Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
Polyamory
4160 Mitglieder
zur Gruppe
BDSM & Polyamorie
1148 Mitglieder
zum Thema
Sind viele Menschen BEZIEHUNGSKRANK?:..Teil 2...:10
Und hier gehts schon weiter mit der Frage Hier! Warum gehen heute so…
zum Thema
Erwartungen = Beziehungskiller?34
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es in meinen Beziehungen immer…
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

Sind viele Menschen Beziehungskrank

@ legola41...............fischpredigt
ich habe die beiträge zu diesem thema nicht insgesamt verfolgt, sondern nur einzelne stellungnahmen............der dalai lama kam zu wort, zumindest als zitierter..........dazu fällt mir der ironisch-distanzierte blick der brentano-brüder, bzw. gustav mahlers liedadaption ein:

Des Antonius von Padua Fischpredigt

Antonius zur Predigt
Die Kirche findt ledig.
Er geht zu den Flüssen
und predigt den Fischen;

Sie schlagen mit den Schwänzen,
Im Sonnenschein glänzen.

Die Karpfen mit Rogen
Sind [allhier gezogen]1,
Haben d'Mäuler aufrissen,
Sich Zuhörens beflissen;

Kein Predigt niemalen
Den Karpfen so g'fallen.

Spitzgoschete Hechte,
Die immerzu fechten,
Sind eilend herschwommen,
Zu hören den Frommen;

[ Kein Predigt niemalen
Den Hechten so g'fallen.]2

Auch jene Phantasten,
Die immerzu fasten;
Die Stockfisch ich meine,
Zur Predigt erscheinen;

Kein Predigt niemalen
Den Stockfisch so g'fallen.

Gut Aale und Hausen,
Die vornehme schmausen,
Die selbst sich bequemen,
Die Predigt vernehmen:

[Kein Predigt niemalen
den Aalen so g'fallen.]2

Auch Krebse, Schildkroten,
Sonst langsame Boten,
Steigen eilig vom Grund,
Zu hören diesen Mund:

Kein Predigt niemalen
den Krebsen so g'fallen.

Fisch große, Fisch kleine,
Vornehm und gemeine,
Erheben die Köpfe
Wie verständge Geschöpfe:

Auf Gottes Begehren
Die Predigt anhören.

Die Predigt geendet,
Ein jeder sich wendet,
Die Hechte bleiben Diebe,
Die Aale viel lieben.

Die Predigt hat g'fallen.
Sie bleiben wie alle.

Die Krebs gehn zurücke,
Die Stockfisch bleiben dicke,
Die Karpfen viel fressen,
die Predigt vergessen.

Die Predigt hat g'fallen.
Sie bleiben wie alle.

hier will ich mich nicht ausnehmen.............überheblichkeit ist völlig unangemessen. was mich nachdenklich macht, ist die bestürzung gegenüber beziehungsängsten, die angst vor der angst.............die fragen, die sich im zusammenhang mit (liebes-) und sonstigen Beziehungen stellen sind nicht "über-individuell" beantwortbar..........es lässt sich darüber sprechen........natürlich............aber wie ich, du, wir uns im einzelfall verhalten, ist von unendlich vielen einzelerlebnissen, prägungen...........und eben auch ängsten bestimmt.............eine banalität...........ich weiss.
eine liebe, eine ehe geht in die brüche............ohne nun "vanille-sauce" über die im einzelfall existenzielle herausforderung zu gießen (Ich weiss, worüber ich rede)...........aber es ist doch so, dass all diese erfahrungen teil eines pesönlichen und "not-wendigen" erfahrungswegs sind............natürlich kann ich mit gewissen vorsätzen und gutem willen die zukunft angehen, bzw. aus "vermeintlichen" fehlern der vergangenheit lernen.............letztendlich bestimmt aber dein gegenwarts-bewusstsein deine haltung................
ich will mich hier nicht "altklug" aufspielen, geschweige denn dozieren. die grundproblematik beim nachdenken über beziehungs(un)fähigkeit und partnerschaftlich-gesellschaftliche befürchtungen/prognosen werden meiner ansicht nach jedoch wesentlich von dem gedanken geprägt, der in einem filmtitel von rainer werner fassbinder klug und einfühlsam benannt wird: "angst essen seele auf".................ALLES gehört zu mir...........dazu noch einmal gustav mahler, der diese immer aktuellen fragen in seinen melancholischen liedern häufig vertont hat...........

Ich hab ein glühend Messer

Ich hab ein glühend Messer, ein Messer in meiner Brust.
O weh! 0 weh!
Das schneid't so tief in jede Freud und jede Lust, so tief!
Ach, was ist das für ein böser Gast!
Nimmer hält er Ruh, nimmer hält er Rast,
Nicht bei Tag, nicht bei Nacht, wenn ich schlief!
O weh! o weh!

