Guten Tag! Ich bin Swinger.....

Das ist richtig. Ich beziehe mich auf die Aussage von paarlook46: "Jeder kann und darf tun was er möchte, sofern er nicht die Grenzen des rechtlichen und moralischen Tuns überschreitet" - aber wer definiert die Grenzen des moralischen Tuns ?

Wie Du richtig feststellst sollte diese im Idealfall jeder nur für sich selbst definieren und nicht auf andere Menschen übetragen.

Oft ist, gerade bei Menschen die ihre eigenen moralischen Grenzen besonders im sexuellen Bereich sehr eng setzen, jedoch das starke Bedürfniss vorhanden, ihre eigenen Moralvorstellungen auch auf anderen Menschen projezieren zu wollen. Wenn diese Personen dann mit dem Umstand konfrontiert werden, dass Menschen aus ihrem direkten Umfeld swingen, dann sehen sie oft ihr Wertesystem in Frage gestellt.
Auch wenn es ihnen objektiv gesehen egal sein könnte, was ihre Bekannten im privaten Bereich auf freiwilliger Basis mit anderen Menschen, die das ebenfalls auf freiwilliger Basis machen, so sexuell veranstalten.
Diese Erfahrung habe ich so gemacht. Menschen mit engen sexuell moralischen Grenzen sehen die Swingerei als ein Angriff auf ihr Wertesystem und somit als gesellschaftlich relevant - anstatt als Privatsache.

eben.. das ist privatsache..... privat ist das gegenteil von öffentlich.. also keine öffentliche angelegenheit. warum also sollte es herum erzählt werden, ausser bei menschen die es was angeht bzw. die davon betroffen sind?

im anderen thread wurde gefragt, ob auch erzählt wird wann und wer aufs klo geht und was dort abgelassen wird.

Naja, die Frage ist ja, was machst Du draus? Sich jetzt bockig hinsetzen und dies als Angriff aufs eigene Wertesystem (Swingen ist ok) nehmen und das ganze als gesellschaftlich relevant (Moralisten dürfen das nicht äußern...) erklären? Denn letztlich ist dieser Strang nichts anderes als die Kehrseite der Medaille: Da mag wer nicht, dass jemand anderes eine andere Meinung vertritt.


Es ist egal, ob Du einsetzt "sexuelle offene" oder "sexuell geschlossene Moral".

Je nachdem, von welcher Seite aus man sich das Bild ansieht. Letztlich blöken beide das gleiche.

Oder man einigt sich, das man eine unterschiedliche Moral hat und aufgrund dessen den anderen blöd findet. Und geht dann glücklich jweils seiner Wege.

Nicht wahr?

Ob ich etwas grundsätzlich gut finde oder auch machen würde, sage ich doch auch immer.
Zu allen möglichen Themen.
Nur eine negative Meinung zu SC`s mögen die toleranten Swinger nicht hören, oder wie?
Wenn ich nicht Bungee-Springen möchte, sage ich auch:
Würde ich niiiiieeee machen, finde ich furchtbar und angsteinflößend.
Da muß ich auch abkönnen, wenn jemand mit der Swingerei nichts anfangen kann!

@ L_u_x

Menschen habe zu den verschiedensten Dingen die unterschiedlichsten Meinungen.
So weit, so schön.
Interessant finde ich nur, dass diese in den wenigsten Bereichen so absolutistisch vertreten wird wie bei moralischen Fragen.

Ich kenne wenige Swinger die behaupten, Nichtswinger seien alle grundsätzlich verklemmt und prüde oder gar grundsätzlich schlechtere und moralisch tiefer stehende Menschen ( auch wenn einige das wahrscheinlich wieder anders wahrnehmen)
Dass Nichtswinger im Gegenzug Swinger als quasi charakterlich und moralisch Deformierte betrachten ist jedoch sicher keine Ausnahme.



Genau darauf würde ich mich ja auch gerne einigen und glücklich meiner Wege gehen.
Für die Fraktion der Swinger dürfte dies auch fast ausnahmslos kein Problem darstellen - aber gilt das auch für die große "moralische Mehrheit" ?

