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Warum Verletzt man die Menschen die man Liebt?...

*******eal Frau
244 Beiträge
Richtig @pelykanos.
Der Schlüssel zum richtigen Verständnis ist natürlich auch ganz wesentlich die Absicht die hinter einer Kritik steckt.

Denn wenn hinter einer Kritik die Absicht steckt jemanden zu kränken, wir mit unserer Kritik ganz gezielt einen "wunden" Punkt bei unserem Gegenüber treffen wollen, ihn mit unserer Kritik ganz bewußt bloßstellen oder gar abwerten wollen, dann berühren wir damit immer das Selbstwertgefühl unseres Gegenübers und drängen ihn damit in die Rolle sich wehren zu müssen.

Oftmals stecken nämlich hinter einer solchen in Ironie, Witz oder offener Abwertung verpackten Kränkung Neid, Eifersucht, Unzufriedenheit, Überheblicheit oder Minderwertigkeitsgefühle und weniger die Absicht eines offenen, ehrlichen und konstruktiven Umgangs miteinander.

Zum anderen ist es natürlich auch so, dass viele Menschen konkrete und sachliche Kritik sehr persönlich nehmen, wohl deshalb weil das eigene Selbstwertgefühl auf Anerkennung und Bestätigung ausgerichtet ist. Diese Menschen werden Kritik wohl selten als Vorschlag begreifen, etwas anders oder besser zu machen.

Jedenfalls freue ich mich über einen intelligenten Widerspruch mehr als über passive Zustimmung, weil damit ganz einfach das Interesse, die Achtung und Auseinandersetzung mit meiner Person verbunden sind.
*******albe Mann
2.445 Beiträge
Auch wenn alben sehr lange leben ist unser leben doch zu kurz um mit streiterein verschwendet zu werden ... in diesem sinne gehe ich dem streit aus dem weg und orientiere mich neu. Sollte das jemanden verletzen so hatt er pech gehabt und muss sich ne neue spielwiese suchen.
Kommunikation ist alles und hat seine Grenzen
Ich habe leider schon oft die Menschen verletzt, die ich eigentlich Liebe. Vieles kam aus meiner eigenen Unzufriedenheit heraus. Aber ich kann sagen, dass ich nicht mit Fleiß dieses gemacht habe, sondern es vielmehr aus der Situation heraus geschehen ist. Ich habe dabei die Erfahrung gemacht, dass fast immer ein kontruktives persönliches Gespräch hilft, dass man sich selbst überprüft, ob das gesprochene Wort jetzt verletzend ist. Andere Kommunikationsmittel haben sich bei mir als sehr problematisch erwiesen (Telefonat/EMails/SMS). Dort kam es sehr oft zu missverständnissen und im Verlauf wurde es dann oftmals (von beiden Seiten) verletzend... Ich bin jetzt auf dem Trip, dass ich lieber die drei oben aufgeführten Kommunikationsmittel nicht nehme, wenn ein Gespräch verletzend werden könnte.
niedere instinkte....
erstmal vorweg;
ein sehr interessantes und aktuelles thema, welches jeden angeht, der in einer, auch noch so guten, beziehung steckt.

verletzungen sind eigentlich unnötig und belasten, dennoch glaube ich, dass verbale verletzungen dann entstehen, wenn man agumentativ nicht mehr weiterkommt. wir alle haben niedere instinkte und die leben wir dann, meistens unbewusst, aus.
natürlich ist es ideal, wenn man seine emotionen in solchen fällen beiseite packen kann und dem anderen sagt, dass man gerade schlecht drauf ist und seine ruhe braucht.
aber mal ehrlich: wer schafft das schon immer?
ich habe meinen mann auch schon , unwissentlich, verletzt. damit konfrontiert und nach längerem nachdenken, ist es dann auch klar geworden, aber zu dem zeitpunkt der verletzung hatte ich mein hirn nicht eingeschaltet, sondern mich von meinen emotionen bzw. meinen niederen instinkten leiten lassen. das ist menschlich und sollte in einer guten und stabilen beziehung nicht zum tod führen.
verletzungen gehören für mich in die rubrik: liebe, hass, neid, eifersucht ect.....
zu verletzen ist wirklich nicht rühmlich, aber wer ohne schuld ist, werfe den ersten stein *g*
hg
agnetha
*******eFay Paar
1.804 Beiträge
Ehrlichkeit sollte doch sein und das sagen können was man denkt in einer Beziehung.