Wenn ich in den Himmel seh,
Seh ich zwei blaue Augen stehn!
O weh! o weh!
Wenn ich im gelben Felde geh,
Seh ich von fern das blonde Haar im Winde wehn!
O weh! o weh!

Wenn ich aus dem Traum auffahr
Und höre klingen ihr silbern Lachen,
O weh! o weh!
Ich wollt, ich läg auf der schwarzen Bahr,
Könnt nimmer die Augen aufmachen!




Die zwei blauen Augen

Die zwei blauen Augen von meinem Schatz,
Die haben mich in die weite Welt geschickt.
Da mußt ich Abschied nehmen vom allerliebsten Platz!
O Augen, blau! Warum habt ihr mich angeblickt?
Nun hab ich ewig Leid und Grämen!

Ich bin ausgegangen in stiller Nacht,
In stiller Nacht wohl über die dunkle Heide.
Hat mir niemand ade gesagt, ade!
Mein Gesell war Lieb und Leide!

Auf der Straße steht ein Lindenbaum,
Da hab ich zum erstenmal im Schlaf geruht!
Unter dem Lindenbaum, der hat
Seine Blüten über mich geschneit,
Da wußt ich nicht, wie das Leben tut,
War alles, ach, alles wieder gut!
Alles! Alles! Lieb und Leid!
Und Welt und Traum!

ist uns der romantisch-melancholische grundton noch "hörbar" oder unerträglich?...............und................sollte ich es tatsächlich noch nicht erwähnt haben...........NO FEAR ..........lächel

herzlichen gruß an legola41 von
shadowandlight(m)
Muss ich die Ecken und Kanten dann immer noch stillschweigend ertragen?

Stillschweigend sicherlich nicht *g*

Es kommt drauf an, was man gemeinsam draus macht und wenn man merkt, dass man da einfach nicht (mehr) zusammen passt, dann muss man eben gehen (wenn mans gar nicht aushält, weil der Punkt eben ein wichtiger Punkt ist). Auf keinen Fall, darf man sich aber sagen "Hey, wenn Du nicht.... dann tu ich eben .... " oder "Weil Du nicht ... tu ich jetzt ..." , denn das würde bedeuten, dass man sein Verhalten mit dem Verhalten des Partners entschuldigt, und das hatten wir ja irgendwo zwischen Seite 4 und 9 schon *g*
@wib
Das Schlimme ist, man kann nur den Partner vorbehaltslos annehmen, wenn man gelernt hat, sich selbst anzunehmen.
Alles andere bringt nichts, solange man sich selbst nicht lieben kann.
Solange jeder an sich selbst nur rumzumäkeln hat, solange wird er auch am Partner nur zu nörgeln haben.

Ich kann den vielen Vorrednern auch nur zustimmen, in einer Beziehung muss viel gesprochen werden.
Vielleicht hat man auch dadurch die Chance, einige Gemeinsamkeiten zu entdecken. Denn in vielen Beziehungen ist es auch der Fall, dass das Paar so gar keine gemeinsamen Interessen hat...bzw. nicht darüber spricht. Wie willst Du dann auf einen gemeinsamen Nenner kommen?


LG xxe_w
Das Schlimme ist, man kann nur den Partner vorbehaltslos annehmen, wenn man gelernt hat, sich selbst anzunehmen.
Alles andere bringt nichts, solange man sich selbst nicht lieben kann.
Solange jeder an sich selbst nur rumzumäkeln hat, solange wird er auch am Partner nur zu nörgeln haben.

Wunderbar... absolut !!!

Da fällt mir ein, dass mir mal jemand gesagt hat, dass einem besonders sie "Fehler" am anderen auffallen und stören, die einem an sich selbst am meisten stören.

Vielleicht sollte man da einfach mal in Zukunft drüber nachdenken wenn es wieder in einem hoch kommt "Man, Du alte .... warum tust Du dies so und so ... und warum kannst Du nicht einfach so und so ...".
****rle Frau
254 Beiträge
ich kann ...
...den meisten hier nur zustimmen!

