Was geht in euch Frauen vor, wenn ihr ...

Nun noch eine Antwort, wie versprochen bzw. angedroht:

Es gibt natürlich unendlich viele Schattierungen zwischen Macho ud Softie. Das ist uns klar. Aber für die Themenstellung bietet sich, wie bei vielen anderen Themen auch, einfach an, zwei Extreme gegenüberzustellen.

Du scheinst für Dich selbst einen guten Weg gefunden zu haben. Klasse.
Wir sehen es aber genau so wie viele andere hier: Welche Frau ist schon so klar darin wie Du? Keine Frage, es gibt Ausnahmen. Aber neun von zehn sind es eben nicht.

Warum sie sich darüber nicht klar werden (wollen) und nicht endlich mal erwachsen werden, kann man in unserem Profil nachlesen unter "Was wir suchen ..."; dieser Text sagt dazu vermutlich alles. Aber uns scheint da noch etwas Tieferliegendes dafür verantwortlich zu sein, dass so viele Mädchen und Frauen von vornherein so etwas wie die "Faszination des Bösen" in sich spüren. (Wir hatten es ja bereits hier erzählt: Wenn in der Schule zwei neue Jungs in die Klasse kommen, stürzen sich alle Mädchen gleich auf den, der ein Arschloch ist, auch wenn der andere weit besser aussieht, intelligenter und fähiger ist usw.! Also schon in dem Alter ...)

Keine Frau will einen Softie, der auch im Bett noch bei jedem Handgriff fragt, ob es ihr so auch recht ist (es sei denn, sie wäre sexuell entsetzlich verklemmt). Und wahrscheinlich will keine einen Kerl, der rundum nur ein Arschloch ist.

Vermutlich hast Du recht damit, dass sie sich erst darüber klar werden sollten, was sie eigentlich wollen. Vielleicht irgendwie beides?

Und auch da pflichten wir Dir bei: Sie denken nicht weit genug, diese Frauen. Ein Kerl, der total cool (= kalt!) in der Ecke steht und keine Miene verzieht, egal was passiert, der soll dann plötzlich mit ihr über Gefühle reden? Wie soll das gehen? Er ist doch cool (= gefühllos). Wie kann ein skrupellos egoistisches Arschloch plötzlich in einer Beziehung ein sanfter und verständnisvoller Partner sein? Das geht einfach nicht.

Und da setzt wohl die typisch weibliche Erziehungsmaschine ein, die nur schwachsinnig ist. Und das ist dann eigentlich unsere Kernfrage an alle Frauen: Wenn ihr schon Machos wollt, warum seid ihr dann mit ihnen nicht zufrieden, wenn ihr sie habt? Ihr habt doch, was ihr wolltet...

Wie lange wiess z. B. eine Frau, die seit sagen wir mal zwanzig Jahren die Pille nimmt, dass sie wohl kaum schwanger wird, wenn sie dem aufgeblasendsten Macho zu Füssen bzw. unter ihm liegt? Kann es wirklich sein, dass man trotz dieses Wissens insgeheim hofft, an dessen Erbgut teilhaben zu dürfen, dass diese Triebe trotzdem wirken?

Kann es wirklich sein, dass sich eine aufgeklärte, gebildete, intelligente und selbstbewusste sowie zivilisierte Mitteleuropäerin gerne jagen lässt oder gerne jagt? (Falls ja, dann bleibt dennoch die Frage, warum sie nicht auch mal einen lieben mann jagt!)

Und noch eine Frage:

Wenn das alles so ist, was ja durchaus sein kann (auch wenn wir's noch nicht so recht glauben wollen), warum sagen das alles die Frauen nicht ehrlich??? Damit würden sie den sogenannten Softies Mut machen, endlich wieder ein Stück weit den Mann in sich zu entdecken, auch den Jäger und das Dreckschwein im Bett (all das, was er sich seit Alice Schwarzer und Consorten nicht mehr zu zeigen traut). Und sie bräcuhten sich nicht mehr Arschlöchern an den Hals werfen, die am nächsten Morgen nicht nur im Bett Dreckschweine sind, sondern auch im sonstigen Leben.

Also nochmals: Warum behaupten fast alle Frauen, wenn man mit ihnen über Männer redet, dass sie liebenswürdige, verständnisvolle, zuverlässige, vertrauenswürdige, zuhörende etc. etc. etc. Männer viel lieber mögen, wenn das bei genauer Betrachtung gar nicht wahr ist???

Eben, Du hast ja recht. Unsere rede!
Aber warum behaupten sie dann immer etwas völlig anderes? Warum stehen sie nicht einfach dazu???
Was hatte ich (der männliche Teil von Antaghar) damals, als ich so um die 16, 17 war, für eine ungeheure Mühe, alles wirklich Männliche an mir zu unterdrücken und zu verleugnen! Es war die Hölle! Und in welcher Beziehung auch immer ich damals wie ein Mann sein wollte (siehe unseren Beitrag mit dem Rocker, der vom wilden Wolf zum zahmen Schoßhündchen gemacht wurde) - ich hab sofort schwer eins über die Rübe gezogen bekommen (manchmal von den gleichen Frauen, die ansonsten den schrecklichsten Arschlöchern nachgejagt sind).
Warum??? Wenn Frauen Machos wollen, warum durfte ich (und Millionen anderer Männer mit mir) keiner sein???

Heute habe ich mühe, alles wirklich Männliche in mir wieder zu etndecken, zu fördern und anzunehmen (zum Glück gelingt es). Und es werden ja genügend Seminare und Kurse angeboten wie "Entdecke den inneren Mann in dir" und all solcher Blödsinn, der völlig überflüssig wäre, würden uns die Frauen so lassen, wie wir sind und wie sie uns - angeblich!?!? - mögen.

Aber das ist ja die Kernfrage: Mögen sie das wirklich? Und wenn ja, warum bekämpfen sie es dann in jeder Beziehung aufs heftigste?

Eine verdammt gute und treffende Frage!

Das ist es ja gerade, was wir meinte, als wir BDSM hier am Rande ins Spiel brachten. Vielleicht können wir "Normalos" oder Vanillas eine menge aus dem Bereich des BDSM lernen?

Denn dort ist es garkein Problem. Ein Mann kann, wie Du schon erwähnst, der totale Dom sein (im sexuellen Bereich) und der liebevolle und zärtliche Mann und Vater im normalen Leben - ebenso wie eine Frau die absolute Sub sein will, wenns um Sex geht, aber im sonstigen Leben selbstbewusst und klar ihren Weg geht.

Damit scheinen wir hier zu einem (unserer Meinung nach) wichtigen Punkt zu kommen, nämlich der Frage, warum dieses Nebeneinander den normalen, durchschnittlichen Paaren so schwer fällt.