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Ehrlichkeit sich selbst gegenüber

********s_63 Frau
2.985 Beiträge
@Netchayev
...das tut mir leid, wenn es denn bei Dir so ist... kann ich es verstehen..😚
Nur jeder Mensch ist ja ein Individium...aber ich gebe es zu, es scheint doch tatsächlich
gewisse ähnliche Wesenszüge bei den Sternzeichen zu geben..die man unabhängig vom jeweils persönlichen Charakter...bei intensiven Beobachtungen, erkennen kann..
Aber mich selbst, kann ich ehrlich beurteilen..kenne mich ja schon ein Leben lang und das auch in den verschiedensten Lebenssituationen..meine dunklen Seiten sind nicht so dunkel..👀
Wie heißt es so schön...wir sind wie wir sind, aber wir müssen ja nicht so bleiben!👍
******yev Mann
392 Beiträge
@Katharina57
Ich finde die "Akzeptanz" vieler Menschen ihren Schwächen und Defekten gegenüber sehr verständlich, aber immer auch leicht verdächtig, speziell bei solchen über dem 40. Lebensjahr. Dass falsche Illusionen und überzogene Ideale im Lauf des Erwachsenenlebens notwendig blamiert und durchschaut werden müssen, dass man lernt, zwischen wirklich erstrebenswerten Maßstäben an das eigene Leben und hohlen, überkandidelten oder fremdbestimmten Vorgaben zu unterscheiden, d'accord. Aber darin ist oft auch ein Zug zum einverstandenen Zynismus, zum "Jaja, ich war auch mal jung und wollte es nicht wahrhaben!", der die Korruption und die faulen Kompromisse rechtfertigt, die am eigenen und allgemeinen Unglück mitbeteiligt sind. Ich fürchte mich regelrecht vor dem allmählichen Schwinden meines Zorns und meiner Empörung, fürchte mich vor einer falschen Versöhnung, die an meinen zweifellos dummen Träumen Verrat begeht. Dass ich unvollkommen bin und sein darf, bleibt davon unbenommen. Ich kann mir verzeihen, dass ich so bin, aber ich will nicht damit auch noch einverstanden sein, falls das Sinn ergibt.
*******na57 Frau
22.195 Beiträge
JOY-Angels 
Okay
... ich verstehe, was Du meinst ... aber, wenn ich ständig bedauere, bereue, das, was ich nicht mehr ändern kann, ändern will - macht mich das heute glücklicher?

Es kostet mich nur Kraft, finde ich, die ich dazu brauche, jetzt zu leben.

Der Zorn darf schwinden (Handeln im Zorn ist sowieso meistens blindes Handeln) ... die Entschlossenheit, da weiter zu kämpfen, wo ich es für wichtig halte, bleibt.

Und ich kann mir die Fehler vergeben, die ich gemacht habe --- sie haben mich klug gemacht. Dasselbe gilt für Fehler, die ich noch machen werde.
******yev Mann
392 Beiträge
@Katharina57
Ständig zu bedauern, was ich nicht länger ändern kann, wäre übertriebene Skrupulosität. Mit der wäre weder mir selbst noch irgendjemandem sonst genützt. Man könnte sie als eine Art sehr raffinierten Hochmuts bezeichnen, es ist eine nutzlose Zerknirschung sozusagen. Doch wo liegt die Grenze zwischen der objektiven Einsicht ins Unabänderliche und dem allmählichen Aufgeben der eigenen Sehnsüchte, das mir als Quintessenz des schlechten Alterns erscheint? Bei den Anonymen Alkoholikern ist diese Unterscheidung ja der Inhalt des alten Gruppengebets an die "Höhere Macht", die hierzu jedoch nicht besonders auskunftfreudig zu sein scheint. Was den Rest angeht, also die Warnung vor dem Handeln im Zorn und der Hinweis auf die Notwendigkeit des Kräfteeinteilens, hast Du schlichtweg recht.
*******na57 Frau
22.195 Beiträge
JOY-Angels 
Tja
Doch wo liegt die Grenze zwischen der objektiven Einsicht ins Unabänderliche und dem allmählichen Aufgeben der eigenen Sehnsüchte, das mir als Quintessenz des schlechten Alterns erscheint?

