Ich würde mich den Meinungen vieler hier anschließen, dass es durchaus möglich ist, solche eingefahrenen Beziehungsmuster zu verändern und auch, dass es einiges an Energie und Arbeit erfodert.
Die Sache ist, dass es dadurch, dass du dir darüber bewusst bist, dass es dieses Verhaltensmuster gibt und es dich stört, schon einen relativ großen Schritt in die Richtung der möglichen Veränderung gegangen ist.
Ich selbst habe für mich schon recht viele Verhaltensmuster aufgelöst (mag man kaum glauben, wo ich doch noch so jung bin, ist aber leider so - ich hab schon früh angefangen, oder anfangen müssen). Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass das Bewusst werden solcher Muster der erste Schritt ist. Danach sollte man sich fragen, ob man das wirklich ändern will - oftmals hat man nämlich das Bedürfnis, aber trotzdem hält man gern daran fest. Das habe ich sowohl bei mir als auch bei Bekannten schon festgestellt und muss sagen, das es recht häufig vorkommt (
http://www.joyclub.de/my/2077994.moleskine71.html hat das recht ausführlich dargestellt, auch wenn ich es anders ausgedrückt hätte. Tut aber nichts zur Sache.)
Es ist sinnvoll, sich klarzumachen, dass man dieses Muster brauchte. Menschen entwickeln solche Muster nicht, wenn sie nicht in irgendeiner Form zeitweise notwendig waren. Entsprechend kann es hilfreich sein, herauszufinden, wofür man es brauchte, woraus dieses Muster also entstanden ist. (Das muss aber nicht sein, das kommt auf den Menschen an, aber es hilft möglicherweise bei der Beantwortung der folgenden Frage.) Es gilt also für sich zu beantworten: Braucht man dieses Muster immer noch, ist es immer noch hilfreich oder behindert es nicht eigentlich mehr?
Es gibt Menschen, die brauchen wirklich diese von
http://www.joyclub.de/my/2077994.moleskine71.html beschriebene ständige Konfrontation mit der auslösenden Situation. Manche benötigen das aber nicht. Manchmal ist es ausreichend, sich klar zu machen, dass das nicht stimmig ist und auch warum. Manchmal reicht einfach das Bewusstsein darüber, dass es ein wichtiges Verhaltensmuster war, das nun nicht mehr notwendig ist.
Wie auch bereits gesagt wurde, ist es meist hilfreich, wenn man jemanden hat, mit dem man all diese Dinge besprechen kann. Das muss nicht unbedingt immer die selbe Person sein, das muss auch definitiv kein Therapeut sein, aber mir ist durch Anmerkungen und Ideen von Außen oft dann endlich der entscheidende Durchbruch gekommen - einfach weil man selbst mitten drin nicht unbedingt alles sehen kann, auch wenn man sich noch so sehr bemüht, das alles zu betrachten. Irgendwas übersieht man immer, irgendwas will man vielleicht auch gar nicht ansehen - warum auch immer.
Es gibt Menschen, die brauchen sich nicht mal großartig theoretisch damit befassen, wenn sie einmal an dem Punkt sind, dass sie wissen, worum es geht, warum das Muster abläuft und dass es nicht mehr notwendig ist. Andere müssen sich viel damit beschäftigen, aber es reicht, wenn es in der Theorie bleibt. Und wieder andere brauchen, wie
http://www.joyclub.de/my/2077994.moleskine71.html sagte, die ständige Konfrontation, um wirklich zu fühlen, dass es nicht notwendig ist. Das kommt auf den Menschen an.
Alles, was hier im Thread dazu geschrieben wurde, kann helfen. Letztlich muss aber jeder Mensch für sich den richtigen Weg finden. Ich kann nur sagen, dass ein Austausch meist hilfreich ist - aber man kann das durchaus auch allein schaffen. Das kommt, wie gesagt, auf den Menschen an.
Und ich würde
MACHTvsOHNMACHT zwar zustimmen, dass auch der Partner wichtig ist - allerdings erst, nachdem man das für sich gelöst hat. Wenn dieses Muster nämlich beständig wieder auftaucht, hat das nicht mit einem bestimmten Partner zu tun, sondern in erster Linie mit mir selbst und dann muss ein Partner auch nicht helfen und kann es möglicherweise auch gar nicht. Und es kann auch passieren, dass, wenn dieses Muster erst aufgelöst ist, der Partner verschwindet, weil er die Entwicklung nicht leiden mag - was ja auch bereits berichtet wurde.