Auch wen es doch erst falsch rüberkommt und der andere ein wenig Sauer ist denke ich weiß der andere wie man denkt und dann versteht man doch es eher.

Nun wen wir uns was sagen was einem nicht passt fangen wir es ruhig an und wen man doch ein wenig sauer ist endet es eh am nächsten tag und alles ist wieder ok.

Oder ganz einfach ein Abend dafür mal Zeit nehmen alles was in der Woche war zusammen diskutieren in ruhe das Hilft auch.

Warum verletzt man die Menschen die man liebt?...
Man kann einen Menschen den man liebt nicht verletzen, ohne sich dabei selber weh zu tun.
Ergänzung
Anknüpfend an mein letztes Posting möchte ich noch folgendes ergänzen:

Damit die mitunter unvermeidlichen Verletzungen nicht zur dauerhaften Kränkung werden, ist neben der offenen Aussprache noch etwas weiters wesentliche Voraussetzung. Eine Tugend, die, wie ich finde, in unserer Zeit zu Unrecht zu sehr in Vergessenheit, wenn nicht in Verruf geraten ist.

Ich rede vom Verzeihen - die Bereitschaft um Verzeihung zu bitten, wie auch Verzeihung zu gewähren ist etwas, ohne das keine Beziehung dauerhaft erhalten werden kann.

Wer noch solche Menschen kennt, die 25, 50 oder gar 60 Jahre miteinander verheiratet sind bzw. waren, möge einmal nachfragen, wie eine solch lange Ehe gelingen konnte...
....
ich denke immer die wahrheit zu sagen ist nicht immer angebracht...
jede situation ist anders und etwas diplomatie schadet nie...;-)))

vor 4-5jahren war ich jemand die zu ehrlich war doch kann das nun mal andere sehr stark verletzen und darauf sollte man rücksicht nehmen,hinzu kommt das man abwägen sollte was für einen selber wichtig ist,quasi welche moral man hat;-)
außerdem ist man nicht jeden tag gleich sensibel,daher reagiert man dann auch anders darauf wenn jemand mit der tür ins haus fällt...

bestimmte wahrheiten sollten verschlossen bleiben:z.bsp:wenn man jemand nicht hübsch findet oder sonstiges....da sollte man Understatement vorziehen und charakter zeigen...

überhaupt hat es viel mit den charakter zu tun wer ihn besitzt mit stärke nimmt auch mal eine notlüge, eben um den anderen nicht zu verletzen!!!
Widerspruch
ich denke immer die wahrheit zu sagen ist nicht immer angebracht...
jede situation ist anders und etwas diplomatie schadet nie..

Ich finde, das ist doch ein etwas verqueres Verständnis von dem, was diplomatisch ist - meinem Verständnis nach, bedeutet diplomatisch sein, jemand eine Wahrheit so beizubringen, dass sie nicht unnötig verletzend wirkt; d.h. mit einer sorgfältigen Wortwahl und verbindlichen Gesten, das auszusprechen, was gesagt werden muß. Dennoch sollte man bei der Wahrheit bleiben, wobei man sich dessen bewusst sein muß, dass es die Wahrheit nicht gibt, sondern dass jeder, je nach Perspektive, seine eigene "Wahrheit" hat.

bestimmte wahrheiten sollten verschlossen bleiben:z.bsp:wenn man jemand nicht hübsch findet oder sonstiges....

Die Frage war doch, warum man die verletzt, die man liebt? Ist es nicht so, dass man schön findet, wen man liebt? Natürlich knalle ich nicht jedem, den ich unattraktiv, unsympathisch oder dämlich finde, das vor den Latz. Aber es geht doch hier um eine Liebesbeziehung, also um Menschen, die durch ein besonders vertrautes Verhältnis miteinander verbunden sind - und da, finde ich, ist es nicht nur erlaubt, sondern auch notwendig, die Regeln einer guten Kommunikation beachtend (behutsame Wortwahl etc.), auch das auszusprechen, was mir nicht gefällt.