Ich weiß nicht, wo sie liegt . Vielleicht liegt sie für jeden woanders - ich weiß auch nicht, woher manche den Mut des Nicht-Aufgebens behalten und andere einfach resignieren. Andererseits ist ein Sich-Fügen in das, was nicht anders geht, auch eine wichtige Einsicht.

Du kennst sicher das "Gebet um Gelassenheit"

Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.

... ich persönlich kann darum auch nur beten - und bin froh, dass ich es kann. Allerdings hat es mich auch eine Menge Jahre gekostet, die Gelassenheit zu haben, nicht alles wissen zu müssen.

Interessante Gedanken setzt Du da in Gang, finde ich, aber ich weiß nicht, ob das nicht vom Thema wegführt ... *skeptisch*
********s_63 Frau
2.985 Beiträge
@ Katharina57
Je älter ich werde, desto dankbarer bin ich übrigens, dass ich beten kann ... ab und zu finde ich die demütige Einsicht, nicht allwissend und alles beherrschend zu sein, sehr hilfreich. Aber das ist eine persönliche Sache von mir - diese Sichtweise verschafft mir jedenfalls Abstand zu mir selber, soweit das geht.

...sehr weise 👍würde ich noch ergänzen, man muss auch nicht alles verstehen was passiert..jeder Mensch sollte einfach in sich rein hören..was sich gut anfühlt, ist für mich richtig...fertig..😉
*******na57 Frau
22.195 Beiträge
JOY-Angels 
... und das ...
führt uns dann zu den etwas "handfesteren" Fragen des EP zurück:


Ehrlichkeit sich selbst gegenüber

PS: Das Zitat im obigen Posting stammt aus der ersten Version meines Beitrags, ich hatte das dann geändert ... falls sich jemand wundert. Da haben sich meine Korrektur und der folgende Beitrag "gekreuzt" ... *g*
******yev Mann
392 Beiträge
@Katharina57
Ich gebe Dir darin recht, dass meine irgendwo unbeantwortbaren Fragen letztlich off topic führen, und ziehe sie deshalb wieder zurück. Aber ich erlaube mir, mich darüber sehr zu freuen, Dir ein wunderschönes, nachdenkliches "Tja" entlockt zu haben!
ich hab mir jetzt lange überlegt etwas zu schreiben
Hi meine Lieben,

ich hab mir jetzt lange überlegt etwas zu schreiben, nachdem ich etwas Zeit fand das geschehen nochmal Revue passieren zu lassen.

Zwei Feststellungen vorweg die ganz nüchtern betrachtet rauskommen.

1. du hast es selber in der Hand ob du verkackst oder nicht
2. wenn du dich verliebst, versuch unter allen umständen einen klaren Kopf zu bewahren, da du in diesem Moment nicht Herr deiner Sinne bist, was unweigerlich zu Situation 1 führt.

