Das ist das Ende

Das ist das Ende: zu erkennen!
Zu wissen wer man wirklich ist
und alle Fehler zu benennen
und keinen davon mehr vergisst…
Du fürchtest es, o Not und Graus.

Dann ist als grausam eingestuft
was sich im Glück vermutet hat.
Das Rollenspiel das streng beruft
lässt keinen Ausweg: du bist platt
und nicht mehr Herr im eignen Haus.

Von dort aus steuert dich ein Zustand
den du „Charakter“ gerne nennst,
ein bislang unbekanntes Land
das du vom Hörensagen kennst –
und damit siehst du schrecklich aus.

Er führt dich in die Eigenschaften
und dazu sie noch auszuleben –
bewusst kannst du sie nicht verkraften
(du wärst verführt sie aufzuheben):
dein Ich sehnt sich nach Saus und Braus.

Erdulde also was man gab,
was aus dem Himmel höllisch kam
und lebe dich bis in das Grab –
gebärde dich ganz ohne Scham.
Das läuft auf einen (Un)Sinn hinaus.

(c) Sur_real