überhaupt hat es viel mit den charakter zu tun wer ihn besitzt mit stärke nimmt auch mal eine notlüge, eben um den anderen nicht zu verletzen!!!

Da finde ich, macht man es sich doch ein wenig zu einfach - die Flucht in eine Lüge (und sei es eine Notlüge) auch noch mit Charakterstärke zu ummanteln - also nein, das geht wirklich nicht. Es mag ja tatsächlich Situationen geben, wo es angebracht sein kann, die Wahrheit zunächst zu verhüllen und nur "scheibchenweise" preiszugeben ; aber wenn dies zu einer Dauerlüge wird, zu einer Lebenslüge gar, kann daraus nichts gutes entstehen.

Die Wahrheit mag zuweilen schmerzlich, sogar scheinbar unerträglich sein, aber der Weg in die Lüge kann auf lange Sicht nur in Chaos, Verwirrung, und Verzweiflung enden.
...
es gab tage ja da bin ich ehrlich wo ich meinen partner nicht schön fand,aber dennoch sage ich es ihm nicht direkt....wenn überhaupt...

wenn man sich gehen läßt und immer wieder abschweift,sowas meinte ich....man sollte versuchen ehrlich zu sein das ist richtig doch nicht immer ist die wahrheit angebracht oder passend...und überhaupt alles durchzukauen kann auch viel schaden anrichten....
ich finde auch nicht das man in der situation darüber nachdenkt,welche wortwahl ich beherzigen sollte oder kommunikation,leider ist das so wenn das herz involviert ist das auch da mal die sicherungen durchbrennen(nicht falsch verstehen)und man doch nicht fair miteinander redet,doch ist das nicht schlimm,wenn es nur sachlich zur sache geht wär mir das zu langweilig...

da gebe ich dir recht jeder hat seine eigene wahrheit weil man von sich ausgeht oder von sich auf andere schließt,dennoch habe ich erfahrung machen müssen wenn man anspricht was einem nicht gefällt stößt man auch auf widerstand,ob es da nun diplomatisch ist oder direkt,es wird nicht immer vertragen und da kommt dann wieder meine notlüge ins spiel...

ich ummantel sie nicht,aber wenn man dadurch den partner vor schmerz bewahren will weil man eben ganz genau weiß das ihn das nicht gut tun würde dann ziehe ich eine notlüge vor...ich rede aber hier nicht von einer lebenslüge die ganz klar was anderes für mich ist...dann verleugnet man sich und den jeweiligen partner das finde ich auch nicht gut....
ich bin mir ziemlich sicher das einige mal eine notlüge gebrauchen in einer beziehung,die wenigsten geben es zu weil sie es mit lügen verwechseln,bloß davon ist noch keiner gestorben...

im endeffekt wollte ich damit auch nur sagen wenn die notlüge was gutem gilt ist sie nicht verkehrt,gilt sie allerdings dem eigenen vorteil mag ich das auch nicht...wie auch immer jedem das seine

*lol*
**********londe Paar
1.012 Beiträge
hab mir...
immer mühe gegeben , meinen partner nicht zu verletzen....

am ende wars eigentlich immer so, daß ich mir selbst am meisten weh tat und eventuell auch noch tue

lg
nsb
*****har Paar
41.021 Beiträge
JOY-Team 
@ nicht_so_blond
Das interessiert uns: Wie meinst Du das denn?

Wer sich Mühe gibt, andere nicht zu verletzen, tut doch eigentlich was Gutes. Wie kann man sich denn damit selbst weh tun?

Macht man das nicht nur dadurch, dass man sich selbst verbiegt, knebelt und fesselt? Und das ist ja was anderes, das ist ja damit auch gar nicht gemeint.

Oder verstehen wir Dich ja jetzt nicht richtig? Vielleicht magst Du etwas mehr dazu schreiben?
********lack Frau
19.027 Beiträge
@******nos

mit einer sorgfältigen Wortwahl und verbindlichen Gesten, das auszusprechen, was gesagt werden muß. Dennoch sollte man bei der Wahrheit bleiben, wobei man sich dessen bewusst sein muß, dass es die Wahrheit nicht gibt, sondern dass jeder, je nach Perspektive, seine eigene "Wahrheit" hat.

Aber das ist der einzige Weg dem Partner zu vermitteln, daß etwas im Argen ist. Gleichzeitig gibt man ihr/ihm damit einen Handlungsspielraum.