Wie komme ich jetzt zu dieser Einschätzung... sagen wir mal ich hatte das große Glück, das ich wegen einer OP flach lag und somit an den PC gefesselt war. In dieser Situation lernst du jemanden durch Zufall bei Joy kennen. Sie hat den Mut dir zu schreiben, was dir sehr imponiert... noch dazu die Aufrichtigkeit die du zwischen den Zeilen liest. Ihr schreibt euch tagelang, versteht euch als würdet ihr euch immer kennen. Ihr tauscht Nummern aus, schreibt euch per whatsapp, fangt an zu telefonieren und es entwickelt sich eine gewissen Magie die beide einfängt. Du spürst und hörst das diese beiden Menschen gedanklich schon 20 Schritte weiter sind. Es wird ein Date vereinbart, welches dann wegen der Begeisterung einander gegenüber sogar 2 mal vorverlegt wird. Und da sitzt du nun im Auto, fragst dich was du hier machst, auf dem Weg an den See so spontan... wunderst dich etwas über dich selber da du für einen kurzen Moment einen klaren Kopf hast. Bist beeindruckt von einem Menschen den du nicht kennst aber du weißt du magst ihn. Die Kilometer fliegen an dir vorbei bis du letztendlich an dem See ankommst wo sie bereits mit ihrem schwarzen kleinen Auto wartet... irgendwie hattest du solch ein Auto erwartet, es passt gedanklich zu ihr. Du fühlst ruhe, steigst aus, gehst auf ihr Auto zu, siehst sie, sieh sieht dich... ihr umarmt euch und du merkst wie ihr euch beide umschlingt und der druck immer fester wird. Du fühlst das es richtig ist. du nimmst sie an der Schulter schaust in ihre großen Kulleraugen und bäm... du verstehst die Welt nicht mehr.

Es hat dich erwischt, deine sonst so wortgewandte Zunge lässt dich komisches Zeug plappern, du nimmst ihre Hand, spürst wie sie deine fest drückt. ihr geht ein stück, unterhaltet euch gut. Auf einen Schlag ist die Einfachheit in der verschwunden und deine Gefühlswelt fährt Achterbahn. Es wird ein schöner Abend, ihr sitzt stundenlang am See, genießt die Stille und umarmt euch immer wieder, bis ihr euch küsst. Zuerst fühlst du dich erleichtert bevor du bemerkst das du dich noch verwirrter fühlst als du ohnehin schon bist. Der Abend entwickelt sich, wird etwas wilder und du spürst das verlangen auf beiden Seiten. Es ist Nacht, ihr beide auf einem Steg der ins Wasser ragt. Ihr streichelt euch gegenseitig und gebt euch dem Moment hin.

Ein Unwetter zieht auf, das euch dazu zwingt euch gehen zu lassen aber ihr verabschiedet euch innig und wollt euch wieder sehen.

Die zwei tage darauf schreibt ihr euch. Ihr merkt aber das etwas nicht stimmt. Es kommt dir so vor als sei sie nicht sich wie sie die Situation zu nehmen hat... hat sie sich verliebt obwohl sie das nicht wollte? fühlt sie sich unter druck gesetzt? hat sie schlicht kein Interesse an dir und will sich nur den stress nicht geben es dir zu sagen? wollte sie evtl. nur etwas lockeres und macht sich jetzt sorgen oder wollte sie etwas festet und weiß nicht wie sie es zu nehmen... hast du ihr evtl. vermittelt das es dir ernst ist und sie geht erstmal auf Abstand?... oder fühlt sie etwas ernstes und weiß nicht wie sie die Situation einzuschätzen hat nachdem ihr trotz der Verbundenheit und gerade wegen dieser die Finger beim ersten treffen nicht voneinander lassen konnte bis es zu spät war... hat sie evtl. den Eindruck du bist anders als gedacht wegen deinem verhalten? könnte das denn sein das sie dir so den Kopf verdreht hat, dass es dir gar nicht mehr aufgefallen ist das du anders gewirkt hast als der den sie dachte zu kennen?

Unendlich fragen gehen durch deinen Kopf da du analytisches Denken gewohnt bist, du versucht den Abend nochmal im Detail am inneren Auge vorbei zu betrachten ohne deine persönliche Wahrnehmung der Situation. Trotz der ganzen Analytik weißt du, gefühlt, dass sie nicht weiß wie sie die Situation nehmen soll und du ihr ein paar Tage Zeit geben solltest. Aber du weißt es ist eins von beidem... sie will nichts ernstes und du hast ihr etwas ernstes vermittelt oder sie will was ernstes und du hast ihr vermittelt das du nichts ernstes willst? auf jedenfall versteht sie dich gerade nicht und weiß nicht was sie von dir halten soll nach dem Abend.

