Ich sehe den Anstieg der Infektionsrate durchaus mit Besorgnis.
Als offen Lebende mache ich mir einmal mehr Gedanken über de Wahl meiner Sexpartner und über die Frequenz meine Ausflüge.
Dass ich nicht ungeschützt vögele, ist für mich ohnehin selbstverständlich. Aber es stimmt, dass Syphilis - wie auch HIV - nicht nur durch den unmittelbaren Geschlechtsverkehr ansteckend sind, sondern auch durch alle dabei auftretenden Praktiken wie Küssen und Oralverkehr. Wo man da für sich die Grenze zieht, ist eine sehr individuelle Entscheidung.
Im Unterschied zu HIV - einem relativ gesehen eher nicht so ansteckenden, weil nicht durch die Luft übertragbaren Virus - handelt es sich bei Syphilis um eine relativ stark ansteckende bakterielle Infektion. Ein Grund für die steigenden Raten des RK-Institutes sind die vielen Fälle von Antibiotikaresistenz. Syphilis war eigentlich mit Penicilin immer gut behandelbar, doch durch den deutlichen Antibiotikamissbrauch in westlichen Gesellschaften (nicht indizierte Verordnung, zu vorschneller Abbruch der Einnahme, völlig überzogener Gebrauch von Antibiosen in der Massentierhaltung) entwickeln immer mehr Erreger Resistenzen gegen klassisch und ehemals gut wirksame Antibiotika wie Penicilin.
Dieses beunruhigende Phänomen schlägt sich auch in den Statistiken nieder.
Was wir dagegen tun können? Beim Arzt darauf bestehen, dass vor Verordnung eines Antibiotikums geprüft wird, ob übehaupt eine bakterielle Infektion vorliegt und welche. Wenn dann ein Antibiotikum verordnet werden muss, bitte immer alle Tabletten zu Ende nehmen. Und kein minderwertiges Billigfleisch aus Massentierhaltung essen!
Und beim Sex den Schutz nicht vergessen. Natürlich.