****ale:
Hörigkeit ist die Selbstaufgabe in einer Beziehungsform, wobei es viel vom beklammerten Part abhängt, wie ungesund sich das entwickelt.
Und als Solches ist es nicht von der dominanten oder devoten Neigung abhängig.
Gibt es ihn nicht, den sexuell dominanten Menschen, der seinem Traumpartner so verfällt, für ihn auch Dinge zu tun oder zu erdulden, die garnicht seins sind?
Doch, gibt es.
Just heute hat mir eine Person erzählt, dass sie eine (vermeintlich) dominante Person kennen gelernt hat, die alles für die devote Person tut, selbst Dinge die ihr rein überhaupt nichts geben, sie diese sogar eigentlich (!) vollsten Herzens ablehnt, nur um diese nicht zu verlieren. Das ist für mich Hörigkeit. Nichts anderes.
Zu den "guten" Aspekten der Hörigkeit: Wenn man auf einen Partner trifft der damit umzugehen weiß und den Menschen, der hörig ist, wachsen lässt, dann ist an der Hörigkeit rein gar nichts Negatives. Es ist schließlich die absolute Fokussierung auf etwas, bzw. jemanden, der einem gut tut. Da geht das dann auch gut, und da ist es auch nicht verkehrt, es weiter zu sein.
Das Problem ist, dass man dafür sehr viel Glück benötigt. Also dafür, dass derjenige, gegenüber den man in dieses Abhängigkeitsverhältnis gerät, dem auch gewachsen ist und auch
wirklich zu den Guten gehört.
Womit wir bei der Zusatzfrage des TE wären: Wieso dominante Leute so etwas zulassen, würde es sie nicht auf Dauer langweilen?
Meine Antwort dazu: Hängt von der Persönlichkeitsstruktur der Person ab ...
Manche, ich neige dazu "viele" zu sagen, finden diese Art der Macht, sobald sie sie bemerken, einfach
alles mit jemandem zu tun und dafür niemals verachtet oder auch nur gerügt zu werden, als außerordentlich reizvoll. Um es kurz zu sagen: Ist gut fürs Ego.
Deren Ego.
Wer wenig davon besitzt, also Selbstbewusstsein (=Ego), den stört es im Zweifel mal so gar nicht, dass jemand ihm/ihr hörig ist. Im Gegenteil! Er/sie genießt es in vollen Zügen, diese Person ganz in deren Hand zu haben.
Bei Vollblutsadisten, die das Leid des Gegenübers auch noch genießen, sieht es ähnlich aus.
Es mag nicht die Mehrheit sein die so drauf ist, es ist aber definitiv auch keine zu vernachlässigende Gruppe von der Anzahl her.
Darum mahne und warne ich hiermit, Hörigkeit aktiv anzustreben.
Sie geht allzu oft ganz bitter, bitter schief.
Und zwar in einer Weise, die ich niemandem wünsche. Nicht mal meinem ärgsten Feind.