Wie wird Kopfkino Realität?

Versuch es doch mal mit BDSM Stammtischen oder Playparties in deiner Nähe.

Dort findet man zumindest Gleichgesinnte mit denen du dich austauschen kann.

Oder du wagst wirklich mal den Schritt zu einer Domina. Deine Ängste kannst nur du dir nehmen.

Luna

Ich kann mich dem Tipp, mal einschlägige Stammtische und Parties (am besten jene wo man auch was anderes, z.B. tanzen, machen kann, um nicht alleine ständig irgendwo rumstehen zu müssen ) nur anschließen.

Und dann: Such keine Domina. Suche einen Menschen der dir sympathisch ist und erst einmal nichts weiter! Wenn dieser zufällig auch dominant ist, ist's natürlich eine schöne Sache, aber erst einmal geht es, das ist meine Meinung, für dich erst einmal darum, dieses böse Schreckgespenst "uuh, SM ist ja so böööse und extrem" aus deinem Hirn rauszukriegen.

SMler sind stinknormale Menschen. Leute wie du und ich. Und, vielleicht mag dich das jetzt überraschen: Am Anfang sind die meisten davon auch alle Softies.

Zum Kopfkino: Realität wird es niemals 1:1. Es ist immer anders real. Also brauchst du vor deinem Kopfkino, braucht niemand besonders viel Angst zu haben weil es so schräg, extrem, wasauchimmer aussieht.
Real fühlt es sich grundsätzlich anders an.

Das kann heißen: Das vorher sooo Extreme ist real der Langweiler schlechthin.
Kann aber auch heißen: Dinge die du für völlig harmlos und gähnend langweilig hältst, sind real auf einmal umwerfend erotisch und kicken dich mehr als alles andere zuvor.
Alles ist möglich.

Mein Erleben hat zu nahezu 100% bislang mein Kopfkino immer übertroffen - eben weil diese "angeblich so langweiligen Kleinigkeiten" auf einmal sooo viel mehr waren.

Ich war nie in solch einer Situation, ich packe Dinge lieber an, als sie im Schrank verrotten zu lassen.

Es hilft nur eines: aufstehen, Arsch hoch und etwas tun. Parties, Stammtische und einfach mal schauen.
Auf den Stammis nach den Leuten, auf den Parties nach dem, was passiert. Man lernt Leute kennen, durch die schliesst man weitere Bekanntschaften und mitunter trifft man auch die/den, die/der zu einem passt.

Im stillen Kämmerlein de Toys anschauen und sich alleine ausheulen nutzt Dir nix. Ebenfalls würde ich die Lektüre von "Wie man eine Herrin findet.." von Lilith of Dandelion empfehlen.

noxx

Hey, du bunter Vogel, den ersten Schritt hast du schon gemacht.
Und den zweiten hier auch gleich.
Du jammerst, weil du stehst, und merkst nicht, dass du schon läufst?

Der Weg ist doch richtig.
Toys interessieren dich - also hast du welche besorgt, probierst mal, wie sich das anfühlen würde, liest was drüber, machst erste virtuelle Kontakte.
Den Schwanz einkneifen ist keine Schande, tun sogar manchmal Frauen. Nur hol den Dödel wieder raus und probier es nochmal!

Stammtische und Foren sind ein guter erster Schritt. Vielleicht auch mal ne Kontaktanzeige schalten á la "ich suche wen nur zum Ausprobieren" - vermutlich kommen bei genau diesen Kontakten ganz andere Sachen raus.

BDSM ist ein weites, weites Feld mit verschwommenen Grenzen. Schau dich um, probiere hier und da. Nicht alles ist "deins", aber deins ist auch irgendwo dabei.

Kopfkino wird nur durch Realität Realität.

Erst wenn Du es wagst hinaus ins reale Leben zu gehen wird Dein Kopfkino Realität. Ob es sich so anfühlt wie in Deinem Kopf wird sich herausstellen. Aber in jedem Fall ist es Dein Erleben und Dein Erlebnis, dass Du mit einem echten Menschen wirklich gemacht hast.

Viel Glück!

"In 20 Jahren wirst Du eher die Dinge bereuen,
die Du nicht getan hast, als jene, die Du getan hast.
Lichte also die Anker und verlasse den sicheren Hafen.
Lasse den Passatwind in die Segel schießen.
Erkunde Sie.
Träume Sie.
Entdecke Sie."


Mark Twain (1835 - 1910)

LA

Woher weist du, dass in deinem Freundeskreis keine BDSM-ler sind.
Erzählt man ja nicht rum und wenn Du nicht fragst erfährst Du es nicht.