Ich reih mich mal als Küken hier mit ein *lol*

Die meisten Menschen wissen den Partner oftmals nicht zu schätzen und nehmen ihn als etwas Selbstverständliches hin.
Viele denken, dass ein anderer Partner besser, perfekter und ohne die kleinen Fehler und Macken des momentanen, eigenen Partners wäre. Dabei vergessen sie doch, dass jeder fehler hat und wenn das das Problem ist, werden sie nie glücklich sein.
In einer Beziehung geht es auch darum die kleinen Macken und Fehler des anderen zu akzeptieren und vielleicht lernt man genau diese kleinen Macken irgendwann lieben?!
Das ist wohl auch mit ein Grund dafür, warum viele von uns oft und schnell ihren Partner wechseln. ( Ich rede nicht von denen, die absolut unglücklich in ihrer beziehung sind ! )
Einfach mal mit dem zufrieden sein was man hat, es zu schätzen wissen, dann klappts auch mit der glücklichen Langzeitbeziehung *zwinker* ( mal alle anderen Eventualitäten außen vor gelassen ^^ )

LG das Oimerle
****61 Mann
1.223 Beiträge
Es sind soviele richte Sätze hier geschrieben worden, aber nichts hat meinen Wissensdurst wirklich befriedigt. Nach dem Studium vieler Beziehungsbücher habe ich eine ganze Menge Werkzeug und Erklärungen zusammen getragen, die für eine Beziehung notwendig sind und auch brauche. Die eigentliche Frage bleibt für mich unbeantwortet. Vielleicht muss das auch so sein, denn ein großer Feind einer Beziehung ist die Gleichgültigkeit. so bleibe ich ein ewig Suchender...

Lustbär hat das ja auch schon aufgegriffen. Wenn man nach ein paar Monaten Beziehung merkt, dass es diese wohl nicht sei, trennt man sich eben wieder. Viele Beziehungen gehen dann ja auseinander, wenn die Verliebtheitsphase zu Ende geht. Für mich ist das eine Zeit, die wir quasi geschenkt bekommen, um uns klar darüber zu werden, wie wir zu einer Partnerschaft stehen können und wollen. Biologisch kann man das zwar auch anders deuten (Verliebtheit -Kind zeugen - Zusammenhalt bis das Kind "selbstständig" ist), aber das hilft uns nicht in Beziehungsfragen. Verplempert man diese Zeit in der Hoffnung, es wird schon so weiter gehen, hat man es schwer, in der ersten Ernüchterungsphase die Beziehung zu stabilisieren.

Denn jetzt kommt eine echte "Arbeitsphase". Man muss sich zusammen raufen. Probleme und Hindernisse tauchen auf und sind zu beseitigen. Die Beziehung kann sich festigen. Auch hier ist ständiges Bemühen angesagt. Wenn es ruhigere Phasen gibt, kann man sich auch zurücklehnen und genießen.

Nach drei bis vier Jahren kommt die "Nagelprobe". Gibt es eine langjährige Perspektive oder nicht ? Wenn diese durchschritten wurde, kommen auch ruhigere Phasen. Wenn nun ein Kind entsteht, kann das die Beziehung "einlullen" oder in die zweite Reihe stellen. Die Gefahr besteht, dass das Paar sich neben- und nicht miteinander entwickelt.

Nach etwa 10 Jahren knirscht es dann wieder. Eigene Interessen gewinnen an Bedeutung und können zur Trennung führen. Oder man investiert viel in die gemeinsame Bezihungsarbeit und stellt die Partnerschaft wieder auf ein tragbares Fundament.

Ich nehme an. dass dies in Beziehungen ähnlich weiter geht. Es werden sich immer ruhigere und arbeitsintensivere Phasen abwechseln. Aber da fehlen mir eigene Erfahrungen. Fazit ist für mich, dass für mich folgende wesentliche Aspekte von Bedeutung sind:

• die eigene Entwicklung wahr nehmen und respektieren
• die Entwicklung des Anderen wahr nehmen und respektieren
• ständig an der Beziehung dran bleiben

Dazu hilft natürlich das lebendige Gespräch mit dem Partner, aber auch die Eigenreflexion (Wo stand ich vor ein, fünf, zehn Jahren ? Was ist mir heute WIRKLICH wichtig ?).

Ein anderer Aspekt ist für mich in diesem Kontext auch die Suche nach der eigenen Geschichte. Dies erklärt z.B. das eigene Verhalten viel besser (Warum reagiere aggressiv, wenn ... ? Warum kann ich mich nicht überwinden zu ... ?). Durch das enge Leben mit einem Partner bekomme ich einen Spiegel vorgehalten. Oft liegt die Ursache in Zorn oder Wut auf den Partner in mir selber. Es gilt, diese Gefühle für sich zu nutzen. Wenn ich dem Partner vorwerfe, er sei zu schlampig oder zu pingelig, kann die Ursache in mir selber liegen. Anders herum muss ich auch aushalten können, wenn mich mein Partner angreift und versuchen dahinter zu kommen, was ihn bewegt. Das ist manchmal ganz schön hart. Der Lohn ist aber zweierlei: Ich bekomme einen Partner, auf den ich mich 100% verlassen kann und ich kann mich selber in eine gesunde Richtung weiter entwickeln und mich von alten Verletzungen heilen (lassen).

