Ergänzend
will ich sagen, dass es sich natürlich um "sweet Gwendoline" handelt von John Willie, in der eine kurvenreiche Blondine in Fetischoutfit immer wieder in Situationen gerät, in denen sie gefesselt (Bondage) und auch zu Petplay-Spielen gezwungen wird. Seine Comics zählen zu den Klassikern der BDSM-Szene. Erstmals hielt ich einen Band 1980 in Händen.
Dazu die Figur des "Tom of Finland" des finnischen, homosexuellen Zeichners Laaksonen, der mit seinen Comics für den Durchbruch der Gay und Gay-BDSM-Szene sorgte. Der Vorname Tom stand sehr lange Zeit als DAS Synonym in der Schwulenszene.
In vielen Comics für Erwachsene geht es um das Macht- und Ohnmachtthema, so z.B. in "Janes Erziehung" des Zeichners Chris, oder die schon erwähnte Comicreihe "Die Leiden der jungen Janice" von Erich von Gotha. Hier nicht unerwähnt lassen möchte ich seine Werke "Feuerblume" und "Twenty".
Wunderbar (versaut) sind natürlich auch die Sprechblasen mit der wörtlichen Rede. Bild für Bild, Zeichnung für Zeichnung Kopfkino pur. Das Angenehme ist, man kann als Leser (oder Betrachter) solange vor einer einzigen Zeichnung verbleiben, wie man möchte. Sein eigenes Kopfkino fließen lassen.
Milo Manaras "Duft des Unsichtbaren" und "Außer Kontrolle" aus den frühen neunziger Jahren sind ebenfalls absolute Klassiker und Vorreiter dieses Genres. Sie fallen weniger durch übertrieben und überzeichnete pornografische Detaillzeichnungen auf, sondern viel mehr durch die Möglichkeiten, die er dem Leser lässt, bei der Betrachtung jeder einzelnen Zeichnung.
Ganz anders hingegen der Italiener Luca Tarlazzi in "SELEN", der eher dem realistischem, pornografischem Zeichnen angehört. Diesem klaren Realismus folgt unter anderem auch Xavier Duvet in "Disziplin".
Wunderbar erotisch und mit perfekt gezeichneten Gesichtszügen, Emotionen und Gefühlen erfreut mich Giovanna Casotto in "strip tea" und "POKER", mehrere "Kurzgeschichten" mit unerwarteten, teilweise urkomischen finals.