@andi111
Hallo Andi,
Ich habe mir die Erklärung dort mal angesehen und kann sie nicht nachvollziehen. Leider ist die Zeichnung die dort gezeigt wird etwas zu ´schematisch´. Daraus erklärt sich wohl auch die etwas waghalsige Interpretation die auf der Seite publiziert wird.
Eine der menschlichen Anatomie gerechter werdende Abbildung zeigt beispielsweise der Online Anatomie Atlas Innerbody.com:
http://www.innerbody.com/image/dige05.html
Der Samengang mündet mitten in der Prostata in die Harnröhre ein. Danach führt die Harnröhre erstmal steil nach unten. Wenn ich nun von unten Druck ausübe werde ich zu allererst die instabile Harnröhre zusammendrücken, als dass ich den Samenleiter viel weiter oberhalb innerhalb einer doch recht festen Prostata erwische. Dies wird mit genügend Druck sicherlich auch irgendwann passieren, genause wie ich mich mit noch mehr Gewalt irgendwann von unten an meinen Mandeln kratzen kann ;-). Bei ´normaler Anwendung´sollte aber beides nicht passieren.
Wenn nun klar geworden ist wo das Rohr dichtgemacht wird bleibt noch die Frage wohin der Abfluss erfolgt. Hierfür sollte man sich klar machen wie die Ejakulation funktioniert. Die gesamten Ejakulatleitenden Wege (also inklusive des Harnleiters) befördern durch koordinierte Kontraktionen die Samenflüssigkeit von Hoden, Bläschendrüse und Prostata weg. Gleichzeitig verschliesst sich die Harnblase. Der einzig offene weg führt also nach draussen.
Wenn ich den Weg nach draussen versperre wird der nächstbessere Weg des geringsten Widerstandes gewählt. Hier die durch einen Schliessmuskel mehr oder weniger gut verschlossene Harnblase. Dass z.B. Wasser durch den Gartenschlauch wieder zurück Richtung Wasserhahn fliesst wenn man am Ende den Rasensprenger verschliesst ist natürlich Blödsinn. Genauso wenig geht es rückwärts durch den Samenleiter. Es baut sich nur ein Druck auf. Habe ich allerdings noch einen zweiten Rasensprenger mit einem schlechten Ventil an diesem Schlauch hängen wird das Wasser bei genügend Druck dort hinaus kommen (-> in die Harnblase). Würde dieser Druck nun lange Zeit wirken können wären medizinische Probleme zu erwarten. Da aber nach dem Orgasmus der erste Rasensprenger (um bei dem Beispiel zu bleiben) wieder geöffnet wird kann sich der Druck entspannen.
Hier sollte aber auch klar werden wie effektiv diese Methode als Verhütung funktioniert: Wenn der ganze Schlauch voll Wasser ist und man das Ventil wieder öffnet kann auch noch der ein oder andere Tropfen rauskommen. Also besser gleich bei ebay einen schönen Kinderwagen ersteigern.
Der Kritikpunkt bei dieser Erklärung ist, dass sich der Samenleiter aus mehreren Zuleitungen zusammensetzt. Pumpt eine davon mit weniger Druck als der Druck, der notwenig ist um die Harnblase zu erreichen, dann könnte dorthin etwas zurücklaufen. Da aber die retrograde Ejakulation in der Medizin nicht unbekannt ist und man in solchen Fällen Spermien im Urin nachweisen kann ist der Weg in die Harnblase der Weg welcher in der Realität eingeschlagen wird.
Als letztes nun die Frage was das Ejakulat in der Blase anrichten kann. Ich kann nicht ausschliessen, das eine permanente Füllung der Blase mit Ejakulat nicht zu einer Entzündung (und somit auch zu einem erhöhtem Risiko einer Entartung) führen könnte. In der medizinischen Literatur findet sich aber nahezu nichts zu diesem Thema. Die Haut welche die Harnblase auskleidet ist sehr widerstandsfähig gegen den Inhalt der Harnblase und sollte somit einen ausreichenden Schutz gewährleisten. Wer dieses Risiko ausschalten möchte kann aber auch zügig die nächste Toilette aufsuchen und das Problem aus seiner Blase und somit aus der Welt schaffen.
Nach diesem Mammuteintrag fühle ich mich nun endgültig reif für die Frührente. Wer ist sehr vermögend und möchte mich adoptieren?
Viele Grüsse