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RISUG - Verhütungsmethode für den Mann

RISUG - Verhütungsmethode für den Mann
Ich bin vor einiger Zeit über die Beschreibung einer "neuen" Verhütungsmethode gestoßen, welche sich...
RISUG (Reversible inhibition of sperm under guidance)
... schimpft.

Ich hoffe mal, dass ich den Link hier posten darf, da es sich so wohl am besten erklärt:
http://de.wikipedia.org/wiki … tion_of_sperm_under_guidance

Die Kurzfassung: Es wird ein Polymergel in den Samenleiter injiziert, welches dann die Spermien (durch negative/positive Ladung <- die gängiste Erklärung meiner Recherche) zerstört, sobald diese den Bereich passieren. Das Ganze soll bis zu 10 Jahre halten.

... Ich hab leider nichts aktuelles dazu gefunden, sodass ich leider nicht weiß, ob es das (In Deutschland) bereits gibt und angewendet wird. Anscheinend stellt sich die Pharmaindustrie da quer, wie zu erwarten war *ggg*


Was haltet ihr davon?
Könntet ihr euch so etwas vorstellen?


... und wenn jemand hier über den Verbleib dieser Methode etwas weiß, der darf gern etwas sagen *g*
**do Mann
5 Beiträge
Ich finde das sehr interessant. Der Vorteil ist, dass man es wie die Pille nicht vergessen kann. Oder das sich Medikamente, Erbrechen oder Durchfall auf den Schutz auswirken.

Es ersetzt auf keinen Fall Kondome bei wechselnden Geschlechtspartnern.

Ich bin mal gespannt wie es da weitergeht.
möglicher Durchgang?
hm - bin da eher skeptich. wenn da noch ein offener durchgang vorhanden ist, wäre ich doch etwas angespannt beim sex. ich würd mir ständig denken: "sind jetzt alle spermien tot? hat eins überlebt? ..." woran erkennt man ob die wirkung noch da is? kontrollbesuch beim arzt jedes jahr?
*******466 Mann
37.498 Beiträge
Interessanter Ansatz. Ich weiß aber nicht, ob ich mir tatsächlich meine Samenleiter mit Plastik zukleistern lassen würde. Wenn das Zeug schon auf die Samenzellen so aggressiv wirkt, dass die in Sekundenbruchteilen, in denen sie die Substanz passieren, bereits absterben, wie mag sich das Zeug dann auf den Rest meines Körpers auswirken? Zumal man ja von diversen Kunststoffen, die man bisher für bedenkenlos hielt und daraus von Geschirr bis Kinderspielzeug alles draus gemacht hat, dann plötzlich hört, wie gefährlich das ja ist. Und wenn das dann auch hinterher noch mit extra Lösemitteln rausgespült werden muss... sorry, das ist mit dann doch ein bisschen zu viel und zu harte Chemie im Körper.
******oye Frau
3.050 Beiträge
@Feli
Genauso steht man wohl als Frau da, wenn man an Spirale, Stäbchen und Co. denkt. Auch überall Kunststoff, Silikon, künstlich zugeführte Hormone.

Wobei ich das verstehen kann, dass Bedenken geäußert werden wenn da noch ein Durchgang vorhanden ist. Entweder ganz tot und definitiv wirksam oder lieber gar nicht machen lassen (wurde durch CI - Lusttropfen sei Dank - und Eisprungverschiebung doch nochmal schwanger und die Chancen standen wirklich schlecht da es mehr als 7 Tage waren wie es hätte sein sollen). Die Natur findet mit brachialer Gewalt ihren Weg wenn sie eine Chance bekommt.

Nanopartikel sind genauso bedenklich.
*****r64 Mann
49 Beiträge
ich find's ne coole idee.
und wenn's um schadstoffe geht...
dann darf man eigentlich gar nix mehr machen.
schaut doch nur mal, was wir alles essen...
******oye Frau
3.050 Beiträge
Da hast du wohl recht
Ich hab bestimmt auch mit bleiverseuchtem Spielzeug gespielt und meine Playmobil-Pferde mit Weichmachern haben meine Kinder heute noch. Unkaputtbar. *zwinker*
*****r64 Mann
49 Beiträge
und von dem zeug, was in der pille ist, will ich gar nicht reden...
******oye Frau
3.050 Beiträge
Nur: Irgendeinen Tod muss man sterben
Ich wollte alle meine 5 Kinder (ok, das letzte kam überraschen), aber irgendwann ist Schluss und man möchte Spaß haben OHNE weiteren Nachwuchs.