Also triffst du die Entscheidung zwei Tage zu warten... gehst du das ganze offensiv an oder defensiv... da sie dir sehr viel bedeutet entschließt du dich für die offensive variante, kämpf um das was dir etwas bedeutet- DU verfasst eine Nachricht mit viel Ironie, um die Einfachheit wieder etwas zurück zu holen, damit sie sich nicht unter Druck gesetzt fühlt und das ernste etwas zurück fährst. sie ist etwas frech was ihr bisher gefallen hat und beinhaltet etwas schwarzen Humor. Du ließt es nochmal durch und entscheidest gut... feuer... raus damit.

Du erhälst eine Antwort, welche dir zeigt die Ironie kam nicht an, der schwarze Humor kam nicht an, sie hat das freche böse aufgefasst. du stellt fest, sie nimmt diese Nachricht als etwas das sie unter druck setzt, etwas bei dem sie sich bevormundet und nicht frei fühlt und sie habe nun die Gewissheit das wir uns nicht mehr sehen sollten. Du findest heraus, dass dein Verhalten beim Treffen ungewohnt für sie war, sie die ganze Zeit am grübeln war, ist er wirklich der Mann mit dem ich so viel telefoniert und geschrieben habe? Und du realisiert... verdammt du hast dich wirklich verliebt und zwar hat es dich erwischt wie mit einer Bazooka. Dein verhalten gezeichnet von eine Art die du sonst nicht hast, das handeln wie es nicht von dir zu erwarten war. In diesem Moment endet es... mit dieser einen Nachricht hast du sie entweder in ihrem Gefühl bestätigt oder sie nimmt diese als Vorwand um den Exit zu machen bevor es zu ernst wird was sie nicht will. Ihre Entscheidungsgründe werden dir ein Rätsel bleiben, aber was bleibt ist die Tatsache das du dich verliebt hast, aus der Verliebtheit heraus gehandelt hast und durch eine falsche Einschätzung der Situation alles verloren hast. Du hattest es selber in der Hand, warfst die Münze und trafst eine Entscheidung für Kopf oder Zahl... die Wahrheit ist... die Münze hätte auf der Seite landen sollen. Den oft ist es nicht Kopf oder Zahl... Schwarz oder Weiß... sondern die Grauzone dazwischen.

Was bleibt sind unsere Erkenntnisse, da die Vergangenheit selten zurückkehrt. Das wir hier sind um zu lernen, neue Erfahrungen zu machen und diese zu reflektieren um besser zu werden mit uns selbst. Der Mensch, ein Wesen geboren um zu lernen in allen Lebenslagen. Lernen durch Erfahrungen, Freude, Schmerz... und am Ende bleib die Wahrheit... du hast es in der Hand sonst keiner... wenn du hinfällst steh wieder auf. Wir sind auf Erden um Fehler zu machen und die Konsequenzen dafür zu tragen... zu lernen gerade zu stehen. Der Moment scheint vergangen, die Zukunft steht vor den Türen.

Man sieht sich immer 2 mal im Leben, das erste mal ist oft nur da um voneinander zu lernen. Aber das zweite mal ist dazu du um euch zu einem späteren Zeitpunkt wieder mit Menschen zusammen zu führen für die die Zeit noch nicht reif war.

Trauere dem verloren gegangenem nach im Moment und lerne für den richtigen Moment.

LG Thoughtful

PS: das wurde in einem Gedankengang verfasst also entschuldigt die Schreibfehler.
******yev Mann
392 Beiträge
Lieber Thoughtful...
...Du ahnst nicht, wie sehr Deine Erfahrung meiner eigenen, kleinen Katastrophe nahekommt! Aber - auf die Gefahr hin, dass meine Erfahrung mich zum schlimmen Zyniker gemacht hat - ist es doch offenkundig, dass hier ein Fall von unerwiderter Liebe vorliegt und man genau mit dieser aus der Freiheit jedes Einzelnen logisch folgenden und doch so tief verletzenden Kränkung fertig zu werden hat. Es gibt einfach nichts Schlimmeres auf Gottes weiter Welt, als wenn man sich ohne jede Bremse komplett in jemanden verliebt hat, sich ihm gegenüber tapfer erklärt und dieser jemand nichts damit anfangen kann und einen letztlich abweist. Kein Spruch und keine psychologische Beratung kann diesen Schmerz mildern, und ich weiß, dass dieses Erlebnis mich einmal wörtlich fast umgebracht hätte, als es mich traf!