Die Realität zeigt mir, dass immer wieder die Gruppen, welche im Besitz der zahlenmäßig vermeintlich größeren Moral sind, diese zur allgemeingültigen Moral erklären möchten und andere Menschen, die eine andere Moral, andere Lebensweise... haben, benachteiligen und ausgrenzen(bestenfalls).
Und genau da fängt das Problem an.
Dass diejenigen, die in der Mehrheit sind, richten über die moralische Minderheit. Wären die Swinger in der Mehrheit könnten und würden sie vermutlich genauso handeln.
Da sie aber in der Minderheit sind, müssen sie versteckt agieren und sich verleugne, wollen sie keine gesellschaftlichen Nachteile erleiden.

Wenn man erreichen könnte, dass jeder für sich seine eigene Moral definiert und andere Menschen nach deren Moral und deren Gusto leben lässt, dann wäre die Menschheit einen riiieeesigen Schritt weiter....wird aber nie passieren....


@ mad_and_lucky


Es besteht aber ein grundsätzlicher Unterschied ob ich sage: Swingen (Bungee-Springen, Kegeln, Briefmarken sammeln, Jodeln....) ist nichts für MICH und ICH kann MIR für MICH nicht einmal vorstellen, es auszuprobieren, oder ob ich sage; Swinger (Bungee-Springer, Kegler, Briefmarkensammler, Jodler....) sind, pervers, abartig, widernatürlich und gehören......, um diese Gruppe geht es mir - und die ist gar nicht sooo klein.

Ich kann es jederzeit ab wenn mir jemand sagt, dass es für IHN PERSÖNLICH nichts wäre und er es nicht versteht, wie man sowas machen kann - solange er akzeptiert, dass ICH für MICH entscheide, dass ich, aus welchen Gründen auch immer, es gerne mache.

warum wissen Deine Mitmenschen von Deinen Swingerleben?
sagst Du denen wirklich "guten Tag ich bin Swinger"
dann kannst Du genauso gut sagen " Ich mach was ich will solange ich keinem damit verletzte."das kommt besser an
Es ist Dein Leben und Deine Neigung ,aber ich würde Sie nicht ans schwarze Brett hängen um Aufzufallen.
Die wenigsten meiner Freunde und Familie wissen von meinen Neigungen weil es Privat ist und erst mal keinem etwas angeht.

Debby, ich kann dir nur recht geben. Manche Leute verärgert oder verletzt man auch mit derartigen Themen. Könnte man sofort JoyClub auf die Stirn tätowieren lassen.

Hi Nok

ich glaube, Verallgemeinerungen sind ein sehr subjektives Spiel. Und als solche meist falsch. Ich kenne weit mehr sexuell offene Menschen, die sich für besser halten (interessanterweise genau deswegen) als monoheteronormativ lebende Menschen, die Swinger verurteilen. Ok, ich kenne auch weit mehr offene Menschen als andere - aber das liegt ja an mir und meinem Freundes-/Bekannten-/Kollegenkreis (und ich arbeite in einem konservativen Konzert)

Ich glaube, die "moralische" Mehrheit gibt es nicht mehr. Es gibt sie in Umfeldern, klar. Aber nicht zwangsläufig in der deutschen Gesellschaft als solche.

Wenn sich ein Mensch beständig in Umfeldern wiederfindet, in der er der Außenseiter ist, ist das eine leicht zu ändernde Tatsache. Man muss nur bereit sein, die bekannten Menschen gegen solche zu tauschen, die einem näher sind und bei/mit denen man sich wohler fühlt.

Viele Grüße
Lux

sich hier 1001 kopfe darüber zu zerbrechen, ob eine moralisch-moralisierende mehrheit swinger verurteilt oder nicht ... immerhin hat deren "richten" keine steinigung zur folge wie etwa als urteil für ehebruch in saudiarabien ...

schön gesagt. Von mir aus ende der Diskussion.