Ich weiß, daß es für viele BDSM Freunde kein BDSM ist.
Beim SM geht es m.E. um Spaß und Befriedigung –
beider! Also kreative Sexualität. Da sehe ich keinen Platz für Dogmen. Wollen die Beteiligten etwas davon haben oder es anderen Recht machen? Für die einen gehört Sex zum BDSM, für die anderen gehört BDSM –zumindest gelegentlich– zum Sex, und noch andere befriedigt „reiner SM“. Wer will denen, die’s wollen und tun, vorschreiben, was sie zu mögen haben oder was sie zu befriedigen hat?
Für eine mag festhalten der Hände beim Sex schon zu viel des Guten sein, während eine andere nach einem vernehmlichen Patsch auf den Allerwertesten, der noch eine Weile deutlich sichtbar ist, fragt, ob es hier Fliegen gibt. Die Grenzen sind fließend, individuell zu erforschen und abzumachen.
Sich an die vielen möglichen Facetten spielerisch heranzutasten halte ich für den besten Weg. Die Theorie, die dazugehört, ist weniger der „einzig wahre und richtige Weg“, Dinge zu tun oder zu handhaben. Vielmehr geht es darum, zu wissen,
was man da tut. Also z.B. welche Kerze sich am besten eignet oder daß man mal aus etwas größerer Höhe tropft, damit der Spaß nicht gleich von „böse Aua“ oder einer Brandblase beendet wird. Oder z.B. Subbi beim Fesseln nicht die Luft wegbleibt (oder gar Gefäße oder Nerven verletzt werden).
Das Wissen, das man Stück für Stück erweitert, ist ohne Sensibilität und Einfühlungsvermögen dennoch nur graue Theorie. Das zieht sich wie ein roter Faden durch alle Facetten – sei es D/S, S/M oder was-auch-immer. Wie viel Subbi gerade braucht (zu brauchen meint) und Dom/Top ihr tatsächlich zumuten darf ist einerseits eine Frage der „Tagesform“ und Stimmung, andererseits der Verantwortung für Subbi.