Gruppenzwang

Nicht minder, was die Ansichten über die gegenpoligen Herr- und Damenschaften angeht.
Es ist genauso haarsträubend ab und an zu lesen, was Dom soll und muss und vor allem: auf gar keinen Fall darf!



Also manchmal bietet es sich auch an, ganz konkret anzusagen, was man selbst für etwas hält oder nicht.
Ich kriege auch die Krätze, wenn in jedem dritten Post dann die Floskel: "jeder wie er es braucht oder will" zu lesen bekomme.
Ist irgendwie selbstverständlich und tötet dann jeden Impuls in mir, weiter zu 'reden'.

Was mich so viel mehr nervt (wenn wir schon mal dabei sind) ist eingeschränktes Denken, Bigotterie und Merkbefreitheit. Wenn ich gar nicht lesen kann, dass Menschen auch mal freudig, interessiert sind, wie (anders) Andere so leben oder denken.
Ich habe das (Andere, Fremde, Neue) immer eher als bereichernd in meinem Leben empfunden, etwas, das mich weiter bringt, aus dem eigenen Dunstkreis, in dem man sich gedanklich, kulturell etc. dreht, heraus.
Manche empfinden das (was sie nicht kennen oder sich vorstellen können) vielleicht eher als Bedrohung...

Oft nehmen sich Leute (hier) auch einfach nicht die Zeit, die Muße oder die Freizügigkeit, einfach mal von sich heraus zu beschreiben, wie etwas für sie ist, sich anfühlt. Das wäre oft aufschlussreicher, aber eben auch: nackter.
Statt dessen kommen dann kurze Floskeln, möglichst noch mit BDSM-Vokabular, das eh wie Schablone wirkt, außer man füllt es mit Leben. Jeder versteht eh was anderes unter den ewig gleichen Begriffen...schon da fängt oft die Zeterei und das Missverständnis an.

Nackter...genau darum geht es.Wie will man denn den anderen wirklich verstehen und in seiner Einzigartigkeit wahrnehmen, wenn er nur einen Bruchteil von sich zeigt, aus der Angst heraus angreifbar zu sein?

Stimmt ja auch.Ein Mensch wird angreifbar, wenn er allzu persönliche Empfindungen in eine Diskussion hereinbringt.Ich finde das teilweise sehr traurig, denn an der Oberfläche schwimmen schon zu viele.

Ja. Jeder muss das wohl für sich abwägen und nicht zu vergessen sind Postings auch Momentaufnahmen.
Man mag n einem Moment sehr reserviert sein, vielleicht auch verletzt, verletzlich und in einem anderen in Paluderlaune, in wieder einer anderen Phase exhibitionistisch oder auch...sich offenbaren wollend und sei es deshalb, weil Schreiben, Mitteilen ja auch etwas befreiendes, erlösendes haben kann und man sich manchmal beim Schreiben etwas von der Seele redet oder formuliert für sich, was vorher nebulös war.

Wenn ich solch Nacktheit lese, bin ich immer sehr berührt und manchmal teile ich das auch dem Schreiber mit, auch um Mut zu machen.

Ich finde auch (im Bereich BDSM hier im Forum), dass eher selten ein Angriff oder Ähnliches folgt, wenn jemand durch bloße Offenheit sich 'auszieht' und einen Blick hinter die Kulissen gewährt, zumindest sofern darin keinerlei Angriffe, Schuldzuweisungen und Ähnliches zu lesen sind, jemand ganz für sich und von sich berichtet.

Ich hüte solche Postings wie Schätze und lese sie mit entsprechendem Respekt.

Das empfinde ich in diesem Forum auch als sehr angenehm. So ist es nicht überall.

...diesen Thread noch mal umzudrehen.

Wenn er denn schon an der Stelle ist wo Klartext gesprochen wird.

Ein Dom hat sehr wohl gewisse Eigenschaften.

Er eiert nicht herum.
Er hat eine Meinung und kann sie vertreten.
Er hat einen Willen und setzt den durch.
Er kann klare Ansagen machen.
Er jammert nie über irgendwelche sub´s.
...
...
...

Wer jetzt mag ersetze Eigenschaften durch Regeln.

Weil ich heute gerade meinen provokanten Tag habe: Das Spiel besteht daraus: Hier ist oben. Der Platz von Sub ist unten.

