Witzig/kritisch = Dealgedichte
Tolle FeiertageIch hab dich aufgespürt, mein Herz,
du liegst mir furchtbar an demselben,
du bist mir Heimat, Stolz und Schmerz –
und blau und rot und grün im Gelben.
Du sehnst dich doch, ich sehne mich
Nach einem hellen Fleck im Sein.
Umarme mich und küsse – sprich:
Bist du nun endlich glücklich mein?
Ich brauch dein Angesicht, du Flocke,
du Taubenei, du schrille Gans,
ich reich dir meine heiße Socke
und gebe dir das Glück im Hans.
Mein „Hans“ ist steil und gut gebaut!
Und du bist freilich wundervoll –
drum sei’n wir fröhlich, wild und laut
und finden Feier-Tage toll!
*
Globales Vergessen
Wege ins solide Nichts!
Ab wann ist Denken ein Problem?
Die Ambivalenz seines Charakters
erscheint abstrus, im Hinblick
auf das zu Erwartende…
Sag mir wieviel Sternlein stehen,
in dem weiten Himmelszelt,
wieviel Seelen zwangsvergehen
auf der allerliebsten Welt.
Gefangen in der Freiheit
Ganz exklusiver Dogmen, deren Adel
sich auf die Einbildung vogelwilder
Massen bezieht, deren Eigenart
darin besteht unantastbar zu sein.
Oh Augenblick, verweile doch,
du bist so wunder- wunderschön!
Und wer zu früh den Braten roch,
den soll der leichte Wind verweh'n!
Nicht eben unartikuliert,
aber planvoll besessen von einer
uns völlig artfremden Kraft,
regiert die Einsichtslosigkeit
das weite Land globalen Vergessens.
(c) Sur_real