@Diana @Sonnefinsternis und andere
habe gerade nicht viel Zeit, deswegen antworte ich in Kurzform.
Ja ich kenne den Mary, und genau in diesem Sinne ist es eine gute "Partnerschaft" - der sinnliche/Leidenschaftliche Aspekt der Beziehung ist einfach total unterrepräsentiert.
Ja eine Partnerschaft kann auch gut mit schlechten Sex oder ohne Sex funktionieren. Zumindest funktioniert es, wenn man nicht beansprucht, das die sexuelle Erfüllung Teil der Partnerschaft ist. Das ist nicht zwingend sondern nur eine von mehreren denkbaren Wegen. Aber der Standartanspruch.
Vielleicht ist das bisher nicht so deutlich geworden, aber ich persönlich habe diese Sinnliche Komponente schon am Anfang der Beziehung ziemlich abgeschrieben. Mir war klar, daß unsere Beziehung das nie in für mich ausreichenden Maße leisten wird. Verschätzt habe ich mich damit, wie wichtig das für mich ist.
Ohne zu wissen was ich da mache, habe ich das zurückgestellt.
@**********ernis - ja, es kommt mir auch verdammt so vor als wenn es da eine Menge parallelen gibt. Und kennst Du einen Ausweg? - Höre Dir gerne zu.
Ich glaube schon, daß meine Frau Orgasmen hat - ok, das glaubt man gerne - ich glaube aber auch, das sie das jedesmal schnell hinter sich bringen will. Ich ahne sogar was da in ihr schlummert, - und ärgerlicherweise passt das total gut zu meinen Vorlieben - aber mir ist klar, dass es von ihr innen heraus kommen muss, ich kann vielleicht einen Anstoß geben aber nicht mehr. Und das habe ich immer wieder versucht. Vielleicht bin ich der Falsche um diesen Anstoß zu geben.
Ich glaube sogar zu wissen woran es liegt, ich kann es fühlen. In ihr sammelt sich die Lust über Tage und dann gibt es eine art Eruption und das ganze entläd sich innerhalb der drei Minuten. Alles andere hält sie verschlossen. Deshalb erscheint mir das mit dem Orgasmus auch so stimmig. Ich glaube, das ist für sie total erfüllend, aber nur weil sie überhaupt nicht weiter in sich hineinfühlt - da ist noch jede Menge Brachland.
Pflichterfüllung ist das nicht, sie macht das nicht für mich. Sie wird übringens rotzböse wenn ich mich verweigere. Sie ist da wie auf einem Gleis, mit ihrem fünfminutenziel Orgasmus und guckt nicht rechts und nicht links. Es ist ihr übringens auch total uneingängig, das mir das nicht reicht.
Aber ich kann es nicht ändern. Das ist ihre Aufgabe.
Nein, es ist nicht so, daß ich wie einige behaupten nicht den Mumm aufbringe die Beziehung zu beenden. Ich wünsche mir die Beziehung mit meiner Frau, ich will das.
Aber wir müssen für diese sexuellen Defizite (von Ihr und von Mir) und für meine nichtmonogamie eine Form finden. Das und nichts anderes ist mein Ziel.
Mir ist klar, das sich die meisten das hier nicht vorstellen können und noch viel weniger nicht so aufgeklärte Menschen im freien Leben. Aber ich setze alles und alle Mittel daran das doch hinzubekommen.
Und wenn einer meint, er weiß einen besseren Weg, als den den ich gehe, dann soll er ihn gerne nennen. Das Fremdgehen nicht nett ist braucht mir keiner zu sagen, dass weiß ich auch.
Ich treffe sehr oft Leute die unzweifelhaft fremdgehen und in einem ähnlichen Dilemma stecken wie ich. Vielleicht nicht so extrem, aber vielleicht auch manchmal extremer. Es ist so häufig, das es mir schon wie ein Strukturfehler erscheint. Es wird nur nicht drüber geredet.
Wenn ihr M. Mary kennt, ich bin fürchterlich und total seiner Meinung - eigentlich sehe ich die ganze Sache genau wie er. Bin zufällig auf die Bücher gestoßen und habe genau das geschrieben gefunden was ich denke - hätte es aber nicht so schön schreiben können.
Und noch etwas - Bei den Beiträgen die ich so hier so lese habe ich das Gefühl die meisten denken es muss sich ein stabiles Gefüge in einer Beziehung einstellen. Das denke ich überhaupt nicht. Ich glaube ganz oft gibt es keine dauerhafte Lösung und es bleibt einfach nur ein durchgewurschtel, wenn man ehrlich ist.
@****mut
Du schriebst:
Darf ich mal anmerken, dass ich einige Deiner Argumente als widersprüchlich empfinde?
Einerseits schreibst Du, dass Du Deiner Frau nicht "reinen" Wein einschenken möchtest, bzw. die Öffnung nicht "nachverhandeln" möchtest, weil sie sich dann möglciherweise trennen wollen würde.
Andererseits schreibt Du von Deiner zutiefst vertrauensvollen Beziehung und hohem empathischen Gleichklang.
Das passt irgendwie nicht zusammen.
Dann schreibst Du widerum, Deine Frau habe große Angst vor einer Trennung. Warum hat sie die? Spielen finanzielle Erwägungen möglicherweise ein Rolle?
Also ich möchte die Öffnung sehr gerne nacherhandeln, aber dafür ist im Moment ganz eindeutig kein JA zu erwarten. D.h. Das Verhandeln würde auf ein Ende der Beziehung hinauslaufen. - Und das Thema verhandelt man nicht wie den Einkauf eines neuen Autos, da kann man eine Menge kaput machen.
Ja, vertrauensvolle Beziehung die wirklich rund läuft, nur in dem Sexbereich nicht. Da sind wir emotional, von den Ansprüchen wie auch in der Kommunikation auf verschiedenen Planeten - ich weiß sogar warum, kann es aber nicht ändern.
Und das ist keine Entwicklung sondern schon immer so.
Ich finde das ist kein Widerspruch. Wenn Du nicht glaubst, eine Beziehung kann empathisch sein und gleichzeitig Funkstörung im Schlafzimmer herrschen, dann komm mal zu uns. So selten ist das nicht - überhaupt nicht.
Sie hat so große Angst vor der Trennung, weil wir sehr glücklich sind und sie eben auch mit uns. Ich habe das ABER in unserem Glück, nicht sie ... - boh klingt das kitschig - ist aber so. (Also jetzt denkt bloß nicht wenn ich von GLÜCK schreibe an 24h Rosamunde Pilcher, danke)
Ganz davon ab ist es einfach auch schön, das die Familie zusammen bleibt - nur mal so am Rande. Das kippt man nicht einfach so in den Graben, egal wie groß die schwierigkeiten im sexuellen Bereich sind - besonders, wenn der Sex für einen nicht so wichtig ist wie für meine Frau.
Das finanzielle ist bei uns kein Problem. Sie stände sich nicht schlechter als jetzt.