Dies sind für mich nur einzelen Aspekte, da es sicher nicht möglich ist, das Thema mit wenigen Worten zu beschreiben (wenn wir es denn jemals verstehen können). Vor allem weil uns hierfür eine Kultur abhanden gekommen ist. Als es noch größere Familienverbände gab, die nah zusammen gelebt haben, konnten die Älteren (z.B. Typ verständnisvolle Großmutter) ihre Erfahrungen weiter geben und die Jüngeren davon profitieren. Heute in unserer "Singlekultur" müssen wir uns diese Kompetenzen hart erarbeiten.

Ich will mit meiner Meinung nicht den Anspruch erheben, er sei umfassend oder treffend. Schon gar nicht will ich irgend jemanden "bekehren". Sie stellt für mich ein Zwischenzustand dar, mit dem ich mir das Leben und die Liebe erklären kann.

Viele Grüße
Jürgen
****la Frau
128 Beiträge
WiB, XXE, ich finde, ihr habt hier etwas sehr wahres gesagt.

Jemanden zu lieben, heisst, ihn so zu nehmen, wie er ist. Mit all seinen Ecken und Kanten, und eben nicht trotz der Ecken und Kanten sondern weil ihn genau das zu dem Mensch macht, der er ist. Das ist nicht einfach und es geht wirklich nur, wenn man sich selbst liebt. Wenn man anfängt, einen Menschen verbiegen zu wollen, liebt man das Bild, wie er sein könnte, aber nicht den Menschen selbst. Erich Fried hat das mal so schön ausgedrückt:

Wer nur die Hälfte liebt
der liebt nicht halb
sondern gar nicht
der will dich zurechtschneiden
amputieren verstümmeln...

aus dem Gedicht: Dich

(Erich Fried; aus dem Gedichteband:
Es ist was es ist)

Jemanden zu lieben heisst eben nicht, sich jemanden "zurechtbasteln" zu wollen, sondern ihn so anzunehmen, wie er ist. Liebe ist insoweit auch ein Synonym für Freiheit, nämlich die Freiheit, den anderen so sein zu lassen, wie er ist.

Das alles kann ich aber nur jemandem geben, wenn ich mit mir selbst im Reinen bin und den anderen eben nicht als jemand "missbrauche", der mir etwas, was mir selbst fehlt, geben soll.

Und - um mal den Bogen zurück zum Ausgangsposting zu schlagen - ich denke, dass Beziehungen nicht nur zu leichtfertig beendet werden, sondern auch zu leichtfertig begonnen werden. An dem Satz "drum prüfe, wer sich ewig bindet" ist etwas wahres dran. Mir persönlich stösst es auch immer übel auf, wenn ich den Begriff "Lebensabschnittspartner" höre, denn das entspricht nicht meiner Vorstellung von einer Beziehung. Eine Beziehung mit integriertem "Verfallsdatum" ist für mich keine Beziehung.
@ Nefila

Ich glaube, Du hast da was mit dem Lebensabschnittspartner missverstanden. Der hat nämlich kein Verfallsdatum, denn der Lebensabschnitt eines Paares kann auch einfach das ganze Leben dauern, wenn es denn passt.
Aber der Begriff Lebensabschnittspartner umfasst auch die Möglichkeit, dass man eben nicht das ganze Leben lang zusammen passt, weil man sich z.B. in zu verschiedene Richtungen entwickelt. Der Begriff lässt quasi die Möglichkeit zu, feststellen zu dürfen, dass es eben nicht mehr passt.

Das eigentlich alles, was den Lebensabschnittspartner ausmacht. Er kann das ganze Leben umfassen, hält aber auch nicht zwanghaft daran fest, dass dies so sein muss.
****61 Mann
1.223 Beiträge
@ Nefila
Das alles kann ich aber nur jemandem geben, wenn ich mit mir selbst im Reinen bin und den anderen eben nicht als jemand "missbrauche", der mir etwas, was mir selbst fehlt, geben soll.

Wer ist schon mit sich selbst im Reinen ? Dazu muss man ja ganz tief in sich selber schauen. Das gelingt aber nur, wenn mir jemand den Spiegel vorhält. Das kann z.B. der Partner sein. Er zwingt mich dazu.

Aber wie wird der Partner gewählt ? Das geht mit atemberaubender Sicherheit genauso, wie Du es nicht haben willst. Das eben der Partner genau in den Punkten stark bist, in denen man selber schwach ist. Das ist nicht meine These, sondern so von Psychologen festgestellt worden. Ich glaube, dass das bei Peter Rohr, Narzißmus zu finden ist. Wenn Bedarf besteht, schaue ich nach. Zunächst ist dies eine typische Reaktion. Man versucht durch Jemanden die eigenen Defizite leben zu lassen. Das funktioniert aber nicht. Die Folge ist u.a. Streit.

