Wie wäre es, wenn du unabhängig von dieser Dom/Sub Geschichte mit deinem Partner einfach mal deine Wünsche besprichst?
Überraschender Weise ist diese "Dom/Sub" Geschichte keine Bespaßungsgarantie, keine Abschaltgarantie. Keinesfalls sollte man die Führung nur abgeben, weil man des Führens (oder des gleichberechtigten Führungsanteils) müde geworden ist und es ja "weniger anstrengend" erscheint auf diese Art und Weise Genuss zu erlangen.
Das Problem auf Grund von Alltagsanforderungen nicht Abschalten zu können wird nicht zwangsläufig durch BDSM gelöst. Eine Orgasmusgarantie gibt es auch im BDSM nicht. Eher im Gegenteil ... wenn du beim Stinosex nicht derart abschalten kannst, dass du deine unerfüllte Phantasie lustbringend einsetzen kannst, so kann ein BDSM - Anteil derart wirken, dass Selbstzweifel an dem eigenen Tun noch hinderlicher werden. "Was mach ich hier eigentlich, bin ich noch normal?" ist dann die Frage, die den Genuss trübt.
Wenn aber aus purer "Geilheit", derbe ausgedrückt, der Drang immer größer wird mehr Härte zu erfahren, dann wirst du ja sicherlich genauere Vorstellungen haben, was dich anmacht. Dann wünsche dir von deinem Partner doch einfach mal ein Rollenspiel, dessen "Drehbuch" in Form eines groben Handlungsstrangs du ihm vorher an die Hand gegeben hast.
Nicht alle Dinge, die im BDSM praktiziert werden, müssen auch gleich BDSM genannt werden. Sinnvoller ist es, der sexuellen Entwicklung so viel Freiraum zu geben, wie die Wünsche, die Empfindungen zulassen. Wenn im Ergebnis BDSM dabei herauskommt ... na bitte, dann kann man die Schublade immer noch aufmachen.
Erläutere deinem Partner dein Problem nicht abschalten zu können, da dich der Alltag nicht los lässt. Dann erläutere ihm deinen Wunsch sich einmal voll und ganz seinem Tun auszuliefern. Schlage ihm ein Rollenspiel vor, in dem du z.B. eine Hure bist, die für das bezahlte Geld ordentlich "leiden" soll, oder eine Gefangene, die zur sexuellen Benutzung gehalten wird, oder (weniger derbe) die Sekretärin, die ihrem Chef zur Verfügung stehen muss.
Gebe Kernhandlungen vor, wie z.B. eine Fesselung/Fixierung, Klappse/Schläge auf den Po, Brustwarzen kneifen ... etc.
Im Spiel solltest du, wenn dir danach ist, auch keine Hemmungen haben um mehr Intensität zu bitten.
Diese spielerische Form, ohne gleich die Schublade BDSM mit Dom und Sub aufzumachen hat den großen Vorteil Hemmschwellen und Ängste abzubauen und spielerisch zu testen, ob das Kopfkino überhaupt der Realität folgt. Ist so ein Rollenspiel erst einmal lustvoll gespielt, dann ist der nächste Ausbauschritt zu mehr Härte und heftigeren "Hilfsmitteln" schon sehr viel leichter zu überwinden. Im besten Fall entdecktt ihr dann irgendwann gemeinsam, dass das, was sich entwickelt hat BDSM ist.