it´s always a point of view
Liebe TE,
wenns im Schritt (Detail) kneift, sollte man sich die Hose (Gesamtsituation) näher ansehen. Ganz besonders bevor man mit Trennung, Öffnung, Erpressung in einer Beziehung agiert.
Solche Aktionen mögen Reaktionen auslösen, aber das eigentliche Ziel wird dadurch kaum erreicht. Die Wahl der Mittel (Drohen/Erpressen) oder (Öffnung/Trennung) und der rasche Einsatz dieser Mittel stammen aus entsprechendem Zeitgeist der akzeptierten Psychologie.
Heute darf man anders denken, anders fühlen, anders agieren.
Sehen wir uns doch einmal an, was wirklich ist.
Du hast einen Partner und wünschst dir, dass er all das erfüllt, was du von einem Partner bisher erwartest hast, was in deinen Augen ein Partner zu erfüllen hat.
Genau unter diesem Licht sollte die Situation beleuchtet werden, denn wenn ich von jemanden höre, dass er seinen Partner in der Kategorie "Zuverlässigkeit" bewertet, spricht das Bände.
Nach deiner Denkensweise müssen Menschen funktionieren und ihren zugedachten Job erfüllen. Weiterhin glaubst du, dass ein Miteinander nur dann funktioniert, wenn man Kompromisse akzeptiert. Denn durch diesen Kniefall vor der eigenen Individualität können auch inkompatible und auch mäsig kompatible Menschen ein gemeinsames Leben leben.
Diesem gegenüber steht die Liebe, also jenes "Etwas" was bedingungslos, intensiv und ohne Wertung wirkt, durch unsere Herzen, durch uns selbst. Es kennt keine Verlässlichkeit, es kennt keine Urteile, es kennt all dieses Schubladendenken nicht. Es ist einfach nur da in all seiner Pracht.
Was also tun?
Möglichkeit 1:
Du lernst im Punkto Sex Kompromisse zu machen, denn schließlich ist er zuverlässig, ein guter Vater, hat einen Job und macht ja seinen Partnerjob insgesamt recht brav. Warum also in Sachen Sex keine Abstriche machen? So kann er weiterhin alles erfüllen, was er bisher akzeptabel gemeistert hat und muss sich beim Sex nicht wie ein Pornostar verbiegen.
Möglichkeit 2:
Du zwingst ihn dazu, dir in der Welt des Fühlens, des Wahrnehmens, der Energien eine Rolle vorzuspielen, die er weder ist und die ihn auch nicht ausmacht. Dann gewinnt er ein paar Scoringpunkte dazu und ist damit dein perfekter Beziehungssklave. Waren die Rollen beim "mehr-als-Vanilla-Sex" nicht anders zu verteilen? Also, auch doof.
Möglichkeit 3:
Du beginnst allmählich zu erkennen, was Beziehung wirklich ist. Du öffnest dich dem bisher Unmöglichen. Partner spiegeln sich, Partner erfüllen Rollen, Partner tun genau das dem anderen zuliebe, was jeder benötigt, um seine inneren Themen zu erkennen. So wirst du irgendwann im Zuge dieser Sinnierungen auf die Erkenntnis stoßen, dass du dein Leben als Kleinkind und Kind spiegelbildlich als Erwachsener erneut lebst. Wer nimmt dabei welche Rolle ein? Und welche Konflikte zwischen dir und deinen Eltern werden hier punktgenau verdeutlicht? Welche Rolle spielst du? Immer noch die brave Tochter, die zu gehorchen hat, wo alles ordentlich sein muss, wo alte Ideale verwirklicht werden müssen? Oder hast du dir den Wesenszug, dass alles passt und organisert ist, zugelegt um Anerkennung zu erhalten? Oder etwa weil dein Selbstwert dadurch ins Ungleichgewicht gekommen ist? Wo kneifte es zwischen dir und deiner Mutter, dir und deinem Vater. Was genau ist damals kurz- und mittelfristig passiert? Wie kompensierst du all das im Verbund mit deinen inneren Sehnsüchten? Was war damals und warum willst du dich selbst ein klein wenig bestrafen?
Bisher hat dir dein Partner brav gedient. Jetzt aber bricht die Zeit an, wo all diese Rollen neu verteilt werden. Es ist jetzt die Zeitenergie, wo alte Muster extrem verdeutlicht und extrem auf den Prüfstand gestellt werden.
Altes Denken, alte Gewohnheiten, alte Glaubenssätze helfen hier nicht mehr weiter und verlieren an Kraft.
Was glaubst du hätte passieren müssen, dass du heute an genau diesem Punkt der Unzufriedenheit stehst, wie du nun stehst?
Wann begegnest du deinem Partner auf Augenhöhe, sprich, du respektierst ihn, so wie er wirklich ist? Bis jetzt hat er dir vieles erfüllt, damit deine Idealwelt und Ziele Realität werden. Und ja, natürlich hat seinen Teil gerne beigesteuert, aber das ist seine Baustelle. Denn auch seine Rolle ist für ihn die Möglichkeit seine Themen zu erkennen, anzunehmen und gerade zu rücken.
Es ist jetzt die Zeit gekommen, wo du anfangen darfst, Menschen so zu lassen wie sie sind. Denn nur dann weißt du, dass du jemanden an deiner Seite hast, den du so liebst wie er ist und nicht wie er dir dient.
Denk mal darüber nach ...
Also Tipp wäre die bekannte syst. Aufstellung. Wobei ich in deinem Falle anrate, erst einmal an den Wurzeln deines Weltbildes therapeutisch zu arbeiten, damit solch eine Aufstellung auch verstanden und verinnerlicht werden kann. Sprich Vorbereitung auf eine syst. Aufstellung und Änderungen deines Weltbildes.
Der erste Schritt für dich kann sein: Erkenne das jetzt die Zeit der Veränderungen ansteht. Nichts bleibt mehr wie früher. Und Partnerschaft ist
kein Job.
Du entscheidest
Viel Kraft und Mut wünsche ich dir
hg
D.