Nun, ich denke nicht, daß wir gleich Wohnungen in einer anderen Stadt nehmen müssen, damit ich nicht mehr "abhängig" bin. Direkt nebeneinander könnte aber vielleicht tatsächlich auch zu nah sein, ja.
Hier verstehen scheinbar auch einige immernoch nicht, daß ich nicht ihn nicht mehr will, sondern nur etwas mehr "mein" Leben will. Ich möchte ihn nicht aus meinem Leben verbannen oder ihn aus selbigen ausschließen, sondern ihn weiter mit einbinden und dennoch etwas mehr "meins" haben. Auch möchte ich nicht die Partnerschaft beenden - das schrieb ich ja schon im Ausgangspost, daß mir selbiges das Herz zerreissen würde, zum einen weil es ihm das Herz zerreissen würde, zum anderen weil er DER Mann meines Lebens ist - sondern möchte einfach nur nicht NUR die Partnerschaft und weniger mein Leben, sondern einfach mein Leben und die Partnerschaft.
Ja, ich kann mir gut vorstellen, daß sich hier beim Lesen meiner Zeilen einigen die Zehennägel aufrollen mögen, sie völlig verständnislos den Kopf schütteln und (sich) sagen "Die kann den doch gar nicht mehr lieben". Aber nur weil sie selbst nicht so fühlen würden oder könnten, heißt das nicht, daß ich nicht so fühlen kann wie ich eben fühle.
Ehrlich gesagt löse ich mich auch langsam aus meinen persönlichen, anerzogenen Moralvorstellungen, daß eine Liebesbeziehung nur dann wirklich eine Liebesbeziehung ist, wenn man eben Verzicht übt.
Nein, das gehört eben einfach nicht mehr zu einer Liebesbeziehung dazu, zumindest nicht für mich.
Liebe heißt schon lange für mich den anderen so zu lieben wie er ist und ihn entsprechend auch nicht verändern wollen. Ich möchte meinen Partner gar nicht verändern. Kein bisschen. Er ist wie er ist mein Traumpartner schlechthin. Aber ich möchte dennoch nicht auf meine Bedürfnisse verzichten müssen. Hier mögen andere andere Vorstellung einer Liebesbeziehung haben, was auch vollkommen in Ordnung ist, nur meine muss es deshalb nicht sein. Und falsch muss diese meine Vorstellung deshalb auch noch lange nicht sein, nur weil sie nicht ins Weltbild anderer passt. Ich denke hier beginne ich gerade sehr vermehrt einen "Lösungsprozess" hin zum "Findungsprozess" was eigentlich wirklich MEINS ist.
Mir ist auch durchaus bewußt, daß meine Rechte auch seine Rechte sind und er sich daher genauso eine Frau mit nach Hause nehmen kann, wie ich einen Mann. Mir ist auch sonst bewußt, daß all meine Rechte auch für ihn gelten. Das war bei uns immer so und es wird immer so sein. Und wenn ich mich mit irgendetwas unwohl fühlen sollte, werde ich es entsprechend anbringen.
Denn nur weil ich mal nicht sofort wußte wie ich mit meinem Problem umgehen soll, weil ich mich selbst vielleicht auch mal nicht wieder erkannte, so heißt das nicht, daß ich grundsätzlich nicht MIT ihm rede. Ich habs ja jetzt auch getan, aber eben erst, nachdem ich ein bisschen mehr Klarheit hatte.
Was hätte denn ein Gespräch bringen sollen, indem ich völlig zusammenhangslose, wirre Dinge vor mich hingestammelt hätte?
Manchmal braucht man eben auch mal andere, fremde Menschen, denen man den Gefühlssalat einfach hinwerfen kann, damit man etwas Klarheit bekommt.
Und wie ich an der Flut der Mails, die mich privat hier erreichten, erfuhr, geht es weitaus mehr Leuten so wie mir als ich dachte.
Ehrlich gesagt denke ich heute, daß es jedem Mal so geht oder ging, daß er sich nciht wieder kannte, nicht mehr weiter wußte und objektive Betrachter zur Entwirrung seiner verwirrten Gedanken brauchte.
Nur werden wohl nur die wenigsten Menschen das offen zugestehen.
An dieser Stelle auch meine Antwort auf die Frage:
Und was, wenn Du feststellen mußt, daß er gerade eine andere Frau eingeladen hat und Du nicht erwünscht bist?
Nun, es gibt Handys und man kann ja auch vorher mal anrufen. Davon ab gehe ich davon aus, daß es durchaus mal sein kann, falls ich unvorangemeldet vorbei schaue, daß es mal nicht passend ist. Das muß nicht immer eine andere Frau sein, kann aber. Mir ist dies aber durchaus bewußt. Und ja, das macht es irgendwie deutlich lebendiger, spannender.
Ich danke aber auf jeden Fall allen bisherigen Beteiligten für ihre Anteilnahme, auch den Kritikern. Denn letztlich haben alle zusammen dazu beigetragen, daß ich wieder viel klarer sehe und den richtigen Gesprächseinstieg mit meinem Partner fand.
Auch weiterhin werde ich Eure Gedanken, Meinungen und Anstöße zu meinem Thema lesen, denn wer weiß was noch hilfreiches für mich dabei ist.