Mich hat der Satz stutzig gemacht, dass es so schwer ist Frauen kennen zu lernen.

Da musst du ansetzen. Aber nicht um schnellstmöglich eine Domina zu finden, sondern erst mal wegen der Frau an sich. Auch eine BDSM Beziehung ist erst mal eine Beziehung. Und wenn man die nicht hin kriegt, klappt auch die BDSM Beziehung nicht.

Da gibt es auch Literatur (Dating, Pick-Up, Attraktivität) und Trainings dazu.

Momentan besser angelegtes Geld als neue Toys.

Diese Schwierigkeiten beim Entdecken meiner Neigungen hatte ich zum Glück nicht. Ich war jedoch genug in der BDSM-Welt unterwegs um verschiedenste BDSM-Einstiege zu hören oder mit zu erleben.

Mein - sehr persönlicher - 5-Punkte Vorschlag um Kopfkino in die Realität umzusetzen wäre:

1. Ich bin OK.
Was mag ich an mir? Was macht mich liebenswert? Warum ist es gut, die verschiedenen Facetten an mir, und Neigungen in mir, als Teil meines Selbst zu akzeptieren?

2. Austausch mit Anderen.
Virtuell und real. Entdecke, dass Dein Kopfkino/ Deine Neigungen eine von vielen Möglichkeiten sind seine Sexualität zu leben. Keine ist per se besser oder schlechter.

3. Akzeptanz durch Andere.
Mein Kopfkino/ Meine Neigungen werden von anderen Menschen akzeptiert. Manche wollen sich gar mit mir darüber unterhalten oder teilen dieses Kopfkino.

4. Selbstbewußtsein im Umgang mit meiner Neigung.
Dort draussen - in der Realität - gibt es noch mehr Menschen, die so ticken wie ich. Meine Neigungen gehören zu mir wie die Farbe meiner Augen.

5. Attraktiv sein für Andere.
Ich habe Interesse an Menschen, weil sie mein Leben bereichern. Ich möchte mehr als nur mein Kopfkino in die Realität umsetzten sondern Sexualität mit Ihnen teilen.

Und: Kommunikation ist der Schlüssel für die Realität.

Sehr gut formuliert. Ich würde ihn sogar erweitern.

Alle 5 Punkte werden noch stärker, wenn du nicht nur Deine Neigung einsetzt, sondern Dich als ganze Person und die Anderen als Menschen mit Stärken und Schwächen:

1. Ich bin OK - Andere sind auch OK.
Was mag ich an anderen? Kann ich sie akzeptieren, wert schätzen? Wie fühle ich mich Ihnen gegenüber?

...

5. Ich will nicht nur Kopfkino und Sexualität, sondern Zeit, leben, Freude mit Anderen teilen.

@*******mind

Guter Punkt:

Danke!

Ach? Tut man nicht?
Oooops!!!



noxx

das in einem brannte und man bekam Angst.

Angst vor sich selber. Ist man "abartig"? Ist man "krank"? Was ist das genau, was ich da fühle, und vielleicht schon sehr lange,im Unterbewußtsein? Wie kann ich das in Einklang bringen, mit meiner Umwelt, wer tickt so wie ich? Tickt überhaupt jemand so wie ich?

Alles Fragen, die sich fast alle BDSM'ler mal zu Beginn gestellt haben,vermute ich mal stumpf. So auch ich natürlich.

Aber wer in der realen Welt so rein gar keine Berührungspunkte mit anderen Menschen hat, die gleichgesinnt sind, der ist ganz schön in den Arsch gekniffen, weil er sich all diese Fragen nicht selber beantworten kann.

Der Anfang ist gemacht, lieber fasan, in dem Du dich hier umsiehst, mitliest, deine Fragen stellst, von Leuten, die wissen, es ist weder "abartig" noch "krank, was du denkst und fühlst, Antworten und Tipps bekommst, du hast alle Chancen, dir selber eine Brücke zu bauen von Virtual Reality zu Reality.

Klar kann dein Kopfkino real genauso geil sein, möglicherweise noch geiler aber manches auch eben nicht.

Dir eine Domina zu suchen, abgesehen vom Geldfaktor, der dies kosten würde, ist m.M. nach nicht die Lösung deines Problems, nämlich erstmal ÜBERHAUPT Kontakte zu knüpfen.

Vielleicht löst du dich von dem Gedanken, gleich alles und das am Besten gestern haben zu wollen, sondern die Politik der kleinen Schritte zu gehen.

In dem du erstmal Leute triffst, die dir Antworten geben können, dich an ihren Erfahrungsschatzkästlien teilhaben lassen,nicht das Pferd von hinten aufzäumen. Dir selber die Zeit zu zugestehen, die eine Entwicklung in Richtung BDSM braucht.