Wenn man dann noch im Hinterkopf behält, daß man geliebt wird, wird es einen zum Nachdenken anregen und letzendlich schlimmere Folgen vermeiden helfen.
Hat man jemandem den man liebt verletzt, kann und geht es einen selbst auch nicht gut und man wird klar stellen, daß man nicht verletzen wollte.

Was wirklich verletzt ist Schweigen um dann irgendwann ohne Begründung zu gehen, denn dann bleiben 1000 unbeantwortete Fragen offen, auf die nur der Andere die passenden Antworten hätte geben können.

WiB
@wib
Was wirklich verletzt ist Schweigen um dann irgendwann ohne Begründung zu gehen, denn dann bleiben 1000 unbeantwortete Fragen offen, auf die nur der Andere die passenden Antworten hätte geben können.

In meinem konkreten Fall wollte ich zum Schluß tatsächlich nur noch gehen. Jahrelange in meinen Augen ausgesprochene Wahrheiten wurden vom Gegenüber nicht als seine Wahrheiten anerkannt. Irgendwann war ich nur noch müde und wollte gehen und musste ihn mit all seinen Fragen allein lassen. Ein konstruktives Austauschen war zu dem Zeitpunkt für uns beide nicht möglich.

Übrig blieb nicht nur der Verlassene mit seinen Fragen (seiner Wahrheitsfindung/seiner Realitätsempfindung) sondern auch ich mit meinen Schuldgefühlen ihm gegenüber, weil ich ihm seine zuletzt gestellte Frage, aus meiner Sicht unwahr beantwortet habe, da ich glaubte und glaube es auch heute noch, ihn damit verletzt hätte (das ist mein Realitätsempfinden).

Zwischendurch startete/n ich/wir noch mal Versuche in eine Art von Kommunikation zu kommen. Dies scheiterte jedesmal daran, dass wir verschiedene Realitäten scheinbar haben. Meine bis dato gelebten Verhaltensweisen hatten mich unglücklich gemacht. Diese Verhaltensweisen änderte ich und mein damaliger Partner kommt bis heute nicht damit klar, da er sein Verhalten mir gegenüber (behaupte ich jetzt mal) kaum geändert hat, eher sogar noch mehr negativ verstärkt hat, um mich verachten zu können.

Ich für mich glaube tatsächlich, dass es Dinge gibt, die man nicht "ungeschminkt" dem anderen sagen kann, wenn es ihn verletzen wird.
Gerade beim Thema Sex erhitzen sich die Gemüter viel zu leicht, die Verletzlichkeit ist groß. Kann und darf man da wirklich immer die Wahrheit - auch wenn sie schmerzt - sagen?

Können Männer (entschuldigung - ich frag das ja als Frau) wirklich die Wahrheit in puncto Sex ertragen?

Mrs. Love hat da leise Zweifel - wenn das Gegenteil bewiesen wird, wird sie ihr Verhalten ändern und immer direkt drauf zu halten.
...realität vs. illusion...
"ehrlich währt am längsten"...

hat dieses alte sprichwort keine bedeutung mehr?

ganz persönlich denke ich, es gilt nach wie vor.

was man/frau allerdings feststellen kann, ist in der tat eine seltsame entwicklung in bezug auf die kommunikation per se.

bei unseren kids, die natürlich alle möglichen informationen aufsaugen wie schwämme, habe ich festgestellt, dass auch umgangsformen "kopiert" resp. "imitiert" werden. dazu gehören mimik, gestik, und natürlich die wortwahl.

so kommt es, dass die wahrheit oft in verletzender art und weise ausgesprochen wird, vielleicht oft auch, weil nicht anders gelernt. das ist leider die realität im alltag.

viele menschen sind auf der suche nach sich selbst, und diese suche kann auch eine partnerschaft beeinträchtigen. manchmal bastelt man/frau sich eine ganz persönliche realität - insbesondere, was wahrnehmungen und gefühle anbetrifft. weil diese aber nicht "sichtbar", sondern nur "fühlbar" resp. "wahrnehmbar" sind, entstehen möglicherweise von ein und demselben umstand verschiedene "realitäten". und, aus sicht des jeweiligen menschen ist das dann auch "seine" realität - auch wenn diese, von aussen betrachtet, eine "illusion" ist.

damit umzugehen, ist nicht einfach. verschiedene beiträge weiter vorne sprechen davon. ein in sich ruhender, selbstsicherer mensch wird mit der "wahrheit" immer zurecht kommen - und diese auch auf nicht verletzende art und weise kommunizieren können.

