ein Dilemma tragischen Ausmaßes
zum einen die Sucht des einen Partners, zum anderen das schlechte Gewissen des anderen. Das Gefühl der Treulosigkeit, des Verrats.... Beides kann sich bis ins beinah unendliche steigern.
Um hieraus einen Ausweg zu finden, muß man sich erst einmal Klarheit über das Thema "Sucht" verschaffen.
Sucht basiert, es gibt nur sehr wenige Ausnahmen, auf einer Lebenslüge. Man glaubt anfangs, mit deren Befriedigung Lösungen für irgendetwas zu finden. Dies geschieht häufig unbewußt und viele Suchtkarrieren sind vorgezeichnet, bevor der erste Schluck getrunken oder der erste Schuß gesetzt ist. Irgendwann hat sich der Süchtige so tief in seine Lüge und seine Verhaltensmuster verstrickt, daß es scheinbar keinen Ausweg mehr gibt, als die Lüge aufrecht zu erhalten. Und da sitzt des Übels Kern. Man soviele Therapien machen, wie man will. Solange man nicht mit der Lüge, und damit meine ich die Lüge vor sich selbst, nicht anderen gegenübner aufhört, solange gibt es auch keinen Weg aus der Sucht. Der Süchtige muß wollen. Dies ist ein Findungsprozess, den der Süchtige mit sich allein ausmachen muß. Setzt natürlich einen hellen Geistesaugenblick vorraus, den Süchtige, je tiefer sie in ihrem Nebel verstrickt sind, nur selten haben. Gut gemeinte Hilfe und Verständnis, verschleppen diesen Prozess häufig, weil sie dem Süchtigen die Konsequenzen seines Handelns lediglich verschleiern. Nach dem Motto: ach es wird schon irgendwie gehen. Manche zerbrechen an diesem Findungsprozess, andere finden einen glücklichen Ausgang.
Tatsache ist: "Der Krug geht zum Brunnen, bis er bricht" Ich bin ein Freund solcher Volksweisheiten, denn je älter ich werde umso mehr erkenne ich, wieviel Wahrheit in Ihnen steckt. Der Mensch ändert sein handeln erst, wenn die Konsequenzen daraus negativ werden oder negativ zu werden drohen. Süchtigen fehlt die Weitsicht des zweiten Falls, denn sonst wären sie wohl kaum süchtig geworden. Also müssen sie diese Konsequenzen spüren und erkennen, warum das alles so ist und daß nur sie allein eine Wende herbeiführen können. Ich weiß, das klingt hart und das ist es auch.
Aber wieviel Alkoholiker werden z.B. von Ihren Arbeitskollegen gedeckt? Keiner will da der Judas oder die Kameradensau sein. Aber eine Hilfe ist das nicht.
Und bevor man selbst mit in den Abgrund gerissen wird, sollte man sich überlegen, ob es nicht besser ist, die Reißleine zu ziehen.
Gruß
JGOBond