Planung verdirbt die Würze des Lebens.
Kein noch so gut vorbereiteter Plan kann die Fülle, die uns das Leben immer wieder unvorhergesehen bietet, aufwiegen.
Was also hindert mich daran, die Fülle in seiner vollen Pracht zu erleben?
In diesem Falle, das Ansprechen einer Frau oder eines Mannes.
Treten wir einige Schritte zurück und sehen uns es genauer an:
1) Ansprechen einer Frau / eines Mannes
2) Ansprechen einer mir nicht bekannten Person
3) Ansprechen einer Person, die mich reizt
4) Ansprechen eines Menschens, von dem ich mir etwas erhoffe
Und genau dort sehe ich den Hasen begraben.
Ganz genau dort würde ich erst einmal ansetzen.
Wir haben hier wieder mal das Liebe Thema Erwartungen.
Immer wenn ich mir etwas erhoffe und erwarte, ist der selbst geschaffene Druck in mir erhöht, sagen wir, so erhöht, dass ein fließen, ein natürliches fließen gar nicht mehr möglich ist. Ich stehe mir selbst im Wege, blockiere mich, verbiete mir, erlaube mir nicht.
Also drehen wir den Spieß doch einfach um.
Zuerst geht es darum, es zu verstehen, es innerlich nachvollziehen zu können, es zu üben und dann verinnerlicht zu haben. Der befreiende Aha-Effekt kommt von alleine.
Wann spreche ich fremde Personen an? Wann trete ich mit Fremden in Kontakt?
Beim anrufen für einen Arzttermin. Bin ich da nervös? Nö. Höchstens verärgert, weil der Termin mal wieder zu spät ist.
Beim anrufen in einem Amt. Bin ich da nervös? Nö. Höchstens erfreut, weil es geklappt hat.
Beim bestellen von Brot oder Fleisch beim Metzger oder Bäcker. Bin ich da nervös? Nö, ich will doch nur etwas kaufen.
Wann spreche ich eine fremde Frau an?
Beim einkaufen im Klamottenladen. Bin ich da nervös? Nö, ich möchte doch nur eine neue Jeans und etwas Hilfe.
Wir sprechen so oft Fremde an und denken uns gar nichts dabei. Erst wenn es mit Erwartungen verknüpft ist, die uns einen Korb einhandeln könnten, werden wir "schüchtern", werden wir vorsichtig.
Übe also 2 Dinge.
1) Sprich jeden Tag fremde Frauen/Männer an. Erst mal völlig egal ob sexy oder nicht. Sprich sie einfach an und übe dabei ohne Erwartungen ein Gespräch zu beginnen. D.h. du sprichst sie an, wegen einer völlig banalen Sache. Du fragst, informierst dich, frei jeder Erwartung. Mit der Zeit wirst du die Sicherheit und die Erkenntnis bekommen, dass der Start in ein Gespräch über eine Nebensächlichkeit sehr befreiend ist.
2) Spreche dann bewusst Frauen/Männer an, welche dir scheinbar eine Kragenweite zu groß sind. Handel dir soviele Körbe ein wie möglich. Lerne, dass einen Korb kassieren völlig normal ist. Reflektiere abends, wie oft du schon einen Korb verteilt hast und warum. Es ist absolut normal, jemanden nicht zu mögen oder abzulehnen. Es ist noch viel normaler, einfach mal keine Lust auf etwas zu haben und daher nein zu sagen. Ein Korb kann auch erfolgen, weil der Gesprächsbeginn völlig daneben war. Ein Korb ist aber ok. Die Welt geht deswegen nicht unter und es belastet nicht die Psyche und das Wohlbefinden, es ist Teil des Lebens.
Ein Gesprächsanfang kann entweder eine "Anmache" sein oder
einfach nur der Start einer schönen Konversation.
Die Deluxe-Version ist die schonungslose Kommunikation. Das heißt, man übt als dritten Schritt, wenn 1 und 2 bestens funktionieren, Dinge einem Menschen zu sagen, von denen man bisher nur geträumt hat. Wie z.B. einer Frau an der Kasse zu sagen, wie wundervoll du ihre Hände findest oder dir das Lächeln gefällt. Für keinen von beiden wird es peinlich, denn es kommt vom Herzen, es ist ehrlich, es ist transparent, es ist offen. Da ohne Erwartung und Druck, ist es einfach schön.
Viel Erfolg
hg
D.