Ist das nicht grundsätzlich so?
Folglich ist es nicht korrekt zu sagen, einmal Neigung/BDSM, immer Neigung/BDSM.
"Ich werde immer BDSM brauchen oder mögen" kommt für mich ungefähr so nahe wie "ich werde dich immer lieben".
Das Leben ist lang. Wer weiß, vielleicht wird in 30 Jahren die eigene Neigung durch andere, nicht minder wichtige Neigungen verdrängt? Wir sind ja glücklicherweise keine eindimensionalen sexuellen Wesen (hoffentlich!) und haben viele Seiten in uns, die uns glücklich machen.
Wenn nun also ein Mensch ankommt der eine ganz andere Seite noch wachrüttelt, die die sexuelle Lust
auch in Fahrt kommen lässt, wo soll dann BDSM fehlen? Bei jenen die es 24/7 leben und mögen ist es sicher schwierig. Aber ansonsten bestehen wir doch ohnehin aus einem Flickenteppich von Neigungen.
Bezogen auf den Augenblick kann der zitierte Satz im übrigen wiederum überhaupt nicht stimmen.
Denn wenn ich sage "ich habe die Neigung BDSM", dann ist klar, dass ich davon überzeugt bin, dass die nicht mal so eben weggeht. Wenn überhaupt, dann muss schon viel passieren. Vielleicht auch nur Zeit, aber davon dann halt eine ganze Menge. Wie gesagt: Was in 30 Jahren los ist, kann man heute schlecht sagen. Aber sichersein, dass diese Neigung mal weggeht, kann sich niemand. Ein "aaach, das gibt sich" kann es nicht geben, dazu ist diese Neigung eben auch schon zu stark bei allen, die ich kenne.
Ausnehmen möchte ich davon sehr junge Liebhaber dieser Spielart, da kann man sich nicht so sicher sein: Da werden Sätze großer Tragweite gerne mal etwas sorglos ausgesprochen. Da kann es dann schon mal vorkommen dass da wer sagt "ich stehe auf BDSM!", während doch nur ein bißchen Augenverbinden, Halsbandtragen und Beißen gemeint ist.