Egal wieviel Verständnis-lenor ihr in den Waschtrog schüttet, thats the Game.

Liegt das nicht in der Natur der Sache ?

Mich wundert das überhaupt nicht, denn es ist das gewollte Spiel - umgekehrt wäre die Frage doch widersinnig. Hier geht es vorwiegend um die Artikulation von Gefühlen und wenn man jemanden den Spiegel vorhält, rastet er aus wie ein Schimpanse im Tierversuch.

Wenn ich mich nicht an einen üblichen Code halte, werde ich schwerer verstanden. Wenn ich mir nicht zum Ziel setze, verstanden zu werden, mir aber Zustimmung wichtig ist, stecke ich in einem Dilema.

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Old Odins Gedanke erscheint mir zielführend:

Es gibt gewisse Eigenschaften, welche mit Dominanz, Submissivität oder Masochismus verbunden sind- im Ideal.
Dann gibt es noch Menschen, die mit Eigenschaften verbunden sind- real.
Menschen sind keine Uhrwerke, sie laufen nach ihrem eigenen Rythmus.

Ein "Dom" ist eben keine Aneinanderreihung von Idealen, sondern von ausgelebten Dingen. Wenn es um Definitionen des Selbst geht, werden Menschen leicht reizbar.

"Er jammert nie über irgendwelche sub´s." ...Halte ich ebenso für realitätsfern wie umgekehrt...
...Er ist grundehrlich, auch wenn es ihm Nachteile bringt.
...Ihn interessieren keine Regelwerke.
...Er hat keine Angst auch mal Schwäche zu zeigen...

Es ist doch schon ein Unterschied, wenn sich die Herrschaft über das Personal beschwert, als wenn es umgekehrt ist.

Stimmt, leif, normalerweise hat das Personal mehr Grund dazu, und die Herrschaft beschwert sich nur "auf hohem Niveau". ;D

"Hach nein, es gibt einfach kein gutes Personal mehr... "

Friedensnobelpreis inkl. Heiligsprechung bereits zu Lebzeiten stehen jedem Dom Kraft seines Amtes zu.
schon gar nicht die eigenen
Der Stärkere kann Schwäche zeigen bis der Schwächere der Stärkere ist

...für wenig Geld
Drum hab keine sub sondern eine Sklavin
Jo von mondlicht6

Lieber Jo, "jedem Dom" halte ich denn doch für leicht... übertrieben.


Heiligsprechung gibt`s bei mir nicht mehr ohne längerfristige und dauerhafte Begutachtung seiner Kompetenzen in dieser Hinsicht

pah, du willst doch nur selbst in den Genuss der Wunder kommen, die ich durch "Handauflegen" bewirke

Es hat doch einen gewissen Reiz, als Dom und sub eine spezielle Session zu zelebrieren.
Doch erst wenn diese Session zu Hause in den privaten vier Wänden ausprobiert oder gar einstudiert wurde. Erst dann gehe ich damit in die Öffentlichkeit und binde meine sub ans Andreaskreuz, und behandele sie entsprechend unserer privaten Erfahrung. Nicht mehr, nicht weniger.

Da kann dann gerne auch mal das Paddle zur Geltung kommen oder die Peitsche mit den 15 Lederriemen. Oder die Rosshaarpeitsche.

Schnell scharren sich diverse Zuschauer um einen herum, leider oft viel zu nah, daß ich beim Ausholen durchaus schon mal einen Gaffer eins drüber gezogen hatte, der einfach zu nah dran stand. Denn die Intimsphäre zwischen Dom und sub muss unbedingt erhalten bleiben.
Die beiden stehen schließlich in einem interaktiven Verhältnis intimster Struktur zu einander. Und die darf nicht gestört werden. Dafür sollte jeder den nötigen Respekt und Abstand haben.

auch das ist eine Form von "Gruppenzwang"

Hallo,

was heist BDSM 24/7, hab ich noch nicht gehört, sorry.
Lasse mich von meinem Dom gut behandel und kenne auch meine Grenzen.

