Die Schönheit
Wer hat mir mein „Kleid“ verliehendas mich nett und lieblich macht?
Wenn sie vor mir niederknien,
dann hab ich schon mal gedacht:
Keiner kriegt den Schatz zu sehen,
der mich ausmacht, der ich bin.
Da hilft kein Betteln und kein Flehen,
das hat alles keinen Sinn…
Ich bestimme wann ich gebe
und wieviel es kostet auch
und wofür ich wirklich lebe,
das bestimmt für mich mein Bauch.
Der ist anspruchsvoll und prüde
und er geht euch gar nichts an,
ich verhalte mich rigide,
will was ich bekommen kann.
Wie alle Reichen bin ich eitel,
mag man mich darum beneiden,
daß von der Sohle bis zum Scheitel
ich Anblick bin zum daran weiden.
Ich verschenke nichts und bleibe
angebetet und vor allem: teuer!
Weicht mir also nun vom Leibe –
ich verachte doch nur euer
lästiges Mich-zu-Begehren.
Ich altere lieber unbesehen…
Ihr könnt euch bei Gott beschweren,
vielleicht wird er euch ja verstehen.
(c) Sur_real