Nachdem ich eben erfahren habe, dass Pille, Schaumzäpfchen und CI nicht wirklich bei mir "funktionieren" ... welche Möglichkeiten hat man außer der "harten" Chemiekeule?

Aufs Kräutersammeln versteh ich mich nicht so gut *zwinker*


Daher dann doch lieber auch mal den Mann chemieverseuchen lassen. Auch mal eine Abwechslung. Die Idee ist jedenfalls schonmal gut, nur ob es in der Praxis was wird, wird sich zeigen.
*******zin Mann
27 Beiträge
Also wenn die Wirkung wirklich so gut ist wie beschrieben wird, würd ichs tun.
Ich überleg schon seit Jahren mich ner Vasektomie zu unterziehen, aber das wird bei meinem Alter sicher kein Arzt machen...
Da wäre das die richtig gute Alternative ^^
*******466 Mann
37.498 Beiträge
Genauso steht man wohl als Frau da, wenn man an Spirale, Stäbchen und Co. denkt. Auch überall Kunststoff, Silikon, künstlich zugeführte Hormone.

Da ist allerdings der Unterschied, dass der Kunststoff nur Träger ist und man sich etwas Bewährtes, "ungiftiges" suchen kann. Künstliche Hormone sind im Prinzip ja auch nur im Labor nachgebaute "echte" Hormone. Und die Wirkweise ist einem natürlichen Vorgang im Körper nachempfunden. Sicher, ein Eingriff in den Hormonhaushalt ist nie völlig unbedenklich. Aber zumindest wird bei Hormonpräparaten noch auf eine der Natur nachempfundene Wirkung zur Steuererung der Empfängnis gesetzt. Bei der RISUG-Methode ist ja der Kunststoff selber das wirkende Element. Und das wirkt ja ziemlich heftig und in keinster Weise der Natur nachempfunden. Es handelt sich also anscheinend um einen Giftstoff, der dem Körper da auf Dauer injiziert wird. Und beim Entfernen wird der Kunststoff nicht etwa herausgenommen, wie z.B. bei Spirale oder Stäbchen, sondern mit Lösemitteln aufgelöst und in den Körper geschwemmt.

Ich will jetzt wirklich nicht die Pille verharmlosen oder wieder die Verhütung auf die Frau abwälzen, aber meiner Meinung nach ist das chemisch schon noch eine ganz andere Hausnummer...
Ich muss da spontan
an ein "völlig harmloses" und vor allem für Schwangere "unbedenkliches" Schlafmittel aus den frühen Neunzehnhundertsechzigern denken.
Contergan ist doch noch nicht in Vergessenheit geraten, hoffe ich?

Und wenn ich dann die berechtigte Sorge lese:
ich würd mir ständig denken: "sind jetzt alle spermien tot? hat eins überlebt? ..."

mag ich mir lieber nicht vorstellen, wie das aussehen würde, wenn später von "RISUG-Kindern" gesprochen wird. *angsthab*
******oye Frau
3.050 Beiträge
Da faellt mir beim Wort Gift gleich der Spruch ein ... "Boes muss boess vertreiben!" *grins*

Der Vergleich mit den Contergan- Kindern ist hart aber nicht abwegig?

Falsch gesetzte Injektion kann ja auch ganz schoen in die Hose gehen. Wie wird das geschult?
Wie wird das geschult?

Schöne Frage. Würde mich auch interessieren. Und dann ist das aber natürlich auch ne Frage, ob es überhaupt (schon) geschult wird.

Hier nochmal ein Zitat zur "angeblichen" Funktionsweise:
"RISUG ist eine organische pharmazeutische Substanz (Copolymer), die, wenn sie in ein Gefäß injiziert wird, durch die Aufnahme von Wasser anschwillt und sich dann an die Schleimhautfalten des betreffenden Gefäßes anheftet und dort auch haften bleibt.

Die winzigen Partikel (Moleküle) innerhalb des Copolymers reagieren mit Flüssigkeiten innerhalb des Gefäßes, vor allem mit Wasser, und werden dadurch negativ aufgeladen. Diese negativ geladenen Teilchen beeinflussen die positiven Ladungen auf den Spermienköpfchen dahingehend, dass diese zerplatzen, sich auflösen oder in ihrer Funktion völlig unwirksam werden."