ABER: Selbst in diesem sehr gequälten Zustand weiß ich doch eines, das mich vielleicht nicht sofort tröstet, aber irgendwo wieder auf die richtige Spur bringt. Zum Lieben bedarf es Zweier, der Begriff der Liebe selbst erfordert ein Wechselspiel zweier Menschen, die sich in möglichst völliger Freiheit füreinander entscheiden. Liebe entsteht immer nur durch dieses erotisch-psychologisch-soziale Pingpong, und ohne es ist es einfach noch keine Liebe, sondern "nur" Affekt. Es geht also darum, den Menschen zu finden - der ganz gewiss in dieser unendlich variantenreichen Welt existiert - welcher diese Empfindungen erwidert, vielleicht auch jenseits der Suchparameter, die man sich selber so "frei" gesetzt hat. Vielleicht ist es die Nachbarin, die direkt nebenan wohnt. Vielleicht jemand im JC, der bislang nicht ins "Beuteschema" passte. Dazu sei prinzipiell gesagt: Wen interessiert wirklich die reine Wunscherfüllung? Sucht man nicht immer nach dem Ausnahmemenschen, für den man auch seine von Playboy und Cosmopolitan vorgestanzten Schönheitsideale fallen lässt?
******ack Paar
1.376 Beiträge
Ach Jungs....
... ich kann es nachvollziehen, wie es Euch geht.

Ich bin eine bereits ältere Frau und mir ging es vor Jahren so ähnlich wie Thoughtful.

Damals gab es für mich den Joy noch nicht, aber es gibt ja auch noch andere Plattformen.
Ich (ganz dicke verheiratet) hatte mich auf unsicheres Teerain des Fremdgehens gewagt. Viele Männer per Mail avisiert und eben nur immer mal einen getroffen. Ich sah einfach nicht mehr durch, meinen Mann im Nacken, erwachsene Kinder auf dem Kriegspfad.

Dann kam eine SMS: "Kaffee...." ich wusste nicht wer, hatte den Überblick verloren. Telefonnr. hatte ich eigentlich nur realen Dates vergeben....
Dann SMS zurück, es wurden Telefongespräche... stundenlang, aber bisher kein Bild, kein reales Treffen, da der Mann Montagearbeiter ist. Dann, da hab ich einfach Nägel mit Köpfen gemacht. Treffen vereinbart.... Und da stand er nun...Tja..was macht man. ...
Er war nicht der Typ Mann, dem ich willenlos gefolgt wäre, 11 Jahre jünger und irgendwie hilflos, wenn er auch die große Klappe hatte. Er hatte von meinem "Stimmchen" auch ein anderes Bild von der Frau, die da im Auto ankam. ABER...mitgegangen, mitgefangen..

Kaffee und die Gespräche im Gartenlokal waren auf einmal genau die, welche wir fast jede Nacht führten. Sein Lachen und sein Humor der Gleiche. Er bekam die Augen nicht von meinem Aussschnitt.
Es apssierte alles so, wie wir es uns vorher vorgestellt hatten.

2 Tage später (in der Zwischenzeit war Ruhe) wieder eine Verabredung und dann waren die Donnerstag-NÄCHTE unsre.
In der Zeit hatte ich mich heillos verliebt. Ja und nun? Weg, weg, weg....
Ich hatte Haus und Mann und Kinder.....
Nach 14 Tagen dann die Anfrage, ob nicht bald wieder Donnerstag ist......
Heute ist dieser Mann MEIN Mann. Es hat 5 (!) Jahre gedauert.