"lügen haben kurze beine" ist ein anderes sprichwort - illusionen lösen sich meistens früher oder später eh in luft auf. sobald die realität erkannt wird, fühlen sich die betroffenen menschen dementsprechend betrogen, belogen, in die irre geführt.

lg!
Illiusionen und Realität
manchmal bastelt man/frau sich eine ganz persönliche realität - insbesondere, was wahrnehmungen und gefühle anbetrifft. weil diese aber nicht "sichtbar", sondern nur "fühlbar" resp. "wahrnehmbar" sind, entstehen möglicherweise von ein und demselben umstand verschiedene "realitäten". und, aus sicht des jeweiligen menschen ist das dann auch "seine" realität - auch wenn diese, von aussen betrachtet, eine "illusion" ist.

Mit gefällt an diesem Satz besonders: von aussen betrachtet, können die von innen betrachteten "Realitäten" durchaus nur eine Illusion sein.

Doch wer kann und darf diese Illusionen platzen lassen? Der von Außen Betrachter oder doch lieber der Illusions-Inhaber selbst?
Sich mit dieser Illusion konfrontiert zu sehen und sie evtl. aufgeben zu müssen, nicht zu verdrängen, ist für mein dafürhalten Schwerstarbeit.

Beispiel: ein Raucher kommt mit Raucherhusten zum Arzt. Der sagt lapidar, aufhören zu rauchen. Uiih, der Raucher wird selten sofort, die Glimmstengel zur Seite legen. Da kommen die aberwitzigsten Begründungen, warum weiter geraucht werden muss, kann, soll, weil eine geliebte Gewohnheit aufzugeben, wieder Schwerstarbeit ist.

Der Partner hat vielleicht ähnliches wie der Arzt geäußert. Der Raucher hingegen verharrt in seiner Realität. Erzählt von seinen "Illusionen". Nun, der Arzt hat mal versucht, in diesen Ballon "Illusion" hinein zustechen.

Der Raucher lügt sich jetzt selber was in die Tasche - die Konsequenzen bezahlt er vielleicht mit seiner Gesundheit.

Aber nimm doch mal die Reizthemen, Gewicht, Sex. Soll ein liebender Partner mitten im "Gefecht" also beim Sex sagen, wenn er gerade entdeckt hat, Menno, zuviel Gewicht, und sie fragt das dann auch noch: "Wiege ich zuviel?" "Ja Schatz, aber das stört mich nicht." Ich denke nein. Er könnte vielleicht ganz vorsichtig später noch mal auf diese Frage zurück kommen und seine Sicht der Dinge unter Abwägung aller Vor- und Nachteile, die sich aus dieser Beantwortung ergeben darlegen.

Natürlich ist es besser die Wahrheit zu sagen. Nicht jeder will sie hören. Nicht jeder kann sie ab. Nicht jeder kann damit konstruktiv umgehen.

Und wenn jeder seine Realitäten selber schafft, gibt es wahrscheinlich noch eigene Wahrheiten (wie ihr schon schriebt). Nur wer kennt die Wahrheit dann wirklich? Nur der Außenstehende?! Oder doch das tief in uns sitzende Unterbewußtsein mit seinen versteckten Ego-Trieben?
...angst vor der wahrheit?
ich habe mich das auch schon oft gefragt - im geschäftsleben, wie auch in menschlichen alltagsbeziehungen, freundschaften wie partnerschaft gleichermassen:

wollen wirklich alle menschen die wahrheit hören?

es ist doch erstaunlich, auf welche ideen viele menschen kommen, nur, um nicht die wahrheit sehen resp. erkennen zu "müssen". viele menschen ziehen träume (oder eben illusionen) der wahrheit vor. dabei scheint es doch einigermassen einfach zu sein:

realität ist das, was hier und jetzt ist.

