Witzig/Kritisch = Dealgedichte
Diesmal, auf Wunsch, zuerst das Ernste...danach, zur Erholung, das Witzige...
Hier, bei den Leuten
Im unbeirrten, unverwandten Ernst bestreite
Ich täglich, ohne sorgenvoll zu rasten,
mit einem großen Kraftaufwand zur Seite,
die Angstbewältigung bekannter Lasten.
Auch wenn sich schöne Frühlingswochen dehnen
und meine Hand in allzu ferne Räume greift,
auch wenn sich alle meine Sinne sehnen
und all mein Hoffen in die Größe reift,
die Dinge werden, wachsen lässt und meint:
dies sei mein Halt in einer Bruderschaft,
auf die, ganz träumerisch, die Sonne scheint.
So endet doch mein Tun in der Gefangenschaft!
Die Wanderung, die meine Zeit auf Erden prägt,
entdeckt mir, einem armen Hirten gleich,
was mich auf meinen wirren Wegen trägt
und macht mich auf die eine Weise reich:
Ich weiß, wenn ich mich ehrlich kraftvoll mühe,
wohin die Zeichen – Hieroglyphen – deuten
und auch wohin ich meine Wünsche ziehe,
bin ich, der doch verloren ist, hier bei den Leuten.
*
Die Götterkur
Ok, man kann sich heftig brüsten,
daß man so vieles könne – auch
kann man so folgen, seinen Lüsten!
Sie kommen meistens aus dem Bauch…
Doch will man mal etwas erreichen,
dann hilft es nichts sich froh zu sehnen,
dann muss das Nötigste auch reichen.
Man schafft es nicht sich auszudehnen.
Darüber sind die Götter wirklich froh!
Sie haben schließlich auch noch Pläne.
Die deinen landen dann im Klo
und dort im Kopf, die Sägespäne,
die wundern sich: warum denn nur,
gelingst den Göttern und nicht mir?
Wenn die mal weg sind, auf der Kur,
dann pack ich's an, gleich jetzt und hier!
(c) Sur_real