Was ich damit sagen will? Liebe passiert und muss wachsen. Es ist so. Äusserlichkeiten, ja die sind schon wichtig, aber wenn man liebt, dann liebt man alles an dem anderen Menschen.

Und...ICH habe ihn mit Geduld und viel Liebe bekommen und gehalten.
Caro
*****una Frau
270 Beiträge
zurück zum Thema wie Katharina57 erwähnte...obwohl der letzte Beitrag mir ganz tief unter die Haut ging.....Gänsehaut....

Dieses Ehrlich sein zu sich selber hat viel mit dem Alter und Reife zu tun, wo man im Laufe der Jahre dann lernt, dass man bestimmte Dinge irgendwann nicht mehr nötig hat.
Jeden Modetrend mitmachen. Auf Familienfesten lieb sein, obwohl man alle nicht ausstehen kann, mit Männern aus Höflichkeit ins Bett gehen und für andere Umzugskisten schleppen. Nein, es gibt vieles was man sich nicht mehr antun muss - und vieles, was einem nicht mehr so wichtig erscheint. Mir sind Konventionen nicht mehr wichtig. Oder die Meinung anderer. Ich habe mittlerweile dieses "innere Schulterzucken", das ich als ein Geschenk ansehe, das mir mit der Zeit zuteil wurde. Ich schere mich nicht mehr darum, was andere über mich denken, denn ich habe gelernt, dass es viel gesünder ist, meine Ecken & Kanten zu pflegen anstatt zu versuchen, sie glatt zu schmirgeln.

Das böse Wort heißt "ankommen" und klingt nach Selbstfindungskurs in der Toskana. Das gute Wort heißt "entspannt". Natürlich kann man sich von morgens bis abends über seine Falten grämen und seine Eigenheiten; man kann es aber auch lassen und sie genauso hinnehmen wie seine evtl. zunehmende Spießigkeit. Früher fand man es lächerlich, Kochrezepte zu sammeln oder seine Schuhe aus Spanner zu ziehen, heute ist vieles selbstverständlich. Ich bin so froh ...ein gewisses Alter zu haben. Man war doch in jungen Jahren ununterbrochen damit beschäftigt, seine Identität zu finden, man suchte überall danach: indem man versuchte, sich dünn zu hungern ( was ein aussichtsloses Unterfangen war, aber das weiß man erst 10 Jahre später), in den Betten fremder Männer, in blauen Rauchkringeln von Zigaretten und Rotweinflaschen. Alles musste ausprobiert werden.

Nebenher suchte man sein wahres Ich in grässlichen modischen Eskapaden, hörte furchtbare Musik und bestäubte sich abwechselnd mit orientalischen Düften und 4711.
Man machte unzählige Psychotests, um zu ergründen, welcher Haustier-, Urlaubs- oder Männertyp man ist, aber seiner Identität kam man dadurch nicht unbedingt näher!
Was die ausmacht, lernte ich während durchzechter Nächten und durchweinter Tage.
Wenn im Krankenhaus die Hölle los war und Patienten gestorben sind. Man viel auf die Nase, man stand wieder auf. Hinfallen, Krone richten, aufstehen, weitergehen. Verborg sich für andere Menschen, bis man ganz schief und unglücklich war. Wurde von der besten Freundin oder vom Partner enttäuscht und lernt, daß Freundschaften ein kostbares Gut sind, das zwar meist prima von allein funktioniert, aber das man zwischendurch pflegen muss wie ein fiebriges Kind. Irgendwann versteht man dann auch, daß Coolness keine Frage des Alters ist,spätestens dann wenn man auf einer Hochzeit mit den Großeltern über die Dielen hopst, als ob es kein Morgen gäbe. Das war cool. So will man auch werden.