Man kann es aber auch für jeden Einzelnen als eine Chance interpretieren, wenn man an sich selber arbeitet. Dadurch wird man reifer und beziehungsfähiger, da sich zunehmend die eigenständige Persönlichkeit in die Beziehung einbringen kann.

Viele Grüße
Jürgen
****la Frau
128 Beiträge
@Cerberus
@ Nefila

Ich glaube, Du hast da was mit dem Lebensabschnittspartner missverstanden. Der hat nämlich kein Verfallsdatum, denn der Lebensabschnitt eines Paares kann auch einfach das ganze Leben dauern, wenn es denn passt.
Aber der Begriff Lebensabschnittspartner umfasst auch die Möglichkeit, dass man eben nicht das ganze Leben lang zusammen passt, weil man sich z.B. in zu verschiedene Richtungen entwickelt. Der Begriff lässt quasi die Möglichkeit zu, feststellen zu dürfen, dass es eben nicht mehr passt.

Das eigentlich alles, was den Lebensabschnittspartner ausmacht. Er kann das ganze Leben umfassen, hält aber auch nicht zwanghaft daran fest, dass dies so sein muss.

Für mich besteht eben ein Unterschied zwischen einem Abschnitt und etwas, das auf Dauer angelegt ist. Sonst hiesse es ja auch "Lebensdauerpartner" *zwinker* Wenn für mich eine Beziehung in meiner Vorstellung nicht dauerhaft sein soll, gehe ich sie eben nicht ein. Ich will keine Beziehung mit jemandem, der vielleicht nur für einen "Abschnitt" da ist. Auch wenn man sich in verschiedene Richtungen entwickelt, heisst das für mich ja nicht, dass ich den Menschen nicht mehr oder weniger liebe. Genau das meine ich damit, wenn ich sage, Liebe ist auch ein Synonym für Freiheit, nämlich die Freiheit, den anderen so sein zu lassen wie er ist und so zu lieben wie er ist.

Der Begriff Lebensabschnittspartner beinhaltet genau das, was ich niemals haben will: den Partner, der sich, wenn es mal "nicht passt", verabschiedet. Insofern bin ich vielleicht etwas konservativ, aber für mich gilt da schon der Satz "in guten wie in schlechten Zeiten".

Das ist aber einfach meine persönliche Meinung, mag ja durchaus sein, dass andere das anders sehen *zwinker*
****la Frau
128 Beiträge
@jjk_61
Wer ist schon mit sich selbst im Reinen ? Dazu muss man ja ganz tief in sich selber schauen. Das gelingt aber nur, wenn mir jemand den Spiegel vorhält. Das kann z.B. der Partner sein. Er zwingt mich dazu.

Aber wie wird der Partner gewählt ? Das geht mit atemberaubender Sicherheit genauso, wie Du es nicht haben willst. Das eben der Partner genau in den Punkten stark bist, in denen man selber schwach ist. Das ist nicht meine These, sondern so von Psychologen festgestellt worden. Ich glaube, dass das bei Peter Rohr, Narzißmus zu finden ist. Wenn Bedarf besteht, schaue ich nach. Zunächst ist dies eine typische Reaktion. Man versucht durch Jemanden die eigenen Defizite leben zu lassen. Das funktioniert aber nicht. Die Folge ist u.a. Streit.

Man kann es aber auch für jeden Einzelnen als eine Chance interpretieren, wenn man an sich selber arbeitet. Dadurch wird man reifer und beziehungsfähiger, da sich zunehmend die eigenständige Persönlichkeit in die Beziehung einbringen kann.

Viele Grüße
Jürgen

Natürlich spricht nichts dagegen, dass man sich in einer Partnerschaft ergänzt, im Gegenteil. Ich habe mich da wohl etwas unklar ausgedrückt *zwinker*

Die Frage ist doch nur, ob ich verlangen will, dass mir der Partner mir etwas gibt, was mir fehlt. Wenn ich allein nicht glücklich bin, kann ich auch nicht erwarten, dass mein Partner mich glücklich macht.

Genau das, was Du oben geschrieben hast, ist der Punkt: wenn ich versuche, jemand anderen meine Defizite leben zu lassen wird das gnadenlos schief gehen.

Und ja, ich denke, man kann durchaus auch ohne jemand anderen mit sich selbst im reinen sein, ich finde eben sogar, dass man das muss, um eine Beziehung eingehen zu können.

