@Drachenliebe
Ich bin mir nicht sicher, ob ich den Begriff "Geschenk" passend finde oder nicht.
Bei mir ist es eher so, dass sich die Hingabe einfach ergibt, wenn der passende Mann da ist. Ich verteile das nicht nach dem Gießkannenprinzip, d. h. nicht jeder hat es sich "verdient", dass ich mich ihm unterordne, auch wenn er es sich wünscht. Das geschieht eher intuitiv, aber ich könnte die Intuition durchaus in Worte fassen. Das ist dann allerdings sehr individuell und nicht verallgemeinerbar. D. h. ich könnte keine Regelmäßigkeiten feststellen à la "Ich schenke jemandem meine Hingabe, wenn er so und so ist".
Und ist das so ein Widerspruch?
Du schenkst dich bzw. deine Hingabe halt nicht bewusst und absichtlich. Es passiert. Aber als Geschenk könnte man es trotzdem betrachten, das aus dir kommt und das du zulässt.
Drachenliebe / Er
Nein, wirklich widersprüchlich ist das nicht. Das ist mehr so ein stream of consciousness zur Frage, ob Hingabe ein Geschenk ist.
Ich habe so meine Schwierigkeiten mit dem Begriff. Einerseits fände ich es schön, wenn ich sagen könnte: Ja, meine Hingabe an meinen Meister ist ein Geschenk. Weil so etwas Selbstloses, so etwas "Reines" hat. Andererseits muss ich sagen, dass diese Selbstlosigkeit, die einem Geschenk innewohnt, nicht meiner Realität entspricht und dass ich es sogar gewissermaßen dämlich fände, wenn dem so wäre. Ich würde damit ja meine Selbstbestimmung aufgeben, und bei aller Hingabe und Unterwerfung und Bla tu ich das ja nicht.
Ich bin aber auch definitiv nicht der Typ für TPE oder sowas, die Abgrenzung von Sex und "Real Life" ist schon sehr strikt in meinem Denken, und das spielerische Element ist stark ausgeprägt (und damit meine ich das Bewusstsein dafür, dass die sexuelle Situation zwischen mit und meinem Meister nicht aufs restliche Leben übertragbar ist, sondern dass er sich drüber klar sein muss, dass das hier in einem abgesteckten Rahmen stattfindet; wie beim klassischen Kinderspiel halt auch, da bin ich auch nur im Spiel die Prinzessin oder die Dienerin, aber nicht in echt
). Vielleicht sieht man das anders, wenn man auch über die rein sexuellen Grenzen hinaus ein solches Verhältnis pflegt.
Dein Punkt mit dem Zulassen ist gut. Denn ich habe ja die Wahlfreiheit. Und ich mach's trotzdem. Ich bin ja nicht da Opfer meiner Gefühle, in anderen Bereichen entscheide ich mich ja auch bewusst gegen meine emotionale Tendenz, wenn es mir vernünftiger erscheint.