um das, was ist, vielleicht etwas "besser" ertragen zu können, werden oft die erstaunlichsten dinge ausgedacht - oft sind es ganz einfach "ausreden". auf die partnerschaft bezogen wünscht man sich vielleicht eine/n traumfrau resp. traummann. oder man/frau hofft auf einen sechser im lotto. wenn das alles nicht so funktioniert, ist es möglicherweise nicht gut zu ertragen.

ist das nicht eine flucht aus der realität? indem man/frau seine/ihre aufmerksamkeit auf etwas gerichtet wird, was nicht ist? der austausch von realität und illusion führt automatisch zu frustration, würde ich behaupten.

auf die beiden beispiele bezogen, würde ich sagen: natürlich kennen raucher die möglichen nachteile. trotzdem leben raucher mehr oder weniger bewusst mit eben diesen nachteilen, mal mit ausreden, mal mit der realen einschätzung, dass der konsum von süchtig machenden stoffen definitiv nicht gesund ist, aber spass macht. das gilt wahrscheinlich für alle möglichen suchtmittel... nur hat der "missbrauch" von unterschiedlichen suchtstoffen auch unterschiedlich gravierende folgen. in dieser hinsicht würde ich sagen, dass es für fast alle "genussmittel" ein "gesundes" mass gibt, und demzufolge ein missbrauch eben konsequenzen nach sich ziehen wird - unmissverständlich.

ähnlich im anderen beispiel: essen. auch diese lebensnotwendige aktivität kann "missbraucht" werden, im positiven wie im negativen. magersüchtige sind wohl genauso unglücklich mit sich und ihrer "realität", wie viele menschen, die ein paar pfunde zu viel auf den rippen haben. ich nehme mal an, dass es in den seltensten fällen eine "momentane", spontane entdeckung sein wird, dass ein partner "zu dick" oder "zu dünn" ist. es ist viel mehr eine "schleichende" entwicklung, die möglicherweise nicht ehrlich, direkt und offen ausgesprochen wurde. sprich: die wahrheit wurde so lange verschwiegen, bis es irgendwie einfach nicht mehr ging.

das leben in unserer westlichen gesellschaft ist dermassen von überfluss bestimmt, dass die menschen irgendwie damit nicht mehr so zurecht kommen. leider übersehen die meisten menschen, dass genau dieser umstand eigentlich wundervoll ist: überfluss ist das gegenteil von mangel.

die realität - von aussen betrachtet - ist meistens ganz einfach erkennbar.

es ist in der tat ein ganzes stück "arbeit", dies zu erkennen. es gibt philosophien, welche das ziel hierzu "erleuchtung" nennen. dabei braucht es nicht mehr als ein bisschen "gedankenarbeit" - und möglicherweise ein bisschen inspiration von aussen, um entscheidende erkenntnisse haben zu können resp. machen zu können.

wer kennt die wahrheit wirklich?

irgendwie habe ich das gefühl, die meisten menschen kennen sie. unterbewusst möglicherweise, ja. verdrängt durch erwartungen, egoistischen zielen, einer lebens- und denkweise, die nicht auf das hier und jetzt, sondern auf die vergangenheit oder zukunft setzt. oder auf "sicherheit" - auch das eine menschgemachte illusion.

letztlich hat wohl fast alles, was an der realität vorbei geschieht, hauptsächlich mit angst zu tun. und das wiederum hat viel damit zu tun, dass viele menschen nicht wirklich emanzipiert und selbstbewusst sind.

gerade deshalb votiere ich nach wie vor für die wahrheit. nur die wahrheit ist realität und führt zu erkenntnissen. auch, wenn diese manchmal schmerzhaft sind - sie helfen möglicherweise dabei, ängste abzubauen. oder sich zumindest der ursache(n) von angst bewusst zu werden.

lg!
Jeder hat doch seine eigene Wahrheit und Sichtweise.
Ich finde es wichtig, dass man (gerade in einer Beziehung) auch eine andere Denkweise toleriert.
Ein Mensch, der mir wichtig ist, interessiert mich und dann auch seine Andersartigkeit.
Und gerade wegen dem Interesse ist es wichtig offen und ehrlich zu sein und Dinge beim namen zu nennen, die einen stören.
Wenn mir jemand nicht so wichtig ist und mich nur eine lockere Bekanntschaft verbindet, kann ich über mehr hinwegsehen und auch mal den Mund halten, um den anderen nicht zu verletzen.
Aber bei meinem Partner, der mir wichtig ist, ist es für ein harmonisches Zusammenleben wichtig, dass ich offen aussprechen kann, was ich anders sehe oder was mich stört. Sonst kommt keine echte Nähe zustande.
Ängste
das leben in unserer westlichen gesellschaft ist dermassen von überfluss bestimmt, dass die menschen irgendwie damit nicht mehr so zurecht kommen. leider übersehen die meisten menschen, dass genau dieser umstand eigentlich wundervoll ist: überfluss ist das gegenteil von mangel.