Tja..und was kommt bei so einem Langzeitprojekt namens Leben heraus? Eine Frau, die sich selbst auf die harte Tour ziemlich gut kennengelernt hat. Eine Frau mit einem relativ hohen Authentizitäts-Faktor. Der Witz ist ja, daß Authentizität voll im Trend liegt.
Alles muss plötzlich ganz echt und natürlich sein, jedes Kraut selbst gezogen und jeder Küchenstuhl selbst geschreinert.
Wenn ich mir einen authentischen Menschen vorstelle, dann denke ich an jemanden, der in Übereinstimmung mit sich selbst, seinen Überzeugungen und Werten lebt.

Die Sache mit der Authentizität gestaltet sich allerdings oft als schwierig, weil das Thema von vielen Missverständnissen begleitet wird. Etwa dem, daß Echtheit darin besteht, seinen Gefühlen sofort nachzugeben. Oder dass man als Persönlichkeit schwierig sein muss. Frauen, die im Restaurant erst kompliziert "nur" einen grünen Salat bestellen und denn den Kellner rund machen, weil versehentlich eine Schnecke unter einem Rucolablatt saß, haben eines vergessen: es ist okay, sich nicht alles gefallen zu lassen. Aber es zeugt nicht vom Charakter, anderen das Leben schwer zu machen. Es ist eindeutig lässiger, mit den Schulter zu zucken, die Schnecke zu entsorgen und den Teller leer zu essen und mit einem Glas Prosecco nachzuspülen!

Das Leben ist kein Ponyhof..das weiss man irgendwann. Aber schuld sind nicht immer die anderen. Und es kann auch nicht immer darum gehen, barfuß durch den Regen zu tanzen und sich und seine Spleens unheimlich gelungen zu finden. Natürlich möchte man so konsequent sein wie der schwarze Schlumpf. Aber wie soll das gehen, wenn man manchmal an sich selbst zweifelt und in einer Gesellschaft lebt, in der Heucheln zum guten Ton gehört??? *gruebel*Natürlich tritt man heute selbstbewusster auf als vor 30 Jahren. Man hat gelernt, im Job gut zu sein, in einer Konferenz oder privat die Ellenbogen auszufahren, einen hässlichen wie heiss geliebten Pulli anzuziehen und sich nicht um das Geschwätz der anderen zu kümmern. Aber das heißt nicht, sich vor einer Präsentation schlaflos im Bett zu wälzen oder nach dem Meeting darüber grübelt, ob man etwas Falsches gesagt hat. Klar mache ich mir viele Gedanken, ständig, und manchmal bin ich genauso unehrlich wie jede andere Frau auf diesen Planeten...(ganz tolle Frisur. tolles Kleid.....!!!!)..Aber ich weiß eben auch, warum.

Was die Sache mit dem Heucheln angeht - klar wäre es schön, sich überhaupt nicht mehr verbiegen zu müssen und ohne Falsch zu sein....bei meinen Kunden kann ich das schlecht machen. Intuitiv wissen wir ja, dass es uns guttut, uns selbst treu zu bleiben und wahrhaftig zu sein. Nicht umsonst haben wir alle von Zeit zu Zeit das Gefühl, im falschen Film zu stecken. Aber es klappt immer besser, nur noch..sein Ding zu machen. Einfach mal trauen. Mir tut es gut und es macht Spass. Es gibt Sätze, die ich heute sagen kann, ohne rot zu werden. Zum Beispiel dass ich Marmelade koche und Kinderüberraschungseier liebe, im Lokal kein Trinkgeld gebe wenn der Service mies war und zu sagen..ja mein Trench ist ein Burberry, da hat man was fürs Leben. Es tut gut, sich treu zu sein, aber es ist nicht immer einfach.
********s_63 Frau
2.985 Beiträge
@ Ehrlichkeit sich selbst Gegenüber..
Wo setze ICH Prioritäten?
Wo sind MEINE Grenzen, aber auch MEINE nicht verhandelbaren Bedürfnisse?

ICH, setze die Prioritäten heute eindeutig nach meinem inneren Gefühl..und auch nach den Menschen die mir wichtig sind..meine Grenze stecke ich auch da, wo ich anfange meinem Gegenüber seine Rechte zu beschneiden..