Liebe Grüsse

Nefila
***er Mann
2.537 Beiträge
Das ist es ja genau nicht.
Lebensabschnittspartner bedeutet, dass man sich um ihn(sie immer wieder bemühen muss (und umgekehrt), damit, wenn man sich liebt, der Abschnitt möglichst lang andauert. Ich habe versucht, das in einem Beitrag weiter vorne darzustellen.
Einen Partner zu haben, der versprochen hat zu bleiben bis ans Lebensende, das verleitet dazu, ihn/sie als selbstverständlich hinzunehmen. Und das führt dann oft zu Unzufriedenheit. Niemand ist selbstverständlich.
Verstehst Du ihn/sie als Lebensabschnittspartner, wird Dir klar, dass Du ihn/sie nicht ewig hast. Umso mehr wirst Du danach trachten, dass die Zeit, die Du mit ihm/ihr verbringst, möglichst lange dauert. Umso mehr investierst Du also in die Beziehung, und zwar ganz bewusst.
Wie ich vorne schon schrieb, es ist wie mit einem befristeten Vetrag im Job. Wenn Dir Deine Arbeit gefällt, wirst Du umso mehr danach trachten, dass der Vertrag verlängert wird. In Summe bleibst Du dann vielleicht sogar länger, als wenn Du einen unbefristeten Vertrag hättest. Und erfolgreicher bist Du wahrscheinlich auch.
****la Frau
128 Beiträge
@kater001
Das ist es ja genau nicht.
Lebensabschnittspartner bedeutet, dass man sich um ihn(sie immer wieder bemühen muss (und umgekehrt), damit, wenn man sich liebt, der Abschnitt möglichst lang andauert. Ich habe versucht, das in einem Beitrag weiter vorne darzustellen.
Einen Partner zu haben, der versprochen hat zu bleiben bis ans Lebensende, das verleitet dazu, ihn/sie als selbstverständlich hinzunehmen. Und das führt dann oft zu Unzufriedenheit. Niemand ist selbstverständlich.
Verstehst Du ihn/sie als Lebensabschnittspartner, wird Dir klar, dass Du ihn/sie nicht ewig hast. Umso mehr wirst Du danach trachten, dass die Zeit, die Du mit ihm/ihr verbringst, möglichst lange dauert. Umso mehr investierst Du also in die Beziehung, und zwar ganz bewusst.
Wie ich vorne schon schrieb, es ist wie mit einem befristeten Vetrag im Job. Wenn Dir Deine Arbeit gefällt, wirst Du umso mehr danach trachten, dass der Vertrag verlängert wird. In Summe bleibst Du dann vielleicht sogar länger, als wenn Du einen unbefristeten Vertrag hättest. Und erfolgreicher bist Du wahrscheinlich auch.

Ich denke, Du vermischst hier zwei Probleme *ggg*

Es ist ohne Zweifel so, dass man sich immer um den Partner bemühen muss und ihn nie als selbstverständlich hinnehmen darf. Es ist auch ohne Zweifel so, dass sich viele Menschen, wenn sie sich denn für immer gebunden sehen, sich dazu verleiten lassen, genau das nicht mehr zu tun.

Wieviel ich aber in meine Beziehung investiere und wie ich meinen Partner sehe, hängt nicht von Begrifflichkeiten ab, das ist eine allgemeine Einstellung, die ich habe. Dazu brauche ich nicht den Begriff "Lebensabschnittspartner".

Das andere Problem,was ich sehe, ist die Bereitschaft, sich wenn es eben mal "nicht passt", schnell von dem Partner zu trennen. Auch dazu habe ich oben schon etwas geschrieben, ich halte davon für mich persönlich gar nichts. Ich gehe keine Beziehung ein mit der Option, mich jederzeit wieder trennen zu können, wenn mir mal etwas nicht gefällt. Das ist für mich nichts halbes und nichts ganzes und dann lasse ich lieber direkt die Finger davon, weil mir allein diese Überlegung für mich persönlich deutlich macht, dass ich den Menschen eben doch nicht so sehr liebe.

Genau der Vergleich mit dem befristeten Job zeigt, was ich an dem Begriff so schlimm finde: es ist eine Beziehung auf Zeit, vielleicht mit der Verlängerungsoption, aber eben doch auf Zeit. Und ich will keine Beziehung mit "Verfallsdatum". Aber wie gesagt, das ist nur meine persönliche Meinung...

Liebe Grüsse

Nefila
*****ney Frau
4 Beiträge
Sicherheit-Unsicher
Viele partner nehmen sich als selbstverständlich hin was auch eine weile funktioniert bis das große erwachen kommt und manche sehen dann das es nicht Liebe war was sie zusammengehalten hat sondern gewohnheit.
Deshalb ist ja eine feste beziehung auch so schwer weil man immer daran Arbeiten muß....mein güte ich hofe nur das klingt nicht zu Altklug aber so sehe ich das *roll*
*****har Paar
41.021 Beiträge
JOY-Team 
Einfach nur mal so nebenbei in die Runde geworfen
Kennt Ihr den Satz:

"ICH BIN MIT DIR ZUSAMMEN UND LIEBE DICH, OBWOHL ICH DICH UND DEINE SCHWÄCHEN KENNE. DAS BEDEUTET ABER NICHT, DASS ICH MIR NICHT WÜNSCHE, DU MÖGEST AN DIR ARBEITEN, DICH ENTWICKELN UND NOCH REIFEN. VIELLEICHT MIT MIR GEMEINSAM? ICH LIEBE DICH, ABER ICH SCHONE DICH NICHT, DENN ICH WILL MIT DIR ZUSAMMEN WACHSEN."

