Unter gesellschaftsfähig würde ich verstehen, dass genau genau das möglich ist:
Lieber wäre mir, ich könnte auch öffentlich(er) zu meinem Devotsein stehen ohne dass ein Grossteil meiner LeserInnen das nächste Mal beim Lesen eines Artikel oder eines Editorials von mir gleich denkt "ah, das ist die Tussi, die vor ihrem Mann kniet und sich von ihm unterjochen lässt. Na, wer sich so unterbuttern lässt, wird auch sonst im Leben nicht viel auf die Reihe kriegen."
Dies kann man ja nur begrüßen. Ich glaube aber nicht, dass wir das so bald erleben werden. An dieser Stelle ein Dankeschön für das schöne Bild der devoten Kanzlerin.
Es ist bemerkenswert, dass unsere Gesellschaft, was sexuelle Abweichungen von der "Mitte" angeht, ziemlich spießig ist. Geschweige denn SM, nicht einmal homosexualität ist völlig gesellschaftsfähig. Kennt Ihr einen aktiven schwulen Profi-Fußballer?
Ich weiß aber auch, dass es Menschen gibt, die Befriedigung daraus ziehen, gerade etwas
nicht gesellschaftsfähiges zu machen. Ist doch irgendwie interessanter, wenn man sich zu einem erlauchten Zirkel zählen kann.