Quelle: http://www.masculine.de/de/o … ergehende-sterilisation.html
*****r64 Mann
49 Beiträge
wie wird das geschult...
wahrscheinlich genauso wie bei der rückenmarksnarkose....
üben, üben, üben...
und zumindest ist man nicht gleich gelähmt, wenn's mal ein stück daneben geht...
Interessanter Thread!
Laut Internetquellen (z.B. http://www.newmalecontraception.org/risugvasalgel/) befindet sich diese Methode noch in der Testphase.
Die Frage ist...
für wen ist diese Verhütungsmethode empfehlenswert. Für jemanden, der häufig seinen Partner wechselt ("wechselt" hört sich schlimm an, ich weiß) ist ein Kondom aus naheliegenden Gründen, die ich hier sicher nicht weiter erläutern muss, unverzichtbar. Wenn man in einer festen Parnerschaft eine dauerhafte Lösung sucht, mag diese Methode echt was bringen. Insbesondere, wenn man sich hinsichtlich seiner Familienplanung noch nicht sicher ist. Ich weiß nur nicht, ob ich dieser Methode trauen könnte. Immerhin werden die kleinen Kameraden ziemlich flott hinausgeschleudert. Was, wenn ein besonders Flotter, dem Killer entgeht und ans Ziel gelangt. Ich habe vor 7 Jahren eine Vasektomie über mich ergehen lassen und finde, dass es für mich die beste Verhütungsmethode überhaupt ist. Ich habe 2 Kinder. Mehr kamen für mich nie in Betracht. Deshalb entschied ich mich für die dauerhafte Lösung. Für mich die bessere Variante gegenüber der chemischen Keule im Samenstrang.
******oye Frau
3.050 Beiträge
@wasmachtdernur
Leider haben immer noch viele Männer diese Blockade im Kopf, dass mit einer Vasektomie die ganze Männlichkeit den Bach hinunter gehen wird *nene*
Männlichkeit...
quatsch. Aber diese Einstellung kenne ich von vielen Männern. Ich sehe das halt anders. Bevor ich den Eingriff machen ließ, habe ich das Gespräch mit einem Bekannten gesucht, von dem ich wusste, dass er es schon hinter sich hatte. Ich wollte kein Beratungsgespräch mit dem Arzt, der die Eingriffe zwar macht, aber überhaupt nicht mitreden kann, wenn es darum geht den "Nachherzustand" zu beschreiben. Da war mir mein Bekannter eine echte Hilfe. Und ich kann ihm nur zustimmen. Es ist wirklich alles genau wie vorher. Nur entspannter, weil man sich um Verhütung keine Birne mehr machen muss. Und ich habe das Gefühl (vielleicht eine reine Kopfsache), dass ich länger kann *zwinker*
[...] Ich weiß nur nicht, ob ich dieser Methode trauen könnte. Immerhin werden die kleinen Kameraden ziemlich flott hinausgeschleudert. Was, wenn ein besonders Flotter, dem Killer entgeht und ans Ziel gelangt. [...]

Die "Kameraden" werden ne ziemlich lange Zeit von dem Polymer umgeben, denn dieses wird in den Samenleiter, und nicht in die Harnröhre eingebracht. Pro Samenerguss wird nur ein relativ kleiner Teil des im Samenleiters befindlichen Samens dem Ejakulat beigemengt, der Rest "rückt nach". Bis die hodennahen Samen (also kurz nach ihrer Produktion) im Samenleiter die Prostata erreichen und somit bereit zum Abschuss sind, können (wenn ich mich richtig erinnere) mehrer Wochen bis Monate vergehen. Also genug Zeit, um jede Samenzelle zu zerstören *zwinker*
Abwarten
Das Ding ist nicht in Deutschland verfügbar und das liegt nicht an der Pharmaindustrie.
Bislang sind nur Tierdaten zugänglich, eine grössere Patientenstudie die statistisch was taugt gibt's noch nicht.
(Die Übertragbarkeit vom Tiermodell zum Mensch ist übrigens auch grade in der Diskussion).
Mit einem anständigen Design wird das auch noch ca fünf Jahre gehen.
Zu prüfen wäre Placebo-kontrolliert doppelblind mit kaukasischem genetischem Hintergrund, der in Indien nicht vorliegt.
(Nur als Bemerkung: das hat nichts mit Rassismus zu tun, das ist medizinisch sinnvoll. Selbst amerikanische Daten sind nicht 1:1 übertragbar).
Dann fehlen aber immer noch die Langzeitdaten hinsichtlich Krebsrisiko und Folgeerkrankungen/Langzeitnebenwirkungen.
Sollte das wirklich zehn Jahre halten wäre das schon relevant sowas zu prüfen.
In der Summe interessant aber sicher noch einige Jahre weit weg.

LG Aragonas
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