Auf dieser Basis könnten viele Beziehungen weit besser funktionieren.
Jemanden auch mit all seinen Fehlern und Schwächen anzunehmen, bedeutet noch lange nicht, ihn dennoch immer wieder anzustoßen und anzuregen, an sich zu arbeiten - und das hat nichts mit dem typisch weiblichen Verhalten zu tun, ständig an Partnern herum erziehen zu müssen.
könnte von mir sein!
Besser hätte ich es nicht ausdrücken können.

Danke Antaghar!!
***er Mann
2.537 Beiträge
@ Antaghar:
Das wäre doch einmal ein ehrliches und doch äußerst liebevolles Hochzeitsversprechen.

@ Ashesney:
Mach Dir keine Gedanken von wegen altklug. In einem Beziehungsthread driftet man bald ins Altkluge ab, ich nehme mich da gar nichts aus. *zwinker*
Wichtig ist, dass man aus den ganzen Weisheiten was mitnehmen kann für sich selber.
Übrigens: Zwei Tage angemeldet und schon ein Vatentinstags-Herz im Profil - Du scheinst eine ziemliche Ausstrahlung zu haben. *zwinker*

@ Nefila:
Ich vermische nicht zwei Probleme. Deine und meine Ansicht sind zwei Seiten derselben Medaille.

Das andere Problem,was ich sehe, ist die Bereitschaft, sich wenn es eben mal "nicht passt", schnell von dem Partner zu trennen.
Ich glaube nicht, dass jeder, der sein Gegenüber als Lebensabschnittspartner bezeichnet, so denkt. Sich wegen ein paar Kleinigkeiten zu trennen ist genau das, was in diesem Thread ja als Anti-Idealvorstellung gilt. Aber man sollte sich darüber klar sein, dass wenn einmal mehrere gravierende Dinge nicht passen, eine Trennung möglich sein sollte.

es ist eine Beziehung auf Zeit, vielleicht mit der Verlängerungsoption
Das ist aber gerade das Entscheidende. Die "Verlängerungsoption" kann ja im Idealfall bis ins Unendliche (naja nicht ganz, das Leben ist leider endlich) weitergesponnen werden. Und im Gegensatz zum befristeten Job gibt's keine festen Termine (deshalb hinkt der Vergleich vielleicht ein wenig). Aber auch befristete Jobs mit Verlängerungsmöglichkeit können zu in Summe sehr langen, und wie ich schon schrieb sehr erfolgreichen, Dienstverhältnissen führen.
****la Frau
128 Beiträge
@kater001
Ich glaube nicht, dass jeder, der sein Gegenüber als Lebensabschnittspartner bezeichnet, so denkt. Sich wegen ein paar Kleinigkeiten zu trennen ist genau das, was in diesem Thread ja als Anti-Idealvorstellung gilt. Aber man sollte sich darüber klar sein, dass wenn einmal mehrere gravierende Dinge nicht passen, eine Trennung möglich sein sollte.

Na ich sag ja, das ist mein Verständnis des Wortes Lebensabschnittspartner und das ist allein meine Meinung, warum ich dieses Wort so schlimm finde. Für mich steckt einfach eine Wertung hinter diesem Begriff, die ich ablehne. Aber ich erhebe natürlich damit keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit *zwinker*

Liebe Grüsse

Nefila

P.S.: die Formulierung mit den Dienstverhältnissen finde ich lustig *zwinker*
********lack Frau
19.027 Beiträge
Mir gefällt einfach das Wort Lebensabschnittspartner nicht.

Auch sehe ich Unterschiede in "Ecken und Kanten" und in "verbiegen".
Man kann nicht von einem Partner/in erwarten gegen die eigene innere Uhr zu leben. Und wenn man feststellt, daß er/sie eine Erwartung nicht erfüllen kann, würde er/sie sich verbiegen um dann unglücklich zu sein.
Sicher schließt das auch nicht aus, daß man dem Partner/in Freiräumen einräumen muß damit er/sie sich weiterentwickeln kann.