Trotz konsumorientiertem Überfluß befindet sich unsere hiesige Gesellschaft tendenziell in Richtung Mangelbewußtsein. Gerade durch Medien, Werbung, Politik wurde uns seit Jahren vorgeführt, dass die deutsche Wohlstandsgesellschaft sich noch tiefer als tief in Richtung Tal bewegt. Ängste wurden in jedem einzelnen geschürt und leider ganz besonders intensiv gepflegt.

Dass aus dem diffusen Gefühl des Mangels sich existenzielle Ängste herauskristallisieren, wird wohl niemanden verwundern.

In einer Partnerschaft entsteht oft die Angst, die vertrauliche Liebe oder das Wohlwollen des Partners zu verlieren.

Um so erfreulicher ist es dann, dass der/die Threaderöffnerin doch den Mut dazu hat/hatte, Wahrheiten auszusprechen, die für den Partner evtl. unangenehm sind. Unerfreulich hingegen ist es, wenn daraufhin ein Partner aus Verletzheitsgründen "beleidigt" zurückschlägt, da es lediglich wirklich kontraproduktiv auf die Partnerschaft einwirkt.
@WiB
Aber das ist der einzige Weg dem Partner zu vermitteln, daß etwas im Argen ist.

Ich verstehe nicht ganz, oder besser gesagt gar nicht, worin nun Deine Gegenrede besteht zu dem, was ich ausgeführt habe...

Oder weshalb hast Du Deinen Satz mit einem "aber..." eingeleitet?
********lack Frau
19.027 Beiträge
@******nos

Es ist kein Anzweifel, sondern eine Übereinstimmung unserer Sichtweisen!

WiB
**********londe Paar
1.012 Beiträge
Anthagar...
liebe ist doch so.... (bei mir jedenfalls)

liebe ist erst echte liebe, wenn man loslässt , verzichten kann.....

ich mache sehr viele zugeständnisse, halte mich zurück , versuche , nicht zu drängen.... warte und warte..... ich will keine nervensäge sein ..... möchte aber auch nicht außen vor stehen.... möchte helfen .... kann meine hilfe auch nicht aufdrängen.... ist möglicherweise für ihn auch besser so...ich weiß es einfach nicht....
hebe mir meine freizeit auf..... und am ende verbringe ich sie alleine.....

dazu muß ich sagen , es sind auch besondere umstände.....sehr kompliziert,
manche sachen in meinen augen von ihm selbst verkompliziert.....
das liegt wohl auch daran , daß er in meinen augen ZU rücksichtsvoll ist,
sehr verantwortungsbewußt.....
wenn wir uns sehen, kommen wir aber kaum dazu , darüber zu reden....
und ich weiß auch nicht , wie ich mich ihm gegenüber ausdrücken soll, ohne daß er meint ich will ihn zu etwas drängen.... ich möchte , daß er von selbst auf gewisse dinge kommt.....
aber im moment hat er auch den kopf voll von arbeit und anderen verpflichtungen ......da möchte ich ihm auch nicht zur last fallen....
............................ ist alles nicht so einfach.....

lg
nsb
*****har Paar
41.021 Beiträge
JOY-Team 
Frage
Wir lesen hier, dass die Wahrheit manchmal weh tun könnte. Dass man sie dann vielleicht besser doch nicht äußert. Oder dass man sie taktvoll verpackt und/oder dem anderen in einem geeigneten Moment behutsam nahe bringt. Und so weiter ...

Deshalb einfach mal die Frage: Ist es denn wirklich die Wahrheit, die weh tut?
Ist es vielleicht nicht viel mehr die Tatsache, dass man seine Illusionen zerstört sieht, die man ganz gerne noch weiter gepflegt hätte? Oder etwas anderes?

