Ich trag es in mir Tag und Nacht
..Untertitel:
"Ode an die Einfachheit"
Meine Reimkunst macht vor niemand halt.
Hab sie getränkt in bangem Hoffen.
Und mit ihrer bittren Wortgewalt,
auch manches mal ins Mark getroffen.
Hab mit ihr gerügt und auch geschlichtet.
Einfach meinen Reim darauf gemacht.
Und manchen Mist dazu gedichtet.
Gar nächtelang damit verbracht.
Mein Herz gebracht auch zum Vergeben,
und fand selbst bei den Reibereien,
bei meinem Sport dem Jambenheben,
auch Wörter die sofort verzeihen.
Hab manch Frauenherz damit umgarnt.
Hab zugestossen, angegriffen,
und durch Phrasen gut getarnt,
am Ende auch mal drauf gepfiffen.
Doch für das Wort nun einen Orden:
bin immer noch verstanden worden.
Hör nur! Mein Herz. Wie´s in mir lacht!
Die Siegeshymne meiner Wörterschlacht.
Und wählt ich Waffen und den Ort,
der Ort wär` gleich, doch scharf das Wort.
Ich trag es in mir Tag und Nacht,
mal hundsgemein, mal zärtlich sacht.
Es mag Tröster meiner Seele sein,
grammatikalisch sogar lupenrein.
Mit einem Lächeln. Irgendwann.
Ein letztes Wort verlässt den Mund.
Kommt sicher meine Stunde dann:
„Ward meine Seele dann gesund?“
Dem lieben Gott kann ich beipflichten:
„Was sorgst Du dich?“
„Du kannst doch dichten!“
© endlichFreitag 29.06.2012
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