Liebe ist nur möglich, wenn sich zwei Menschen aus der Mitter ihrer Existenz heraus miteinander verbinden, wenn also jeder sich selbst aus der Mitte seiner Existenz heraus erlebt. Nur dieses "Leben aus der Mitte", nur hier ist die Basis für die Liebe. Die so erfahrene Liebe, ist eine ständige Herausforderung: sie ist kein Ruheplatz, sondern bedeutet, sich zu bewegen, zu wachsen, zusammenzuarbeiten. Ob Harmonie waltet, ober ob es Konflikte gibt, ob Freude oder Traurigkeit herrschen, ist nur von sekundärer Bedeutung gegenüber der Tatsache, daß zwei Menschen sich vom Wesen ihres Seins her erleben, daß sie miteinander eins sind, indem sie mit sich selbst eins sind, anstatt vor sich selber auf der Flucht zu sein. Für die Liebe gibt es nur einen Beweis: die Tiefe der Beziehung und die Lebendigkeit und Stärke in jedem der Liebenden.

Erich Fromm............Die Kunst des Liebens

WiB
@*****har
Das trifft es wohl am Besten...

Schließt für mich selbstverständlich genauso ein, auch an mir zu arbeiten und bereit zu sein, für meinen Partner/Partnerin an mir zu arbeiten... das nennt sich dann Entwicklung der Persönlichkeit oder so... diese Entwicklung kann und wird sicher immer in verschiedenste Richtungen gehen... positive wie negative...

Das blödeste ist: einfach zu sagen "so bin ich, so muss man mich nehmen" vor allem wenn man sich am Anfang oder auch zwischendurch immer mal verstellt hat um jemanden zu halten oder weil man sich etwas vorgemacht hat......

Kürzlich gelesen und immer wieder zutreffend:

Liebe ist: Den Anderen nicht nur zu akzeptieren wie er ist, das muss man sowieso, sondern ihn auch so zu wollen!

Mein Umkehrschluss: jemanden den ich nicht mehr will wie er ist, (weil er/sie sich massiv verändert hat?) warum sollte ich ihn dann noch lieben.....
Kann ich ihn/sie dann noch lieben? Muss ich ihn/sie dann noch lieben?
Will ich ihn/sie dann noch lieben....

jjk_61 einfach nur *top*
"6 Phasen einer Beziehung" sag ich da nur...
********lack Frau
19.027 Beiträge
@*******r69

Ich habe auch eine Ehe aufgegeben und nicht einmal weil z.B. der Sex nicht mehr gut war. Aber alles andere hat einfach nicht mehr gestimmt.
Man hatte sich in entgegengesetzte Richtungen entwickelt.
Dann ist es wirklich besser eine saubere Trennung zu vollziehen und getrennter Wege zu gehen. Das schließt ja eine Freundschaft nicht unbedingt aus *zwinker*
Aber so haben wenigstens beide Partner die Möglichkeit sich neu zu erleben und zu verwirklichen und wenn das eben nur mit einem anderen Partner möglich ist, das ist das nunmal so.
Die Zeiten wo es hieß "bis das der Tod Euch scheidet", sind vorbei.
Zum Glück kann ich da nur sagen!Und man wird eine Ehe/Partnerschaft sicher auch nicht gleichfertig aufgeben.
So hat mein Exmann eine neue Partnerin und ich auch, wir sind beide glücklicher jetzt.

Aber manchmal muß eben das Alte enden, damit etwas Neues erst möglich wird.

WiB
Ich stimme dir in allen Punkten zu...
Und möchte ergänzen
Aber manchmal muß eben das Alte enden, damit etwas Neues erst möglich wird.

Und manchmal muss das Alte nicht enden, sondern kann auf einer neuen Grundlage der Offenheit und Liebe neu gestartet werden...

Meint der Lustbär, der gerade im Rausch der Gefühle ist.. mit seiner Frau, nicht mit einer Neuen LAG... .... *zwinker*

Und wir wissen beide, es war ein ganzes Stück harter Arbeit und das Arbeiten wird nie zu Ende gehen... es wird nur nicht mehr so hart nötig sein...
Aber wir wollen es uns wert sein!!
***er Mann
2.537 Beiträge
@ womaninblack
Dein Beitrag ist ja ganz stimmig. Warum aber ausgerechnet Du das Wort Lebensabschnittspartner nicht magst, verstehe ich nicht.
********lack Frau
19.027 Beiträge
@*****001

Vielleicht einfach wegen dem Teilwort Abschnitt.
Aber ich habe auch was gegen Zeitverträge 8).

Ich finde das Wort Wegbegleiter besser
*rotwerd*

WiB
********lack Frau
19.027 Beiträge
Mit viel Gefühl

Wie sehr Du mich lieben mußt,
wurde mir bewußt,
als Du mich auf Abwegen gehen ließest,
ohne mich fallen zu lassen.

Ver Illukiewicz

Ich fand dieses Gedicht immer sehr stark in seiner Aussage und
habe immer gehofft, es mal zu jemandem sagen zu können.
Jetzt kann ich das.

WiB
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.