Das Lied des Muezzins
Die Glocken läuten: „Untergang“!Mein Abendland ist mir verloren.
Was mir für eine Zeit gelang,
hat sich auf mich im Krieg verschworen.
Ich bin am Ende „komplottiert“,
ein Geist, der auf der Schwelle steht
und meine Seele ist gerührt –
weil man mich ungeniert verdreht.
Kein Weilchen und nicht absolut
hielt meine Tat in diesem Sturm.
Mein Angesicht ist ohne Wut,
denn ich erkenne…einen Wurm!
Er stand, bei Gott, im Fegefeuer,
beschäftigte sich mit Fanalen,
mit allem was ihm lieb und teuer –
gebeugt von seinen Seelenqualen.
Bis auf dies Jetzt, wo er versagt,
blieb er für alle ungebrochen,
nun – bis auf Weiteres – vertagt,
schaut er in seine letzten Wochen.
Und, obgleich er gar nicht will,
tönen die Glocken nur für ihn.
Er hört zu und er denkt sich still:
ich geh mir freundlich aus dem Sinn!
(c) Sur_real