Merke ich, derjenige fühlt sich nicht gut mit meiner Einstellung..dann gehe ich Ihm ein Stück entgegen..dann spüre ich Er kommt mir auch etwas entgegen…wir nehmen uns gegenseitig mit auf den gemeinsam NEU zu findenden Lösungsweg..
..keiner, übernimmt einfach ja und ahmen sagend den Willen des Anderen..sondern man betritt zusammen Neuland..

Bei allem ICH in der Partnerschaft..es sollen sich BEIDE glücklich fühlen und trotz allem jeder bei sich selbst bleiben können..
Umgang mit der eigenen Unfähigkeit?
supermaus_63:
ICH, setze die Prioritäten heute eindeutig nach meinem inneren Gefühl..und auch nach den Menschen die mir wichtig sind..meine Grenze stecke ich auch da, wo ich anfange meinem Gegenüber seine Rechte zu beschneiden..
Merke ich, derjenige fühlt sich nicht gut mit meiner Einstellung..dann gehe ich Ihm ein Stück entgegen..dann spüre ich Er kommt mir auch etwas entgegen…wir nehmen uns gegenseitig mit auf den gemeinsam NEU zu findenden Lösungsweg..
..keiner, übernimmt einfach ja und ahmen sagend den Willen des Anderen..sondern man betritt zusammen Neuland..
Bei allem ICH in der Partnerschaft..es sollen sich BEIDE glücklich fühlen und trotz allem jeder bei sich selbst bleiben können..

Das klingt theoretisch gut - was ist, wenn ich dies in der Praxis (trotz des guten Willens) nicht umsetzen kann?
Was ist, wenn ich meine Grenzen erreicht / überschritten habe und merke, dass ich mein Gegenüber trotzdem überfordere bzw. verletze?

Gerade in solchen Situationen ist Ehrlichkeit sich selbst gegenüber schwierig und schmerzhaft, aber umso wichtiger.

Gruss
Bobby
.
*******icht Mann
3.492 Beiträge
Das klingt theoretisch gut - was ist, wenn ich dies in der Praxis (trotz des guten Willens) nicht umsetzen kann?

Dann kennst du deine Aufgaben. Entweder du machst spätestens dann deine Hausaufgaben oder du suchst dir jemanden, der dir erst gar keine Aufgaben stellt. Damit kannst du dann unbeschwert so weiter machen wie bisher.
********s_63 Frau
2.985 Beiträge
@ Geniesser4Sex
Das klingt theoretisch gut - was ist, wenn ich dies in der Praxis (trotz des guten Willens) nicht umsetzen kann?
Was ist, wenn ich meine Grenzen erreicht / überschritten habe und merke, dass ich mein Gegenüber trotzdem überfordere bzw. verletze?


..in einer auf Dauer angelegten Partnerschaft…sollten beide den guten Willen haben, daran zu arbeiten das BEIDE sich wohl und befriedigt in dieser Partnerschaft
fühlen..beide Stück für Stück ehrlich und offen aufeinander zu gehen und zwar so weit, das keiner sich selbst in dieser Beziehung ganz aufgibt oder so sehr verbiegt und anpasst bis sich sein ureigenstes Wesen unwohl fühlt..

..einfach ausgedrückt, keiner bekommt 100 % aber wenn beide gut zusammen passen.. das Fundament auf Liebe, Vertrauen, Offenheit und Ehrlichkeit aufgebaut ist.. beide auch weiter zusammen das Leben teilen wollen…und klug sind.. dann bekommen sie es zusammen hin, das jeder 95 % seiner Bedürfnisse und Wünsche erfüllt bekommt…
sich so (wie es seinem eigenen Wesen entspricht) ausleben können und sich wohl und glücklich dabei fühlen..

die vollen 100 % gibt es nur im Märchen oder als „SINGLE“.. *zwinker*
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