@ legola41...............fischpredigt
ich habe die beiträge zu diesem thema nicht insgesamt verfolgt, sondern nur einzelne stellungnahmen............der dalai lama kam zu wort, zumindest als zitierter..........dazu fällt mir der ironisch-distanzierte blick der brentano-brüder, bzw. gustav mahlers liedadaption ein: Des Antonius von Padua Fischpredigt
Antonius zur Predigt
Die Kirche findt ledig.
Er geht zu den Flüssen
und predigt den Fischen;
Sie schlagen mit den Schwänzen,
Im Sonnenschein glänzen.
Die Karpfen mit Rogen
Sind [allhier gezogen]1,
Haben d'Mäuler aufrissen,
Sich Zuhörens beflissen;
Kein Predigt niemalen
Den Karpfen so g'fallen.
Spitzgoschete Hechte,
Die immerzu fechten,
Sind eilend herschwommen,
Zu hören den Frommen;
[ Kein Predigt niemalen
Den Hechten so g'fallen.]2
Auch jene Phantasten,
Die immerzu fasten;
Die Stockfisch ich meine,
Zur Predigt erscheinen;
Kein Predigt niemalen
Den Stockfisch so g'fallen.
Gut Aale und Hausen,
Die vornehme schmausen,
Die selbst sich bequemen,
Die Predigt vernehmen:
[Kein Predigt niemalen
den Aalen so g'fallen.]2
Auch Krebse, Schildkroten,
Sonst langsame Boten,
Steigen eilig vom Grund,
Zu hören diesen Mund:
Kein Predigt niemalen
den Krebsen so g'fallen.
Fisch große, Fisch kleine,
Vornehm und gemeine,
Erheben die Köpfe
Wie verständge Geschöpfe:
Auf Gottes Begehren
Die Predigt anhören.
Die Predigt geendet,
Ein jeder sich wendet,
Die Hechte bleiben Diebe,
Die Aale viel lieben.
Die Predigt hat g'fallen.
Sie bleiben wie alle.
Die Krebs gehn zurücke,
Die Stockfisch bleiben dicke,
Die Karpfen viel fressen,
die Predigt vergessen.
Die Predigt hat g'fallen.
Sie bleiben wie alle.
hier will ich mich nicht ausnehmen.............überheblichkeit ist völlig unangemessen. was mich nachdenklich macht, ist die bestürzung gegenüber beziehungsängsten, die angst vor der angst.............die fragen, die sich im zusammenhang mit (liebes-) und sonstigen Beziehungen stellen sind nicht "über-individuell" beantwortbar..........es lässt sich darüber sprechen........natürlich............aber wie ich, du, wir uns im einzelfall verhalten, ist von unendlich vielen einzelerlebnissen, prägungen...........und eben auch ängsten bestimmt.............eine banalität...........ich weiss.
eine liebe, eine ehe geht in die brüche............ohne nun "vanille-sauce" über die im einzelfall existenzielle herausforderung zu gießen (Ich weiss, worüber ich rede)...........aber es ist doch so, dass all diese erfahrungen teil eines pesönlichen und "not-wendigen" erfahrungswegs sind............natürlich kann ich mit gewissen vorsätzen und gutem willen die zukunft angehen, bzw. aus "vermeintlichen" fehlern der vergangenheit lernen.............letztendlich bestimmt aber dein gegenwarts-bewusstsein deine haltung................
ich will mich hier nicht "altklug" aufspielen, geschweige denn dozieren. die grundproblematik beim nachdenken über beziehungs(un)fähigkeit und partnerschaftlich-gesellschaftliche befürchtungen/prognosen werden meiner ansicht nach jedoch wesentlich von dem gedanken geprägt, der in einem filmtitel von rainer werner fassbinder klug und einfühlsam benannt wird: "angst essen seele auf".................ALLES gehört zu mir...........dazu noch einmal gustav mahler, der diese immer aktuellen fragen in seinen melancholischen liedern häufig vertont hat...........
Ich hab ein glühend Messer
Ich hab ein glühend Messer, ein Messer in meiner Brust.
O weh! 0 weh!
Das schneid't so tief in jede Freud und jede Lust, so tief!
Ach, was ist das für ein böser Gast!
Nimmer hält er Ruh, nimmer hält er Rast,
Nicht bei Tag, nicht bei Nacht, wenn ich schlief!
O weh! o weh!
Wenn ich in den Himmel seh,
Seh ich zwei blaue Augen stehn!
O weh! o weh!
Wenn ich im gelben Felde geh,
Seh ich von fern das blonde Haar im Winde wehn!
O weh! o weh!
Wenn ich aus dem Traum auffahr
Und höre klingen ihr silbern Lachen,
O weh! o weh!
Ich wollt, ich läg auf der schwarzen Bahr,
Könnt nimmer die Augen aufmachen!
Die zwei blauen Augen
Die zwei blauen Augen von meinem Schatz,
Die haben mich in die weite Welt geschickt.
Da mußt ich Abschied nehmen vom allerliebsten Platz!
O Augen, blau! Warum habt ihr mich angeblickt?
Nun hab ich ewig Leid und Grämen!
Ich bin ausgegangen in stiller Nacht,
In stiller Nacht wohl über die dunkle Heide.
Hat mir niemand ade gesagt, ade!
Mein Gesell war Lieb und Leide!
Auf der Straße steht ein Lindenbaum,
Da hab ich zum erstenmal im Schlaf geruht!
Unter dem Lindenbaum, der hat
Seine Blüten über mich geschneit,
Da wußt ich nicht, wie das Leben tut,
War alles, ach, alles wieder gut!
Alles! Alles! Lieb und Leid!
Und Welt und Traum!
ist uns der romantisch-melancholische grundton noch "hörbar" oder unerträglich?...............und................sollte ich es tatsächlich noch nicht erwähnt haben...........NO FEAR ..........lächel
herzlichen gruß an legola41 von
shadowandlight(m)