Ich habe ganze 3 Jahre gebraucht, von meinem ersten, bewußteren Gedanken"Iich will mehr als Blümchensex" zur realen Umsetzung meiner Neigungen mit einem mir vertrauten Menschen,eine gemeinsame Entdeckungsreise in die dunklen, aber faszinierenden und befriedigenden Abgründe meiner Lust.

Und jetzt, mit einem neuen Partner, der von BDSM null Ahnung hat, also Vanilla ist, fange ich ganz von vorne wieder an, Step by Step, inch by inch.

Ich habe mir hier im Joy meine Antworten geholt. Indem ich mit anderen schrieb, eifrig las, in den Foren, insbesondere in "BDSM für Anfänger", indem ich meine Fragen stellte,mich völlig unverbindlich und unverfänglich auf Stammtischen,Partys etc. mit Joy'lern unterhielt. Mir einen Mentor suchte.

All diese Palette der Möglichkeiten steht dir offen und es braucht nur eines klitzekleinen Schubses deines inneren Schweinehundes, damit du raus gehst, auf Leute zu, dir dich ernstnehmen,weil sie dich,deine Gedanken und Gefühle verstehen, weil sie selber genau so mal Anfänger waren wie du.

Greetz
Acivasha

Hallo fasan,

den ersten Schritt hast du getan... dich erst einmal selbst mit Toys versorgt und erste Experimente und Erfahrungen im Selbstversuch gemacht.

Nun stehst du vor dem nächsten Schritt... du möchtest wissen, wie sich das Ganze mit einer Partnerin anfühlt. Doch woher nehmen?

Die Chancen sind selbst im Bekanntenkreis gar nicht so schlecht. Kennst du 100 Leute, kannst du davon ausgehen, dass, regionsabhängig, 5-9 davon zumindest aktives Interesse an BDSM haben.

Auch der Hinweis auf BDSM-Stammtische ist ein guter... oft weniger, um eine Partnerin zu finden, aber um das Selbstbewusstsein zu seiner eigenen Neigung zu stärken, zu lernen darüber zu reden... und, ohne dir zu nahe treten zu wollen, aber ich denke, daran fehlt es dir noch.

Oder nimm dir "einschlägige" Profile oder Kontaktanzeigen mit Verstand vor... "mit Verstand" heißt hier vor allem, lies genau, was da steht... dichte nichts aus deiner Fantasie dazu und ignoriere auch nichts, was du liest... wenn du dann antwortest, tu das sehr persönlich, höflich und ganz "normal", mach deutlich, dass du das Profil, die Anzeige wirklich gelesen hast... deine Chancen sind gar nicht so schlecht, wenn auf der "anderen Seite" nicht der Eindruck entsteht, dass du da ein Standardbriefchen immer weiter kopierst...

Im Gegensatz zu einigen anderen hier lehne ich auch einen Termin mit einer professionellen Domina nicht grundsätzlich als Einstieg ab. Es ist eine Frage, die du dir nur selbst beantworten kannst: Suchst du eine Partnerschaft oder eine Frau, die mit dir ab und zu BDSM macht? Eine echte Partnerschaft wirst du bei einer Profi-Domina wohl eher nicht finden.... wohl aber in aller Regel einen Einstieg in das BDSM-Erleben "an sich". "Profis" wollen Ihre Kundschaft behalten... haben meist viel Erfahrung und bieten dir normalerweise erst einmal ein Gespräch an... um zu erfahren, wo deine Träume und Fantasien liegen, aber auch, welche Erfahrungen du bisher hast... und machen daraus ihr "Programm" für dich... je ehrlicher du da bist, desto eher gibst du (nicht nur Profis) die Chance, sich auf dich abzustimmen und dir ein erregendes Erlebnis zu bereiten.

Ich denke, ob Profi oder "Partnerin aus der freien Wildbahn"... der Schlüssel zu einem erfüllten Erleben ist immer Offenheit und Ehrlichkeit. Wer damit nicht umgehen kann, hat dich eben nicht verdient! Auch als sub darfst und sollst du durchaus deinen Stolz bewahren!

In diesem Sinne viel Erfolg,
DocWolf

... tun.
Wie bereits erwähnt:
• Stammtische
• Gespräche

und wichtig IMHO:

immer mit dem Herzen dabei sein.
Die Leute an den Stammis sind nett, aufgeschlossen und beissen nicht. Insbesondere (meine Erfahrungen) ist der Umgang untereinander respektvoller als bei "Stammtischen" in der Mainstreamwelt....

Nur mal so,.....