Keine Frage, dass es Situationen gibt, wo mit der Wahrheit schonend umgegangen werden sollte. Sie aber verschweigen?

Ein krasses Beispiel, persönlich erlebt:

Ein Freund ist plötzlich schwer krank und wird bald sterben. Alle (auch seine Partnerin, seine Freunde und Verwandten - und auf deren Bitten hin auch die Ärzte) erzählen ihm ständig, dass er sich keine Sorgen machen muss, dass es schon alles wieder in Ordnung kommt, dass er sicher bald entlassen wird und nach hause darf. Sie wollen ihn schonen, ihm seine letzten Wochen nicht vermiesen.
Dann besucht ihn sein bester Freund, extra von weit her angereist, und erfährt, an was der Kranke leidet. Und er sagt ganz ehrlich: "Du weiß, mein Freund, dass Du sehr wahrscheinlich bald sterben wirst?"
Der Kranke ist geschockt und weint, während sein Freund ihn fest im Arm hält und in Ruhe ausweinen lässt.
Eine halbe Stunde später putzt der Kranke sich die Nase, wischt seine Tränen ab und sagt: "Danke! Du bist der einzige wahre Freund, den ich habe. Weißt du, ich hab's im Grunde irgendwo geahnt, aber alle haben ja gesagt, es wird wieder. Und ich geb zu, ich hab's nur allzu gerne geglaubt. Doch sie alle haben mich angelogen, keiner hat mich wirklich ernst genommen und mich als Mensch gewürdigt. Nur du! Jetzt kann ich endlich der Wahrheit ins Gesicht sehen und alles regeln, was zu regeln ist, mich von allen verabschieden und in Frieden gehen. Du weißt gar nicht, wie dankbar ich Dir bin!"
Trotzdem bekam der Freund noch heftige Vorwürfe von allen. Nur sein schwer kranker Freund war ihm bis an sein Lebensende zutiefst dankbar.

Hat er nun richtig oder falsch gehandelt? Und war es die Wahrheit, die weh getan hat - oder das Ende der Illusionen? Oder gar die Erkenntnis, dass alle die Wahrheit kannten, aber keiner sie gesagt hat?
Die Wahrheit am Krankenbett ...
... ist vermutlich die, mit der die meisten Menschen die größten Schwierigkeiten haben. Ich persönlich würde sie wissen wollen, um mich von meinen Lieben verabschieden und mein Leben ruhig und geordnet abschließen zu können. Und ich würde sie auch niemandem vorenthalten.

Grundsätzlich vertrete ich die Meinung, daß man/frau immer die Wahrheit (die persönliche Wahrheit, denn DIE Wahrheit gibt es nicht) sagen sollte. Es kommt auf die Verpackung an - und auf das persönliche Verhältnis zum Empfänger, das von Vertrauen geprägt sein sollte. Wenn ich dem anderen vertraue, daß er mich nicht kränken, mir nicht weh tun will, kann ich auch jede noch so bittere Wahrheit oder Ent-Täuschung ertragen und erkennen, daß sie mich, so sehr sie mich im Moment treffen mag, doch nur ein Stückchen weiterbringt auf meinem Weg.
********lack Frau
19.027 Beiträge
@*****har

Das meinte ich mit Handlungsspielraum!

Mit dem Wissen des Geliebtwerdens wird man auch keine Schwierigkeiten haben, Dinge offen zur Sprache bringen zu können.
Wohl aber mit dem Schweigen!
Das Schweigen birgt ja zusätzlich etwas, nämlich die Unwissenheit!
Und wie kann jemand etwas ändern, wenn er nicht weiß was?
Nicht mal nachdenken über die Sichtweise ist dann möglich!

Zu Deinem Beispiel

Jeder Mensch hat das Recht zu wissen, wie es mit seinem Leben aussieht.
Wichtige Sachverhalte müssen ja auch in dem Fall geklärt werden.
Und Menschen wollen Abschied nehmen können.
Das sollte für den Betroffenen genauso gelten, wie für Angehörige und Fremde!
Die oftmals angeführte These, man wolle den Kranken schonen, wird von Betroffenen meist genau anders herum empfunden.

WiB
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