil finden, andere Menschen zerstören zu wollen und zu können, dann ist das riesengroße Riesenscheiße. Da gebe ich dir absolut und unumwunden Recht.
Nur, auch da: Kaum jemand ist davor gefeit, solchen Manipulatoren zu erliegen. Sind sie gut, merkst du es erst wenn du schon mittendrin steckst, mitten drin bist in der emotionalen Abhängigkeit.
Da können dann schnell mal 3,5 Jahre draus werden. Es ist nicht schön, ich wünschte es allen dass sie schneller da raus kommen, aber wenn es passiert ist und man auf einmal aus diesem Albtraum aufwacht, dann ist es grundverkehrt, sich selbst dafür zu verachten dass man den Scheiß (sic!) so lange mit sich hat machen lassen. Dann -ja, genau: Genau dann sollte man sich sagen "shit happens"! Und zwar verbunden mit "ist jetzt passiert, die Vergangenheit kann ich jetzt auch nicht mehr ändern, aber die Gegenwart. Und die ändere ich jetzt! So!".
Egal wie kaputt man geworden ist durch jemanden, egal wie weit unten, egal wie sehr man sich dafür schämen mag, dass "so etwas" einem passiert ist: Die beste, die einzige Alternative in dieser Situation ist, nach vorne zu schauen. Sich zu trennen, gerne auch mit Hilfe von Freunden, die einen darin auch unterstützen, seelisch wie körperlich (z.B. bei sich auch mal für den Tapetenwechsel übernachten lassen), um das Kapitel dann so schnell wie möglich zu schließen. Nicht zu verdrängen, man kann schließlich viel draus lernen, aber zu sagen "ER ist jetzt Geschichte". Und zwar endgültig.
Da draußen wartet nämlich verdammt viel Liebe.
Es ist nie zu spät, sich ihr wieder zu öffnen.
Und das beginnt genau ab dem Moment, ab dem derjenige, der sie einem nicht gibt, einem keine Zeit mehr klaut.