LG

@**di,

24/7 heißt (so in etwa), dass dein Dom dich in 24 Stunden, an 7 Tagen, sprich: rund um die Uhr, also wann und wo es ihm passt in so einen engen Gummianzug stecken könnte, ob du nun gerade 'Bock' hast oder auch mal nicht.
Du gäbst ihm die Option darauf, dass er das Schlüsselchen zu deiner Lustkammer zu seiner absolut freien Verfügung in Händen hält.

danke für den tip, hast du das schon selber erfahren?
eine ganze woche in einem gummioutfit, wie ist das dann mit den menschlichen bedürfnissen ?
Ich habe schon nach 48 stunden das bedürfnis wieder mal aus dem gummi auszusteigen und zu duschen
, obwohl es mich total anmacht wenn es so schön feucht ist darin.

LG didi

Ja, @**di, ich habe das schon erfahren, allerdings ohne jegliche Gummianteile.
Du solltest mal hier im Forum schauen oder mal google befragen, da das hier nicht zum Thema passt..wirst tausendfache Hinweise und reichlich Lesestoff bekommen.

Es geht übrigens nicht um die Dauer einer Handlung, sondern darum, dass sie, wenn von deinem Kerl gewünscht, jederzeit und überall stattfinden kann, nämlich dann, wenn ER will.

... ja ist klar, werd mich darüber informieren.
BDSM find ich auf alle fälle geil und ich bin gern mit ganzem körpereinsatz meinem dom ausgeliefert.

Es sind aber auch schöne stunden nach so einer sassion, wenn man darüber redet.
Vielen Dank noch mal.

LG didi

Deinen Beitrag verstehe ich mal ironisch ...

Ich bin noch nie auf die Idee gekommen zuhause etwas einzustudieren, was ich dann auf einer öffentlichen Party vorführe.
Mich würde dann der Rohrstock, der zwei Zentimeter neben der einstudierten Zielfläche auftrifft, oder ein zeitlich verspätetes Jammern von Sub doch arg aus dem Konzept bringen ...
Perfektion ist schließlich alles, wer will schon gerne dumm darstehen ...

Für den geneigten Zuschauer wird das zuschauen dann auch besonders interessant, wenn Dom den Kerzenleuchter hinter sich vergisst, es sich plötzlich zu einem heißen Spiel entwickelt, bei dem Dom dann Feuer und Flamme ist

Das "Problem" mit den Zuschauern haben wir recht leicht gelöst.
Wir besuchen nur noch ausgemachte Playparties, bei denen die meisten mit ihrem Spiel beschäftigt sind. Leider sind diese Parties immer sehr sehr spärlich besucht, so dass unserem Spiel nicht die erforderliche Anerkennung zugetragen wird.

Es ging Walhorn garantiert nicht darum, die Zielflächen von Rohrstock-Treffern einzustudieren. Wenn man an einer bestimmten Session viel Spaß und auch das Gefühl hat, dass sie anderen Leuten gefallen könnte, was spricht dann dagegen, diese Session ein wenig einzustudieren und zu wiederholen? Mir (Chris) wäre das als Zuschauer wesentlich lieber als das stupide Hintern-Auspeitschen, das man auf diversen Parties ständig sieht.

Außerdem ist es gelegentlich generell nicht schlecht, ein gewisses Konzept für das zu haben, was man auf einer Party tut - sonst steht besonders der ungeübte Dom ganz schnell da und weiß nicht weiter.
Das haben wir beispielsweise in München auf dem AuSnahmeZustand gesehen. Da hat ein Kerl seine Dame ans Andreaskreuz gebunden, was natürlich sofort eine gewisse Aufmerksamkeit auf sich gezogen hat (es war noch recht früh am Abend, und die Leute waren noch mit Warmwerden statt mit gepflegten Unsittlichkeiten beschäftigt) - und damit kam er überhaupt nicht klar. Er band sie also an das Kreuz, ging dann zu einer seiner unzähligen Taschen, suchte minutenlang irgendwas, ging dann wieder zu seiner Dame, peitschte sie kurz, suchte dann wieder für mehrere Minuten irgendwas - und so lief das mindestens 45 Minuten. Das war echt schlimm, weil man ihm deutlich ansah, dass er eigentlich keine Ahnung hatte, was er mit der Situation nun anstellen sollte.

Ja, schon wirklich schlimm, was man sich so alles angucken muss ...
Ich leide förmlich mit dir !